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Nicht früheingeschult, obwohl fit

Thema: Nicht früheingeschult, obwohl fit

Hallo, habe mal eine Frage, gibt es jemand unter euch, der ein kognitiv sehr fittes Kind hat und trotzdem überlegt es nicht früh einzuschulen (er ist Oktoberkind, Stichtag 30.09.), weil er als Elternteil unsicher ist und ihn deshalb im Kiga lassen möchte. Er wird unterfodert sein, aber trotzdem...? Hat jemand von euch so entschieden und es im Nachhinnein bereut? WEnn ja, warum? Danke im Voraus.

von santa80 am 03.03.2014, 11:06


Antwort auf Beitrag von santa80

Meine Tochter war mit 4 bis 5 Jahren kognitiv sehr weit. Die Erzieherinnen meinten, dass sie mit ihren ausschließlich älteren Freunden eingeschult werden sollte, mit 5,5 Jahren. Sie hat damals auch schon das Vorschulprogramm mitgemacht. Wir haben uns dagegen entschieden, weil sie ansonsten einfach noch nicht so weit war. Seltsamerweise ging sie dann im letzten Kindergartenjahr endlich so richtig gerne hin, obwohl ihre Freunde nicht mehr da waren. Sie genoss es, die Große zu sein, sich um die Kleinen zu kümmern. Die kognitive Entwicklung stockte. Dafür wurde sie sehr viel selbständiger und mutiger. Die Eingewöhnung in der Schule verlief optimal. Schulweg, Organisation der Hausaufgaben und Arbeitsmaterialien usw., alles definitiv besser, als es ein Jahr zuvor gewesen wäre. Das einzige Problem ist ihre Faulheit, aber die hat sie geerbt ;-)

von Häsle am 03.03.2014, 11:47


Antwort auf Beitrag von santa80

mein Großer ist ein Augustkind und wurde mit 7 eingeschult da damals noch ende Juni der Stichtag war. Er konnte lesen - nach hören schreiben und hatte keinerlei Probleme im zahlenbereich bis 100 - auch bereits im Kindergarten - aber er war sehr schüchtern und zurückhaltend - hat sich nie mit anderen Erwachsenen unterhalten - hat nie z.B. die Wurst vom Metzger oder den Traubenzucker der Apotheke genommen ohne dass ich es ihm gegeben habe. Bereut haben wir es nie - auch wenn er schon sehr weit war - er machte jede Klasse durch ohne zu springen - fühlte sich Pudelwohl - war in einem Schulsystem dass seine Schnelligkeit unterstützte ohne aufgaben der nächsten Klasse vorwegzunehmen. Er war ein super Grundschüler - ist jetzt ein guter Gymnasiast und hatte nie Probleme - auch nicht im Sozialen Bereich weil er immer mit der älteste ist. Sohn 2 wurde mit 6 eingeschult - und muss immer noch um Anerkennung kämpfen weil er auch als Augustkind grundsätzlich der jüngste ist im Klassenverbund. Diese 1 Jahr macht einen gewaltigen Unterschied - zumindest bei uns - ich denke manchmal auch für Sohn 2 wäre Einschulung mit 7 besser gewesen was aber leider nicht geht bei uns (sie durften als Pflichtkinder nicht im Kindergarten bleiben damals). Es kommt auch darauf an zu wem er mehr Kontakt hat - zu den älteren oder jüngeren. Gruß Putzi

von Putzteufel am 03.03.2014, 17:59


Antwort auf Beitrag von santa80

Bei unsrem Großen (Januarkind) haben wir dem Rat der Erzieherinnen gefolgt und ihn nicht früher eingeschult. Er beherrschte das, was in Klasse 1 gelehrt wird (und noch vieles mehr) bereits vollständig bevor die Früheinschulung fällig gewesen wäre. Der Kindergarten riet aber davon ab, weils sozial und emotional einfach noch ziemlich hakte. Sie haben sich aber in diesem letzten Kigajahr auch ins Zeug gelegt und ihn trotzdem kognitiv gefordert, sodass es ihm nicht langweilig wurde. Das Kind wollte allerdings zu dem Zeitpunkt auch nicht in die Schule - ein Jahr später wollte es dann gleich in Klasse 2 starten... Sein erstes Schuljahr dauerte dann auch nur 3 Monate... trotzdem dieses eine Jahr im Kindergarten hat ihm unglaublich viel gebracht. Wir waren uns aber sicher richtig zu handeln. Alternativ haben wir hier ein Ende-September-Kind (Stichtag 30.9), das mit knapp 6 trotz Bedenken unsrerseits eingeschult wurde (Kind wollte unbedingt und der Kiga meinte das Kind schafft es) - wir bereuen es nicht diesen Schritt gegangen zu sein, das Kind macht sich super in der Schule und kommt gut mit. Es hätte vermutlich nicht geschadet ihn ein weiteres Jahr im Kiga zu lassen, aber die Motivation, die jetzt da war, die wäre dann womöglich weg gewesen. Was denkt denn das Kind? Wir haben in beiden Fällen die Kinder angehört und ihre Meinung berücksichtigt - sie lagen mit ihren Entscheidungen immer richtig.

