Das 1. Lebensjahr

Arzt mit sitzendem Baby

© Adobe Stock, Yuri Arcurs

Jeder Tag steckt voller Überraschungen! Sicher werden Sie staunen, wie schnell Ihr Kind sich entwickelt. Tag für Tag lernt es Neues, überrascht Sie mit ungeahnten Fähigkeiten.

Und kein Zweifel, schon die Kleinsten sind neugierig, wollen Ihre Welt erobern. Geben Sie Ihrem Kind daher reichlich Gelegenheit, sich zu bewegen und alles zu erkunden. Gönnen Sie ihm unbedingt täglich einen Spaziergang oder Aufenthalt an der frischen Luft. Und das können Sie sonst noch tun, damit Ihr Kind gesund und sicher durch das aufregende erste Jahr kommt:

Regelmäßige Vorsorge-Checks helfen gesund zu bleiben

Im ersten Lebensjahr stehen besonders viele Vorsorgeuntersuchungen an. Sie sollen sicher stellen, dass in dieser wichtigen Entwicklungsphase Ihres Kindes nichts übersehen wird: Sollte Ihre Kinderärztin/Ihr Kinderarzt irgendetwas Auffälliges entdecken, kann meist gut und schnell geholfen werden. Ihrem Kind bleiben also möglicherweise Probleme erspart, mit denen es sich sonst ein Leben lang herumschlagen müsste.

Das gilt auch für die Infektionsvorbeugung durch Schutzimpfungen: Diese sind freiwillig, werden jedoch von Kinderärzten und anderen Experten nachdrücklich empfohlen. So wird die Pneumokokken-Impfung in Deutschland seit August 2006 für alle Säuglinge und Kleinkinder ab dem 2. Lebensjahr empfohlen. Sie schützt gegen 13 Pneumokokken-Typen und damit gegen die wichtigsten Krankheitserreger aus dieser Familie. Mehr Infos finden Sie hier auf unseren Impfseiten.

Planen Sie bitte die Impftermine rechtzeitig, denn Ihr Baby soll ja so früh wie möglichst einen umfassenden Schutz gegen viele schwere Krankheiten aufbauen können. Die Schluckimpfung gegen Rotaviren kann und soll ab 6 Wochen gegeben werden, die erste 6-fach- und Pneumokokken-Impfung ab 9 Wochen.

Wenn die Aufnahme in eine KITA oder Krippe bevorsteht, oder nach möglichem Kontakt zu Masernkranken, kann die 1. MMR-Impfung auch bereits ab einem Alter von 9 Monaten erfolgen. Die 2. MMR-Impfung muss dann schon zu Beginn des 2. Lebensjahres erfolgen. Am besten den Kinderarzt darauf ansprechen, er wird den Impfplan dahingehend anpassen.

Meist lassen sich die Impftermine so legen, dass Sie mit den Vorsorgeuntersuchungen zusammenfallen. Am Ende des ersten Jahres hat Ihr Kleines dann einen guten Rundumschutz gegen viele Krankheiten.

U3: zwischen vierter und sechster Lebenswoche,
U4: zwischen drittem und viertem Lebensmonat,
U5: zwischen sechstem und siebtem Lebensmonat,
U6: zwischen zehntem und zwölftem Lebensmonat.

Auch Unfällen vorbeugen: So wird die Wohnung kindersicher

Ganz bestimmt können Sie nicht immer alles im Blick behalten. Damit Ihr Kleines keinen Schaden nimmt, sollten Sie daher Ihre Wohnung möglichst kindersicher machen. Das nötige Zubehör gibt es im Baby- oder Elektrofachhandel.

Steckdosen mit Kindersicherungen sperren.

Treppenabgänge mit einem Gitter sichern, damit es nicht zu Stürzen kommt.

Gefährliches wegsperren oder hoch stellen. Das gilt für alle Chemikalien wie Putz- und Spülmittel, aber auch für Dinge wie Lampen- und Aromaöle, Medikamente, Blumendünger, Schneckenkorn oder Hobbymaterialien. Können Sie nicht alles oben in den Schrank räumen, montieren Sie eine Türsicherung. Dann kann Ihr Kind den Schrank vorerst nicht öffnen. Aber Vorsicht: Irgendwann schaffen Kinder auch dies.

