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Vorteile der vorzeitigen Einschulung?

Thema: Vorteile der vorzeitigen Einschulung?

Ich les hier doch relativ viel über vorzeitige Einschulung. Da ich ein Kind habe, dass nur wenige Tage nach dem Stichtag in unserem Bundesland geboren ist bin ich schon von Bekannten im Kiga angesprochen worden, ob ich mein Kind auch vorzeitig Einschulen lasse. Wo seht ihr denn wirklich die Vorteile einer vorzeitigen Einschulung? Mir erschließt sich das nicht so ganz.

von Bajuli am 20.12.2011, 15:04


Antwort auf Beitrag von Bajuli

ich finde auch keine vorteile und bin gespannt auf die antworten. mit freunden zusammen .... zählt für mich nicht. lg

von biggi71 am 20.12.2011, 19:14


Antwort auf Beitrag von Bajuli

Wir haben vorzeitig eingeschult, da der allgemeine Entwicklungsvorsprung so groß war, dass den Kinderm eine Einschulung in Klasse 1 zum regulären Zeitpunkt nicht zuzumuten gewesen wäre. Hinzu kamen auch noch einige äußere Faktoren, die dann auch dafür gesprochen haben. Unsere Nr.4 wird jetzt quereingeschult, O-Ton der testende Lehrerin am Montag:" Eine reguläre Einschulung in Klasse 1 nächsten Sommer wäre nicht möglich. Dann müsste eine Einschulung direkt in Klasse 2 erfolgen!" Einschulung direkt in Klasse 2 haben wir aus verschiedenen Gründen nicht als sinnvolle Alternative betrachtet. Der Schupsy geht übrigens auch davon aus, dass die Einschulung erst nächsten Sommer für die Entwicklung des Kindes fatal wäre. Bei einem normal entwickelten Kind würde ich über vorzeitige Einschulung allerdings nicht nachdenken, da erschließt sich der Simm für mich auch nicht. Vorzeitige Einschulung ist auch kein Mittel gegen Langeweile im Kiga.

von Graupapagei3 am 21.12.2011, 06:23


Antwort auf Beitrag von Graupapagei3

Bis auf wenige Ausnahmen wie eben von Graupapagei beschrieben, sehe ich da überhaupt keine Vorteile. Es gibt viele Kinder, die zwar schon ein Jahr früher in der Lage sind dem Unterricht problemlos zu folgen, aber sozial in ihrer Entwicklung noch nicht. Und die sozialen Fähigkeiten sind mindestens genauso wichtig. Ich kenne keine Eltern, die im Nachhinein bedauert haben ihr Kind später eingeschult zu haben, aber ich kenne schon einige, die es bereut haben ihre Kinder ein Jahr früher in die Schule gegeben zu haben. Die Pädagogik ist auch zumindest in Bayern so grottenschlecht, dass es nicht schaden kann schon bisschen reifer zu sein. Es gibt auch viele jüngere Kinder, die die ersten beiden Schuljahre ganz gut packen, aber ab der dritten Klasse wirds dann schwieriger. Und für die die später aufs Gymnasium gehen ist es ja total doof schon mit 17 Abitur zu machen, ist man ja noch nicht mal volljährig. Ich war 19 und da ist man schon viel reifer und eher in der Lage auch in einer fremden Stadt Fuß zu fassen. Für mich sind die Bestrebungen einer frühen Einschulung und einer verkürzten Schulzeit mit G8 reine Sparmaßnahmen und nichts weiter. Larissa

von larissa am 21.12.2011, 07:52


Antwort auf Beitrag von Bajuli

Es gibt keine generellen Vorteile einer frühzeitigen Einschulung. Jedes Kind erreicht irgendwann seine Schulreife. Davor ist es für dieses Kind zu früh eingeschult zu werden, dann muss man im Falle einer Einschulung mittel- bis langfristig mit Nachteilen rechnen; es gibt aber auch einen zu späten Zeitpunkt der Einschulung. Auch dann sind Probleme vorprogrammiert. Für einige Kinder ist es genau richtig eingeschult zu werden, bevor sie sechs sind. Für diese Kinder wäre es problematisch, die Einschulung um ein ganzes Jahr zu verschieben. Die richtige Frage lautet: Wann ist für mein Kind der richtige Zeitpunkt? Und dieser ist nicht immer leicht zu bestimmen.

von björg am 21.12.2011, 08:33


Antwort auf Beitrag von björg

Also was das bayerische Schulsystem betrifft, in dem die Kinder vom ersten Tag an 4-5 Schulstunden still sitzen müssen, kann ich mir nicht vorstellen, dass das für noch nicht Sechsjährige ideal ist auch wenn sie intellektuell schon in der Lage sind mit zu kommen. Larissa

von larissa am 21.12.2011, 09:25


Antwort auf Beitrag von larissa

Die Frage ist nur, was soll man mit einem Kind machen, welches zum regulären Einschulungszeitpunkt intellektuell auf dem Stand eines Driitklässlers bzw darüber hinaus ist? Und sich auch noch in diesem Tempo weiterentwickelt?