von Snaffers am 03.03.2014, 19:20


Antwort auf Beitrag von Snaffers

Bei unserer Großen haben wir nicht mit 5,1 Jahren eingeschult und es sehr schnell bereut. Es war ein Riesendrama und viel Hick-Hack und wir haben dann aus der Not mit 5,5 Jahren quereingeschult. Gott sei Dank, denn es hat super geklappt, sie ist nun 6,5 Jahre und kommt im Sommer in die 3.Klasse. Unser Sohn ist auch sehr fit, kognitiv definitiv weit genug für die Schule (wird im August 5 Jahre alt), ABER bei ihm bin ich mir sicher, das er das letzte Jahr KiGa braucht. Fördern können sie dort nicht, aber wir können ihn Zuhause abfangen. Es ist von Kind zu Kind verschieden, meine Tochter kann sich gut behaupten, mein Sohn ist körperlich sehr klein (ca. 98 cm und sich dessen bewußt) und deshalb eher zurückhaltend Gleichaltrigen gegenüber.

von Luisa07 am 03.03.2014, 19:35


Antwort auf Beitrag von Luisa07

Mein momentaner Erstklässler misst 'sagenhafte' 107 cm - er ist sich auch bewusst, dass er sehr klein ist aber deswegen ist er trotzdem nicht zurückhaltend. Sein Freund, gleiche Klasse, ist größer als mein Viertklässler, und hängt total an meinem dran, der braucht ihn, nicht umgekehrt! Das ist eher ein Wesenszug als dass es mit der Körpergröße zu tun hat.

von Snaffers am 04.03.2014, 09:17


Antwort auf Beitrag von santa80

Bei uns eher auch die Tendenz wie bei Louisa. Tochter vorz. eingeschult mit 5,8, trotzdem noch von Ende Kl. 1 in Ende Kl. 2 gesprungen (jetzt 3. Klasse mit gerade 7). Allerdings machen die Rahmenbedingungen auch eine Menge aus. Wie fördert der Kindergarten, fühlt sich das Kind im Kiga wohl (wenn das so gewesen wäre wäre sie ein Jahr später eingeschult worden!) usw. Wenn du jetzt schon weißt dass dein Kind unterfordert sein wird und es sich nur um ein paar Wochen handelt... Hm. Warum bist du denn unsicher? Sozial? Organisatorisch? Unruhig / Ungeduldig? Um deine Frage wenigstens halbwegs zu beantworten: Die Einschulung regulär in die jetzige erste Klasse hätte ich vermutlich schon bereut. ;-)

von AllesClärchen am 03.03.2014, 21:51


Antwort auf Beitrag von AllesClärchen

Erstmal vielen, vielen Dank für eure Tipps und Erfahrungen. Eigentlich will er schon gerne in die Schule, aber es liegen emotionale und soziale Baustellen vor. er kann mit den jetzigen nicht mithalten. Freunde sind eher die Jüngeren. Er ist im Vorschulprogramm. Lehrerin sagt einschulen, Kiga äußert sagt weder ja noch nein. Ich frage mich nur, könnte es einem Kind schaden, dass wirklich sehr gerne lernen möchte, wenn man ihm trotzdem ein Jahr Kiga schenkt und es als kognitiv sehr fittes Kind mit fast 7 eingschult?

