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Wieso hat die Förderschule hier so einen negativen Touch bei manchen?

Thema: Wieso hat die Förderschule hier so einen negativen Touch bei manchen?

Und wurde beispielsweise gesagt, dass unser Sohn aufgrund seiner Ausspracheprobleme - Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben lernen haben wird - somit evtl. das Textverständnis eingeschränkt ist Er hat im Schulspiel teilweise nicht verstanden, was er machen soll. Konzentrieren kann er sich nicht, zappellig ist er auch. Manche Kinder sind auf der Förderschule besser aufgehoben, zumal sie den Luxus haben, dass max. 14 Kinder in der Klasse sind und somit wesentlich mehr auf den einzelnen eingegangen werden kann.

von Badefrosch am 01.05.2014, 19:38


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In meinem Bekanntenkreis gibt es zwei Kinder, die eine Förderschule besuchen und ich glaube man muss als Eltern ausreichend "drüber stehen", um für sein Kind den besten Weg zu wählen, auch wenn er nicht Standard ist. Es gibt leider immer noch die Vorurteile entweder "geistig zurückgeblieben" oder "schwer erziehbar", wenn Kinder aus welchen Gründen auch immer Förderbedarf mitbringen, den eine Regelschule nicht abdecken kann (oder will). Einige Eltern haben dann wohl Angst, ihrem Kind einen Stempel aufzudrücken, den es sein Leben lang nicht mehr los wird und der "nur Nacheile mit sich bringt". Und bestimmt gibt es auch Eltern, die befürchten, wenn sie ihr Kind auf eine Förderschule geben, bleibt der "Makel" an ihnen hängen. So im Sinne von "Na, irgendwas müssen DIE doch falsch gemacht haben, wenn ihr Kind nicht normal ist, bla bla, tratsch tratsch,..." Das eine Elternpaar, das ich kenne, hatte gar keine Bedenken, Hauptsache das Kind bekommt die bestmögliche Förderung, was die Leute draus machen könnten, war ihnen ganz egal. Bei den anderen schwangen richtige "Ängste" mit, das Kind in eine Schublade zu stecken, das es bis zum Berufsleben verfolgen und "schlechter" darstellen könnte, als es ist. Sie haben lange dafür gekämpft, das Kind auf einer Regelschule einzuschulen und sind nun, wo es anders gekommen ist, doch deutlich erleichtert, wie positiv das Kind sich in dieser sehr persönlichen Lernumgebung entwickelt. Es ist traurig aber wahr: die Wenigsten wissen aus welch vielfältigen (und gar nicht "ehrrührigen") Gründen Kinder Förderbedarf mitbringen.

von itsme am 01.05.2014, 19:56


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Im Thread drunter äu0ert die Schreiberin vor mir doch deutlich genau diese Vorurteile. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 01.05.2014, 20:16


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Niemals würde ich mein Kind auf eine Förderschule schicken. Ich bin dafür, dass alle Kinder, egal wie weit, zusammen unterrichtet werden. Das Kind lernt doch von Anfang an: ich bin schlechter als die anderen, ich muss auf eine andere Schule - bei uns sagt man Sonderschule. Ein Abschluss von der Förderschule ist zudem sicher ein Makel und nicht viel wert. Auf der Förderschule sind zudem viele Kinder aus sozial schwachen Familien. Ich glaube aber, dass Kinder auch sehr viel voneinander lernen und es wichtig ist, dass Kinder in der Klasse sind, von denen sie was abschauen können. Das ist nunmal in einer Förderklasse nicht gegeben.

