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vorzeitig Einschulen?

Thema: vorzeitig Einschulen?

Hallo Zusammen, durch einen Zufall bin ich auf dieses Forum gestoßen und möchte auch die Möglichkeit nutzen, euch nach einer Meinung zu fragen. Hierbei ist mir natürlich bewusst, dass mit keiner die Entscheidung abnehmen kann. Vielleicht hat jemand aber einen Denkanstoß, auf den ich selbst bisher nicht kam... Es geht um meine Tochter. Sie hat kurz nach dem Stichtag Geburtstag und wir stehen vor der schwierigen Entscheidung, ob wir sie vorzeitig Einschulen lassen oder nicht. Nach Meinung des KiGa und auch des KiA sollten wir sie einschulen. Sie wäre in den meisten Bereichen den anderen Kindern, die 2016 eingeschult werden, voraus. Allerdings fällt es ihr nach wie vor nicht immer leicht mit negativen Gefühlen umzugehen. Es kann sein, dass sie dann bockig reagiert oder sich verweigert. Der KiGa benennt dies allerdings als einen Charakterzug, an dem permanent "gearbeitet" werden muss/kann/soll und der sich in dem weiteren Jahr KiGa nicht unbedingt bessern muss. Außerdem könne sie auch in der Schule wachsen. Im Kiga Alltag hat sie immer weniger Beschäftigung, der Fokus liegt eher auf der U3 Betreuung. Sie hat nun eine Rolle der Hilfserzieherin eingenommen und sieht sich selbst nicht mehr als Teil der Kindergruppe. Hinzu kommt, dass sie sich momentan selbst das Lesen und Schreiben beibringt und ich bei einer späteren Einschulung Sorge habe, dass sie sich dann verweigert, weil sie den Prozess schon hinter sich hat (zB. sollen sie bei uns in der GS seitenweise einzelne Buchstaben "malen". Darüber ist sie bereits jetzt hinaus und ich befürchte, sie sagt dann der Lehrerin "warum? ich habe 3x ein schönes A gemalt, warum soll ich 30 weitere schreiben?") Das Argument "Lass dem Kind das Jahr Kindheit" finde ich nicht hilfreich. Wir erleben Schule bei meinem 3.Klässler als Bereicherung und nicht als Last. Habt ihr eine Entscheidungshilfe für mich? Vielen Dank, Lolle

von Lolle103 am 31.03.2015, 10:00


Antwort auf Beitrag von Lolle103

Wenn sie jetzt schon mit Lesen und Schreiben anfängt auf jeden Fall vorzeitig einschulen lassen. Sonst kann sie ein Jahr später die erste Klasse gleich überspringen (das Rechnen kommt bestimmt auch bald).

von shinead am 31.03.2015, 13:20


Antwort auf Beitrag von shinead

Danke für deine Einschätzung. Sie rechnet relativ sicher im Zahlenraum von 1-20. Bei der Subtraktion "hapert" es manchmal. Wenn sie die Finger als Hilfsmittel benutzt, klappt es fehlerfrei.

von Lolle103 am 31.03.2015, 13:29


Antwort auf Beitrag von shinead

Ich finde, lesen oder schreiben können nicht als Kriterium für vorzeitige Einschulung. unsre Tochter konnte das bereits mit 5 - sie wird dies Jahr regulär mit 6 J 10 M eingeschult. Fördern kann man auch anders - unser Kind spielt seit 3 Jahren ein Instrument und hat in diesem Jahr enorme Fortschritte dabei gemacht. Wir waren auch sehr unsicher, ob wir sie im Herbst 2014 hätten einschulen sollen - gerade unser KIA hat, obwohl er sie als sehr begabt sieht, abgeraten: Und wir sehen das nun bestätigt, weil sich gerade in der emotionalen und sozialen Entwicklung noch viel tut und gerade Kinder mit einer eher geringen Frustrationstoleranz noch viel dazulernen können vor der Schule. Der Kindergarten macht es sich sehr einfach, auch die sind gefragt, dein Kind so zu fördern, wie es passt und nicht ihr die Rolle der Hilferzieherin zu lassen und "Baustellen" als nicht lösbar zu bezeichnen. Ich würde sie noch im KIGa lassen und sie in diesem Vorschuljahr dann ein Instrument anfangen lassen zu lernen oder eine Sportart beginnen lassen, so dass sie einfach anderweitig gefördert wird. Meiner Erfahrung nach hat es noch keinem Kind geschadet, lesen zu können. :-) lG Sani

von sani19 am 31.03.2015, 14:32


Antwort auf Beitrag von Lolle103

Hallo, wenn sie "schon" in so vielen Bereich so weit ist, dass sie eine Schule besuchen kann, dann würde ich sie auch einschulen. Mit Frust umgehen lernen, kann sie in ihrem neuen Umfeld "schule" auch lernen. Vielleicht klappt dies ja auch schon von alleine, weil bis August/September ist ja noch ne Weile hin. Bestimmt macht sie es auch Stolz, dass ihr Eltern ihr die Schule zutraut. Viel Glück, Gruß seerose