von santa80 am 04.03.2014, 16:48


Antwort auf Beitrag von santa80

"Ich frage mich nur, könnte es einem Kind schaden, dass wirklich sehr gerne lernen möchte, wenn man ihm trotzdem ein Jahr Kiga schenkt und es als kognitiv sehr fittes Kind mit fast 7 eingschult?" Eine sehr berechtigte Frage. Es gilt herauszufinden, ob das Kind ein weiteres Kigajahr tatsächlich als "Geschenk" empfindet oder nicht. Vermutlich weißt Du das erst NACH diesem Jahr, denn in die Zukunft können wir nun mal alle nicht gucken. Ich habe damals andersherum meinen Sohn als Kannkind mit 5J.7M. einschulen lassen, der im Januar erst 6 wurde. Stichtag war der 31.8. Er konnte damals weder lesen, schreiben noch rechnen, hatte aber viel Interesse an diesen Dingen und sie dann auch sehr rasch gelernt. Der Kiga riet unbedingt dazu, ihn noch ein Jahr im Kiga nachreifen zu lassen, eben wegen seiner sozialen und emotionalen Baustellen. ER hätte ein weiteres Jahr Kiga nicht als Geschenk sondern als Höchststrafe betrachtet. In der ersten Klasse war er dann erstmal gefordert und die sozial-emotionalken Baustellen zumindest zeitweise plötzlich viel weniger schlimm... Aus meiner Sicht gibt es sowohl zu frühe als auch zu späte Einschulungen, mit beidem kann man einem Kind erheblich schaden. Die hier häufig vertretene These, lieber so lange wie möglich im Kiga lassen und noch ein Jahr "KIndheit schenken" kann ich aus meiner Erfahrung heraus nicht teilen. Wir hätten meinem Sohn mit einer regulären Einschulung sicherlich geschadet. Du kennst aber Dein Kind am besten und mußt selber versuchen, den passenden Einschulungszeitpunkt für ihn zu finden. Vielleicht gelingt es Euch, ihn kognitiv gut über dieses weitere Kigajahr zu bringen und er kann sozial und emotional noch nachreifen, vielleicht sieht er es aber auch als Strafe, wenn er jetzt noch nicht in die Schule gehen und lernen darf. Das mußt Du selber versuchen, herauszufinden. LG von Silke

von krummenau am 04.03.2014, 18:04


Antwort auf Beitrag von krummenau

An KRUMMENAU: Die Antwort kann ich dir jetzt schon geben. Er empfindet es sicherlich als Strafe, wenn er noch ein weiteres Jahr im Kiga bleibt. Er möchte nicht mal bleiben, obwohl seine Schwester auch in den gleichen Kiga geht. Er geht nicht gerne in den Kiga. Er lernt und schreibt lieber auch zuhause. Sicherlich ist er auch verspielt und macht zeitweise auch andere Sachen, aber die sozialen Baustellen und die Unselbstständigkeit und was danach kommt, ist mir einfach auch zu riskant, wenn du verstehst was ich meine...

von santa80 am 04.03.2014, 21:23


Antwort auf Beitrag von santa80

Hallo, ich habe ein kognitiv sehr fittes Kind regulär mit 6,5 Jahren eingeschult. Er konnte in Mathe und Deutsch sicher den Stoff der ersten Klasse (fließend lesend eingschult, mathematisch/ naturwissenschaftlich mitttlerweile in HB- AGs), aber er war (und ist leider immer noch) eher sozial nicht wirklich gut drauf. Ist ein Einzelgänger, längerfristige Freundschaften gibt es nicht, ist ein Chaot etc. Vom Intellekt hätte er die 1. Klasse sicher mit 5,5 Jahren geschafft, aber es wäre in den anderen Bereichen sicher noch schwieriger geworden, als es so schon ist (mittlerweile 6. Klasse Gym). Meine Tochter ist dann mit knapp 6 Jahren eingeschult. Aufgrund der Stichtagsänderungen war sie ein "Muss- Kind", wir hätten sie aber auch als "Kann- Kind" eingeschult. Sie hat zwar nicht den rieseigen Vorsprung gehabt wie ihr Bruder, aber sie ist sozial wesentlich reifer gewesen als er. Und das war eher ausschlaggebend als der Intellekt. Sie ist selbständig, hat einen festen Freundeskreis, Hobbys, denen sie mit Freude und Ausdauer nachgeht etc. Meine Jüngste kommt dieses Jahr in die Schule, sie würde ich lieber noch ein Jahr im Kiga lassen, da sie Sprachprobleme hat (diverse Rezepte Logo, aber noch nicht abgeschlossen *seufz*). Schuluntersuchung hat sie problemlos geschafft, selbständig ist sie auch, sogar teilweise mehr als ihre Geschwister in dem Alter. Aber sie spielt überwiegend mit jüngeren Kindern (okay, in ihrer Gruppe gibt es nur ein weiteres Vorschulmädchen und die mag sie nicht) und hat auch nicht wirklioch Lust, endlich in die Schule zu dürfen. Alleine eine Unselbständigkeit wäre für mich Ausschlusskriterium für eine vorzeitige Einschulung. Mich gruselt es immer, wenn die Vorschulkinder im Kiga noch den Po abgeputzt bekommen müssen, Mama Jacke und Schuhe anzieht etc. Wichtiger als der Intellekt ist anfangs das Verhalten in einer neuen Gruppe, warten können, Befindlichkeiten äußern (bei meinem Sohn in der Klasse hat damals ein Kind in die Hose gemacht, weil es sich nicht traute, etwas zu sagen), Sachen zusammenhalten, vernünftig und schnell an- bzw. ausziehen, im Klassenraum orientieren etc. Wenn das nicht geht, dann helfen die hohen intellektuellen Fähigkeiten meiner Meinung nach nicht weiter. Und ich würde eher eine Klasse überspringen lassen als vorzeitig einzuschulen. An unserer GS ist das zum Glück kein Problem. Es gibt auch Förderung für begabte Kinder, die Möglichkeit, in Einzelfächern am Unterricht der höheren Klasse teilzunehmen etc. VG Silke