von Graupapagei3 am 21.12.2011, 09:49


Antwort auf Beitrag von Graupapagei3

Ja, solche hochbegabten Kinder gibt es natürlich. Und für diese Kinder wird die gesamte Schulzeit in den meisten Fällen immer recht schwierig bleiben. Denn wenn eine Sechsjährige mit Achtjährigen im Klassenzimmer sitzt, kann es zwar gut sein, dass sie intellektuell mitkommt, aber von ihrer Entwicklung her ist sie eben noch nicht acht. Da sind dann irgendwann die einen schon in der Pubertät und sie eben noch lange nicht. Hier kann eigentlich nur eine Montessorischule helfen, bei der die Kinder regulär eingeschult werden, aber jedes Kind in seinem Tempo lernen darf. Larissa

von larissa am 21.12.2011, 10:00


Antwort auf Beitrag von larissa

Bei unserer Tochter war es ein großer Fehler sie nicht einzuschulen. Gut, sie wird jetzt im Januar in die 1. Klasse aufrücken. Aber aus einem offen, glücklichen Kind ist ein ganz anderes Kind geworden. In der Vorschule wird einfach ihr Wissensdrang künstlich unterdrückt. In der Vorschule hatte sie ja bis jetzt auch jeden Tag 5 Stunden, wie in der1. Klasse auch. Und der Probemonat lief prima. Sie blüht immer und immer mehr auf. Es ist einfach schön, sein Kind wieder glücklich zu sehen. Man sollte wirklich immer im Einzelfall schauen. Aber eigentlich bin ich auch dafür, lieber spät als früh. In DK schult man so spät wie möglich ein. Gruß maxikid

von Maxikid am 21.12.2011, 10:12


Antwort auf Beitrag von larissa

Na ja gerade in der Pubertät gibt es Unterschiede in der kröperlichen Entwicklung von mehreren Jahren. Es gibt Mädchen in Klasse 6 , die sind extrem weit entwickelt und kindliche Mädchen in Klasse 8. Und wo das eingege Kind da einzuordnen ist, kann man mit 5 oder 6 sowieso nicht wirklich voraussehen. Und was die soziale/emotionale Entwicklung angeht - auch da bestehen Unterschiede von mehreren Jahren. Meine Tochter ist 10 und in Klasse 6 - sozial/emotional immer noch ihrer Klasse voraus, körperlich gehört sie in Klasse 3. Eine Rolle spielt zur Zeit nur das kognitive und das soziale, die Körpergröße ist ihrer Umgebung irgendwie schon immer egal.

von Graupapagei3 am 21.12.2011, 10:17


Antwort auf Beitrag von larissa

Schulreife hat nur zum Teil damit zu tun, ob die Kinder intellektuell so weit sind. In meinem Beitrag ging es um allgemeine Schulreife, nicht alleinige kognitive Reife. Und auch 5jährige können schulreif sein, während 7jährige noch weit davon entfernt sein können. Ich habe mal gelesen, dass man anstelle des Alters auch die Körpergröße als Schwelle hätte wählen können. Über die Schulreife wäre das genauso aussagekräftig gewesen.

von björg am 21.12.2011, 13:55


Antwort auf Beitrag von björg

Oh Gott Körpergröße als Kriterium geht ja wohl bitte gar nicht!!! Was macht man denn da mit einem klein geratenen Kind??? Meine Tochter ist übrigens in Klasse 6 und 1,27m klein ...

von Graupapagei3 am 22.12.2011, 07:04


Antwort auf Beitrag von Graupapagei3

...sagen irgendetwas über die Schulreife aus! Viele Grüße

von björg am 22.12.2011, 11:36


Antwort auf Beitrag von björg

Bei meiner Einschulungsuntersuchung war ein Kriterium für Schulreife, ob man mit dem über den Kopf gelegten Arm die Ohrmuschel auf der anderen Seite berühren konnte...

von Häsle am 22.12.2011, 12:06


Antwort auf Beitrag von Häsle

Ich weiß, da wäre meine Tochter jetzt mit 10 noch nicht schulreif!

von Graupapagei3 am 22.12.2011, 12:41


Antwort auf Beitrag von Bajuli

....pauschal kann man das nicht. Es gibt Kinder die sind einfach schulreif und schulfit. Dann sollte man weniger auf den Stichtag achten sondern eben auf das Kind, das gilt nach vorne wie auch nach hinten. Es gibt ja eh so unterschiedliche Stichtage, zum 30.06. zum 30.09. zum 31.12. Hab ich einen vergessen? Die Kann-Kind Einschulung wird ja auch immer weiter und offener gestaltet...die Tendenz geht zur jüngeren Einschulung. Wenn es passt, sollte man zum nächst möglichsten Zeitpunkt einschulen. Aber bitte nicht pauschalisieren. Bei uns an der Schule gibt es genug 7-jährige die sind in der 1.klasse. Mein Sohn ist in der 2. und genauso alt, da liegen nur Wochen dazwischen. Und es ist gut so, wie es ist. Grüßle

