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Geschrieben von Tai am 18.01.2017, 17:32 Uhr

Was sind schon Noten?

Im Jahrgang meiner letztjährigen Abiturientin haben ein Drittel einen Einserschnitt, also fast 30 Schüler, davon drei oder vier mit 1,0.

Du hast völlig recht, früher war das überhaupt nicht das Thema, scheint mir. Ich habe keine Ahnung, wie das Abitur an meiner Schule damals ausgefallen ist, und weiß auch nur von zwei oder drei Leuten, wie das ihre war. Eine Freundin von mir war immer bei denjenigen, die zur Spitze gehörten. Neulich sprachen wir mal hinsichtlich der Faulheit unserer Söhne übers Abi, und dabei erfuhr ich zu meinem absoluten Erstaunen, dass ihr Schnitt bei 2,0 lag.
Also, in meiner Jugend lag das Glück der Welt und die Erfüllung irgendwie nicht unbedingt im Abi-Schnitt...

Gerade im 10-13 erschrecke ich immer wieder, wie fixiert manche Eltern auf die Noten ihrer Kinder sind, Da werden die (natürlich vorzeigbaren) Zensuren des Nachwuchses hier aufgelistet und über Nebenfach-Dreier geklagt.

In der Stufe meiner Großen hatten erschreckend viele Jugendliche psychische Probleme, einige auch mit längerem stationärem Aufenthalt. Eine der 1,0er-Absolventinnen hat aus dem Grund auch ein Jahr wiederholt.
Vielleicht täusche ich mich, aber ich führe das teils schon auch auf den enormen Leistungsdruck zurück, sei es durch die Eltern oder durch den eigenen Ehrgeiz.

Welchen Abischnitt man haben "muss", kommt ja auch aufs Wunschfach an. Von den letztjährigen Abiturienten studiert bisher fast niemand.
Von zwei Vorjahresabiturientinnen mit sehr gutem Abitur weiß ich, dass das Wunschstudium Medizin schwer erreichbar ist.

MIch hat das Leben gelehrt, dass das Lebensglück sicher nicht vom Abiturschnitt abhängt.

Ein Schulfreund meines Mannes war immer einer der Besten, Allrounder, mit Schleimer-Tendenzen. Leider hat ihn das nicht bestandene zweite juristische Staatsexamen so aus der Bahn geworfen, dass sein Leben nur bedauernswert ist, mit gescheiterter Ehe und Wald- und Wiesenkanzlei.

Dahingegen hat der etwa gleich alte Vorstandsvorsitzende eines großen deutschen Unternehmens nicht mal Abitur.

Die Tochter eine Freundin war immer schon sehr ehrgeizig und machte ihr Abitur mit 0,7 (wie ihre Mutter immer wieder gerne erzählte). Nun steht sie kurz vorm Master in Physik und ist völlig orientierungslos in jeder Hinsicht. Man könnte fast sagen, sie funktionierte so lange so vorbildlich und nun bricht alles zusammen.

Der Sohn einer anderen Freundin hat ein schlechtes Abitur und seinen VWL--Studienplatz nur durch Losglück bekommen. Aber im Studium war er ganz ordentlich, hat in den Semesterferien immer fleißig Praktika oder Ferienjobs in Unternehmen gemacht, ist überhaupt ein sehr netter Kerl - es war für ihn kein Problem, einen Job zu bekommen.

Oberstufenpanik haben meine Kinder übrigens keine bekommen. Vielleicht hätte ihnen ein bisschen davon schon gut getan.....

 
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