Sichern Sie den Kinderbereich: Achten Sie darauf, dass in der Wiege oder im Bettchen nichts herumliegt, was Ihrem schlafenden Kind aufs Gesicht geraten kann. Legen Sie Ihr Baby deshalb nur im Schlafsack in sein Bettchen - ohne Decke oder Kissen. Ihr Baby könnte im Schlaf darunter rutschen. In der Nähe aufgehängte Mobiles sollte Ihr Kind nicht greifen können, auch sonst dürfen nirgends lose Schnüre oder Schnur-Enden herumbaumeln. Im unglücklichsten Fall könnte ihr Kleines sich darin verheddern und ersticken. Kann Ihr Kind schon sitzen oder sich zum Stehen hochziehen, muss der Lattenrost so tief eingestellt werden, dass ein Herausfallen unmöglich ist.

Regale an der Wand festschrauben. Sonst könnten sie auf Ihr Kind fallen, wenn es sich daran hochzieht.

Alle Fenster/Balkontüren in Etagen über Erdgeschosshöhe eventuell mit einer Griffsicherung sperren, sobald Ihr Kind richtig mobil ist.

Achtung, das ist gefährlich

Zugegeben, der Alltag mit einem Kind ist bei allen schönen Seiten oft anstrengend. Da ist es nervig, bei jedem Handgriff noch an die Sicherheit denken zu müssen. Doch ein paar Dinge sollten Sie im Alltag beachten:

Lassen Sie nichts herumliegen, was Ihr Kind verschlucken oder womit es sich verletzen könnte. Die Schale mit der Nussmischung lieber hoch stellen, auch Perlen, Geldstücke, Näh- und Bastelsachen sowie Werkzeug und Gartengeräte immer gleich wegräumen.

Giftige Zimmerpflanzen und Pflanzen mit attraktiven Blüten oder Früchten hoch stellen. Kleine Kinder probieren gerne, wie denn so ein Blatt oder eine (Zier-)Frucht schmeckt.

Achten Sie darauf, dass in der Küche keine Kabel über den Rand der Arbeitsfläche hängen. Wenn Ihr Kleines daran zieht, kann es schlimme Unfälle geben, etwa mit dem vollen Wasserkocher. Elektrogeräte nach Gebrauch immer gleich ausstecken.

Heißes kann schon ab etwa 50 Grad zu Verbrühungen oder Verbrennungen der zarten Kinderhaut führen. Trinken Sie daher keine heißen Getränke, wenn Sie Ihr Kleines auf dem Schoß oder im Arm haben. Töpfe, Schüsseln und Kannen mit heißem Inhalt auf dem Herd möglichst nach hinten stellen und auf dem Tisch in der Mitte platzieren, damit sie nicht heruntergerissen werden. Ein am Herd montiertes Sperrgitter verhindert, dass Ihr Kind auf die Herdplatten greifen oder etwas herunterziehen kann. Weitere Informationen zur Vermeidung von Brandverletzungen finden Sie hier.

Entwicklungsschritte sind häufig recht sprunghaft: Plötzlich kann sich Ihr Baby umdrehen oder hochziehen, es robbt, rollt oder krabbelt. Lassen Sie es daher auf dem Wickeltisch, im Hochstuhl und ähnlichen Situationen nicht allein. Stürze passieren sonst schnell.

Mit der Beikost gerne ab dem 5. Monat anfangen

Egal, ob Sie Ihr Baby stillen oder ihm die Flasche geben: ab dem 5. Monat ist es ideal, wenn Sie ihrem Kind die empfohlene Beikost zufüttern. Denn Allergie-Experten haben herausgefunden, dass der frühzeitige Kontakt mit vielen verschiedenen Lebensmitteln das Immunsystem zum Lernen anregt und sich so das Risiko für eine Allergie senken lässt. Sprechen Sie auf alle Fälle mit Ihrer Kinderärztin/Ihrem Kinderarzt, wenn in Ihrer Familie schon Allergien aufgetreten sind. Oder wenn Sie Zweifel haben, ob Ihr Baby von Milch allein noch satt wird.