von Caot am 21.12.2011, 10:31


Antwort auf Beitrag von Bajuli

Meine wird nächstes Jahr vorzeitig eingeschult. Sie wird dann Anfang November 6 Jahre alt. Stichtag hier in Niedersachsen ist der 30.09. Was sind die Vorteile?? Keine Ahnung!! Aber wenn ein Kind vieles kann und vom Kindergarten, Gesundheitsamt, Kinderarzt und von mir als Mutter als schulfähig beurteilt wird, dann geht sie halt. Sie hat jetzt schon kaum Lust in die Kita zu gehen, weil es ihr langweilt. Sie will rechnen und lesen lernen. Klar kann es in der Schule auch mal langweilig werden und 45 min stillsitzen ist auch lange. Aber laß ich sie noch 1 Jahr in der Kita dreht sie durch. Sie schreibt schon viele Wörter, rechnet bis 10, zählt bis 100. Sozial ist sie super kompetent, hat viele Freundinnen, geht allein einkaufen, kann sich durchsetzen und auch mal zurück stecken. Sie ist kein Mäuschen!! Sie ist jetzt schon 1,19 m groß und wiegt 23 kg. Das heißt es wird nicht auffallen, dass sie bei der Einschulung erst 5 ist. Wie sich die vorzeitige Einschulung später auswirken wird, weiß ich noch nicht, dass müssen wir sehen. Ich denke an ein Jahr Au Pair in England (da reicht wenn sie 16 ist) oder an ein Schuljahr dort. Auf jedenfall soll sie nach der Schule ins Ausland, lt. Mamas Wunsch. Seit 2 Jahren redet sie schon davon dass sie wenn sie größer ist, Zahnärztin werden möchte. Ich habe ihr da nichts eingeredet. Sie geht auch von ihrem Traumberuf nicht ab. Naja sie hat jetzt schon ihre Vorstellungen und ich werde mein bestes tun und sie dabei unterstützen, auch wenn sie jetzt erst 5 Jahre alt ist.

von malo am 21.12.2011, 11:41


Antwort auf Beitrag von Bajuli

Hallo Bajuli, es kommt auf den Entwicklungsstand Deines Kindes an. Es sind ja nicht automatisch alle Kinder eines Einschulungsjahrgangs gleich weit entwickelt. Zumal zwischen den jüngsten und den ältesten ein ganzes Jahr liegt. Ich finde es völlig klar, dass da bei den älteren einige Kinder dabei sind, die besser ein Jahr früher zur Schule gehen sollten und bei den jüngeren ein paar, die besser zurückgestellt werden sollten. Meiner ist (deutlich) vorzeitig eingeschult und die Lehrerin ist der Meinung, dass die Entscheidung genau richtig war. LG Linda

von Linda761 am 21.12.2011, 12:29


Antwort auf Beitrag von Bajuli

was ich immer schlimm finde ist wenn aufkommt: Langweile im Kindergarten - was sind das dann für Einrichtungen??? Mein Großer wurde mit 7 eingeschult obwohl er bis 100 fehlerfrei rechnen konnte - jeden Text problemlos lesen auch sehr schwere Wörter - seine eigenen Texte (natürlich ohne Rechtschreibregeln) geschrieben hat und das ganze mit gerade mal 6. Er konnte sich alleine an und ausziehen war geduldig und ruhig konnte Probelmlos sitzen bleiben und zuhören und laut Kindergarten eines der sozialsten Kinder die sie je hatten - warum dann mit 7??? Zum einen weil er mit seinen engsten Freunden eingeschult werden wollte zum anderen weil er ein sehr zurückhaltendes Kind mit 5 noch war hat sich zwar rasant geändert und mit 6 war er ein völlig normales Kind - für ihn war es gut zu warten - langweile gab es nicht - er half den Erzieherinnen mit bei den jüngeren und ich habe einfach in letzen Jahr die schöne Zeit genutzt und bin mit meinen 2 viel unterwegs gewesen - im Sommer täglich im Freibad - im Winter mit dem Schlitten und anderes. Langweilig wurde meinem großen Sohn der Kindergarten nie. Man kann doch Dinge machen die den Kinder spaß machen ohne dass sie ständig irgendwas dabei lernen müssen. Ich sehe immer das weitere Alter da meine Jungs jetzt beide in der Pubertät sind - die die jünger sind bis zu 2 Jahren können fast nicht mithalten auch die Tatsache dass das weggehen interessant wird - ein 14-jähriger darf weggehen auch alleine- ein 12-jähriger noch nicht - und darin sehe ich das Problem nie im Lernen denn man wird ausgegrenzt wenn man aufgrund seines Alters nicht mithalten kann wenn man permanent der jüngste ist - ich rede da auch eigener Erfahrung. Mein Kleiner war gerade 6 aufgrund des Stichtages war er kein Kannkind mehr und ich merke es einfach in allem - auch ihm hätte es besser getan wenn er mit 7 eingeschult worden wäre da es bei uns aber nicht geht dass Schulpflichtige Kinder im Kindergarten bleiben er aber keine Defizite hate für die Grundschulförderklasse wo Schulpflichtige Kinder bei uns hinkommen die noch nicht die nötige Schulreife haben wurde er mit 6 eingeschult - er packt es ganz gut muss aber immer wieder kämpfen weil er immer einer der jüngsten ist. Gruß Birgit

