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Ein "Muss-Kind" zurück stellen lassen wegen Bauchschmerzen??? Sinnvoll

Thema: Ein "Muss-Kind" zurück stellen lassen wegen Bauchschmerzen??? Sinnvoll

Meine Tochter geboren im April 2010 soll jetzt im September eingeschult werden. Da wäre sie fast 6 1/2 Jahre als ein Muss-Kind. Wir sind am überlegen sie zurück stellen zu lassen. Sie ist eigentlich ein schlaues Kind, kann alle Buchstaben lesen und schreiben, schön malen, still sitzen hat viele Freunde eigentlich alles was man können sollte. ABER sie ist Hochsensibel. Sobald sie mal eine Ansage von einer Erzieherin bekommen hat oder Ärger mit Freunden hat bekommt sie Bauchschmerzen, träumt schlecht, schlafwandelt ihr geht es dann richtig schlecht. Wenn sie mal Ärger mit mir hat kann sie auch eine Stunde weinen aber nicht vor Ärger sondern wirklich vor Traurigkeit. Selbst wenn wieder alles geklärt ist klagt sie oft über Bauchschmerzen nach so einem Tag. Auch Aufregung oder starke Freude machen ihr Bauchschmerzen. Wenn im Kindergarten viel los ist oder ein besonderer Tag wie Laternenumzug ansteht braucht sie eine "AUS-ZEIT" muss sich dann auch im Kindergarten eine halbe Stunde bis Stunde zurückziehen und in Ruhe malen oder sich sogar hinlegen. Die Erzieher im Kindergarten nehmen darauf Rücksicht und auch Zuhause kommen wir mittlerweile gut damit zu recht. Nachdem Kindergarten und sie geht meistens nur bis 12:00 Uhr braucht sie erst mal 2-3 Stunden Pause in der sie nur malt und ihre Ruhe haben möchte. Sie kann auch 5 Stunden am Stück toben, rennen, spielen aber wir müssen immer sehr darauf achten das sie als Ausgleich viel Zeit für sich bekommt ansonsten bekommt sie wirklich echte Bauchschmerzen und leidet sehr das kann bis zum erbrechen gehen. Wir waren natürlich schon beim Arzt und es konnten organische Ursachen ausgeschlossen werden. Sie hat das wohl einfach von mir geerbt ich habe auch einen sehr empfindlichen Bauch und bin selbst Hochsensibel. Die Erzieher haben keine Bedenken wegen der Schule weil sie ja schon so viel kann. Mehr wird hier aber auch nicht berücksichtigt. Ich mache mir Sorgen das sie mit Leistungsdruck in der Schule mit noch mehr Bauchschmerzen reagieren könnte und erhoffe mir wenn ich sie später Einschulen lasse das ihr dann alles leichter fällt und sie nicht so viel Druck ausgesetzt ist. Was meint ihr dazu wie würdet ihr euch entscheiden oder hat jemand sogar ein Ähnliches Kind und könnte mir seine Erfahrungen schildern? Vielen Dank schon mal.

von kleipold am 14.11.2015, 08:37


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Hallo, das Problem ist eher, dass das sowieso nicht die Eltern entscheiden dürfen, sondern der Schulleiter (zumindestens in NRW, wie es woanders aussieht weiss ich natürlich nicht). Bei uns geht es nur wenn dringende medizinische Gründe dafür vorliegen. Wir kämpfen auch gerade für eine Rückstellung, wir haben einen hochsensiblen autistischen Sohn. Unsere Chancen stehen sehr gut, weil alle an einem Strang ziehen Für ein so hochsensibles Kind wie Deins käme eventuell auch eine alternative Schule eher in Betracht? Waldorf oder Montessori-Schulen? Erkundige Dich doch mal was Ihr in der Nähe habt. Das nimmt Dir auch evtl die Angst davor (die ich sehr sehr gut nachvollziehen kann). Da wird einfach anders gearbeitet/gelernt und mehr Rücksicht auf die Kinder genommen. VG

von tarja am 14.11.2015, 15:48


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hast Du denn den Eindruck, dass ihr ein Jahr Zeit helfen würde, etwas besser mit Stresssituationen umzugehen? Nach dem was Du schreibst, klingt es für mich eher nicht so, sondern eher danach, dass Du bei der Wahl der Schule genau hinschauen musst, damit es eben kein grosser Druck und Trubel wird.

von Kacenka am 14.11.2015, 22:01


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Da müssen schon triftige Gründe vorliegen. Mal anders herum gefragt : Wenn dein Kind ansonsten so fit und intelligent ist,glaubst du nicht,dass sie ein weiteres ganzes Jahr im Kindergarten langweilen/unterfordern würde? Ein Jahr länger im Kindergarten heißt auch nicht zwangsläufig,dass sie dadurch mit Kritik und Auseinandersetzungen besser umgehen kann. DA muss jetzt angesetzt und dran gearbeitet werden. Bis zum Sommer nächstes Jahr ist noch viel Zeit für ein Kind,wo sich noch einiges ändern kann. Arbeitet weiterhin an ihrer emotionalen Entwicklung und wählt eine geeignete Schule für sie aus. Sind es denn bestimmte Situationen auf die sie so traurig reagiert? Schaut mal genau hin und versucht herauszufinden,was genau sie traurig macht. Glaubt sie,wenn man etwas falsch macht oder kritisiert wird,hat das Gegenüber sie automatisch nicht mehr gerne? Fühlt sie such ungerecht behandelt? Fühlt sie sich "schuldig" und glaubt,keine Fehler machen zu dürfen?