von Sonnenkäferchen am 04.03.2014, 22:54


Antwort auf Beitrag von Sonnenkäferchen

An Sonnenkäferchen: Dein Beitrag hat mir wirklich weitergeholfen. Du hast für mich wesentliche und wichtige Punkte aufgezählt, die genau auf meinen Sohn zutreffen. Deshalb traue ich mich nicht, obwohl schon die Vielzahl der Personen (Lehrerin, mittlerweile auch der Kiga etc.) sagen, ich könnte ihn schon einschulen. Aber es werden immer wieder die Defizite dabei unterstrichen. Ich zweifle selbst, aber die von dir aufgezählten Punkte sind natürlich sehr wichtig und genau bei den happert es. Meiner Meinung nach bringt da die kognitive Reife nicht viel, wenn man sie dann nicht richtig umsetzten kann, weil es an andere Dinge happert. Das Problem ist, dass er eben sehr sehr weit ist. Wenn das nicht wäre, hätte ich nie überlegt. Lehrerin sagt, er wäre extrem weit voraus. Sowas kannte sie seither nicht, deshalb einschulen. War deiner auch extrem weit. Hatte er auch diesen Ehrgeiz und Disziplin sowie die Konzentration? Meiner hat das alles. Er ist sogar zu ehrgeizig und steht sich selbst damit im Weg. Warum meinst du, dass überspringen besser ist, als früh einzuschulen? Ist es dann nicht noch schwieriger? LG

von santa80 am 05.03.2014, 10:41


Antwort auf Beitrag von santa80

hallo, mein sohn (14 jahre) ist früh eingeschult, mit 5j7m, er ist im januar 6 geworden. er konnte lesen, schreiben, rechnen. allerdings war sein verhalten noch nicht ganz schulreif (konnte schlecht warten, dickköpfig wenn er aufgaben machen sollte, zu denen er keine lust hat, usw), trotzdem hat der kiga uns dazu geraten ihn einzuschulen. auch die schule hatte keine (vernünftigen) gründe gegen eine einschulung. und es war richtig so. er hatte ein jahr zeit, die klassenregeln zu lernen, gruppendynamik. nach einem ernsten gespräch hat er sich auch gut verhalten in der schule. es war trotzdem nicht einfach, aber das wäre es auch nicht mit einer regulären einschulung gewesen. eine klasse zu überspringen, war für ihn keine option, da er sich unheimlich schwer tat, in einer neuen gruppe "anzukommen". bis jetzt hat er und auch wir es nicht bereut ihn früher einzuschulen. tschau

von schmitt am 05.03.2014, 10:48


Antwort auf Beitrag von santa80

Hallo, mein Sohn war kognitiv immer sehr weit. Inwieweit das als extrem einzuschätzen ist, kann ich nicht beurteilen. Er kann sehr schnell denken, erfasst Zusammenhänge etc. Das war aber auch immer mit Problemen verbunden. So kam die Feinmotorik nicht wirklich hinterher. Also wenn er so schnell schreibt, wie er denkt, dann kann das kaum noch jemand lesen. Konzentration war nie ein Thema, wohl aber ein gewisser Mangel an Anstrengungsbereitschaft. Er kann Hocheistungen erbringen, wenn er wirklich will (Wettbewerbe in Naturwissenschaften z.B.), aber freiwillig zu lernen, das ist nicht sein Ding. Er kommt wunderbar durch die Schule, weil er alleine durch das Aufpassen im Unterricht den Stoff kann, mit ein klein wenig mehr Anstrengung hätte er sicher in fast allen Fächern 1er, so sind es, zumindest in denen, wo man gelegentlich lernen sollte, 2er oder 3er. Aber er ist immer noch ein Einzelgänger, hat wenig Sozialkontakte, versteht das Verhalten der Mitschüler nicht immer... Er versucht, sich dort anzupassen, aber das gelingt nicht wirklich. Ich bezeichne ihn selbst als "Sozial- Legastheniker" und hoffe, dass er auf Dauer seine Nische findet. An unserer Grundschule ist überspringen definitiv die bessere Lösung, da wird wenig Rücksicht auf Eingewöhnungszeit etc. genommen. Und mein Sohn kann wunderbar schnelle Kontakte knüpfen, die dann aber nicht lange halten. Er ist nie gesprungen, die Schule kann mit begabten Kindern besser umgehen als mit denen, die Schwierigkeiten haben. Er bekam Knobelaufgaben, durfte in seinen eigenen Büchern nach Erledigung der Pflichtaufgaben lesen, war ab der 1. Klasse in der Schach- AG. Jetzt auf dem Gym ist er wegen der fehlenden Lernmotivation zwar im oberen Drittel der Klasse, aber halt nicht Bester. Das kann er sich für das Abitur aufheben, bis dahin kommt hoffentlich die Erkenntnis, dass gewisse Dinge einfach gelernt werden müssen ;-) VG Silke

