Frage: Bleibende Backenzähne sind dunkel

Hallo Frau Dr. Esch, Mein Sohn (6 Jahre, 5 Monate) bekommt gerade die ersten beiden oberen bleibenden Backenzähne, die dunkel verfärbt sind. Die Zahnärztin sagte vor drei Wochen, dass sie sie eventuell versiegeln wird. Ich konnte nicht nachfragen, woher das überhaupt kommt und was wir dagegen tun können. milchzähne hat er alle noch und die sehen sehr gut aus. Ist damit zu rechnen, dass alle neuen Zähne so dunkel aussehen werden? Herzlichen Dank und liebe Grüße Dezemberbaby

von Dezemberbaby am 15.05.2015, 21:17



Antwort auf: Bleibende Backenzähne sind dunkel

Hallo, ohne die Zähne zu sehen kann ich nur eine Vermutung anstellen. Es könnte sich um eine Schmelzbildungsstörung ( MIH) handeln. Kann genetisch bedingt sein oder durch Umweltgifte hervorgerufen werden. Genau ist das leider nicht geklärt. Diese Form der Mineralisationsstörung (engl.: Molar-Incisor-Hypomineralisation) betrifft die ersten Bleibenden Backenzähne (Molar) und die Bleibenden Schneidezähne (Incisor) im Oberkiefer und Unterkiefer. Die Zähne zeigen dabei gelblich-weisse bis braune Verfärbungen, die nur einzelne Bereiche des Zahnes oder den ganzen Zahn betreffen können. Betroffene Zähne reagieren meist empfindlich auf thermische Reize (Heiss-, Kaltempfindlichkeit). Manchmal ist schon die tägliche Zahnpflege dieser Zähne sehr schmerzhaft. Die daraus resultierende schlechtere Mundhygiene führt, dazu dass diese Zähne schnell kariös werden. Generell besteht dies Gefahr, da der Zahnschmelz nur unzureichend mineralisiert ist, was die Entstehung von Karies begünstigt. Ein weiteres Problem stellt die ungünstige Ästhetik dar, wenn die Frontzähne betroffen sind. Eine professionelle zahnärztliche Betreuung von Patienten mit dieser Erkrankung ist daher unerlässlich. Regelmäßige Zahnreinigungen sind sehr wichtig, da es an den rauen Oberflächen dieser Zähne zu vermehrter Plaqueanlagerung und Zahnsteinbildung kommt. Alle Zähne werden wahrscheinlich nicht so aussehen. Dies ist nur bei der Amelogenesis Imperfekta der Fall. Liebe Grüße

von Dr. Jacqueline Esch am 17.05.2015, 10:33



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