von pflaumenbaum am 02.05.2014, 08:45


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Ich kenne das aus der Schulpraxis eher anders: Förderlehrer sind i.d.R. hochmotiviert - die kleinen Klassengrößen und bessere Betreuungsform trägt deutlich dazu bei. Individuelles Eingehen auf die Kinder, im Sekundarbereich sehr intensive Kontakte mit diversen Firmen,... Förderschule ist ja nun auch nicht gleich Förderschule, da gibts soooooo viele Ausprägungen. Ich bin prinzipiell auch für gemeinsamen Unterricht, aber nur unter wirklich guten Bedingungen, die sind aber eigentlich nirgends in Deutschland gegeben, leider. Ein Kind, das von Anfang an auf die Förderschule geht, hat die Chance auch mal zu den Starken zu gehören (auch wenns, zynisch betrachtet, dann vielleicht der Einäugige unter den Blinden ist) - in einer Regelklasse geht es im Regelfall nur unter, da die Fördermöglichkeiten bei einer Lehrkraft für 25-30 Kinder (und so sehen die Regelklassen nunmal in den meisten Grundschulen aus) eben begrenzt sind. Zwar hat jedes Kind das Recht auf individuelle Förderung, aber ein Lehrer hat auch nur 2 Hände und Augen und der Tag auch für Lehrer nur 24 Stunden - der Schultag ca. 4, in der aber eben JEDES Kind dieses Recht hat, wenn der Rest der Klasse verstanden hat, wie man multipliziert, kann ich die Kinder für einen kurzen Zeitraum mit Übungsaufgaben beschäftigen, in der Hoffnung in dieser Zeit Hänschen noch einmal zu erklären, wie es geht, damit auch Hänschen es versteht, was aber, wenn Hänschen es dann immer noch nicht verstanden hat, was, wenn Hänschen nachmittags dann die Übungsaufgaben nachholen muss, obwohl er die Zeit dringender für Bewegung,... benötigen würde? Das Kind bekommt also Tag für Tag NUR vorgeführt, dass es schlechter ist als die andren - das ist natürlich viel besser als unter schwächeren auch mal positiv hervorstechen zu können *Achtung, Ironie!!!!*

von Snaffers am 02.05.2014, 09:53


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Da sind wir jetzt bei der Inklusionsdebatte... Förderschule mag von den Bedingungen her gut sein aber sorry, wenn ich mich zurückerinnere, welche Kinder damals bei uns auf die Sonderschule gekommen sind - nein, da würde ich mein Kind nicht haben wollen. Dann würde ich lieber morgens ne Stunde fahren und das Kind auf eine Waldorfschule oder so bringen. Oder umziehen, damit es nicht auf die Brennpunktschule muss. Förderschule/Sonderschule - die Etikette sind doch echt übel, oder ist das woanders anders? Und ich hätte eher Angst, dass diese Etikette quasi in die Identität meines Kindes übergeht - "ich bin ein besonders förderungswürdiges Sonderkind".

von pflaumenbaum am 02.05.2014, 10:29


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Meine Kleine geht auf eine Inklusionsschule, die sehr gut ist. In HH gibt es dann noch die Budenhagen Schulen, auch Inklusion. Die sehr beliebt sind und große. Zulauf haben. Man kann nich sagen, dass inD da noch nichts Gutes gibt. Ein Junge aus dem Bekanntenkreis, konnte nach 2 Jahren der Sprachheilschule mit besten Fortschritten auf die Regelschule wechseln.LG maxiki

von Maxikid am 02.05.2014, 10:37


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Inklusion ist ja an sich ein gute Gedanke - aber bei bis zu 30 Kindern in der Klassen kann kein Lehrer mehr ernsthaft auf Kinder mit besonderem Förderbedarf eingehen. In einer normalen Berliner Grundschulklasse der Schulanfangsphase sind beispielsweise zwischen 25 und 30 Kinder - etwa die Hälfte Erstklässler, die andere Hälfte Zweitklässler (wobei hier auch Kinder mitzählen, die schon das dritte Jahr in der SAPH-Klasse sind). Sprich der Lehrer muss schon für zwei Klassenstufen verschiedene Aufgaben vorbereiten - differenziert nach starken Kinder und schwachen Kindern - plus Extras für die Kinder die das dritte Jahr da sind, damit sie eben nicht exakt die gleichen Aufgaben lösen müssen wie im Schuljahr zuvor. Jetzt nimm noch Kinder mit besonderem Förderbedarf dazu. Für die bleibt einfach nicht genug Zeit übrig. Wenn XY vielleicht eh schon das mit Abstand jüngste Kind in der Klasse ist, schon zu Schulbeginn deutliche Defizite hat und dazu vielleicht noch ein Elternhaus kommt, dass sich nicht ausreichend kümmern kann oder will, dann wirds der Lehrer in einer Regelklasse auch nicht schaffen. So ein kidn wird immer wissen, dass es viel schlechter ist als die anderen. In solchen Fällen ist doch eine kleine Klasse an einer Förderschule mit motivierten Lehrern eindeutig die bessere Option. Das Kind ist eben nicht mit Abstand schlechter als alle anderen, sondern liegt im Durchschnitt der Klasse. ja, der mag schlechter sein, als in einer Regelklasse, aber für ein Kind ist der Erfolg innerhalb der Gruppe doch wichtig - nicht der Vergleich zu Kindern an anderen Schulen. Was bringt es, wenn die Schule einen guten Ruf hat, aber das Kind nicht mitkommt und am Ende vielleicht ohne Abschluss dasteht. Dann lieber die leider negativ behaftete Förderschule, wo das Kind es schafft mitzukommen (Erfolgserlebnisse hat!) und einen Abschluss zu schaffen, mit dem es im späteren Leben etwas anfangen kann - auch wenn er nicht gleihcwertig mit dem einer anderen Schule sein mag (oder angesehen wird)