von Sonnenkäferchen am 05.03.2014, 15:26


Antwort auf Beitrag von Sonnenkäferchen

Danke nochmal für eure Beiträge. Gut, wie es letztendlich sein wird, kannman nicht vorhersehen. Gestern habe ich mich wiedermit dem Gedanken erwischt, ihn doch früher einzuschulen, weil er wieder da saß und geschrieben hat..."Ich mache jetzt ein Buch" hat er gesagt. Gut nach Buch sah das zwar nicht aus, aber er hat zumindest geschrieben...Ihn dann so zu sehen, tat mir dann auch leid. Bei einer Früheinschulung weiß ich dann in der Tat nicht, wie er dann Aufgaben umsetzt, die ihm keinen Spass machen. Ob da die Erkenntnis dann da ist auch mal Dinge zu tun, die man nicht gerne mag? Ich glaube das wäre auch Scheiterungsgrund für ihn. Laut künftige Lehrerin tanzt er nicht wirklich aus der Reihe. Verhalten o.k. Klassenstärke läge bei 14 Schülern. Nächstes Jahr wären es 10 mehr. Es spricht einfach vieles dafür und vieles dagegen. Aber mit 5 Jahren und 10 Monate wäre er ja nicht sooo jung?!! Manchmal denke ich, schlimmstenfalls wiederholt er eine Klasse...Es ist schwierig...

von santa80 am 06.03.2014, 10:08


Antwort auf Beitrag von santa80

Glaubst du wirklich, dass die Bereitwilligkeit unliebsame Aufgaben zu erledigen in einem Jahr besser sein wird? Ich befürchte das setzt mehr als ein weiteres Jahr voraus - außer, dass dann noch mehr Aufgaben noch unliebsamer sind, weils schon längst nicht mehr interessant ist. Bei uns war das Jahr im Kindergarten super - das lag aber an der Art, wie mit ihm im Kindergarten umgegangen wurde, der Sprung war anschließend aber leider unausweichlich (was auch ganz stark an der Lehrerin hing, die ihm kein Zusatzmaterial anbot (außer Lesetexte, die dann statt einzelner Silben und Wörter einfache kurze Sätze enthielten - vom Anspruch her Sachen, die er mit unter 5 hatte lesen können...)). Da er den Sprung wollte und der Kindergarten eben gut arbeitete, war es so der richtige Weg. Weißt du, ob die Lehrerin, die jetzt zur Einschulung rät, die erste Klasse übernehmen wird? Falls ja, würde ich das Wagnis wohl eingehen, da das Kind ja gerne möchte. Wenn du ihn jetzt nicht einschulst stehst du vermutlich kurz nach der Einschulung vor der Frage 'lass ich ihn springen oder nicht?' die ist auch nicht besser! Die Eingewöhnung ins System Schule in der zweiten Klasse in einer schon existierenden Gruppe, die die Regeln kennt, ist nicht wirklich einfacher als bei vernünftiger Förderung langsam mit den andren zusammen in Klasse 1 (andererseits bietet sie natürlich eine große Herausforderung, die den Kopf etwas beschäftigt...). Egal, wie du dich entscheidest, der Anblick eines gelangweilten Kindes, das eigentlich mehr machen möchte, wird dir bei einem sehr fitten Kind, das schnell lernt, in der Grundschule kaum erspart bleiben - so gesehen, wenns im Kindergarten gut läuft (sprich, wenn er nicht darunter leidet dort hingehen zu müssen, wenn er auch dort sinnvolle Beschäftigung findet), förder ihn außerhalb (Instrument, Theaterbesuche, Museen, experimentieren daheim,...) und erspar ihm dann ein Jahr der Grundschulzeit

von Snaffers am 08.03.2014, 00:45


Antwort auf Beitrag von Sonnenkäferchen

"Und ich würde eher eine Klasse überspringen lassen als vorzeitig einzuschulen." Das eine schließt das andere nicht aus, Früheinschulung verhindert nicht unbedingt noch einen nachfolgenden Sprung. Das ist kein entweder - oder. Und ein Sprung ist auch nicht immer so "ohne". LG von Silke

