Sehr geehrte Frau Dr. Esch,
entschuldigen sie meine Hartnäckigkeit, aber mir liegt das Thema sehr am Herzen. Wie würden Sie persönlich denn raten bzw. wie würden Sie denn bei Ihrem eigenen Kind vorgehen bzgl. der Frage, wie lange man so vorsichtig sein sollte wegen der Übertragung von Kariesbakterien. Würden Sie denn Dreijährige beispielsweise mit der Oma mal vom gleichen Teller essen oder bei der Freundin von Eis lutschen lassen oder würden Sie solche Dinge weiter strikt vermeiden?
Vielen Dank!
von
Michels
am 28.08.2015, 22:50
Antwort auf:
Entwicklung Mundflora 3
Hallo,
die Menge der Bakterien und Häufigkeit der Übertragung spielen natürlich eine Rolle.
Nun muß man sich aber klar machen, daß dann ein Besuch in einer Kindertageseinrichtung/ im Kindergarten, ein Besuch beim Kinderarzt, bei Freunden der Kinder...nicht mehr möglich wäre. Denn überall könnten die Kinder beim Spielen gemeinsam an etwas lutschen, sich gegenseitig den Schnuller ausleihen oder das Essen teilen...
Nochmal: Karies ist eine multifaktorielle Erkrankung, bei denen die Bakterien alleine noch keine Karies verursachen können.
Es ist aber tatsächlich gut, wenn Ihr Kind erst spät mit den ersten Bakterien in Kontakt kommt!
Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl! Handeln Sie so, wie Sie es für richtig halten!
Sie können wahrscheinlich nicht andauernd anwesend sein und kontrollieren was Ihr Kind macht. Aber während Ihrer Anwesenheit können Sie gerne solche "Übertragungswege" unterbinden, um die Häufigkeit der Übertragung gering zu halten.
Viele Grüße
von
Dr. Jacqueline Esch
am 29.08.2015