von platschi am 02.05.2014, 15:42


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Hej! Wir haben das inDK ja so: 9 (eigentilch 10 ) Jahre lang alle zusammen in einer Klasse, theoretisch muß ab 28 Kinder Klassensträke geteilt werden, aufgrund von Sparmaßnahmen wird das derzeit durch Sonderhenehmigungen unterlaufen. HilfebedrüftigeKinder bekommen Hilfe. ich halte das für eine kurzfristige krise für nützlich --- aber ich habe dasgegenbeispiel in diversen Klassen meiner Töchter erlebt - es endete damit, daß aus einer zusammenunterrichteten Klasse (5.+6. Schulj.) von 9 Kindern ein Kind keine pädagog.-psycholog. Hilfe brauchte, von shculischer ganz abgesehen, die eine war meine Tochter und diewar eigentlich auch ein Sonderfall, da immer überdem normalen Klassenniveau. Leider jhaben die zu fördernden Kinder ja nicht alle dieselben Schwachpunkte: der eine hat ADHS, die andere Asperger, ein drittes Kind ist Legastheniker, wieder ein anderes hat einfach soziale/psychische problem weg.der Scheidugn der Elterm, noch ein anderes kann die Umgebungssprache noch nicht gut genug und wieder eins hat noch was naderes. Wiesoll eine Lehrerin,die berechtigterweise auf LEHRER studiert hat und nicht auf Sozialpädagoge, Psychologe, ... da helfen? Und allen gerecht werden? Meine Tochter hatte eine Freundin, die schon die 0. Kl. hätte wiederholen sollen - die eltern waren dagegen. Das Kind wurde mitgeschleppt, wie das eben hier üblich ist - den Anschluß hatsie nie gefunden. Glücklichwurdesie erst bei Auflösung dieser unsäglichenKlasse und als sie dadurch ineine Förderklasse kam --- da wurde sie ihrenbedürnissen entsprechend gefördert - und wer merkt, daß er auch was kann statt nu den anderen hinterher zu laufen, der lernt auch besser! Sprich: es kommt darauf an, wann und welchesKind i neine Förderschule eingeschult wird. und wenn bei Euch der Sprachschatz noch so armselig ist, daß eine Sondershcule - wasja nur besondere Schule heißt - negativ ist, dann würde ich versuchen, mir ein Ei drauf zu pellen, die anderen zu korrigieren und meinem Kind Mut machen. Wenn ich nie was täte, nur wei les von Vorurteilen belastet ist, dann dürfte ich weder hier leben (Ausländer treffen jaauf bekannte Vorurteile), ich dürfte mit meinen Kindern meine Muttersprache nicht sprechen, man dü+rfte gewissekrankheiten nicht offenansprechen geschweige denn behandeln lassen und man dann auch sollte Probleme um Himmels willen nicht da lösen lassen, wo es sinnvoll ist - Stichwort Jugendamt, Depressionen, uneheliche Mütter, ... ich denke, man sollte das tun, was gut ist und hilft, egal wasandere daz denken. Und wenn dem Kind die Fördershcuel guttut, dann ist das richtig so un ih würde mein Kind nicht wegen der Vorurteile von Meier und Schulze nicht woanders einschulen. Ebenso wenig wie ich mir nicht Hilfe suchen würde, wenn es sozial Probleme gäbe oder medizinische... Denn wie schon andere schrieben Dort kann manchem Kind weirtaus besser geholfen werden als ineiner normalen Klasse/Scuhle. Aber wie auch gesagt: Es kommt drauf an... Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 02.05.2014, 16:22


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Bei meiner Kleinen sind 23 Kinder. 4 mit i-Status, 2 Lehrer, 1 Sonderpaedagoge, 1 Erzieher. Und das in jeder Klasse. Jedes Kind lernt in seinem Tempo. Das ist Klasse. In HH sind die Klasse nur voller als 23 Kinder. An Schulen mit vielen Migranten nur 19 Kinder. LG maxikid

