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Geschrieben von Strudelteigteilchen am 15.05.2017, 14:30 Uhr

Freundin des Sohnes

Kumpelhaft? Nur weil ich mich von den Freunden meiner Kind nicht monatelang siezen lasse? Och, nö.....

JEDER Mensch, den meine Kinder anschleppen - aus welchen Gründen auch immer: Klassenkamerad, Fußballkumpel, Studienkollege, Festivalbekanntschaft - bekommt hier nach kurzer Zeit das "Du" angeboten. Trotzdem wurde mir von meinem großen Kind bescheinigt, daß ich, angenehmerweise, wenig "kumpelig" bin. Und beim "Freund" soll ich das plötzlich nicht tun? Warum?

Vor gut einem Jahr habe ich meinen Eltern (Ü70) meinen neuen Freund (Ü50) vorgestellt. Meine Eltern sind absolut nicht "kumpelig", das waren sie nie. Dennoch haben sie ihm bei ersten Kaffee das "Du" angeboten - und ihn anschließend zu einem Familientreffen eingeladen. Der neue Freund meiner Schwester (beide Ü40) wurde bei einem Familientreffen "eingeführt" - das hatte rein praktische Gründe, es ergab sich einfach so, war aber auch nicht verkehrt. Da finde ich es schräger, daß die Mutter meines Freundes mich duzt, mir aber nie das "Du" angeboten hat - ich sieze sie also. Sie bat auch darum, daß mein Freund mich nicht gleich mitbringt - aus einer merkwürdigen Solidarität der Ex meines Freundes gegenüber. Aber gut, das ist eine andere Geschichte....

Ich finde dieses Geschiss um den "Freund" irgendwie gestelzt. Was ist denn der dramatische Unterschied zu einem "Kumpel-Freund"? Meine Tochter hat bergeweise Freunde angeschleppt, sie ist ein kommunikatives Mädchen und hat sowohl männliche als auch weibliche Freunde. Soweit ich weiß war keiner darunter, mit dem sie mehr als eine (enge) Freundschaft verbunden hat, aber gerade darum - warum hätte sie sagen sollen: "Der da ist aber kein Kumpel-Freund, mit dem poppe ich, deswegen bietest Du ihm bitte nicht das "Du" an und behandelst ihn auch sonst gestelzter als meine anderen Freunde!"

Familienfeiern sind bei uns auch meistens total zwanglos, da bringt jeder jeden mit. Ich habe schon mal zwei Kinder einer Nachbarin mitgenommen, weil die einen wichtigen Termin hatte und keinen Babysitter fand. Genauso waren auch schon Schulfreunde der Kinder mit dabei. Irgendwer ist immer da, den ich nicht kenne. Wenn jemand öfter aufschlägt frage ich schon mal: "Zu wem gehörst Du?", meistens ist es mir aber herzlich egal, ich kann mir das eh nicht merken. Mir ist klar, daß Familienfeiern in anderen Familien oft "unlockerer" sind - da hätte ich dann auch etwas Bedenken. Aber genau deswegen weiß ich, daß eine generelle Aussage zu Familienfeiern niemals gemacht werden kann. (Ich war im Herbst zur Beerdigung des Vaters meines Freundes - das war meine erste Familienfeier dort. Da war ich schon nervös. Aber eher wegen der ebenfalls anwesenden Ex und weil die Mutter so komisch ist - siehe oben.)

Kürzlich hatte KindKlein Geburtstag. KindGroß war bei der Feier nicht eingeplant, tauchte dann aber kurzfristig auf und brachte eine Studienkollegin mit. Ich kannte das Mädel vorher nicht, fand sie aber nett. Es war ein schöner Abend und ich bin mir sicher, daß die Studienkollegin unter keinen Druck gesetzt wurde - unter welchen auch? Das Mädel kommt in den Semesterferien wieder her, ihr hat es bei uns gefallen.

(Kleine Anekdote am Rande: Beim 70. Geburtstag meines Vaters, der sehr groß und "offiziell" - also nicht so zwanglos wie sonst, sondern mit Einladung und allem Pipapo - begangen wurde, waren drei Ex-Freunde meiner Schwester eingeladen. Von meinen Eltern, die zu allen Dreien noch über 20 Jahre nach den jeweiligen Trennungen freundschaftlichen Kontakt gehalten hatten. Ich glaube, man muß meine Familie mit Humor nehmen.)

 
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