von Birgit67 am 21.12.2011, 12:37


Antwort auf Beitrag von Birgit67

Hallo Birgit, auch ein guter Kindergarten kann Langeweile nicht immer vermeiden. Es kommt z.B. stark auf die Kinder an, die da sind. In der Gruppe meiner Tochter sind 22 Kinder. Davon sind ganz viele erst 3 und es sind deutlich mehr Jungs als Mädchen. Da fehlen für die großen Mädchen schon etwas die potentiellen Freundinnen. Außerdem ist es ein großer Unterschied, ob Kinder halbtags oder ganztags in den Kindergarten gehen. 4 Stunden können sich die meisten Kinder noch ganz gut beschäftigen und nachmittags zu Hause was interessantes machen. Wenn es dagegen 9 Stunden sind, sind die Ansprüche an den Kindergarten deutlich größer. Mein Sohn konnte sich im Kindergarten draußen immer prima beschäftigen. Rumtoben kann man schließlich mit vielen Kindern. Drinnen war es aber deutlich schwieriger weil er gewisse Ansprüche an sein Spiel stellt. Das klappte hauptsächlich mit älteren Kindern. Ich hätte ihm nicht zumuten können, dass plötzlich alle seine Spielpartner weg sind (und nein: es hätten sich keine anderen gefunden, dass hat auch die Erzieherin zugeben müssen, die lange versucht hat, ihn mit Gleichaltrigen zusammenzubringen). In der Betreuung nach der Schule spielt er toll (wie zu erwarten mit älteren). Die Schule ist der Meinung, dass es genau richtig war, ihn dieses Jahr einzuschulen. Insbesondere fällt ihnen auf, dass er sich bestens selbst organisieren kann und das sie nie darauf kämen, dass er noch keine 6 ist wenn sie es nicht wüssten. Was in der Pubertät wird, weiß kein Mensch. Wenn er nach seinem Vater kommt, ist er mit 16 ausgewachsen und hat vollen Bartwuchs, würde also nicht als besonders jung auffallen. LG Linda

von Linda761 am 21.12.2011, 14:04


Antwort auf Beitrag von Linda761

Langeweile gibt es nur in schlechten Kindergärten. Warum soll denn das langweilig sein, wenn 20, 30 oder 40 Kinder den Tag miteinander verbringen? Unser Kindergarten ist ganztags offen und alle Kinder bleiben mindestens bis 15 Uhr. Und ich hab noch nie gesehen oder berichtet bekommen, dass sich ein Kind langweilt. Kinder langweilen sich doch nicht so lange sie spielen dürfen. Ganz im Gegenteil, eigentlich meckern alle Kinder wenn sie schon um 15 Uhr abgeholt werden. Larissa

von larissa am 21.12.2011, 16:11


Antwort auf Beitrag von larissa

Stell Dir vor, Du hast ein berufliches Mittagessen. Am Tisch sitzen 20 Männer und Du. Die Unterhaltung dreht sich die ganze Zeit um die aktuellen Ereignisse in den deutschen, englichen und italienischen Fußball-Ligen. Langweilst Du Dich? Richtige Lösung: Nein, natürlich nicht. Du bist ja mit 20 Erwachsenen zusammen. Ihr seid alle erwachsen, habt also voll viel gemeinsam. Komischerweise würde ich mich trotzdem langweilen. Genauso ist es im Kindergarten wenn zufällig die anderen 20 Kinder nicht passen. Und nein, da müssen nicht zwangsläufig passende dabei sein. Bei meinem Sohn passte von 60 Kindern genau 1 Junge, der dann wegzog. Glücklicherweise passten dann noch ein paar Mädchen, die aber alle älter waren. Nach deren Einschulung wären keine passenden Kinder mehr dabeigewesen. In der jetzigen Grundschulklasse passen von 25 Kindern mindestens 5 Jungs. Liegt also nicht nur an meinem Sohn, sondern ist auch Zufall.

von Linda761 am 21.12.2011, 17:45


Antwort auf Beitrag von Linda761

Ich verstehe nicht was du mit "passsen" meinst. In unserem Kindergarten spielen alle Kinder mit allen. Mal mehr mit dem einen, mal mehr mit dem anderen. Das es Kinder gibt,die nicht "passen" kann ich nicht beobachten. Von jedem Kind kann man was lernen und mit ihm Spaß haben finde ich. Aber egal, hauptsache es passt für euch larissa

von larissa am 21.12.2011, 18:29


Antwort auf Beitrag von larissa

Es gibt aber auch Kinder, die eben nicht einfach nur spielen wollen, da nützt es dem Kind wenig, wenn jeder mit jedem spielt. Vielleicht will Kind über Planeten oder Blutgruppen oder den Aufbau eines Motors diskutieren und nicht basteln und spielen.

von Graupapagei3 am 22.12.2011, 07:02


Antwort auf Beitrag von Linda761

unser ganzer Kiga hatte nur 13 Kinder, da passte nicht eines (außer der eigene große Bruder solange er noch nicht zur Schule ging).

von Graupapagei3 am 22.12.2011, 07:03


Antwort auf Beitrag von larissa

Das kann ich mir wiederum nicht vorstellen. Was fängt z.B. ein ruhiges 6-jähriges Mädchen mit einem wilden 3-jährigen Jungen an? Wenn er zufällig süß ist, bemuttert sie ihn vermutlich. Wenn er aber nicht süß und eher anstrengend ist, lässt sie ihn doch wohl eher links liegen. Auch zu Hause stelle ich deutliche Vorlieben fest. Wenn Freunde ihre Kinder mitbringen, harmoniert das manchmal toll mit unseren, manchmal aber auch überhaupt nicht.

von Linda761 am 22.12.2011, 08:39


Antwort auf Beitrag von Linda761

den 3jährigen als Bruder zu Hause hat, hat sie vielleicht keinen Bock auf bemuttern, weil das zu Hause schon abgedeckt ist.