von seerose1979 am 31.03.2015, 14:34


Antwort auf Beitrag von Lolle103

Da sich deine Tochter nicht nur selbst lesen und schreiben beibringt, sondern auch noch den Zahlenraum von 1-20 mehr oder weniger zu beherrschen scheint und zusätzlich auch noch in der Gruppe wie eine "Hilfserzieherin" agiert, wie du schreibst, würde ich eine vorzeitige Einschulung wirklich ins Auge fassen. Das alles zusammengenommen hört sich für mich schon nach echtem "Vorschulkind" an. Die "Bockigkeit bei negativen Gefühlen" kann wirklich ein Wesensmerkmal deiner Tochter sein, mit dem sie im Laufe der Zeit besser umgehen lernt. Mein Ältester, der regulär und deswegen mit fast 7eingeschult wurde, zeigte das auch noch. Allerdings nur hier bei uns zu Hause, bei den Hausaufgaben. Auf die Schule hatte das keinen Einfluss und die Lehrerin hätte es mir wahrscheinlich gar nicht geglaubt, weil er sich dort immer mustergültig benahm.

von lisi3 am 31.03.2015, 16:24


Antwort auf Beitrag von Lolle103

Im Idealfall sollte das "Gesamtpaket" stimmen, also emotional, sozial, motorisch und auch intellektuell - letzteres sagt unsre Grundschule ganz klar, ist ihnen der letzte Punkt, denn daran lässt sich am leichtesten in der Schule arbeiten. Aber wie gesagt, das ist der Idealfall, fast jedes Kind hat irgendwo noch eine Baustelle, wenn es schulpflichtig ist. Wenn dein Kind aber im Kindergarten unglücklich ist, sich nicht mehr dort wohlfühlt, permanent langweilt und du das Gefühl hast, dass es nicht mehr gefördert wird, ist, wenn soweit alles weitestgehend passt, dann würde ich dem Kind ein weiteres Jahr Kindergarten ersparen. Nicht, weil es schon lesen, schreiben, rechnen kann, sondern, weil die Förderung fehlt. Mein ältestes Kind konnte bereits im Jahr vor dem Vorschuljahr fließend lesen, schreiben, rechnen - wir haben es trotzdem regulär eingeschult. Sozial&emotional war das Jahr für es extrem wichtig - und der Kindergarten förderte exzellent - daheim gabs zur Auslastung zusätzlich noch Geigenunterricht. Ok, einen Sprung gabs dann doch (nach 3 Monaten), aber es war bereits vorher abzusehen, dass wir froh sein können, wenn es 3 Jahre Grundschule werden und nicht nur 2.

von Snaffers am 31.03.2015, 18:39


Antwort auf Beitrag von Snaffers

danke für deinen satz "fast jedes kind hat noch irgendwo eine baustelle, wenn es in die schule kommt". das hilft mir, wenn ich mir sorgen mache!!! emily

von Emily25 am 31.03.2015, 19:44


Antwort auf Beitrag von Emily25

Vielen Dank für eure Meinungen. Es bestärkt mich, sie einschulen zu lassen, obwohl sie noch eine Baustelle hat. Vom KiGa kann ich leider keine weitere Förderung erwarten, da sie in den letzten Monaten all die Dinge tun durfte, die eigentlich den Vorschulkindern obliegen. So bleibt nur die Sonderstellung als "Hilfserzieherin", die aus verschiedenen Gründen kritisch und eher kontraproduktiv sehe. Ihre Interessen liegen jetzt in dem Bereich Schule und ich weiss nicht, wie ich diese Neugier noch 1,5 Jahre aufrechterhalten soll. Leider passt es für uns auch nicht, ein weiteres Hobby zu beginnen. Sie turnt bereits, tanzt und ist mit großem Eifer im Schwimmverein. Hier bei uns ist es üblich, dass interessierte Kinder der ersten Klasse Flöte lernen. Da möchte ich nicht vorgreifen. Weitere Nachmittagstermine möchte ich für meine Tochter nicht, sie soll genug Zeit haben, sich mit ihren Freunden zu verabreden, mit ihrem Bruder im Garten zu werkeln, sich auszuprobieren, etc

von Lolle103 am 31.03.2015, 20:34


Antwort auf Beitrag von Lolle103

Ich würde diese Entscheidung nicht alleine vom Können Lesen/Schreiben und Rechnen abmachen, denn das könne schon sehr viele. Meine Kleine Tochter auch. Schule ist noch so sehr viel mehr. Meine wird mit 7 Jahren und 1 Monat regulär eingeschult, sie ist kurz nach dem Stichtag geboren und wir haben ihr noch ein Jahr Zeit gelassen. Denn es ist ein riesen Unterschied, ob sie das lles im KiGa kann oder mit evtl. 25 anderen Kindern, zum teil älteren, in einem Klassenraum sitz und ganz anderen "Druck" erfährt. LG maxikid

von Maxikid am 01.04.2015, 09:44


Antwort auf Beitrag von Maxikid

Danke für den Denkansatz. Wie habt ihr denn das letzte Kiga-Jahr verbracht? Hat deine Tochter auch eine Sonderstellung im KiGa? Ist sie damit das letze Jahr gut zurechtgekommen ohne sich weiter von den anderen abzuheben? Wie seid ihr damit umgegangen? Viele Grüße, Lolle

