10 Tipps für die Küchenhygiene im Sommer

10 Tipps für die Küchenhygiene im Sommer

© Adobe Stock, Subbotina Anna

Bei großer Hitze im Sommer - da leben auch Bakterien, Salmonellen und andere Keime auf und vermehren sich rasend schnell, wenn in der Küche dann nicht die nötige Hygiene herrscht.

Vor allem bei hohen Temperaturen sollte man deshalb beim Kochen und beim Zubereiten der Speisen ein paar Grundregeln beherzigen - so bleiben Sie vor unliebsamen Ãœberraschungen nach dem Essen gefeit.

Frische, einwandfreie Lebensmittel sind uns allen wichtig. Damit Fleisch, Gemüse, Früchte oder Milchprodukte und Eier nicht in Nullkommanix verdorben oder mit Salmonellen und Co besiedelt sind, muss die Hygiene in der Küche stimmen, Sauberkeit ist das A und O, um Infektionen zu vermeiden.

1. Arbeitsfläche, Messer und Brettchen zwischen den Arbeitsschritten säubern

Schneid-Brettchen sind täglich im Einsatz: Hierauf wird Gemüse geschnitten, Früchte entkernt, Fleisch zerkleinert und Fisch filetiert. Kein Wunder, dass Keime und Bakterien sich auf den Unterlagen wohl fühlen. Säubern Sie deshalb die Schneidbretter, aber auch das Messer, nach jedem Gebrauch, vor allem nachdem Sie Fleisch geschnitten haben, sorgfältig mit heißem Wasser und Spülmittel. Wer es genau nimmt, nutzt für verschiedene Lebensmittel ohnehin unterschiedliche Schneidunterlagen: ein bestimmtes für Fleisch und ein paar andersfarbige für Gemüse.

Experten empfehlen übrigens, hygienische und pflegeleichte Bretter aus Glas oder Kunststoff einem Holzbrett vorziehen. Denn Holzbretter, die Risse und Schneidespuren aufweisen und recht rau sind, bieten Krankheitserregern Nischen, in denen sie sich leicht einnisten und vermehren können. Besser ist es, solch beanspruchte Holzbrettchen durch ein neues Modell zu ersetzen.

Auch andere Unterlagen bzw. die Arbeitsplatte selbst muss selbstverständlich regelmäßig gesäubert werden: Falls Sie Lebensmittel auf der bloßen Arbeitsfläche bearbeiten, ablegen oder würzen, sollten Sie diese Fläche vor und ebenso nach diesem Arbeitsschritt reinigen.

2. Schwämme, Bürsten und Lappen auswaschen und trocken lagern

Einen guten Nährboden finden Keime auch in einem feuchten Schwamm oder Lappen vor. Deshalb: Schwämme und Lappen nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser und Spülmittel reinigen. Experten gießen das kochende Wasser beim Abgießen von Nudeln oder Kartoffeln darüber. Weiter kann man den feuchten Spüllappen auch in die Mikrowelle legen, hier können Bakterien ebenfalls abgetötet werden. Anschließend den Lappen möglichst ausgebreitet trocknen lassen und trocken lagern.

Selbstverständlich werden Spüllappen und Schwämme regelmäßig und in kurzen Abständen erneuert - im Sommer aber noch häufiger als gewöhnlich! Zudem empfehlen Experten, für Arbeitsflächen und Geschirr nicht denselben Lappen oder Schwamm zu verwenden. Generell sollten Sie sich sowieso angewöhnen, bei verschütteten Speisen möglichst oft Einmal-Küchenpapier zu verwenden, welches nach dem Aufwischen einfach entsorgt wird.

3. Geschirrtücher und Handtücher regelmäßig auswechseln

Verwenden Sie zum Abtrocknen der Hände und zum Abtrocknen der Kochutensilien unterschiedliche Tücher: Geschirrtücher und Handtücher. Diese sollten ebenfalls regelmäßig gewechselt werden, je nach Benutzung ein- bis zweimal wöchentlich. Danach werden sie bei 60 Grad gewaschen, da nur bei diesen Temperaturen Keime abgetötet werden. Hat man Fisch oder Fleisch zubereitet, sollten die Tücher danach sofort gewechselt werden.