von Maxikid am 02.05.2014, 17:03


Antwort auf Beitrag von platschi

Das kommt jetzt darauf an, ob wir auf politischer Ebene oder sozusagen auf Elternebene diskutieren. Auf politischer Ebene: meiner Meinung nach sollte man (und das ist ja geplant) die Sonderschulen auflösen und die Lehrer und Ressourcen auf die Regelschulen verteilen. Auf Elternebene: Wenn ich nun in der Situation wäre, dass mein Kind für die Regelschule als nicht geeignet eingestuft wird, und wenn dann die Situation wie von Dir beschrieben mit 30 Schülern etc. ist, DANN würde ICH nach einer alternativen Schule suchen, wie gesagt, z.B. Waldorf oder Montessori oder Privat oder wasweißich. Aber niemals würde ich mein Kind das Etikett Sonderschule zumuten. Das prägt für ein Leben lang, da bin ich mir sicher. WENN es die Möglichkeit gibt, später nochmal auf eine Regelschule zu wechseln, wenn es z.B. eine Sprachheilschule ist, die genau das auch anstrebt, dann würde ich mir das nochmal überlegen. Und zu dem Argument mit den Erfolgserlebnissen: Meinst Du nicht, dass ein Kind ganz genau spürt, dass alle anderen NAchbarkinder, GEschwisterkinder, Freunde aus dem Kiga, Kinder der Freunde von Eltern auf eine NORMALE Schule gehen, nur sie nicht? Ich stell mir das sehr schlimm vor für ein Kind. Erfolg basiert nicht nur auf kognitiven Fähigkeiten, sondern auch auf dem Glauben an sich selbst. Und diesen Glauben an das eigene Kind würde ich nicht aufgeben. Natürlich: es sei denn, es hat wirklich eine Behinderung. Aber auch dann würde ich auf Inklusion bestehen und es an eine normale Schule schicken. Das deutsche System der Selektion basiert sehr stark auf diesem von Dir angebrachten Argument, nämlich dass Kinder in homogenen Gruppen besser lernen würden. Aber wer legt fest, welche MErkmale eine homogene Gruppe ausmachen? Kann man das bei so kleinen KIndern schon so sagen? Das glaube ich einfach nicht. Bei Grundschülern kann man noch so viel rausholen, die können noch so viel lernen, da muss man die Schlechten noch nicht aussortieren.

von pflaumenbaum am 02.05.2014, 22:04


Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

"Ein Abschluss von der Förderschule ist zudem sicher ein Makel und nicht viel wert. " Ehrlich, denkt doch mal bitte nach, ja? Ein Kind mit Förderbedarf wird doch nicht deshalb den Förderbedarf verlieren, nur weil es eine Regelschule besucht! Die Praxis wird sein, dass diese Kinder dann eben nur mit einem Abgangszeugnis, ohne jedwede Qualifikation die Schule verlassen. Bisher ist es "nur" das Problem der Grundschullehrerinnen, den Eltern zu erklären, dass ihr Kind nunmal nicht die Leistungen der Klasse wird erreichen KÖNNEN. Da kann man noch nette Berichte drumherum schreiben, Berichtszeugnisse statt Ziffern verfassen oder ggf. Noten aussetzen. Aber die Kinder, die jetzt in der Grundschule im Rahmen der Inklusion unterrichtet werden, werden älter und müssen auf weiterführende Schulen. Und dann? Schon mal von einem Abiturzeugnis gehört, wo Noten ausgesetzt wurden? Macht die Augen auf! Wo glaubt ihr, kann ein Kind besser gefördert werden und auf einen Hauptschulabschluss vorbereitet werden? In einer regulären Hauptschulklasse, 25 Schüler, schlimmstenfalls noch Brennpunkt einer Großstadt? Oder in einer Förderschulklasse mit 12 Schülern, Doppelbesetzung und mit der notwendigen Ausstattung und den besten Ressourcen, die man Kindern mit Förderbedarf eben bieten kann? Na? Was meint ihr? Kopfschüttelnde Grüße, Annette

von momworking am 03.05.2014, 13:59


Antwort auf Beitrag von momworking

auf die Frage: Wo glaubt ihr, kann ein Kind besser gefördert werden und auf einen Hauptschulabschluss vorbereitet werden? ist: Auf einer GESAMTschule, in der ALLE Kinder gemeinsam unterrichtet werden und es auch Sonderschullehrer gibt, die für Binnendifferenzierung zur Verfügung stehen. Ich war auf so einer Schule und habe dort auch Abitur gemacht. Glaub mir, das kann funktionieren. Hauptschule ist keine Option, das ist klar. Ich bin gegen "die Guten ins Töpfchen, die Schlechten...". Aber leider kann man sich in Deutschland ja nicht vorstellen, dass sowas funktionieren kann, während es woanders ja funktioniert.

