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An die Oesterreicher

Thema: An die Oesterreicher

Liebe Gemeinde, ich steh vor einem fuer mich schwierigen Problem und wuerde gerne eigene Erfahrungen hoeren. Meine Tochter war ein 6-Monatsfruehchen, und hat dementsprechend immer etwas Aufholbedarf gehabt. Nun wird sie 6 und muss in die Schule, Kindergartenjahr geht nicht mehr. Frage ist, Schule oder Vorschule. Mein GESAMTES Umfeld von Verwandten, Bekannten, Kindergaertnerin, Turnlehrerinnen, etc. sind entsetzt, dass ich sowas (Vorschule) ueberhaupt in Betracht ziehe. Das GESAMTE Expertenteam, also ihre Ergotherapeutin, die Logopaedin, die Aerzte und Therapeuten (Psychologinnen, Ergotherapeutinnen, Logopaedin, Physiotherapeutin, Neurologen) sind der Meinung, dass sie einige signifikante Baustellen hat, die Voraussetzungen sind fuer schulische Leistungen wie Feinmotorik, Fingereigenwahrnehmung sowie Fingerfertigkeit, Stifthaltung etc, Grobmotorik und Balance, Koerperwahrnehmung, mit den Augen etwas folgen koennen, eine Quintessenz erfassen, komplexe Vorgaenge verstehen, Raumwahrnehmung, z.B. kann sie noch nicht schraeg von gerade unterscheiden, und vor allem Durchhaltevermoegen und Konzentrationsfaehigkeit. Letztere beiden gesteht auch die Kindergaertnerin ein. Sitzenbleiben ist sehr schwierig. Meiner Meinung nach ist sie nicht in der Lage, 4 oder 5 Schulstunden , auch wenn diese noch spielerisch sind, jeden Tag durchzuhalten. Ich merke, dass sie meistens grosse Probleme hat, den Sinn einer Geschichte oder einer Handlung zu erfassen. Meiner Meinung nach gebuehrt ihr ein Reifejahr. Die Meinungen darueber, ob ein Reifejahr ein Gewinn oder Verlust ist, gehen diametral auseinander. Argument wie ein Jahr frueher in der Pubertaet als die Klassenkameraden und ein Lebensjahr fuer die Berufsausbildung verloren, werden mir regelmaessig vorgelegt. So und nun noch als i-Tuepferl waren wir heute bei der Schuleinschreibung in einer Volksschule, die auch eine eigene Vorschulklasse hat, fuer die Anmeldung in der Vorschule, und beim Einschreibtest, der immerhin 1 Stunde gedauert hat, wo sie mit den anderen Kindern und einer Lehrerin alleine in einem Raum diverse Raetsel geloest, Zeichnungen und Basteleien angefertigt sowie irgendwelche Perlen mit Pinzetten organisiert haben, ist das Ergebnis daraus nun, dass sie alles gut geloest hat, den Anforderungen durchaus gerecht geworden ist, und in die normale Volksschule aufgenommen werden koennte, wenn ich das moechte. Ich lasse sie jetzt noch von unserer Volksschule anschauen, die ja auch ihren standardisierten Test haben, und werde sehen, was die sagen. Mir kommt natuerlich vor, dass die einige Bereiche ausser acht lassen,alles koennen sie ja auch nicht in einer Stunde sehen, und dass ich mich doch fuer die Vorschule entscheiden sollte. Aber wissen tu ich es natuerlich nicht, was richtig ist! Meine konkrete Frage: Bitte um Erfahrungen von Eltern, die Kinder haben, die z.B,. von der Vorschule in die Volksschule oder von der Volksschule in die Vorschule gewechselt haben, oder die das eine oder das andere gewaehlt und nachher bereut haben? Ich bitte um viele Erfahrungen, auch wenn mir klar ist, dass jedes Kind anders ist und das alles nicht unbedingt auf mein Kind umgelegt werden kann. lg niki

von niccolleen am 16.01.2015, 13:26


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Hallo Niki! Bei mir war Kind 1 in der Vorschule. Er konnte schon im Kindergarten lesen (beim Vorlesen gelernt) und etwas rechnen, wäre aber mit dem ganzen organisatorischen Zeug überfordert gewesen. Mir hat auch jeder abgeraten, von wegen es wirs ihn fad sein, Unterforderung, etc. Ich habs nie bereut, das Jahr extra und die ganze Überei des Schulalltags hat ihm gut getan. Wenn du die Möglichkeit hast (gibt ja nur noch wenige echte Vorschulen), würde ich es machen.