4. Müll häufig entsorgen

Im Sommer sollten Sie den Müll noch häufiger als gewöhnlich entsorgen. Insbesondere der Mülleimer mit Biomüll muss möglicherweise täglich oder mindestens aller zwei Tage geleert werden. Danach waschen Sie den Behälter mit heißem Wasser und/oder Essig aus und lassen ihn gut trocknen. Halten Sie den Deckel des Mülleimers immer geschlossen. Als besonders hygienisch gelten übrigens Treteimer, da man sie zum Öffnen nicht mit den Händen berühren muss. Sauber sollten auch der Bereich um den Mülleimer sowie der gesamte Küchenboden sein, Speisereste neben dem Mülleimer oder unter dem Küchentisch sollte man immer zügig beseitigen. Und grundsätzlich: Haustiere sollten nicht an Lebensmittel herankommen können!

5. Geschirr und Kochgeschirr heiß spülen

Keime vermehren sich bei Zimmertemperatur rasend schnell: Darum Kochgeschirr, Teller und Co mit Spülmittel und heißem Wasser direkt nach einer Mahlzeit spülen. Auch sollten Teller, Besteck und Gläser nicht lange in warmem Wasser einweichen, denn dieses ist wieder ein guter Tummelplatz für die Krankheitserreger.

Die Reinigung durch die Spülmaschine ist aber noch besser: Denn Keime sterben bei Temperaturen zwischen 65 und 100 Grad ab, deshalb einfach die Maschine im Heißprogramm anstellen!

6. Achten Sie auf saubere Hände

Bevor Sie Lebensmittel zubereiten: Hände gründlich waschen! Auch zwischen einzelnen Arbeitsschritten, etwa wenn Sie rohes Fleisch, Fisch, Früchte, Gemüse angefasst und bearbeitet haben, sollten Sie Ihre Hände mit Seife säubern. Wenn möglich sollten Sie beim Kochen und Zubereiten auch besser mit sauberem Besteck arbeiten als mit den Händen.

Zu Beginn legen Sie alle Ringe, die Uhr oder Armbänder ab und binden Ihre Haare sorgfältig zusammen. Eine Wunde oder Schnittstelle in der Haut wird mit wasserfestem Pflaster überdeckt. Und natürlich achten Sie darauf, nicht auf die Lebensmittel zu husten oder zu niesen.

7. Fleisch - besondere Sorgfalt gefordert

Rohes Fleisch ist bei Bakterien besonders beliebt, sie vermehren sich in diesem Milieu besonders schnell. Und deshalb ist damit besondere Achtsamkeit wichtig: Waschen Sie rohes Fleisch, aber auch rohen Fisch, vor der Zubereitung unter fließendem, kalten Wasser ab, dabei wird ein Großteil der Keime entfernt. Nach der weiteren Verarbeitung werden Hände, Bretter, Kochgeschirr und Arbeitsplatte gründlich gereinigt, um die Verunreinigung von anderen Lebensmitteln oder Kochgeschirr zu vermeiden. Sonst könnten die Krankheitserreger schnell auf Gemüse, Milchprodukte etc. "überspringen".

Hackfleisch ist rohes, zerkleinertes Fleisch und sollte, genau wie Bratwurst, immer am selben Tag zubereitet und dabei richtig gut durchgebraten werden. Roh als Tatar bzw. Mett serviert, muss das Hackfleisch vom Metzger Ihres Vertrauens, absolut frisch und sofort verzehrt werden. Zu schnell könnte die Speise sonst bei Zimmertemperatur mit Salmonellen befallen sein. Bei Schweinefleisch, Geflügel und Wild sollte man auf den rohen Verzehr generell lieber verzichten. Auch beim Grillen werden die Keime nur abgetötet, wenn das Fleisch für mindestens zehn Minuten innen eine Kerntemperatur von 70 Grad erreicht.