von Lolle103 am 01.04.2015, 10:09


Antwort auf Beitrag von Lolle103

Sie geht jetzt in die Vorschulklasse der Grundschule, die sie sogar das 2. mal macht. Der Plan war dann sie mit 6 einzuschulen, aber sie war zwar sehr schlau, konnte aber noch gar nicht mit anderen Kjndern umgehen und fuer sich selbst sorgen. Das eine Jahr länger hat sie extrem Reifen lassen. Schlau war sie schon immer. Aber auch die 20 Kinder in der Klasse waren ihr da noch zu viel. Wann ist Euer Stichtag? Und wie ist bei Euch die Schule. Unsere Schulen im Viertel sind sehr fordernd und haben einen großen Druck im Unterricht. Nichts mit gemuetlich ankommen. Die Kinder müssen sofort funktionieren. LG maxikid

von Maxikid am 01.04.2015, 11:00


Antwort auf Beitrag von Maxikid

Ist das mit der Vorschulklasse bei euch Standard? Bei uns gibt es eine Vorklasse, die ist aber exklusiv für Kinder, die vor dem Stichtag geboren wurden und noch nicht als schulreif befunden werden. Mein Kann-Kind hat da leider keine Chance. Stichtag ist bei uns der 30.6., sie hat kurze Zeit später Geburtstag. Unsere Grundschule beginnt spielerisch. Mein Großer war damals mehr als enttäuscht, dass es im ersten Matheübungsheft keine Zahlen gab- nur Schwungübungen. Zahlen kamen erst nach den Herbstferien dazu. Insgesamt findet wenig Frontalunterricht statt und es finden Differenzierungen statt. So gibt es z.B. zum Lesen lernen verschiedene Ausführungen der jeweiligen Geschichten. Jedes Kind darf jedes Mal neu entscheiden, welche Lesestufe es sich nimmt.

von Lolle103 am 01.04.2015, 11:16


Antwort auf Beitrag von Lolle103

Hier auch: Stichtag 30.06. In HH gibt es VSK Klassen in der Grundschule und Vorschularbeit im KiGa. Man muss nicht drann teilnehmen. Die VSK an der Grundschule ist sehr beliebt. Bei uns sind dort sehr viele Kann-Kinder drinn. LG maxikid

von Maxikid am 01.04.2015, 11:28


Antwort auf Beitrag von Maxikid

Hallo, hier auch kurz meine Meinung dazu. Mein Kleiner ist kurz vor dem Stichtag geboren (August Kind), also hier bei uns um wenige Tage ein Muss Kind. Zuerst habe ich damit gehadert,,,, inzwischen bekomme ich im Kiga ständig gesagt, dass er für sein Alter (4,5) sehr weit sei und habe meinen Frieden damit gemacht. Im sozialen Bereich kam ein Schub im letzten halben Jahr. Eine Rückstellung wäre sowieso nicht leicht zu erreichen, da braucht man schon gute Argumente und ich glaube nicht, dass ich das durch bekäme. Vorschule gibt es hier nicht, nur ein Vorschulprogramm im Kiga. Ich frage mich, was die zwei oder drei Wochen rund um den Stichtag für einen Unterschied machen. Wenn dein Kind so gut dabei ist mit dem Stoff und keine gravierenden Defizite im Umgang mit anderen Kindern hat, dann würde ich es wohl eher einschulen. Es ist sicher nicht das einzige Kind, welches noch recht jung ist, oder? Wichtig wäre mir, dass es in die Schule will und motiviert ist. Also liebe Grüße und viel Erfolg

von Marsch am 01.04.2015, 12:46


Antwort auf Beitrag von Marsch

Mein Mittelkind hat keine 2 Wochen vor dem Stichtag (hier 30.9) Geburtstag, war also mit knapp 6 ein Muss-Kind - und wir haben im Vorfeld sehr gehadert: verträumtes Kind, langsam, sprachlich lange Probleme gehabt, motorisch auch nicht 100%ig schulfit - dafür aber sozial&emotional absolut topfit. Das Kind wollte so sehr zur Schule, dass wir keine Rückstellung versucht haben. Im ersten Schuljahr war das Tempo manchmal ein Problem - aber das war am ehesten fürs Kind mal (selten) ein Problem, die Lehrerin und wir konnten damit gut umgehen. Jetzt, wo das zweite Schuljahr sich dem Ende zuneigt, haben wir einen der Leistungsträger der Klasse, der auch vom Tempo her gut mitkommt - dass er der Jüngste (und Kleinste) der Klasse ist, hat keine negativen Auswirkungen. Für ihn war die Einschulung mit knapp 6 goldrichtig.