von Lauch1 am 21.01.2015, 16:12


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P.S. Wechseln könnetst du innerhalb der ersten Wochen und Monate ohnehin rauf/runter. LG Birgit

von Lauch1 am 21.01.2015, 16:15


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Super, danke fuer deinen Beitrag! Ich denke eben auch so. Mir wurde heute in der Volksschule (die Direktorin hat mir angeboten, sich das dort mit anderen Kindern gemeinsam ganz genau anzuschauen) von ihr gesagt, dass sie sich sicher fadisieren wird und wahrscheinlich unterm Jahr zuhause anstrengend sein wird, und dass sie das Jahr drauf zum Schuleintritt sicherlich schon lesen koenen wird. Aber gleichzeitig hat sie auch gesagt, dass ihr ein Vorschuljahr nicht schaden wird, wenn sie nachher dafuer wirklcih gut gefordert und gefoerdert wird, und da ist sie sehr zuversichtlich und war eh auch eher auf Seiten der Vorschule. Sie hat auch einiges gesagt, was ich schon von der Ergotherapeutin weiss, wo ihre motorischen Grenzen sind, Hand- Augen-Koordination, Konzentration, Durchhaltevermoegen, Eigenwahrnehmung (zappelt recht schnell herum und muss sich bewegen), etc. Sie hat allerdings auch gesagt, dass ich nicht glauben soll, dass das in einem Jahr komplett erledigt sein wird, sondern das ist ein langer Prozess, mit viel Ergo, und sie wird sicher noch einige Jahre an ihren Defiziten kiefeln. Aber vieles wird natuerlich ein Jahr spaeter definitiv besser sein. Und das glaube ich auch, da ich ja sehe, dass immer was weitergeht. Auch die Ergo scheint so zu denken. Ich hab eigentlich auch verstanden gehabt, dass man quasi jederzeit wechseln kann (bzw. gewechselt wird), aber die Direktorin heute hat mich da korrigiert und gesagt, wenn man mal angemeldet ist, dann ist nichts mehr mit Wechsel. Vielleicht obliegt das der Schule selbst, keine Ahnung. Jedenfalls bin ich sehr froh ueber deinen Beitrag, kam gerade rechtzeitig, um letzte Zweifel aus dem Weg zu raeumen. lg niki

von niccolleen am 21.01.2015, 21:23


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Stichwort: flexible Schuleingangsphase http://schulpsychologie.lsr-noe.gv.at/downloads/schuleingang_schulfaehigkeit.pdf Ende erste Seite. Wenn das bundeslandspezifisch geregelt sein sollte: ruf bei Landesschulrat an und frag nach, dann hast du eine zuverlässige Antwort. Ich (Steiermark) kenne es so, wie es im Link steht.

von Lauch1 am 21.01.2015, 21:43


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Danke! Du hast ja ein gigantisches Repertoir an weiterfuehrenden Links. Das ist eine echt interessante Z'usammenfassung, wobei, die setzen ja schon sehr viel voraus. Wenn ich danach ginge, dann ist meine Tochter noch nichtmal in 2 Jahren schulreif. Die Direktorin der Schule mit der Vorschule hat mir heute auch am Telefon nochmal bestaetigt, dass sie in der ersten Zeit noch wechseln kann, wenn sich zeigt, dass es noetig ist. lg niki

von niccolleen am 22.01.2015, 11:13


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Oft kommts eh ganz anders als man denkt. Ich würde mir nicht allzuviele Sorgen machen. Ist ja auch noch hin bis zum Herbst. Alles Gute! Birgit