von Graupapagei3 am 22.12.2011, 09:48


Antwort auf Beitrag von Bajuli

Ich weiß noch nicht wie wir uns entscheiden! Unser Sohn ist nächstes Jahr Kann-Kind. Wir hatten jetzt schon das Gespräch im Kiga mit den Erzieherinnen. Die meinen, er braucht noch viel das freie Spielen und kann sich noch nicht so lange konzentrieren.Und er lässt sich ablenken, aber zeigt mir bitte ein Kind, welches eine Aufgabe gezielt macht und sich konzentriert, wenn die Freunde 2 m weiter spielen und toben??? Aber bis zur Einschulung sind es noch 9 Mon. Bis dahin kann er sich noch entwickeln. Was sehr gut ist, die Schuluntersuchung für die Kann-Kinder wird hier in Niedersachsen erst im Juni stattfinden, also deutlich später als für die Pflichtkinder. Meine Bedenken gegen die Einschulung sind eben auch: Langeweile, alle Freunde gehen, keine gute Förderung durch den Kiga. Und auch ich bin der Meinung, es gibt dann so gut wie keine Spielpartner mehr. Ich werde aber auf jeden Fall alle Meinungen berücksichtigen, nichts übers Knie brechen, wenn es nicht geht, dann bleibt er eben noch 1 Jahr. Denn Schule ist ja auch sehr fordernd und heftig geworden, das sollte man auch nicht unterschätzen. VG

von schnecke1 am 21.12.2011, 19:31


Antwort auf Beitrag von schnecke1

Meine Tochter wäre ein Jahr lang im KiGa nur mit 3-4 Jährigen zusammen gewesen. Alles Großen, 15 Stück sind in die 1. Klasse gekommen bzw. sind auch in die Vorschule der Grundschule gegangen. Und als 6 Jährige fände ich das nicht gut, für 1-2 Monate ja, aber nicht wenn es sich noch um ein ganzes Jahr handelt. Gruß maxikid

von Maxikid am 21.12.2011, 20:30


Antwort auf Beitrag von Bajuli

Wenn ich eure Beiträge so lese, dann muss ich sagen, dass wir wohl einen sehr guten Kindergarten erwischt haben. Ich finde es schade, wenn ein Kindergarten ein Kind nicht so fördern und fordern kann und ihm keine Freunde bieten kann, dass es aus diesem Grund eingeschult wird. Kann aber andersrum euch dann auch verstehen. Wir haben im Kiga ein offenes Konzept für alle Kinder ab ca. 4 Jahren. Vorher (Kleinkinder und Kinder von 2,5-4 Jahren) sind sie noch in festen Gruppen. Hier läuft ein super Vorschulprogramm. Die Kinder haben außerdem viele Projekte, die sie sich selbst entsprechend ihrer Neigungen und ihres Wissensdurst aussuchen können. Gerade hatte mein jetziges Vorschulkind ein Projekt zum Thema "mein Körper". Sie hat mir danach ziemlich genau (natürlich ein sehr einfach Worten) die Funktion der einzelnen Organe erzählt und wo sie genau liegen. Heute früh fing sie an mir vom Mond zu erzählen. Dass er keine Scheibe ist, sondern eine Kugel und Krater hat, die durch Meteoriteneinschläge entstanden sind. Anscheindend sind sie jetzt gerade da dran. Von daher finde ich, dass gerade der Kindergarten die Zeit hat den Kindern den allgemeinen Wissensdurst zu stillen. Aber vielleicht sind wir da doch eher die Aussnahme. Wir sind auch ein Kindergarten in dem viel Ausbildung läuft, da er eng an eine Fachakademie für Sozialpädagogik angeschlossen ist.

von Bajuli am 22.12.2011, 10:07


Antwort auf Beitrag von Bajuli

Das Problem ist aber ein Kind, welches schon mit 3 weiß, dass der Mond Krater hat und schon etwas tiefer in der Materie steckt und dann Fragen stellt, an denen die Erzieherin scheitert. Oder ein Kind, welches die Käfer, die da durch den Garten krabbeln besser kennt als seine Erzieherin. Wenn der Kiga solche Projekte anbietet, dann wird das auf einem Niveau gemacht, wo eben alle inhaltlich folgen können. Und das reicht dann vielleicht eben einfach nicht mehr aus. Davon mal abgesehen, gab es bei meinen Kindern 1x genau 4 Vorschüler und 1x genau 5 Vorschüler, da kann man schon vom Stellenschlüssel her nicht mehrere Projekte parallel anbieten.

von Graupapagei3 am 22.12.2011, 11:10


Antwort auf Beitrag von Graupapagei3

Wenn ein Kind, wie von Graupapagei beschrieben, so viel weiter ist als Gleichaltrige, und eine individuelle Förderung nicht möglich ist (da Ganztagskindergartenkind), ist eine frühzeitige Einschulung (bei sozialer Reife) bestimmt das Beste für das Kind. Wobei ich viele 2./3.-Klässler kenne, die noch nicht so weit denken, bzw. sich nicht für solche Themen interessieren... Die meisten Kinder sind aber nicht so viel weiter entwickelt, zumindest nicht auf mehreren Gebieten. Und da würde ich persönlich nicht über eine vorzeitige Einschulung nachdenken. Nur weil ein Kind rechnen oder lesen kann, ist es noch nicht schulreif. Und ein bisschen Langeweile schadet auch nicht. Daheim werden Kinder doch auch nicht andauernd beschult oder beschäftigt.