von Snaffers am 01.04.2015, 20:29


Antwort auf Beitrag von Lolle103

Ich hab jetzt nicht alle Antworten gelesen, wollte aber kurz unsere bisherigen Erfahrungen schildern. Mein zweiter Sohn geht in die erste Klasse und wurde auch als Kann-Kind eingeschult (1 Woche nach dem Stichtag geboren, Hessen: 1. Juli). Er konnte noch nicht lesen und hat sich auch nicht im Kindergarten gelangweilt, aber er ist kognitiv sehr weit, interressiert sich für vieles und der Kindergarten hat uns zur Einschulung geraten. Den Kinderarzt hat er durch viel Quatsch machen geärgert, aber auch der hat gesagt, wir sollen ihn einschulen, weil er sich sonst langweilt. Bisher ist unsere Erfahrung positiv. Er fühlt sich wohl in seiner Klasse. Es ist kein Thema, dass er der jüngste ist und auch die Klassenlehrerin ist der Meinung, dass er genau richtig in der ersten Klasse ist. Beim Schreiben hinkt seine Motorik noch ein wenig hinterher, aber es scheint nicht zu gravierend zu sein. Seine Lehrerin "schimpft" zwar deshalb machmal (sagt er :-)), äußert sich aber sonst positiv. Ich denke auch, dass wir ihm kein Jahr Kindheit gestohlen haben, sondern dass es für ihn genau die richtige Entscheidung war. Wie es in höheren Klassen weiter geht, werden wir dann sehen... Alles Gute für die Entscheidung! Ach ja, lasst euch nicht so sehr von anderen Müttern rein reden. Die haben sich hier eher contra-Einschulung geäußert! melsk

von melsk am 01.04.2015, 13:22


Antwort auf Beitrag von Lolle103

Ich würde sie definitiv in die Schule lassen, wenn sie schon so fit ist und ihr der Kindergarten nicht mehr reicht. Ich bin früher mit knapp 7 Jahren regulär eingeschult worden und das letzte Kindergartenjahr war der Horror, weil ich total unterfordert war und den Erzieherinnen irgendwann die Sonderausgaben ausgegangen sind. Mein Sohn wird dieses Jahr als Musskind mit noch 5 Jahren eingeschult (Stichtag 30.09.) und wird erst 6 Wochen nach Schulstart sechs Jahre alt. Wir haben lange damit gehadert und überlegt ob wir um eine Rückstellung kämpfen sollen, haben uns dann aber mit der sehr jungen Pflichteinschulung abgefunden. Inzwischen sind wir sehr froh, dass unser Sohn dieses Jahr in die Schule geht, weil er einfach immer mehr Schulkind wird und der Kindergarten ihm jetzt schon teilweise zu langweilig ist. Wenn ihr der Meinung seid, dass euer Kind in die Schule gehört und sie auch gehen möchte, dann würde ich sie einschulen lassen. In den meisten Bundesländern wäre sie ohnehin ein Musskind.

von Mama912 am 01.04.2015, 20:40


Antwort auf Beitrag von Mama912

Meine Kinder waren immer mit genau 6,5 Jahren so richtig reif fuer die Schule. Da vielen Wollen und Können weit auseinander. Meine Grosse sagt jetzt in der 3. Klasse, wenn sie jetzt schon in der 4. wäre (hätte sein können als Kann-Kind) wäre sie dem Druck nicht gewachsen und hätte freiwillig wiederholt. Ob es gut laufen wird, kann Dir niemand sagen. Probier es aus. LG maxikid

von Maxikid am 01.04.2015, 21:53


Antwort auf Beitrag von Lolle103

So wie Du es schilderst, ist Dein Kind anscheinend schulreif. Ich frage mich immer, woher das Argument kommt, dass man mit einem Jahr Kindergarten zusätzlich, dem Kind noch die Kindheit lässt. Kindheit endet doch nicht mit der Einschulung. WENN ein Kind fit ist und es auch noch in die Schule will, dann ist die Schule eine Bereicherung. Kinder wollen normalerweise lernen! Unsere Tochter wird Ende August 2015 erst 6 Jahre alt. Hier in Bayern ist sie somit schulpflichtig (Stichtag 30.09.). Wir hatten erst Bedenken, da sie mit 108 cm und 15 kg eher als "Mittelkind" durchgeht, aber sie will unbedingt in die Schule. Arzt, Erzieher und Lehrer sind auch der Meinung, dass sie "fit" für die Schule ist. Nun ist ist wohl eine der Kleinsten - aber egal! Unterdessen langweilt sie sich im Kindergarten, obwohl für die "Maxikinder" sehr viel geboten wird. Neulich hat sie ein Kreuzworträtsel für Erstklässler entdeckt - da war ein Eis aufgemalt - sie hat selbst "AIS" hingeschrieben....das fand ich ganz klasse und hat die letzten Zweifel weggeräumt! Bei Euch geht es ja nur um ein paar Tage und letztendlich ist Euere Tochter ja noch etwas älter als unsere (wegen Stichtag). LG, Leonessa

von leonessa am 01.04.2015, 22:18


Antwort auf Beitrag von leonessa

Ich kenne eben beide Seiten/Faelle, wo der Stichtag der 30.06. und dann die August Kinder eingeschult wurden. Oft ging es gut aber auch oft eben nicht. Viele von denen sind nie richtig mitgekommen und haben dann die 3. Klasse wiederholt. Daher immer meine 50/50 Zweifel. LG maxikid