von pflaumenbaum am 03.05.2014, 16:31


Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Zumindest in Bayern. Lt. Liste gibt es nur noch 11 Stück in Bayern, davon eine in München.

von Badefrosch am 03.05.2014, 20:06


Antwort auf Beitrag von Badefrosch

In Bayern sieht es schlecht aus. Soweit ich weiß gab es in Bayern nie Gesamtschulen. Da bleiben höchsten Freie/Private Schulen... In Bayern soll aber ja auch die Hauptschule nicht so schlecht sein.

von pflaumenbaum am 03.05.2014, 22:44


Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Ich sehe das wie du..ich würde mein Kind auch nie auf eine Förderschule/Sonderschule schicken. Es sei denn, es ist WIRKLICH geistig zurückgeblieben und es geht wirklich nicht anders. Für meinen Geschmack sehen das hier einige Eltern zu locker mit der Sonderschule... ich glaube nämlich nicht, das ich meinem Kind einen Gefallen damit tue, nur weil es ein bisschen zappelig oder so ist..ich kenne die Sonderschulen von früher nur so, das da nur welche waren, die wirklich geistig zurückgeblieben waren oder aus sozial schwachen Familien kamen. Also eben kein Ort, wo ich mein Kind freiwillig hinschicken würde Von meiner Arbeitskollegin der Sohn war auf einer Sonderschule...er ist jetzt Mitte 20..ein ganz netter Kerl..aber man merkt es sofort, das er keine "normale" Schulbildung hat..ohne wirkliche berufliche Perspektive..

von tina70 am 04.05.2014, 19:41


Antwort auf Beitrag von tina70

und Du glaubst nicht, daß sich in der "Sonderschulpädagogik" imLaufe der Jahre etwas geändert hat??? Traurig, wenn selbst Ihr in diesen Mustern festhängt, die vor 50 Jahren galtren - dann wird der Ruf mancherDnge sich nie ändern und die, die Hifle brauchen,sie nicht in Anspruch nehmen -wegen so einem Vorurteilsmist! "Schade" ist eigentlich zu nett gesagt, oder? Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 04.05.2014, 22:41


Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Die Sonderschule, die du kennst, gibt es nicht mehr. Unsere Förderschule macht weit mehr als die Grundschule überhaupt stemmen könnte. Sie bietet Flexibilität an, falls ein Kind sich schneller entwickelt, wechseln sie eine Klasse rauf. Oberstes Ziel Rückschulung in die 3. Klasse.

von Badefrosch am 05.05.2014, 06:58


Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ursel, es geht nicht um die Pädagogen, sondern um die anderen Kinder. Ich habe selbst vor etwa zehn Jahren Projekte an Sonderschulen gemacht, mein Mann war bis vor kurzem als Integrationshelfer an einer. An diesen Schulen waren wirklich nur Kinder, die entweder geistig/kognitiv weit unter dem Durchschnitt waren oder Kinder mit einer geistigen Behinderung. Ein großer Teil kommt aus sozial sehr (!!) schwachen Familien. Familien, die nicht in der Lage wären, hier einen Beitrag zu verfassen. Außerdem glaube ich nicht daran, dass man bei einem Grundschulkind schon sagen kann, welchen Weg es gehen wird und ob es zu den Schwachen oder zu den Starken gehört. Das kann sich noch ändern, Kinder befinden sich doch in einem Entwicklungsprozess. Ich kenne einige, denen man das Abitur in der Grundschulzeit nie zugetraut hätte, die jetzt promoviert sind und andere, die in der der Schule immer super waren, aber dann nie was hingekriegt haben.

von pflaumenbaum am 05.05.2014, 10:09


Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Warum-welche Kinder sind denn auf der Foerderschule, dass es so schlimm ist, dass man sein Kind da nicht unterbringen moechte? Die Kinder, die ich kenne und die Foerderschule besuchen sind ganz normale, freundliche Kinder. Der eine hinkt in der Entwicklung ein wenig hinterher, der andere kam auf der Regelschule nicht wirklich mit. Kind Nummer drei hat durch Sauerstoffmangel unter der Geburt Probleme. Alle drei Kinder sind auf der Foerderschule gluecklich, werden akzeptiert, werden ihrem Stand entsprechend gefoerdert. Und wenn ich sehe, was da teilweise an der normalen Schule so ist, bin ich der Meinung, auf einer Foerderschule ist das sicherlich nicht (!) schlimmer. Bevor ich ein Kind mit Problemen in der Regelschule untergehen liesse, wuerde ich eine qualifizierte Foerderschule dem Kind zuliebe immer vorziehen.