Zu viel Seife und Creme belasten die Babyhaut

Der natürliche Schutzschild der dünnen Babyhaut ist sehr empfindlich. Sie ist für Wirkstoffe auch weit durchlässiger als Erwachsenenhaut. Reduzieren Sie daher Bademittel, Cremes und andere Pflegeprodukte auf das unbedingt Nötige. Verwenden Sie nur möglichst neutrale Mittel oder Produkte, die für Babys und Kleinkinder entwickelt wurden.

Die Haut ist nicht nur ein wichtiger Schutzschild, sondern auch ein Organ: Zu viel Cremes, Öle und Waschlotionen können zu Allergien oder zu akuten Reizungen führen. Kinderärzte und Allergie-Experten raten übrigens auch dringend davon ab, schon Babys und kleinen Kindern Ohrlöcher zu stechen: Der ständige Kontakt mit dem Metall des Ohrrings kann einer Allergie Vorschub leisten.

Schon Babyzähnchen brauchen Pflege

Vermutlich hat Ihr Kind Tabletten mit Vitamin D und Fluorid verschrieben bekommen. Vitamin D dient der gesunden Knochenentwicklung. Fluorid macht den Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen die Säuren der Kariesbakterien. Wird es geschluckt, gelangt es mit dem Blut direkt zum Zahn, selbst wenn dieser noch im Kiefer verborgen ist.

Hurra, der erste Zahn ist da? Dann beginnt jetzt auch die Zeit der Zahnpflege. Ihr Kind sollte sich möglichst früh an die regelmäßige Zahnpflege gewöhnen. Sie können die ersten Zähnchen nach den Mahlzeiten mit einem feuchten Lappen behutsam abwischen, am besten nehmen Sie aber gleich eine spezielle Babyzahnbürste, die man über den Zeigefinger stülpen kann. So gewöhnen Sie und Ihr Kind sich allmählich an eine gewisse Zahnpflege-Routine.

Das Beste, was Sie sonst noch für die Zähne ihres Kindes tun können, ist auf eine gesunde, zahnfreundliche Ernährung zu achten.

Ihr Kind sollte gegen Ende des ersten Lebensjahres beim Trinken möglichst von der Flasche auf den Becher umsteigen. Bitte lassen Sie Ihr Kleines auf keinen Fall ständig am Fläschchen nuckeln. Das ist sehr schlecht für die Zähne, da sie dabei dauernd von Flüssigkeit umspült werden. Säurehaltige Getränke wie purer Obstsaft oder gesüßte Fertigteemischungen verstärken den Zahn schädigenden Effekt noch. Ideale Durstlöscher sind stilles Wasser und ungezuckerter Früchtetee Obstsaft ist kein Durstlöscher, sondern sollte wenn überhaupt nur Teil einer Mahlzeit sein. Er hat auch zu viele Kalorien. Versuchen Sie, eine Gewöhnung an Süßkram zu vermeiden. Bieten Sie Ihrem Kind nicht jetzt schon Kekse, Pudding, Schokolade oder süßen Joghurt an. Bessere Alternativen für zwischendurch sind zum Beispiel Reiswaffeln oder Obst- und Gemüsesticks (dann haben die Zähnchen was zu beißen). Auch ein Stück festeres Brot darf´s durchaus mal sein. Achten Sie bei Breien und Gläschen auf ungezuckerte oder zumindest zuckerarme Varianten.

Passt der Autokindersitz noch?

Falls Ihr Kind einen Sitz der Größe 0 hat, sollten Sie nach den ersten sechs Monaten öfters kontrollieren, ob er noch groß genug ist. Der Kopf Ihres Babys ragt über die Oberkante hinaus? Oder Ihr Kind wiegt mehr als zehn Kilo? Zeit für einen neuen Sitz!

Eine Erinnerung: In Autos mit Beifahrer-Airbag, darf Ihr Baby nicht auf dem Beifahrersitz mitfahren. Es sei denn, der Airbag wurde deaktiviert. Sonst könnte es bei einem Unfall zu schlimmen Folgen kommen, denn der Airbag ist nicht für Kinder(-sitze) gedacht.

Zuletzt überarbeitet: Februar 2019

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