von Maxikid am 02.04.2015, 07:31


Antwort auf Beitrag von Maxikid

Danke auch für alle weiteren Meinungen dazu. @Maxikid: Wie kann deine Tochter beurteilen, ob sie die frühere Einschulung überfördert hätte? Egal in welcher Klasse werden die Themen des Unterrichts doch nach und nach erarbeitet. Sie hätte dann ja auch ein Jahr länger für den Stoff Zeit gehabt. Das sind ehrlich gemeinte Fragen. Ich kann diese- zugegeben häufig angeführte- Meinung rational nicht nachvollziehen. Wo ist mein Gedankenfehler? Meinen Sohn hat bisher (3. Schuljahr) keine Probleme mit der vorzeitigen Einschulung. Trotzdem höre ich immer wieder, dass ich mich darauf nicht verlassen soll, das "Erwachen" würde noch kommen und dann würden wir es bereuen. Kann das jemand aus eigener Erfahrung bestätigen? Ich lasse mich so schnell verunsichern... will man doch nur das Beste für seine Kinder.

von Lolle103 am 02.04.2015, 09:57


Antwort auf Beitrag von Lolle103

Hallo, die Schule verübt einen großen Druck und ist extrem schnell im Tempo, orentiert sich nur an die Überflieger. Sie meint, wenn sie jetzt im gleichen Alter noch eine Klasse höher wäre, würde sie gar nicht mehr mitkommen, sie liegt zur Zeit mit Anstrengung im Mittelfeld. In der 4. Klasse wäre es ja nicht einfacher. Und wie ich schon sagte, es kommt sehr auf die Schule und die Lehrer an. Hier herrscht harter Frontalunterricht, wer nicht mitkommt, hat Pech gehabt. Und man unterhält sich ja auch mit vielen Eltern, auch von Kann-Kindern, und fast alle sagen, sie würden es nicht wieder so machen, sondern regulär einschulen. Ich sage ja nicht, dass es immer schlecht läuft, ganz im Gegenteil, es kann auch super laufen, aber es muss bei dieser Frage doch auch erlaubt sein, etwas negatives zu sagen? Und da ich es im direkten Umfeld mitbekommen, wie gerade die Sommer-Kann-Kinder es oft sehr schwer haben oder bzw. die kurz vor dem Stichttag geboren worden sind, darf ich diese doch auch erzählen?LG maxikid

von Maxikid am 02.04.2015, 13:05


Antwort auf Beitrag von Maxikid

Hallo Maxikid, selbstverständlich "darfst" du das erzählen und ich bin dir dankbar für deine kritische Sichtweise. Ich nehme das ernst und hatte aus diesem Grund weiter nachgefragt bei dir. Dir und deiner Familie schöne Ostern. Viele Grüße, Lolle

von Lolle103 am 02.04.2015, 13:45


Antwort auf Beitrag von Lolle103

Und berichte mal, wie Du Dich entschieden hast, ja? LG maxikid

von Maxikid am 02.04.2015, 14:08


Antwort auf Beitrag von Lolle103

Hallo, aus welchem Bundesland kommst du, Lolle? Das, was Maxikid für Hamburg beschreibt, kann ich für Bayern so nicht bestätigen. Schule orientiert sich hier am Mittelfeld. "Überflieger" haben hier eher das Problem der Langeweile und Unterforderung, wobei es natürlich auch hier Kinder gibt, die sich schwertun. Aber das sind nicht unbedingt die jüngsten Kinder! In meiner derzeitigen Klasse gehört z.B. das älteste Kind zu den schwächsten Schülern, in meiner letzten Klasse war es genauso. Die 5 Leistungsträger in meiner Klasse sind im März (2), Mai, Juli und August geboren, also bunt gemischt. Und die "Überflieger" in den GS-Klassen meiner Töchter waren bzw. sind übrigens die jüngeren Kinder. Schau dir euer Bundesland und speziell eure Schule an! Da du ja schon einen Sohn an der Schule hast, sprich doch mal mit seiner Lehrerin. Vielleicht kannst du auch mit einer Erstklasslehrerin sprechen oder sogar mit der Lehrerin, die deine Tochter im Herbst bekommen würde. Das, was du über eure Schule schreibst, hört sich für mich sehr positiv bzgl. früh eingeschulter Kinder an! LG franzi

von franzi31 am 02.04.2015, 14:19


Antwort auf Beitrag von franzi31

Das was ich beschreibe, triff nicht speziel auf HH zu, sondern nur in meinem pers. Umfeld, im Stadtteil. Ja und hier gibt es auch sehr junge Kinder die Überflieger sind, klar und es gibt alte Kinder, die weniger gut sind. Damit will ich sagen, dass zur Schule noch viel mehr gehört als Lesen und schreiben können. Das Problem ist dann oft, wenn etwas nicht mal so gut läuft, heißt es dann immer, ach ja, ein Kann-Kind.....haben wir doch gleich gesagt. Bei uns im Haus wohnt eine Schuldirektorn, die ist immer sehr erbost über die Kann-Kinder-Einschulungen. Aber ich bin erstaunt und auch erfreut, dass es doch so sehr unterschiede gibt in D. LG maxikid