von krummenau am 11.03.2014, 18:56


Antwort auf Beitrag von santa80

AAAALso! Meine Große ist im November 6 geworden und hat letztes jahr im Frühjahr Bücher geschrieben und gemalt,Listen geschrieben(also einen dina4 zettel voll feinsäuberlich mit allen Buchstaben die sie kannte).Sie ist und war immer sozial eine von den Stärksten,aber Schule ist nochmal ein anderes Feld wie ein Kindergarten mit mind . 4 Erzieherinnen. Also sie geht regulär wie es sein soll dieses Jahr und freut sich riesig und kann es kaum noch erwarten und dann sieht man weiter.Sie wird auf keinen Fall überforder sein und Spaß haben ,weil sie schon soviel kann. Also ich würd kein KInd früher einschulen.Da spielen soviele Faktoren zusammen,da müsste ich schon ein Einstein zuhause haben und ob der sozial dann mitkommen würde ist dann auch nochmal so ein Aspekt! In diesem Sinne! Ich würdees mir an deiner Stelle gut überlegen bzw.gar nicht weil ich diese Überlegung nicht in Erwägung ziehen würde.

von mamaa am 13.03.2014, 13:46


Antwort auf Beitrag von Snaffers

Toller Beitrag! Sollte vor allem auch Akira lesen, die, ohne die anderen Beiträge gelesen zu haben, ein Kind IMMER so spät wie möglich einschulen lassen würde. Vielleicht wäre Dein Posting ein Anreiz für sie, mal differenziert über die Sache nachzudenken. Und glücklich all jene, die ein Kind haben, bei dem man sich solche Gedanken gar nicht machen muß, da es ein Pflichtkind ist, das zum Einschulungszeitpinkt definitiv schulreif ist. So einen habe ich hier auch, bei dem mußte ich mir überhaupt keine Gedanken machen, beim zweiten dafür umso mehr... LG von Silke

von krummenau am 15.03.2014, 18:42


Antwort auf Beitrag von santa80

aber deshalb lasse ich ihn trotzdem nicht mit 4 in die schule. unser großer war ein kann-kind (geburtstag im august, stichtag 1.7.), wir haben ihn absichtlich nicht früher einschulen lassen. warum auch? lieber noch 1 jahr kind sein, der ernst des lebens kommt noch früh genug. als er in die schule kam, sagte mir seine lehrer mehr als einmal, dass er denkt, dass mein sohn unterfordert wäre. aber da er einfach sein ding gemacht hat ohne groß aufzufallen, haben wir ihn einfach machen lassen. jetzt ist er in der 3. und es fällt ihm immer noch alles leicht. er schreibt nur 1er und 2er, langweilt sich zwar manchmal, weil er schneller fertig ist, aber er sucht sich dann eben eine leise bschäftigung. und ich bin nach wie vor der meinung, das war eine gute entscheidung und ich würde sie wieder so treffen. mein kleiner ist sehr fit. ihn hätte ich vom kognitiven schon mit 3 einschulen lassen können. er kommt aber erst jetzt im september in die schule. er wird ende mai 6 und ist dann trotzdem noch sehr jung.

von ninsche am 06.03.2014, 10:36


Antwort auf Beitrag von ninsche

.. nun hab ich mir die anderen posts auch mal etwas durchgelesen.. jetzt verstehe ich dein problem. in diesem fall würde ich wohl doch eher einschulen. wäre mein kleiner ein kann-kind, würde ich ihn auch früher einschulen lassen. er ist auf dem stand eines 1. klässlers, im lesen ist er sogar besser als mein 3.klässler. er liest seit er 4.5 ist. aber es kommt eben auch nicht nur darauf an, was das kind kognitiv kann. wie gut ist sein sozialverstehen? wird er sich gegen größere durchsetzen können? wird er auch mal mit frust umgehen können?

von ninsche am 06.03.2014, 10:42


Antwort auf Beitrag von santa80

Schau mal, obs bei euch im Bundesland eine Förderung für begabte Kinder gibt. In BW z.B. gibt es die Hector Kinderakademie. Die bieten für Grundschulkinder - und teilweise auch für Kindergartenkinder - Förderung an, kostenlos - die Anmeldung erfolgt nur über Kiga bzw. Schule. Obs solche Programme noch in andren Bundesländern gibt, weiß ich leider nicht, aber das müsste ja rauszufinden sein und wäre vielleicht auch ne Unterstützung zur 'Geistesauslastung'.