8. Vorsicht mit rohen Lebensmitteln

Kochen, backen oder braten - das überstehen Salmonellen, Campylobacter und andere Krankheitserreger nicht: Sobald Speisen rundherum und gründlich erhitzt werden, sind die Keime danach abgetötet. Gerichte mit rohen Lebensmitteln, die nicht komplett durchgegart worden, sind ungekühlt dagegen nicht ganz sicher: Etwa das Tiramisu mit rohen Eiern, Paella mit Meeresfrüchten, Sushi, Carpaccio etc. Erst wenn Speisen, etwa bei der Zubereitung oder beim wieder Aufwärmen, mindestens zwei Minuten lang auf über 70 Grad Celsius im Innern des Lebensmittels erhitzt worden, sind Bakterien abgetötet. Dies ist auch der Grund, warum man zum Zubereiten von Eistee stets kochend heißes Wasser verwenden sollte, denn auch im getrockneten Tee können sich Krankheitserreger verstecken.

Da sich Keime auch in lauwarmen Speisen vermehren können, sollte man, beispielsweise wenn Sie für ein Sommerfest ein Buffet vorbereiten, Speisen im Sommer nicht über längere Zeit warm halten. Besser ist es das Essen, etwa im eisgekühlten Wasserbad, rasch abzukühlen, kalt zu stellen und zum Aufwärmen erneut kurz aufzukochen oder braten zu lassen. Fleisch, Fisch und Geflügel wird erst durchgegart und kann dann bei 65 Grad warm gehalten werden.

Schon bei der Zubereitung von rohen Lebensmitteln sollten Sie Acht geben, damit keine Bakterien auf Speisen, die nicht erhitzt werden, wie Desserts oder Salate, übertragen werden. Deshalb: Hände, Arbeitsplatte und Küchenwerkzeuge zwischen den einzelnen Arbeiten immer gründlich reinigen oder gleich separate Utensilien verwenden und die rohen Gerichte am besten als Erstes zubereiten.

9. Gefrorene Speisen - Achtung beim Auftauen

Beim Auftauen von Lebensmitteln und Gerichten wird oft Auftauflüssigkeit frei - diese kann stark mit Keimen belastet sein, insbesondere wenn man eingefrorenes Fleisch und Fisch auftaut. Deshalb muss man mit dem Tauwasser vorsichtig umgehen. Experten empfehlen, gefrorene Speisen im Kühlschrank auftauen zu lassen, damit die Erreger sich nicht bei Zimmertemperatur zahlreich vermehren können. Dazu entfernen Sie die Verpackung und legen das Gefriergut in eine Schüssel. Noch besser wäre: Sie legen das Lebensmittel zum Auftauen in ein Sieb, so dass die Flüssigkeit gut ablaufen kann. Das Tauwasser wischen Sie mit Küchenpapier sorgfältig weg und entsorgen es zusammen mit der Verpackung.

10. Kühlschrank hygienisch sauber halten

Bei Temperaturen unter acht Grad können sich Keime und Bakterien nicht vermehren - deshalb gehören verderbliche Lebensmittel, wie Eier, Fleisch, Käse, Gemüse oder Milch möglichst in den Kühlschrank. Dabei sollte man Eier und Geflügelfleisch getrennt voneinander lagern, Obst und Gemüse gehören ins unterste Fach, Milchprodukte in die Mitte oder an die Fächer der Tür. Schauen Sie, dass alle zubereiteten Gerichte abgedeckt eingestellt werden und nichts offen im Kühlschrank steht.

Außerdem sollte man den Kühlschrank regelmäßig ausmisten: Abgelaufene Produkte werden entsorgt, auch verdorbenes Gemüse wird weggeworfen, damit andere Lebensmittel mit den Verwesungskeimen nicht angesteckt werden. Und etwa einmal im Monat sollte man den Kühlschrank gründlich reinigen. Wischen Sie mit warmem Essigwasser alle Fächer sorgfältig aus.

Achten Sie übrigens im Sommer schon beim Einkaufen auf Kühlung: Eine Kühltasche mit gefrorenen Kühlelementen leistet wertvolle Dienste. Zu Hause werden die Lebensmittel dann unverzüglich in den Kühlschrank bzw. den Tiefkühler eingeräumt.

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