von Häsle am 22.12.2011, 12:02


Antwort auf Beitrag von Graupapagei3

"Das Problem ist aber ein Kind, welches schon mit 3 weiß, dass der Mond Krater hat und schon etwas tiefer in der Materie steckt und dann Fragen stellt, an denen die Erzieherin scheitert. " Glaubst du denn, dass ein Kind, das fachlich anspruchsvolle Fragen stellt, mit einer Grundschullehrerin viel besser bedient wäre als mit einer Erzieherin? Mit dem Argument müsste man so ein Kind ja gleich in den gymnasialen Biologie-Unterricht oder in die Astronomie-AG der 11. Klasse stecken. Und selbst damit wäre das "Problem" nicht gelöst. Die beste individuelle Förderung findet immer noch zu Hause statt.

Mitglied inaktiv - 22.12.2011, 12:16


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es ist in der GS nicht besser bedient. Aber ich finde, dass man die schwierige Zeit in Kiga/GS nicht unnötig lange ausdehnen muss. Vorausgesetzt natürlich das Gesamtpaket stimmt. Fördern zu Hause ist ja gut und schön, aber das Kind verbringt nun mal etliche Stunden woanders und da möchte es sich vielleicht auch nicht dauerlangweilen. Mit gutem Kiga kann man zwar die Einschulung hinauszögern, aber was wird dann in Klasse 1 und 2? Womit beschäftigt man das Kind da?

von Graupapagei3 am 22.12.2011, 12:41


Antwort auf Beitrag von Häsle

dass es bei einem normal gut entwickelten Kind keinen Grund für eine vorzeitige Einschulung gibt. Bei uns ist es allerdings auch so, dass nur dann Kinder als Kann-Kinder eingeschult werden, wenn ein sehr deutlicher Entwicklungsvorsprung vorliegt (und selbst dann bekommt man das Kind manchmal nicht in die Schule, wie wir gerade selbst erfahren mussten). In der Praxis werden in die 4 GS , die es hier gibt also im ganzen Schuljahr maximal 3 oder 4 Kinder als Kann-Kinder oder frühzeitig eingeschult. Und bei denen hat das dann auch handfeste Gründe.

von Graupapagei3 am 22.12.2011, 12:45


Antwort auf Beitrag von Graupapagei3

Aber mal ganz ehrlich, wenn ein Erzieher an den Fragen eines 3-jährigen wirklich permanent scheitert, dann besteht da aber ein ganz anderes Problem. Das kann vielleicht mal in einem Spezialinteressensbereich eines Kindes der Fall sein (mit Käfern habe ich mich jetzt auch nicht so wirklich beschäftigt), aber doch nicht ständig. Und wenn ein 3-jähriger so weit vorraus ist, dass er sich wirklich in diesem Alter mit Astonomie beschäftigt, dann gehört er doch gar nicht in eine normale Grundschule. Dafür gibt es doch dann Schulen mit speziellen Förderklassen. Meine Kinder sind bzw. werden im Kindergarten in den Entwicklungsgesprächen immer als "über dem Durchschnitt liegend" in der gesamten Entwicklung eingestuft. Sie sind bestimmt nicht auf den Kopf gefallen, aber von so einer Entwicklung sind sie GsD sowas von weit entfernt. Mir würde das arge Sorge bereiten, denn ich glaube kaum, dass so ein Kind von einer normalen Grundschule wirklich aufgefangen werden kann.

von Bajuli am 22.12.2011, 14:06


Antwort auf Beitrag von Bajuli

Hier in Hamburg, bestimmt auch in anderen Großstädten, gibt es auch Kindergärten für Hochbegabte. Wäre ja auch evtl. eine Lösung, bevor man Einschult. Gruß maxikid

von Maxikid am 22.12.2011, 18:39


Antwort auf Beitrag von Graupapagei3

Deine Darstellung von Erzieherinnen ist mehr als an den Haaren herbeigezogen. Es ist bekannt, wie toll deine Kinder angeblich alle sind, aber übertreiben solltest du mal nicht.