von Snaffers am 08.03.2014, 00:50


Antwort auf Beitrag von Snaffers

Ich glaube, ich warte die nächsten 6 Mo. ab und lass das Kind entscheiden. Wenn es dann ein Fehler war, dann war es eben einer. Ich hätte auch lieber gehabt, dass er nicht so weit ist und nicht im Oktober geboren. Dann müsste ich mir über so etwas keine Gedanken machen. Jetzt muss ich wohl damit leben, dass immer die Entscheidung, die getroffen wurde, vielleicht doch die falsche war. Die Lehrerin, die zur Einschulung rät, ist auch die Zukünftige!

von santa80 am 08.03.2014, 20:51


Antwort auf Beitrag von santa80

dann weiß sie, was auf sie zukommt - ich würde trotzdem raten mit ihr zu sprechen, wie sie sich das dann so vorstellt, wo sie denkt, dass sie ihn fördern kann, wie sie mit seinem Vorsprung umgehen wird. Das wird es auch dir leichter machen. Glaub mir, bei einem Oktoberkind mit Vorsprung ist die Entscheidung einfacher als bei einem Januarkind mit entsprechend großem Vorsprung, denn es geht ja um nicht mal 4 Wochen nach dem Stichtag (wobei man sich auch bei kurz vor dem Stichtag bei nem normal-fitten Kind so seine Gedanken macht). Wenn dein Sohn sich halbwegs gut einschätzen kann oder sich eher unterschätzt als überschätzt, darfst du ihm diese Entscheidung tatsächlich zutrauen, aber er muss sich leider auch im klaren sein, dass nicht gar zu viel Neues in der Schule kommen wird.

von Snaffers am 10.03.2014, 09:37


Antwort auf Beitrag von santa80

Never ever!!!! Was für ein Schwachsinn,entschuldigung,lernen tun alle rechnen und schreiben in den 4 Grundschulreifen,denk bitte mal an die soziale und emotionale Kapazität und Intelligenz,armes Kind,und dann muß es auch noch selbst entscheiden,was bist du denn für eine Mutter,dass ist ja die totale Überforderung für dass Kind,dass müssen die Eltern entscheiden und basta! Ich fass so eine "Eitelkeit"echt nicht! Tut mir Leid! Armes KInd! Und Glückwunsch für dein Überfliegerkind,wie gesagt mein KInd kann auch sehr Viel ,nur darum geht's doch gar nicht,du musst dass Gnze sehen,aber scheinbar habt ihr den Überblick verloren und deshalb lässt du dein Kind entscheiden ,damit du immer sagen kannst"er wollte unbedingt"! Man ,denkt bitte einfach mal nach!