von mama von joshua am tab am 09.05.2014, 15:09


Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

dann hast du sicherlich nie ein förderkind gehabt bzw. dich nie wirklich damit auseinandersetzen müssen. Kinder mit durchschnitt-iq, würdest du dann nämlich wissen, sind ebenso auf einer förderschule (unser Kind teilweise 126 (Durchschnitt bis 112). Sie sind dort, weil sie z.B. noch nicht so selbstständig sind, sehr viel Aufmerksamkeit benötigen, die eine Lehrperson bei 28 kindern nicht aufbringen kann, Defizite in ihrer Organisation haben usw. Kinder, für die deutsch eine Fremdsprache ist, gibt es genügend auf der Regelschule und außerdem gibt es die bei der fördeschule nur mit "Zweig" Sprache.

von bigben am 14.07.2014, 21:06


Antwort auf Beitrag von Badefrosch

also ich hatte ja unten im Beitrag meine Bedenken, weil sich jemand freut, dass das Kind auf die Förderschule kommt. Im letzten Posting hat die AP ja noch einiges dazu geschrieben, was vorher nicht klar war. Dennoch bin ich als Mutter eines "betroffenen " Kindes weiterhin der Meinung, dass die Förderschule UNSER letzter Ausweg sein wird. Warum ? Weil es erfahrungsgemäß so ist, dass die Kinder in dieser Schule nur selten den Ausstieg auf eine Regelschule schaffen. Selbstverständlich wird bestmöglich auf jeden eingegangen, kleine Klassen etcpp. Aber in unserer Gegend sind es tatsächlich diese Förderschulen, auf denen der "soziale Brennpunkt" lodert. Und ja, diese Kinder haben einen ganz Dicken Stempel auf der Stirn. Das ist in der Tat traurig aber wahr. Zudem ist unser jüngerer Sohn auch ein Kind, der sehr schwer zu motivieren ist, und wenn er dann merkt er MUSS nicht wenn er nicht will dann reizt er das auch aus. Obwohl er viel mehr könnte. Daher wollen wir ihm noch dieses eine Jahr in der Grundschulförderklasse geben und es dann einfach auf der Regelschule versuchen. Was haben wir zu verlieren ? Ich werde das genau beobachten und sicher nicht erst die Reissleine ziehen, wenn das Kind total demotiviert ist. Daher der Satz: runter geht immer. Seltsamerweise musste ich mir, als unser grosser Sohn trotz Gymnasialempfehlung auf die Realschule wollte und wir diesem Wunsch nachkamen oft anhören, wie wir das nur tun konnten. Er würde uns später vorhalten, dass wir ihn nicht motiviert hätten es auf dem Gymnasium zu versuchen. Hier allerdings bin ich mir sicher, dass dies für IHN der bessere Weg war; Sprachen sind nicht sein Ding und er möchte später aufs technische Gymnasium. Mittlerweile ist er in der 7.Klasse, glücklich in seiner Schule und die Noten stimmen. Was aber, wenn unser Kleiner nach der 4.Klasse nicht den Sprung auf die Hauptschule schafft ? Weil er in den ganzen Jahren nicht das "rausgelassen hat" was er eigentlich könnte ? Ja, da würde ich mir sicher Gedanken machen, warum wir ihm nicht die Möglichkeit gegeben haben, auf der Regelschule zu bestehen. Anmerken möchte ich allerdings noch, dass die Regelschule bei uns (ländlicher Raum) eine Traumschule ist. Recht kleine Klassen mit ca 20 Schülern und sehr sozial engagiert. Wenn das nicht der Fall wäre würde ich sicher auch anders reagieren.

Mitglied inaktiv - 02.05.2014, 20:57


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Also unsere Förderschule hat einen guten Ruf und die Rückschulungsquote zeigt das deutlich. 90% der Kinder werden in die 3. Klasse Regelschule zurückgeschult, einige bereits schon in die 2. Klasse. Ich spreche hier von den Kindern aus der 3-jährigen Diagnoseförderklasse, also wo dad erste Schuljahr in 2 Jahren bzw. die ersten beiden Schuljahre in 3 Jahren gemacht werden.