von montpelle am 24.12.2011, 12:12


Antwort auf Beitrag von Bajuli

also bei uns scheiterten im ersten Kindergarten (zugegeben nicht der beste, aber der einzige, in dem wir überhaupt einen Platz zum dritten geburtstag bekamen) die Erzieherinnen an Diskussionen mit einem 3jährigen. Sie zogen regelmäßig den Kürzeren. Als das Kind 4 war, wurde es natürlich nicht besser. Mamas bester Freund hieß 'Wikipedia' denn der wusste auch morgens um 6.30 Uhr schon, warum der Gründonnerstag so heißt, woher dieses oder jenes Wort stammt etc. (ich weiß nicht mehr, was ich alles nachgeschlagen hab, aber ich hab ein Abitur, ein Lehramtsstudium und war trotzdem teilweise mit meinem Wissen am Ende). Ich kann mich noch bestens erinnern, als er mit 4,5 Jahren aus dem Urlaub von Oma zurückkam und sie mir erzählte 'das und das hat er nicht gemacht' und ich 'warum nicht' und sie 'er erläte mir, er wäre nachts beim lieben Gott gewesen und der habe ihm gesagt, dass er das nicht tun müsse' - ja Hallo, ohne den Glauben des Kindes zu zerstören hast du da keine Chance. Dieses Kind ist übrigens NICHT vorzeitig eingeschult worden (denn es gab soziale und emotionale Probleme) und hat sich (dann in nem anderen REGELkindergarten) bis zum letzten Tag nur ab und an gelangweilt, seine Bauchlöcher-Fragen hat er brav daheim gestellt und seine Erzieherinnen dann am nächsten Tag darüber aufgeklärt. Und ich möchte behaupten "so ein Kind" kann KEINE Schule perfekt auffangen, denn es lernt anders, schneller, komplexer. Trotzdem ist es für "so ein Kind" wichtig, zu erleben, was 'normal' ist. Eine gute Grundschule kann sicherlichlich nicht den Wissensdurst komplett stillen, aber sie kann das Kind an die Techniken heranführen, die es ihm ermöglichen, ihn selbst zu stillen, kann auch im Unterricht es so fördern und fordern, dass es sich nicht langweilt, sondern seine Stärken auch einsetzt um anderen zu helfen. "So ein Kind" braucht neben Förderung für den Kopf auch ganz viel Förderung in den sozialen Bereichen, es muss nur die Möglichkeit bekommen mit 'ähnlichen Kindern' (nennen wir sie "Leicht-und-Schnell-Lerner") zusammen zu kommen um erfahren zu können, dass es noch andere 'seiner Art' gibt. Aber das muss nicht in der Schule sein, sondern kann durchaus in der Freizeit stattfinden. Für mich gehört ein Kind in die Schule, wenn es im sozialen und emotionalen Bereich stabil und fit ist, sprachlich und motorisch auch alles in Ordnung ist, was das Köpfchen benötigt, kann dann leicht von den Lehrkräften beigesteuert werden. Und nur, wenn das sich bei nem Kannkind schon abzeichnet, nur dann würde ich es einschulen. Mein Junior hat seinen Ausgleich gefunden mit komplexem Technikmaterial und Geigenunterricht und viiiiiiiiel Zeit in der freien Natur. Wobei ich zugebe, er springt jetzt von Klasse 1 in 2, allerdings gehört der Kopf laut Beratungslehrerin, Klassenlehrerin und Schulleitung in Klasse 3. Er kann jetzt springen, weil seine 'Problembereiche' durch das letzte Jahr im Kindergarten keine Problembereiche mehr sind, er hatte Zeit da in der Entwicklung aufzuholen.

von Snaffers am 04.01.2012, 23:57


Antwort auf Beitrag von Bajuli

Vorteile der vorzeitigen Einschulung: 1. Kind kann 1 mal mehr sitzen bleiben 2. Kind kann nach der Schule ein Jahr Reisen, im Ausland arbeiten oder andere unvernünftige Dinge tun, wie ein freiwilliges Soziales Jahr etc. 3. Für die Rente spielen 1 und oder 2 eine Rolle, wenn auch unter je nach Regierung wechselnden Bedingungen. Da ich selbst x Jahre studiert und auch gearbeitet habe (aber ohne Rentenversicherung), und im Ausland war, spielt das bei meiner persönlichen Meinung alles eine Rolle. Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 26.12.2011, 00:14


Antwort auf diesen Beitrag

Wieso soll denn ein Kind, das früher eingeschult wird, einmal mehr sitzen bleiben können? Zumindest in Bayern ist das nicht so. Ich bin mit knapp sieben eingeschult worden, war 14 Jahre in der Schule (einmal sitzen geblieben) UND danach ein Jahr Au-pair. Wieso nicht? Mit 21 habe ich angefangen zu studieren und damit definitiv schon viel reifer als mit 17 oder 18. Ist doch nur von Vorteil, sehe da überhaupt keinen Nachteil (das Argument mit zwei Jahren mehr Einzahlungen in die Rente ist doch an den Haaren herbei gezogen, nachdem heute ohnehin niemand mehr allein von der Rente leben kann). Larissa