von Maxikid am 02.04.2015, 14:28


Antwort auf Beitrag von Maxikid

Am idealsten wäre natürlich, wenn jedes Kind in seinem eigenen Tempo lernen könnte, ohne Vergleich zu den anderen in der Klasse. Ist aber nicht so leicht zu verwirklichen. Daher orientiert man sich hier an der breiten Mitte und versucht, so möglichst vielen Kindern gerecht zu werden. Dass auch hierbei einzelne über- bzw. unterfordert werden, ist auch trotz Individualisierungsmaßnahmen nicht immer zu vermeiden. Starren Frontalunterricht gibt es hier im Grundschulbereich eigentlich nicht mehr bzw. nur noch phasenweise. Auch im Gymnasium ist der Unterricht jetzt in der 5. nicht so frontal wie erwartet, ich bin positiv überrascht. Hängt natürlich auch sehr vom einzelnen Lehrer ab. Die älteren Kinder im Bekanntenkreis erzählen aber teilweise schon, dass der Unterricht zunehmend frontaler wird. Wobei Frontalunterricht nicht immer schlecht sein muss. Es gibt auch viele Kinder, die damit besser zurechtkommen als mit freiem Unterricht oder mit Gruppenarbeit. Und Druck gibt es hier in der 4.Klasse auch, die Empfehlungen in Bayern sind ja bindend. Der Druck kommt aber nicht von der Schule, sondern von den Eltern, wenn Gefahr besteht, dass das Kind die Empfehlung für die gewünschte Schulart eventuell nicht erreicht. Vor allem die Mittelschule ist nicht beliebt, die Realschulempfehlung wird angestrebt. Vor dem Gymnasium dagegen schrecken hier im ländlichen Bereich viele zurück und viele Kinder mit knapper Gym-Empfehlung (2,00 oder 2,33) gehen hier zur Realschule. In anderen Bundesländern werden die Realschulen abgeschafft oder haben den Status einer Hauptschule. Ja, so unterschiedlich ist das in D. LG franzi

von franzi31 am 02.04.2015, 15:25


Antwort auf Beitrag von franzi31

In HH zählt ja der Elternwille, allso müsste es gar keinen Stress in der Grundschule geben. Erst dann ab 6. Klasse, denn da zählt die Zensur für den Übertritt in die 7. Klasse oder eben Abgang auf die Stadtteilschule. In HH gibt es nur Gym oder Stadtteilschulen, diese sind aber gar nicht hier gern angestrebt. Falls meine Große keine Gymempfehlung bekommt, und die Noten schlecht sind, wird sie auf kein Gym kommen. Damit wäre sie aber hier im Umfeld so ziehmlich die Einzige , die mit der 5. Klasse nicht aufs Gym kommt. Das einzige was zählt ist das Gym, obwohl man auf der Stadtteilschule auch Abi machen kann, G 9. LG maxikid

von Maxikid am 02.04.2015, 16:23


Antwort auf Beitrag von leonessa

Mein Zweitklässler ist jetzt 1,14 m groß und hat noch unter 20 kg - da wirken die meisten Erstklässler größer, was solls. In seiner Klasse ist aber auch ein Mädchen (auch regulär eingeschult, wie er), das ist größer als mein Fünftklässler (der für sein Alter normal groß ist)... Körpergröße ist letztendlich unerheblich - dieses Mädchen würde doch niemand in Klasse 5 stecken, nur weil sie da körperlich reinpasst oder hätte empfohlen sie früher einzuschulen, wegen der Größe - warum nimmt man die Körpergröße dann gerne als Argument für Rückstellungen?

von Snaffers am 04.04.2015, 23:23


Antwort auf Beitrag von Snaffers

Wegen der Groesse hätte man meine Lütte gleich in die Zweite stecken können, da sehr groß. LG maxikid

von Maxikid am 05.04.2015, 21:24


Antwort auf Beitrag von Maxikid

Ich hatte das Thema neulich mit eienr Bekannten, die Ihr Kind früh einschulen wollte und die Schulleitung hat ihr sehr nachdrücklich davon abgeraten. Selbst wenn man das trotzdem durchsetzt, stellt sich natürlich dann genau die Frage, inwieweit einen Lehrer und Leitung bei Problemen unterstütz oder diese einfach abtun nach dem motto "haben wir ja gleich gesagt" und alles nur auf die frühe Einschulung schieben.

von Geisterfinger am 20.04.2015, 13:24


Antwort auf Beitrag von Lolle103

Hallo! Wir haben unserem Sohn Juli Kind (Stichtag 30.06.) nicht eher eingeschult und teilweise war dies keine gute Entscheidung gewesen. Er hatte zwar ein SUPER TOLLES letztes KIGA Jahr gehabt aber er war ein ganzes Jahr absolut unterfordert gewesen. Dies hat ihm nicht nur gut getan. Es gab in dem Jahr keine Weiterentwicklung eher in einigen Bereiche Rückschritte. Es war ein Jahr im Leerlauf und er hatte am Anfang der Schule Probleme wieder in die Gänge zu kommen. Es gab aber verschiedene Gründe warum wir letztendlich "normal" eingeschult haben. Im nachhinein würden wir es aus diesem Gründen aber wieder so machen. Hauptgründe waren das Direktorin der Schule grundsätzlich gegen vorzeitige Einschulung war (leider schätze ich diese Frau so ein das sie uns bewiesen hätte das es falsch gewesen wäre) und das er mit seine gesamten KIGA-Kumpels (10 aus seiner Gruppe - alle Vorschüler) jetzt gemeinsam in eine Klasse geht. Dieser Punkt war bei unserem Sohn sehr wichtig. Wir haben mit Musikunterricht (Akkordeon) versucht etwas Schwung in das Jahr zu bringen aber viel genützt hat es nicht. Die Entwicklung die er seit dem er in der Schule ist gemacht hat ist gewaltig. Schöne Ostern! Ina