von Lauch1 am 22.01.2015, 11:39


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Ja aber die Anmeldefrist laeuft morgen ab. Dann ist nix mehr mit ueberlegen und abwarten, bei uns in Wien jedenfalls. Das ist ja das Schwierige, weil man wirklich nicht weiss, was im Herbst ist, umso mehr als meine Tochter ein ausgepraegtes Schubkind ist. Da ist 6 Monate nix, dann ueber Nacht hab ich wieder eine neue Tochter. :-) So gehts etwa alle 6 Monate seit Anbeginn (am Anfang waren diese Schuebe natuerlich haeufiger und noch ausgepraegter). lg niki

von niccolleen am 22.01.2015, 12:52


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Naja, aber angemeldet ist sie ja jetzt. Die Eingangszeit ist flexibel, notfalls kann man sie umstufen und mehr kannst du ja jetzt nicht machen.

von Lauch1 am 22.01.2015, 13:29


Antwort auf Beitrag von niccolleen

Hallo, auch wenn ich die Regularien in Österreich nicht kenne, möchte ich sagen, dass ich die BEratunf durch die Schule vertrauenserweckend finde. Sie sagt zwar, dass sie dein Kind nehmen würde, aber auch, dass die Defizite sicher nicht innerhalb eines Jahres behoben werden. Ich persönlcih finde ja, dass man mit einem Jahr später Einschulen nichts falsch machen kann. Wohingegen man bei zu frühem Einschulen vermutlich nicht einfach so umentscheidet sondern jahrelang kämpft. Also mein Tip: im Zweifelsfall später Einschulen und erstmal in die Vorschule. Und so wie die Lage ist, hast du ja viele Fachsspezialisten, die dein Kind kennen und auch die Schule auf deiner Seite. Mein Hintergrund: in D/HH kann man sein nach dem STichtag geborenes Kind, dass bei der regulären Einschulung fast 7 wäre auch ein Jahr früher mit 5 einschulen. Ich habe mich bei beiden Kindern dagegen entschieden. Der kleine ist noch nicht eingeschult und beim großen finde ich das nach wie vor (3. Klasse) absolut richtig. Er ist selbständig und ihm fällt die Schule nicht schwer.

von Geisterfinger am 22.01.2015, 13:29


Antwort auf Beitrag von Geisterfinger

Danke! Ja das hat mir eben mein Gefuehl auch gesagt. lg niki

von niccolleen am 22.01.2015, 21:41


Antwort auf Beitrag von Geisterfinger

naja, so verallgemeinern kann man das doch aber nicht. Ich hab hier ein Kind mit 6;8 Jahren eingeschult, dass dann kurz vor dem 7. Geburtstag in Klasse 2 wechselte - bei diesem Kind haben wir uns bewusst für diesen Weg entschieden (war ja Regeleinschulung), weil es sozial die Reifezeit benötigte - und der Kiga gute Arbeit leistete. Dann hab ich hier ein Kind, das knapp vor dem Stichtag Geburtstag hat, das also mit knapp 6 zur Schule musste (ok, eine Zurückstellung hätten wir wohl durchbekommen - wollte das Kind aber absolut nicht). Ist das jüngste Kind in der Klasse und geht seinen Weg locker, flockig selbstbewusst (lediglich das selbstbewusst war mir schon davor klar, am Rest hatte ich etwas gezweifelt). Dieses Kind wächst an Herausforderungen und sucht sie. Diesem Kind hätte das Jahr im Kindergarten (oder auch in einer Grundschulförderklasse) eher geschadet. Seine Lehrerin schwärmt von Anfang an in den höchsten Tönen von ihm, Beurteilungen und Noten sind auch dementsprechend - der KiA übrigens fand wir müssten das Kind unbedingt zurückstellen lassen, weil so junge Kinder nie in der Schule bestehen könnten - außer sie würden schon im Frühjahr zur Anmeldung "Zeitung lesen"

von Snaffers am 24.01.2015, 14:06


Antwort auf Beitrag von Snaffers

Ja kann alles sein, man weiss es ja leider vorher nicht, und man muss fuer einen anderen Menschen eine (richtige) Entscheidung treffen. Deshalb fiel mir diese ja auch so schwer! Ich kann nur hoffen, dass es die richtige war! Danke fuer deine Erfahrungen! lg niki

von niccolleen am 24.01.2015, 14:26