Wasserhärte - Auswirkungen dieser Angabe

Wasserhärte - Auswirkungen dieser Angabe

© Adobe Stock, Subbotina Anna

Weich, mittel, hart - so lauten die drei Kategorien der Wasserhärte, in die das deutsche Leitungswasser eingeteilt wird. Die Bezeichnung bezieht sich auf die Calcium- und Magnesiumverbindungen, die im Wasser enthalten sind.

Je mehr dieser Mineralien im Wasser sind, desto härter ist das Wasser - und desto härter fühlt sich die Wäsche an, die mit diesem Wasser gewaschen wurde.

Die Einteilung des Wassers

Die Angabe der Wasserhärte erfolgt in der Einheit mmol Calcium- und Magnesium-Ionen pro Liter Wasser. Diese Einheit wird seit 2007, seit in Deutschland das neue Wasch- und Reinigungsmittelgesetz gilt und die Härtebereiche an europäische Standards angepasst wurde, eingesetzt. Vorher wurde die Wasserhärte mit °dH, was Grad deutscher Härte heißt, angegeben. Viele Wasserversorger geben bei ihren Veröffentlichungen zur Wasserhärte auch diese Einheit noch an.

  • Weiches Wasser entspricht dem Härtebereich 1 und weist 0 bis 8,3 °dH oder
    weniger als 1,5 mmol pro Liter auf.
  • Mittelhartes Wasser gehört zum Härtebereich 2, enthält 8,4 bis 14 °dH oder
    1,5 bis 2,5 mmol pro Liter.
  • Der Härtebereich 3 bezeichnet hartes Wasser mit mehr als 14 °dH oder
    mehr als 2,5 mmol pro Liter.

Wasserhärte beeinflusst Geschmack und Verträglichkeit

Doch welche Auswirkungen hat der Mineraliengehalt im Wasser auf uns? Schmeckt man den Unterschied wirklich? Da in hartem Wasser mehr Mineralien enthalten sind, ist es erst einmal gesünder: Ein hoher Calcium-Gehalt trägt zum Knochenaufbau bei, das Magnesium unterstützt Herz, Verdauung und Muskelaufbau. Und tatsächlich soll hartes Wasser auch besser schmecken als weiches Wasser.

Auf jeden Fall macht sich die Wasserhärte bei Kaffee oder auch bei Tee bemerkbar. Bei hartem Wasser kann sich das Kaffee- oder Teearoma nicht vollständig entfalten, die Mineralien beeinflussen den Geschmack. Deshalb wird in solchen Regionen empfohlen, einen zentralen Wasserenthärter im Haus zu installieren. Zudem muss an einem Kaffeeautomaten sowie am Dampfgarer die richtige Wasserhärte eingestellt werden, dann kann das Gerät auf das notwendige "Entkalken" hinweisen.

Beim Wäsche waschen: Dosieren Sie das Waschmittel entsprechend

Die Wasserhärte wirkt sich vor allem beim Wäsche waschen aus. Seife schäumt in hartem Wasser schlecht, alle Waschmittel enthalten deshalb auch Wasserenthärter. Diese binden Calcium und Magnesium, das Waschmittel kann seine Wirkung entfalten und Kalkablagerungen werden vermieden. Außerdem sind im Waschmittel Seifenzusätze enthalten, die die Wäsche griffig machen. Verwendet man zu wenig Waschmittel kann sich die gewaschene Kleidung dann schnell schmierig anfühlen.

Also gilt: Je höher die Wasserhärte, desto mehr Waschmittel bzw. Wasserenthärter ist nötig und je niedriger die Wasserhärte, desto weniger Waschmittel wird gebraucht. Hier hilft ein Gesetz, Laut Waschmittelgesetz müssen die Unternehmen auf der Waschmittel-Packung eine Dosieranleitung angeben für eine normal gefüllte Waschmaschine und die drei Härtebereiche. Wichtig ist aber natürlich, dass man als Verbraucher die örtliche Wasserhärte kennt. Diese kann beispielsweise beim Wasseramt erfragt werden.

Bei hartem Wasser mit einem hohen Mineraliengehalt kommt es natürlich viel schneller zu Kalkablagerungen. Dadurch kann hartes Wasser weiße Wäsche schneller ergrauen lassen. Auch die Waschmaschine, speziell die Dichtungsmanschette kann in der Folge schneller verkalken. Deshalb sollte man auch bei niedrigen Temperaturen unbedingt die Empfehlungen der Hersteller befolgen. Bei hoher Wasserhärte kann man schon bis zur doppelten Menge an Waschmittel brauchen. Alternativ kann man auch die Menge für weiches Wasser dosieren und extra Enthärtersubstanzen zur Waschladung dazu geben. Übrigens, man sollte bei jeder neuen Waschmittel-Packung einen Blick auf die Dosieranleitung werfen, denn sie wird bei Rezepturänderungen immer neu angepasst.

Ist das Wasser extrem hart und enthält sehr viel Magnesium und Calcium-Ionen, etwa über 30°dH, so genügt der Enthärter im Waschmittel nicht mehr, dann muss noch zusätzlich Wasserenthärter dazugegeben werden. Aber am besten man nimmt dann ein Flüssigprodukt, die pulverförmigen Produkte können schneller eine Verstopfung der Leitung verursachen.

Beim Geschirrspüler: in Spülmaschinentabs ist Enthärter enthalten

Auch bei der Spülmaschine spielt die Wasserhärte eine Rolle. Die Calcium- und Magnesium-Ionen können natürlich auch auf dem Geschirr weiße Beläge hinterlassen und auch das Innenleben der Maschine verkalken. Deshalb ist auch beim Geschirrspüler Enthärter notwendig. Verwendet man Multifunktionstabs, die aus drei Komponenten bestehen, sind Salzersatzstoffe enthalten, welche Calcium und Magnesium binden und damit den Kalkabfall verhindern. Dieser integrierte Wasserenthärter ist aber nur bis zu einer Wasserhärte von 21°dH geeignet.

Außerdem sind in den Spülmaschinen spezielle Enthärtungsanlagen eingebaut, die Calcium- und Magnesium-Ionen im Spülwasser mit Natrium-Ionen austauschen. Dazu muss die Anlage aber immer regelmäßig mit Kochsalz nachgefüllt werden, dann arbeitet das System automatisch. Vorausgesetzt natürlich die Wasserhärte des Leitungswassers ist richtig eingestellt. Dann kann immer genügend Kochsalzlösung in den Ionenaustauscher gepumpt werden.

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