Hallo!
Mein Sohn ist jetzt 11 Monate und hat 8 Zähne - auch wenn die äußeren unten zwei glaube ich noch nicht ganz raus sind, da die irgendwie recht klein noch sind.
Bisher bekommt er Fluorid zusammen mit VitD als Tablette (aufgelöst und mit Löffel). Das nimmt er recht gut und wir versuchen es an die Zähne zu bringen aber das ist nicht so richtig einfach, vor allem bei den unteren.
Wir putzen ansonsten 2x am Tag mit Zahnpasta ohne Fluor. Das ist so ein homöopathisches Zeug, das er bedenkenlos schlucken kann.
Jetzt möchte ich eigentlich auf Fluor-Zahnpasta wechseln, da ich das für sinnvoller halte um das Fluor dahin zu bringen, wo es hin soll. Mein Sohn ist leider nicht so begeistert vom Zähne putzen und beschränkt sich meist auf das Rumbeißen auf der Zahnbürste und das Abrutschen der Zahnpasta. Putzen ist schwer, aber wir kriegen es schon immer wieder hin.
Meine Kinderärztin ist von den Tabletten überzeugt und sagt, dass Zahnpasta schlecht sei, weil er sie noch verschluckt anstatt auszuspucken. Dabei bezieht sie sich freilich nicht auf das verschluckte Fluor sondern auf den Rest der Zahnpasta.
Als ich es Anfang dieser Woche ansprach hat sie nur abgewiegelt und mich auf den nächsten Termin am 14. verwiesen (U6) mit den Worten "da reden wir nochmal drüber".
Wie kann ich jetzt am Besten argumentieren? Welche Zahnpasta kann ich nehmen, dass mein Sohn sie bedenkenlos schlucken kann? Ich Putz dann ja auch nur 1x am Tag mit Fluor und das andere Mal weiter wie bisher, oder?
Oder ist die von meiner Ärztin vertretene Tablette genauso gut zur Prophylaxe? Ich möchte, das mein Sohn anständige Zähne hat.
Über Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Lilly
Mitglied inaktiv - 02.10.2015, 20:03
Antwort auf:
Wie überzeugen ich meinen Kinderarzt bzgl Fluorid?
Hallo,
verschluckt ihr Kind die Tablette sofort oder lutscht er diese? Lutschen wäre besser, da dadurch das Fluorid an den Zähnen einwirken kann. Das ist allerdings bei den meisten Kindern eher selten der Fall.
Da sich Fluorid aber am Zahn einlagern soll, sollte es genau dort auch angewendet werden.
Einen weiteren Vorteil einer fluoridhaltigen Zahnpasta sehe ich darin, dass
bei gründlicher Zahnreinigung mit der Zahnbürste auch kariesauslösende Bakterien von der Zahnoberfläche entfernt, und zusätzlich Zahnfleischentzündungen vorgebeugt werden.
Also besser fluoridierte Kinderzahnpasta verwenden und auf Vigantoletten umsteigen.
Wenn Sie das genau so sehen, dann bestehen Sie darauf, dass ihr Kinderarzt Vigantoletten verschreibt.
Ab dem ersten Geburtstag sollte die fluoridhaltige Kinderzahncreme (500ppm) zweimal täglich verwendet werden.
Bitte lesen Sie hierzu auch die Fluorid-Empfehlung auf dieser Seite.
Viele Grüße
von
Dr. Jacqueline Esch
am 02.10.2015
Antwort auf:
Wie überzeugen ich meinen Kinderarzt bzgl Fluorid?
Wir lösen die Tablette in Milch auf, er lutscht sie also nicht. Ich gehe davon aus, dass er das gleich schluckt.
Danke für Ihre Einschätzung, ich werde es dann beim nächsten Mal mit ihr besprechen.
Ist es unbedenklich, wenn mein Sohn die Fluor-Zahnpasta schluckt? Ist es egal welche man da nimmt oder muss ich beim Kauf außer auf den Fluor Gehalt auf etwas achten für sein Alter?
Danke noch mal, dass Sie sich auch so spät Zeit nehmen hier zu arbeiten!
Mitglied inaktiv - 02.10.2015, 21:17
Antwort auf:
Wie überzeugen ich meinen Kinderarzt bzgl Fluorid?
Hallo,
verschluckt man das Fluorid aus den Tabletten nicht?
Fluoridierungsmaßnahmen zielen darauf ab, eine möglichst optimale Kariesprävention zu erreichen. Dabei lässt sich nicht vermeiden, dass fluoridhaltige Präparate auch zum Teil verschluckt werden. Dies gilt insbesondere für kleine Kinder bis zum Alter von vier Jahren.Da kleine Kinder noch nicht richtig ausspucken können, verschlucken sie einen Teil der Zahnpasta. Deshalb sollte bis zum zweiten Lebensjahr nur eine geringe Pastenmenge verwendet werden.
Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) empfiehlt Kinderzahnpasta mit Fluorid. Diese enthält 500 ppm Fluorid (diese Zahl finden Sie auf der Zahnpastatube). Sollte mehr als 500 ppm Fluorid enthalten sein, ist die Zahnpasta erst ab dem Alter von ca. 6 Jahren empfehlenswert.
In unserer Praxis empfehlen wir z.B. Nenedent oder Elmex Kinderzahnpasta.
Fluoridtabletten sind dann nach momentanen Studien nicht mehr nötig. Tragen Sie eine kleine Menge (maximal erbsengroß) Zahnpasta mittig auf die Zahnbürste auf. Es macht nichts, wenn Ihr Kind etwas Zahnpasta „isst“ oder noch nicht ausspucken kann, da die Fluoridmenge die verschluckt wird, sehr gering ist.
Viele Grüße
von
Dr. Jacqueline Esch
am 04.10.2015