von MissRanya am 15.11.2015, 09:38


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Ich würde sie jetzt in einem Selbstbehauptungskurs, Judo oder ähnliches anmelden. Das stärkt die Kinder immens. Für eine Rückstellung braucht man mehr als deine Gründe, meist kommen diese Kinder dann wegen der Schulpflicht in Förderschulen oder schulvorbereitende Einrichtungen. Ein Jahr länger im Kindergarten geht hier nicht, das wird mit max. September Kindern gemacht. Schau dir Alternativen wie Waldorf und Montessori an.

von Badefrosch am 15.11.2015, 14:33


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Gaubst du ernsthaft, sie hätte weniger Bauschmerzen wenn sie die Älteste der Klasse ist und sich rechtfertigen muss, warum sie so spät eingeschult wurde? Vielleicht bekommt sie eine strenge Lehrerin, meldest du sie dann von der Schule ganz ab? Packt doch Kinder nicht so in Watte, trau ihr das zu! Stärke sie zuhause, steh hinter ihr und lass sie Spaß haben. Mit Schuleintritt hört das Leben ja nicht auf!

von Rotbäckchen am 16.11.2015, 15:39


Antwort auf Beitrag von kleipold

Meinst du, dass das alles in einem JAhr deutlich besser ist? Wenn das Kind hochsensibel ist, glaube ich es nicht. Ich glaube da kommt dann eher dazu, dass das Kind womöglich unterfordert ist und das zu Stress führt, der dann wieder Symptome auslöst. Bei uns gibt es in der Grundschule Lehrer, die die Kinder im Kindergarten besuchen, genauso besuchen die Kinder die Lehrer in der Schule. Diese Lehrer stehen Eltern von Vorschulkindern hier als Ansprechpartner zur Verfügung, wenn die Eltern Bedenken haben. Bei uns sind diese Lehrer auch oft in Klasse 1&2 tätig und sie teilen die Klassen ein, denn sie kennen die Kinder - und die Kollegen! Gibt es das bei euch auch? Dann würde ich da nachfragen. Ansonsten, wenn du dir nicht sicher bist, dass das in einem Jahr deutlichst besser ist, sprich es bei der Schulanmeldung an, dass da eine sensible Lehrkraft nötig ist.

von Snaffers am 16.11.2015, 21:40


Antwort auf Beitrag von kleipold

Zum einen glaube ich nicht, dass eine Rueckstellung deshalb moeglich ist, zum andern aendert sich da mit Sicherheit auch nichts in einem Jahr. Ausserdem wird sie sich immer rechtfertigen muessen, warum sie schon so alt ist- mit 7,5 Jahren sind viele Kinder schon in der dritten Klasse....

von mama von joshua am tab am 17.11.2015, 12:23


Antwort auf Beitrag von mama von joshua am tab

Du kennst Dein Kind am Besten. Aber nur wegen Bauchschmerze? Wenn sie ansonsten fit ist? Bei uns in HH sind viele Kinder 7 Plus, wenn sie in die erste Klasse kommen. Mit 7,5 würde sie hier garantiert nicht ausgelacht werden. Kommt wohl aber aufs Bundesland an. Meine war 7 Jahre und 1 Monat und es war genau richtig, noch ein Jahr zu warten. In der Klasse meiner Kleinen ist auch ein Kind schon 7,5 Jahre alt, und 10 Kinder sind mit 7 eingeschult worden, ganz regulär. Was sagt denn die Schule, Schularzt etc. ? Gruß maxikid

von Maxikid am 18.11.2015, 09:17


Antwort auf Beitrag von kleipold

Wenn du ansonsten mit der Ideologie zurecht kommst, wäre eine Walldorfschule sicher das Richtige. Da kommen hochsensible Kinder oft sehr gut zurecht.

von magistra am 18.11.2015, 15:11


Antwort auf Beitrag von magistra

Meine Tochter reagiert oft ähnlich, nicht ganz so extrem. Wir lassen sie nicht zurückstellen, obwohl es bei uns möglich wäre- aber was würde es nutzen? Nächstes Jahr wird sie immer noch sensibel sein. Ich arbeite daran, mit Stärkung des Selbstwertgefühls, mit Aufzeigen, dass man nicht alles können muss im Leben, mit sehr viel Kuscheln und letzten Endes auch immer wieder bestärken darin, dass sich die Welt auch weiterdreht, wenn mal etwas nicht so schön oder sie nicht perfekt war. Und ich schicke sie auch in Situationen, die vielleicht unangenehm sind- damit sie verknüpft,dass sie dabei nur gewinnen kann (wenn es gut war) oder einfach nichts passiert (wenn es nicht erfolgreich war). Schau doch mal, was dir geholfen hat oder hilft, und mach es mit ihr ähnlich.

von cereza am 19.01.2016, 11:26