von mamaa am 13.03.2014, 13:52


Antwort auf Beitrag von mamaa

Ich fühle mich da jetzt mal angesprochen, da wir nicht nur ein, sondern sogar zwei Kinder haben entscheiden lassen - MITenscheiden, nicht ALLEIN! Ich vermute sehr, dass das bei santa80 nicht anders ist, denn prinzipiell melden die Eltern das Kind an, und entscheiden letztendlich damit - sie hat sich schließlich schon Rat geholt, nicht nur hier von Laien, sondern auch von Kindergarten und Schule, also den Profis, die das KInd kennen. Wir haben uns alle Seiten angehört, Profis, Familie, Kind und uns selbst - alles abgewogen und in beiden Fällen (nein, insgesamt warens bei uns deutlich mehr, weil wir unsren Großen auch bei der Frage des Klasse überspringens 2x miteinbezogen haben, denn es betrifft ihn und nicht uns!) die Entscheidung des Kindes als akzeptablen Weg hingenommen (wir sind damit richtig gefahren, denn wir kennen unsre Kinder und schätzen sie als Persönlichkeiten, die sich auch kennen). Als bei unsrem ältesten Kind der Sprung damals im Raum stand, fragte ich auch ' ist das ein guter Gedanke, sozial und emotional ist das Kind ja doch nicht ganz so fit, wie es gut wäre' die Beratungslehrerin (Lehrerin mit Schulpsychologischer Zusatzausbildung) meinte 'wir müssen JETZT für das MOMENTANE Problem eine Lösung suchen, für zukünftige Probleme müssen wir in Zukunft eine Lösung suchen.' Ich gebe ihr uneingeschränkt Recht - aus unsrer Erfahrung heraus. Unser ältestes Kind wurde regulär mit 6;8 Jahren eingeschult, obwohl es bereits mit 4 las und schrieb und den Stoff der ersten Klasse ein Jahr früher schon komplett drauf hatte. WIR hätten ihn übrigens früher eingeschult, aber er wollte nicht. Dafür wollte er, kaum zur Schule gekommen, eine Klasse überspringen. Wir holten uns die Beratungslehrerin mit ins Boot - und er sprang. Vom Kopf her wären 2 Jahre machbar gewesen, das wollte er nicht (wir auch nicht). Dafür hatten wir dann 9 Monate später erneut das Unterforderungsdrama und ohne eine super Lehrerin wäre uns nichts anderes übrig geblieben als ein Sprung ODER eine kaputte Kinderseele. Der kaputten Kinderseele hätten wir das Problem, dass das Gesamtpaket nicht stimmig ist, definitiv vorgezogen. Unser zweites Kind ging zur Schule, weil es wollte - obwohl der Kinderarzt dagegen war, die Eltern eher nicht dafür, Schule und Kiga sagten 'es müsste eigentlich klappen' hier haperte das Gesamtpaket am eher jungen Alter (kurz vor Stichtag geboren), einer späten Sprachentwicklung (Probleme aber alle behoben), mittelmäßige Feinmotorik und ...' Das Kind sagte 'Ich will zur Schule. Ich will lesen lernen und schreiben lernen. Es ist mir egal, ob ich mit Freunden in eine Klasse komme, ich werde neue finden. Es ist mir egal, wenn ich nachmittags Hausaufgaben machen muss, ich will das tun. Ich sehe bei meinem großen Geschwisterkind, dass nicht immer alles Spaß macht und man es trotzdem tun muss, dazu bin ich bereit. Ich weiß, dass es nicht immer leicht sein wird, das ist mir egal, ich bin bereit mich anzustrengen.' Nach dieser Kampfesrede sagten wir uns 'scheiß auf die Probleme, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg' - ein halbes Schuljahr später sagen wir: 'Gott sei Dank haben wir auf unsren Sohn gehört!' Er macht das super, er hatte Recht, er ist bereit sich reinzuhängen, mal mehr, mal weniger, aber der Wille es zu schaffen behält immer die Oberhand und Spaß hat er zu allem Überfluss auch noch dabei. In den Kindergarten ging er das letzte halbe Jahr vor der Einschulung nur sehr widerwillig und eigentlich nur wegen seiner Freunde. Ich höre hier täglich 'heute haben wir dies und das gelernt' über Freunde (und er hat ne Menge!) erfahre ich nur was, wenn ich nachfrage, die scheinen einfach nicht soo wichtig zu sein. Sollte es jetzt eitel gewesen zu sein, dem Kind zu vertrauen, das selbst in sich vertraut hat, dann bin ich gerne eitel - und zwar immer und immer wieder. Ich möchte meine Kinder beschützen und behüten, aber nicht um jeden Preis, nämlich um den Preis ihre Urteilsfähigkeit wegen meinen Vorurteilen, meiner vorgefassten Meinung anzuzweifeln, zu ignorieren, sie zu missachten. Meine Kinder sagen, ich bin eine böse Mutter - und zwar immer dann, wenn ich sage: "Das entscheiden wir Eltern. Basta!" Ich kann mit dem Prädikat 'böse Mutter' in Situationen, in denen ich das sage, leben, denn sie haben Recht, es ist böse über ihren Kopf hinweg zu bestimmen ohne sie zu hören und zu respektieren. Aber manchmal muss das sein. Die Entscheidung, wann es zur Schule geht, gehört nicht zwingend dazu.

von Snaffers am 13.03.2014, 21:13


Antwort auf Beitrag von Snaffers

Ja,so hört sich dass Ganze auch wesentlich reflektierter an.und die Rangehensweise ist nach meinem empfinden dann doch ein bißchen ,wie soll ich sagen,strukturierter,einfach anders. Bravo! Nee,find ich gut ,und so auch echt dann nach gründlicher ,gründlichster Abwägung in Ordnung. Bei dir hört sichs auch nicht so an als würdest du angeben damit,so anch dem Motto"Hilfe mein Kind ist schon jetzt hochbeabt ich kann ja eigentlich gar nicht anders",so vollkommen übertrieben klingt dass Ganze für mich bei der Santa...? . Weiß auch nicht. Also alles Gute Dir und finds wie ihrs gemacht habt echt gut und so erziehe ich meine Kinder auch oder wertschätze ich,kann auch mit dem Ausdruck"Blöse Mama" leben wenn ich einen Standpunkt klar machen muß! In diesem Sinne Euch alles Gute weiterhin!

von mamaa am 14.03.2014, 06:19


Antwort auf Beitrag von santa80

Ich habe jetzt nicht alle Anworten gelesen aber ich würde mich IMMER dafür entscheiden das Kind so spät wie möglich einschulen zu lassen.

von Akira am 14.03.2014, 12:22


Antwort auf Beitrag von Akira

"Ich habe jetzt nicht alle Anworten gelesen aber ich würde mich IMMER dafür entscheiden das Kind so spät wie möglich einschulen zu lassen." Warum? LG von Silke

von krummenau am 15.03.2014, 18:38