von Karl07 am 02.04.2015, 10:49


Antwort auf Beitrag von Lolle103

Hallo Lolle, für mich scheint dein Kind absolut schulreif zu sein. So jung finde ich es auch gar nicht, hier in Bayern wäre es ein Muss-Kind (Stichtag 30.09.) Als GS-Lehrerin (habe derzeit selbst wieder eine 1.Klasse) und als Mutter zweier Kinder (4.und 5.Klasse) habe ich viele Sommer- und Herbstkinder erlebt, die in der Schule ohne Probleme mitkommen. Die Freundinnen meiner Großen sind alle im August, September oder Oktober geboren, haben die GS ohne Probleme durchlaufen und gehen jetzt aufs Gymnasium. Gerade die "Oktober-Freundin" (als Kann-Kind eingeschult) pubertiert derzeit am stärksten und wird oft für die Älteste gehalten. Meine Kleine wurde auch vorzeitig eingeschult und hat jetzt in der 4.Klasse weder leistungsmäßig noch sozial Probleme damit, dass sie die jüngste ist. Wenn dein Kind bereits jetzt mit lesen, schreiben und rechnen anfängt, würde ich es auf keinen Fall noch 1,5 Jahre im KIGA lassen. Gerade auch weil bei euch der Schulanfang eher spielerisch ist. Sonst ist Langeweile und Unterforderung vorprogrammiert und ihr müsst womöglich gleich über einen Sprung nachdenken. Lass dich nicht verunsichern! Ich kenne viele jung eingeschulte Kinder, die bereits Abi oder Mittlere Reife haben. Das vielfach prophezeite "böse Erwachen" ist bei ihnen nicht gekommen. Auf der anderen Seite gibt es auch viele normal oder spät eingeschulte Kinder, die Probleme haben. Aus meiner Erfahrung hängt das mehr vom Kind, weniger vom Einschulungsalter ab. Was ich aber noch bedenken würde (wie auch karl07 oben schrieb): Was machen die Freunde bzw. spielt sie gerne und kann sie gut mit Kindern, die jetzt Vorschulkinder sind? Oder ist sie lieber mit etwas jüngeren zusammen? Und was will sie selbst? In die Schule oder noch im Kiga bleiben? Viel Glück bei der Entscheidung! LG franzi

von franzi31 am 02.04.2015, 13:10


Antwort auf Beitrag von franzi31

Vielen Dank auch an euch! Meine Tochter orientiert sich an Gleichaltrigen und Älteren. Sie hat Freunde in der jetzigen 1. Klasse, in den zukünftigen 1. Klassen kennt sie fast alle und ist mit 2 Mädels befreundet. Ihre beste Freundin wird erst 2016 eingeschult, das weiß sie auch, das macht ihr allerdings nichts aus. Sie weiß (auch durch den großen Bruder), dass man nicht zwingend in einer Klasse sein muss, um befreundet zu sein. Wir haben sie immer darin bestärkt ihren eigenen Weg zu gehen und sie freut sich sehr auf die Schule. Sie hat sich bereits einen Ranzen ausgesucht, mit ihrer Lieblingserzieherin besprochen, dass sie sie besuchen kommt, mit der Erzieherin der jetzigen Vorschulkinder besprochen, dass sie immer mal zum Schnuppern kommen darf und im KiGa durchgesetzt, dass sie auch einen sog. Vorschulordner bekommt, den die anderen auch haben. Das dafür benötigte Mäppchen hat sie selbst gepackt. Seit letzter Woche bewältigt sie ihren Kiga-Weg (350m) alleine und ist dadurch bestimmt einen halben Kopf größer geworden ;-) Wenn ich das alles hier aufschreibe, merke ich erst, wie groß und reif sie schon ist. Trotzdem habe ich Sorge, dass sie in der Schule auf stur schaltet in gewissen Situationen und dann doch ein unreifes Verhalten an den Tag legt.