von Badefrosch am 02.05.2014, 23:42


Antwort auf Beitrag von Badefrosch

Ich habe in der Regel-/Sonderschul-Debatte schon mehrfach das Argument gehört (und gelesen): "Mein Kind soll an eine Regelschule, damit es sich an Besseren orientieren kann, von den Sonderschülern kann es ja nur Schlechtes mit nach Hause bringen." Das Argument finde ich faszinierend, denn diese Eltern sehen nicht, dass genau ihre Kinder dann in den Augen der Regelschüler-Eltern der "Bodensatz" der Klasse sind, der ihren Kindern ein schlechtes Beispiel bietet und sie in ihrer Entwicklung "bremst". Das traurige an dieser ganzen Debatte finde ich, dass die Kinder (sowohl von Eltern "gewöhnlicher" als auch "besonderer" Kinder) in "gut" und "schlecht" in "Vorbild" und "schlechtes Beispiel" eingeteilt werden. Aber irgendwann ist nun mal eben Schluss. Es wird immer einer Klassenbester sein, der keinen mehr hat, an dem er sich "nach oben" orientieren kann und einer wird immer das "Schlusslicht" sein, der den anderen nichts zu bieten hat - außer die Rolle des abschreckenden Beispiels "oh Gott, hoffentlich schaut mein Kind sich von DEM nichts ab". Das Feld mag sich ausdehnen, je weiter man die Spanne bis hin zur kompletten Inklusion ausdehnt, aber einen "Ersten" und einen "Letzten" wird es in jeder Klasse geben.

von itsme am 03.05.2014, 09:09


Antwort auf Beitrag von Badefrosch

Huhu! Ich verstehe negative Sicht auf die Förderschule auch nicht. Klar, wenn das Kind im Dorf statt mit den anderen Kindern den Schulweg zu Fuß zu gehen mit dem "Deppenbüsle" abgeholt wird, erfordert das von den Eltern schon viel Selbstbewusstsein um sich aus dem Gerede der anderen nichts zu machen. Und trotzdem- es geht ja nicht darum, dass das Kind die Eltern glücklich machen soll, sondern, dass die Eltern die Voraussetzungen schaffen, dass das Kind glücklich aufwachsen kann. Ich bin jetzt seit mehr als 10 Jahren Grundschullehrerin und kann euch sagen: Kinder mit Förderschulbedarf sind an einer Regelgrundschule mit den augenblicklichen Voraussetzungen höchst selten glücklich. Bei aller Hingabe zum Kind und bei allem Willen zur Differenzierung kann man (ich?) diesen Kindern einfach nicht die Unterstützung bieten die sie bräuchten um ihre Möglichkeiten voll zu entfalten. Und das macht diese Situation doppelt schlimm. Da sind die kognitiven Voraussetzungen schon nicht so rosig und dann werden die Kinder in ein Umfeld gesetzt, dass nicht das Maximale aus ihnen herausholen kann. So wohlwollend man den Kindern auch begegnet, sie wissen und merken selbst, dass sie zu ihren Klassenkameraden nicht aufschließen können. Und das jeden Tag, immer wieder. Sie arbeiten an ihren Schwächen, erreichen etwas, schauen auf und stellen fest, dass der Zug in dem die anderen Kinder sitzen schon wieder weiter gerauscht ist und sie nur hinterher winken können. Was macht das mit der Psyche eines Kindes? Klar brauchen Kinder es ab und zu, dass ihr Ehrgeiz angestachelt wird, weil andere eben ein Quentchen besser sind als sie. Aber wenn das Quentchen eben einfach zu groß ist? Kinder sind nicht blöd, die wissen genau, wenn etwas absolut außer Reichweite ist. Und dann resignieren sie und es geht gar nichts mehr. Ich hatte schon viele Rückkehrer in die dritte Klasse der Regelschule und die waren ausnahmslos toll vorbereitet, selbstbewusst und hatten ein breites Fundament an Vorwissen auf das sich gut aufbauen konnte. Und die die nicht zurück kommen? In unseren Förderschulen pflegen die Lehrer einen sehr engen Kontakt zu den ortsansässigen Firmen und arbeiten sehr eng mit diesen zusammen. Die bringen ihre Schüler unter und das mit Sicherheit nicht schlechter als mit einem schlechten Hauptschulabschluss. Klar, in anderen Ländern läuft die gemeinsame Beschulung aller Kinder teilweise super, aber bei uns sind die Voraussetzungen eben einfach (noch?) nicht gegeben. Das kann man nicht weg diskutieren. Lg, Elanna