von larissa am 27.12.2011, 09:56


Antwort auf Beitrag von larissa

In Finnland werden alle Kinder nach dem 7. Geburtstag eingeschult Keinesfalls kann aus den PISA-Ergebnissen hergeleitet werden, dass Früheinschulung zu besserer Schulbildung führt. So werden in Finnland alle und Schweden fast alle Kinder mit 7 Jahren eingeschult (siehe: “PISA-2000, die Klassenstufen der 15-Jährigen”). Hinzu kommt, dass z. B. in Finnland vom dem “Core Curriculum for Pre-School Education” (Helsinki 2000) nicht gefordert wird, dass die Kinder bereits in der Vorschule Schreiben und Rechnen erlernen. Die 15-Jährigen Finnen, die bei PISA so gut abgeschnitten hatten, haben ein bis zwei Jahr kürzer die Schule besucht als die 15-Jährigen der meisten anderen PISA-Staaten. Der Schlüssel zum Erfolg der Finnen könnte z. B. folgende Ursachen haben: Die Kinder sind, wenn sie in die Schule kommen, älter und damit eher bereit, sich über einen längeren Zeitraum hinweg konzentriert mit einem Thema zu befassen, auch wenn das Thema nicht 100-prozentig die eigenen Interessen abdeckt. Die professionelle und permanent präsente Förderung von Problemschülern macht das Schulsystem sehr effektiv, weil Kinder nicht jahrelang an Unterricht teilnehmen müssen, von dem sie nicht profitieren. Die fachlichen Anforderungen sind in Finnland niedriger als in Deutschland (siehe z.B. “Physik-Pflichtstoff eines finnischen Gymnasiums – versus – Deutsche Physik-EPA”, Berlin 2006). Finnische Schüler haben damit eher als deutsche Schüler die Chance, Unterrichtsstoff selbständig anzuwenden. Der PISA-2000-Bericht des Deutschen PISA-Konsortiums wird vielfach dahin interpretiert, dass PISA gezeigt habe, Früheinschulung sei vorteilhaft (siehe Baumert u. a. 2001, Tabelle 9.17, Seite 474). Diese Interpretation ist jedoch unzulässig, da hier (bei Tabelle 9.17) der soziale Hintergrund der Schüler nicht berücksichtigt wird. Werden Merkmale des Elternhauses in die Auswertung der Daten einbezogen, so zeigt sich, dass Kinder im Mittel besser in der Schule abschneiden, wenn sie nicht mit 6, sondern wie in Finnland erst mit 7 Jahren eingeschult werden (Hagemeister 2009). Vorzeitig eingeschulte Kinder bleiben häufiger Sitzen Die Auswertung von Schüler-Daten hat in Nordrhein-Westfalen ergeben, dass vorzeitig eingeschult Kinder häufiger sitzen bleiben als andere Kinder (Bellenberg 1996; Bellenberg, Gabriele/Klemm, Klaus 1998). Darüberhinaus zeigen die Daten aus NRW, dass die vorzeitig eingeschulten Kinder 5-mal häufiger ein zweites Mal sitzen bleiben. Vergleichbare Befunde wurden bei der Hamburger Studie “LAU” ermittelt. In Hamburg war ein ganzer Jahrgang im Abstand von 2 Jahren mit rahmenplan-konformen Tests erfasst worden. Wie in NRW folgt auch aus den Hamburger Daten, dass vorzeitig eingeschulte Kinder insgesamt häufiger sitzen bleiben: In der “Gruppe der vorzeitig Eingeschulten”, die bei der Einschulung ”das sechste Lebensjahr noch nicht vollendet hatten” haben “13,1 Prozent in der Grundschule eine Klasse wiederholt … weitere 2,2 Prozent sogar zwei Klassen (zum Vergleich: bei den regulär Eingeschulten sind es 7,0 bzw. 0,2 Prozent). … Bei vorzeitig eingeschulten Kindern von Migranten und solchen aus bildungsfernen Elternhäusern ist die Wahrscheinlichkeit einer späteren Klassenwiederholung zusätzlich erhöht.” (LAU-5 1997, Abschnitt 4.5) Mit 7 Jahren eingeschulten “Juli-Kinder” erhalten signifikant häufiger eine Gymnasialempfehlung Kinder, die im Juli ihren 6. Geburtstag hatten, wurden in den meisten Bundesländern bisher erst ein Jahr später eingeschult. Wer dagegen bereits im Juni 6 wurde, wurde unmittelbar nach den Sommerferien eingeschult. Die ein Jahr später eingeschulten, inzwischen 7-jährigen Juli-Kinder erhalten (bei vergleichbaren sozialen Daten des Elternhauses) signifikant häufiger eine Gymnasialempfehlung als die Juni-Kinder, die mit 6 Jahren eingeschult wurden (Jürges/Schneider 2006). Außerdem haben die Juli-Kinder bei dem Grundschultest IGLU besser abgeschnitten (Puhani/Weber 2006). – Eine schwedische Langzeitstudie zum Einschulungsalter hat ergeben, dass mit 7 Jahren eingeschulte Kinder die ganze Schulzeit hindurch im Mittel besser abschneiden als die Kinder, die bereits mit 6 Jahren in die die erste Klasse gekommen sind (Fredriksson/Öckert 2005). Mit jüngeren Kindern muss zukünftig in kürzerer Zeit mehr Unterrichtsstoff bewältigt werden Besonders problematisch ist, dass in vielen Bundesländern auch noch die Schulzeit verkürzt wird, ohne dass die KMK-Vereinbarungen über die Anforderungen im Abitur (die EPAs) der verkürzten Schulzeit entsprechend reduziert wurden. Im Gegenteil: In Mathematik und Physik sind die Anforderungen in den EPAs neuerdings sogar erhöht worden. Die Folge ist, dass an deutschen Schulen nun in etlichen Fächern mit jüngeren Schülern eine noch nie da gewesene Stofffülle bewältigt werden muss. Dies ist das Gegenteil von dem, was aus PISA gefolgert werden müsste: Die für deutsche Schülerinnen und Schüler ungewohnten Textaufgaben, die bei PISA eingesetzt werden, habe uns vor Augen geführt, dass an unseren Schulen zu wenig diskutiert und reflektiert wird. Daran wird sich auch so bald nichts ändern, weil Früheinschulung und Schulzeitverkürzung – bei gleichem oder sogar erhöhtem Volumen an Pflichtstoff – dazu führen werden, dass wir in der Schule noch weniger Zeit haben werden, den Kindern die Möglichkeit einzuräumen, über Unterrichtsinhalte in Ruhe nachzudenken und Sachverhalte in eigenen Worten zu beschreiben.

von RM- am 02.01.2012, 11:47