von Lolle103 am 02.04.2015, 14:09


Antwort auf Beitrag von Lolle103

Hallo, das hört sich doch gut an. Es gibt viele Kinder, die sich mal stur oder unreif verhalten und das nicht nur in der 1.Klasse, auch später noch. In meiner Klasse ist ein Juli-Mädchen, dessen Eltern die gleichen Sorgen hatten. Es läuft aber sehr gut, auch bei den Hausaufgaben. Und viel besser als beim älteren Bruder, den ich vor Jahren hatte. Er war sehr langsam und die Hausaufgaben ein tägliches Drama, obwohl der Junge vom Alter her reifer (Januar-Kind) und vom Sozialverhalten her viel weniger stur und dickköpfig war. Alles Gute! LG franzi

von franzi31 am 02.04.2015, 14:53


Antwort auf Beitrag von franzi31

Vielen Dank fürs Mut machen! Ich werde berichten wie wir uns letztendlich entschieden haben. LG Lolle

von Lolle103 am 02.04.2015, 17:27


Antwort auf Beitrag von Lolle103

Liebe Lolle, hör auf Dein Bauchgefühl, entscheide so, wie Du meinst, daß es für Deine Tochter gut ist und dann steh zu Deiner Entscheidung. Wäre Deine Tochter kurz vor dem Stichtag geboren, wäre sicher keiner, Du am wenigsten, auf die Idee gekommen, sie zurückstellen zu lassen. Sie wäre ein knappes Mußkind gewesen, mit vielleicht noch der einen oder anderen Baustelle - die ganz viele Erstkläßler mitbringen. Es ist der Stichtag, der Dich nun in Handlungszwang bringt. Eine blöde Situation. Bei uns in RLP wäre sie schulpflichtig. Sie freut sich auf die Schule, sie kann abschätzen, was sie erwartet, denn sie hat ein größeres Geschwisterkind und erlebt an diesem Schulalltag. Ich kenne sie nicht, aber so, wie Du sie hier darstellst, würde ich sie vorzeitg einschulen. Allerdings kann es sein, daß es eben auch mal Probleme gibt und nicht immer alles rund läuft, und dann kann es gut sein, daß Du von wem auch immer zu hören bekommst, ja hättest Du ihr doch noch das weitere Jahr Kindheit gegönnt... Deshalb meinte ich, wenn Du sie vorzeitig einschulen läßt, dann steh dazu und laß Dich nicht nachher noch verunsichern. Dann sind die Würfel gefallen. Niemand kann schließlich sagen, was für Probleme sich entwickelt hätten, hättest Du sie noch länger im Kiga gelassen, sowas kann man dann auch mal als Gegenargument bringen, falls nötig. So ein dickes Fell habe ich mir inzwischen zugelegt. Mein jüngerer Sohn wurde mit 5 Jahren 7 Monaten eingeschult, Stichtag bei uns 31.8., er wurde erst Mitte Januar im Jahr drauf 6, da ging es nicht um ein paar Tage, sondern um 4 1/2 Monate. In Berlin wäre er hingegen nur 2 Wochen "zu jung" gewesen. Er hat einen großen Bruder, 2 1/2 Jahre älter, ich kannte die Grundschule also sehr gut und wußte, was zu erwarten war. Der Kiga hielt ihn v.a. wegen der mangelnden Frustrationstoleranz nicht für schulreif und hat mir genau das gesagt, was Du auch erwähntest, ich würde ihm ein Jahr Kindheit rauben. Vorschule gibt es bei uns nur für unreife schulpflichtige Kinder, sonst eben entweder Kiga oder vorzeitige Einschulung, nichts dazwischen. Wir wohnen hier sehr ländlich und Kinder werden nun mal nicht als Kannkinder eingeschult, das tut man hier einfach nicht. Laß sie spielen, so lange sie dürfen... Tja, also da habe ich schon einiges zu hören bekommen, und dann hat dieses Kind auch noch die 3. Klasse übersprungen, das ging dann noch weniger (würde ich auf wohlmeinende Mitmütter hören). Nun ist er, im Januar 10 geworden, in der 6. Klasse Gymnasium. Er ist und bleibt ein Sonderling, was aber nur sehr bedingt an der Altersdifferenz liegt, sondern weil er an sich ein sehr eigener Mensch ist. Wir haben mit seiner "Schullaufbahn" viel mehr Arbeit als mit dem großen Bruder, der einfach so mitläuft, aber es hat sich sehr gelohnt, zur rechten Zeit die Weichen anders als vorgesehen zu stellen. So ausgeglichen und zufrieden, wie er jetzt ist, war er schulisch bislang noch nie. Ich möchte mir nicht im Nachhinein vorstellen, was ein weiteres Kigajahr angerichtet hätte. Und mit "in den Sportverein schicken" oder "ein Instrument lernen lassen" oder sonstwie daheim intellektuell auslasten wäre es bei ihm nicht getan gewesen, da er ganz unbedingt in die Schule wollte. Ich denke, Du wirst die richtige Entscheidung treffen und wollte Dir mit meiner Geschichte auch ein bißchen Mut machen. LG von Silke

von krummenau am 05.04.2015, 20:34


Antwort auf Beitrag von Lolle103

Bayern: meiner ist in der ersten Klasse Förderschule. Hier finde ich geht es zu langsam voran, an der Regelschule zu schnell. Die beste Freundin meines Sohnes hatte jetzt zu Ostern alle Arbeitsbücher und Buchstaben durch, seit Weihnachten liest sie. In Ihrer Klasse konnte bereits die Hälfte lesen. Bis zu den Herbstferien sind 5 Kids in die Förderschule abgeschoben worden. Was ich von der Schule höre ist echt heftig, super streng. 4. Klasse bis zum Zeugnis 20 Arbeiten geschrieben.

von Badefrosch am 02.04.2015, 17:27