von Elanna am 05.05.2014, 23:03


Antwort auf Beitrag von Elanna

in deutschland gibt es 10 sonderschultypen (jetzt heißen sie förderschulen) den "negativtouch" haben die förderschulen Lernen (ganz früher: hilfsschule) und emotionale soziale entwicklung (früher: erziehungsschwierig). hier lässt sich aber durchaus ein abschluss machen (gleichwertig zur regelschule), muss aber nicht. bildungsgänge gibt es dreierlei, und zwar "abgangszeugnis" (kein abschluss), hauptschule ohne quali und quali für die gymnasiale oberstufe. an manchen förderschulen (zum beispiel Körperliche/motorische entwicklung oder bei den sinneseinschränkungen) kann man auch abitur machen. und da hier ja das "bildungsferne klientel" angesprochen wurde: DAS muss neuerdings im rahmen der inklusion in die regelschulen, da die förderschulen Sprache, lernen und emotionale entwicklung auslaufen sollen.... DIESE kinder sind nämlich am allermöglichsten beschulbar im regelschulssystem (meint die politik) LG

von muddelkuddel am 06.05.2014, 07:51


Antwort auf Beitrag von muddelkuddel

Ich war auf einer Infoveranstaltung für Grundschulen wo den Lehrern die Inklusion schmackhaft gemacht werden sollte. Es war haarsträubend zu sehen, wie wenig Ahnung die Politiker vom Schulbetrieb und den Bedürfnissen von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf haben. Sie sollten mal ein paar Tage in einer Förderschule hospitieren, dann würden sie die Inklusion nicht mehr als gut und passend für alle Kinder verkaufen.

von Pebbie am 06.05.2014, 10:17


Antwort auf Beitrag von Pebbie

die politik schafft es ja noch nicht mal, dass dreigliedrige schulsystem so chancengleich zu gestalten., dass alle kinder maximal gut lernen können. und jetzt auf teufel komm raus alle kinder auf einen haufen schmeißen, ohne dabei geld oder personal aufzustocken.... es wird grauslich werden

von muddelkuddel am 06.05.2014, 19:29


Antwort auf Beitrag von Badefrosch

wenn ich so sätze höre wie aus sozial schwachen familien oder schwer erziehbar.stellt sich bei mir echt die hut schnur auf.mein sohn geht seit er 8j ist auf einer förderschule ist heute 15j und ist die beste entscheidung gewesen.wisst ihr wie es ist wenn ein kleiner zwerg vor einem sitzt und weint weil er angst hat in die schule zu gehn,gemobbt wird,jeden morgen bauchweh hat etc.das lkind selbst merkt es ist anders kann weniger,kommt nicht mit.die anderen kinder ärgern das schwache kind... ich habe mir die entscheidung nicht leicht gemacht.aber seit der förderschule geht es meinem sohn gut.er hat super ausgebildete lehrer,eine kleine klasse auf jeden schüler wird gesondert eingehgangen.und man darf eine förderschule nicht mit einer schule für schwer erziehbare verwechseln,den das sind 2 paar schuhe.mein sohn wird da genauso auf eine abschluss vorbereitet alles ist möglich ... und jetzt zur inklusion...eine inklusionskraft erklärte mir das so.einem kind stehn 4 extra Stunden zu Ginbt es aber an der schule 4 Inklusions KInder bleibt für mein Kind nur 1 std.Wi bitte ist da der Förderbedarf den es brauch...Ein Regelschule kann niemals ein Kind fördern wie eine Förderschule.Und was geb ich auf das gerede an derer ich muss an mein Kind denken nicht an andere.Aber genau durch solche sätze die hier vielen werden diese Kinder verurteilt und Ausgegrenzt. Sorry für meine Fehler aber ich kann weder satzzeichen löschen noch was falsches löschen meine tastatur ist kaputt.Aber hier konnte ich mich nicht zurück halten. s

von Mama-25 am 14.05.2014, 15:09


Antwort auf Beitrag von Mama-25

wenn ich denke ppstings so lese kommt mir der gedanke dass du KEIN KIND MIT PROBLEMEN hast kann das sein?? sonst würdest du dich nicht so ohne erfahrung hier auslassen und NEIN KEI ELTERNPAAR DER WELT ARBEITET MIT SEINEM KIND AUF DIE FÖRDERSCHULE HIN hast du schon mal einblick in einen solche einrichtung gehabt?? unser sohn geht weil er mehrere baustellen hat;-)) auf eine FS und wir haben eltern die sich einbringen die ihren kinder helfen wo es nur geht wir haben einen schule die viel bewegt der zikus zappzarap war im letzten sommer da es werden viele sachen angeboten und gemacht... bei dir so kommt es mir durch alle kinder die auf die fs gehen haben ein sozial schwaches umfeld und wurden nicht gefordert bzw gefördert es ist wenn du dich damit gutbeschäftigt häätest genau anders rum die kinder in einer fs haben meist einen viel dickere akte logo ergo therapie spz als ein normales grundschulkind das solltest du mal beachten.. lg

von Smudo am 25.05.2014, 18:13