Verstopfter Abfluss - und nun?

Verstopfter Abfluss - und nun?

© Adobe Stock, Matthias Buehner

Im Waschbecken steht das Wasser und läuft nicht ab - was nun? Bei einem verstopften Abfluss können Sie mit einfachen Hilfsmitteln versuchen, das Abflussrohr wieder frei zu bekommen. Aber von Backpulver, Kaffeesatz und Cola sollte man besser die Finger lassen.

Hausmittel sind zwar in vielen Fällen hilfreich für eine schnelle, unkomplizierte Problemlösung. Jedoch sollten Sie auf die Mittel bei einem verstopften Abfluss besser verzichten: Kaffeesatz enthält Fett und bindet die Stoffe, die im Abflussrohr festhängen, erst recht und Cola sowie Backpulver sind ebenfalls als Rohrreiniger nicht geeignet. Dafür sind ein Saugstampfer, Sodalösung und eine Rohrreinigungsspirale die Mittel der Wahl.

Saugstampfer - durch Ansaugen lässt sich undurchlässiger Schmutz beseitigen

Bei einem verstopften Abfluss hat sich im Rohr eine ganze Menge Schmutz festgesetzt, eine Verbindung aus langfaserigen Abfällen wie Haare oder Staubflusen und Seifenresten. Mit der Zeit entsteht hier ein undurchlässiger Pfropf. Nun können Sie zunächst mit einem Saugstampfer versuchen, den Schmutz durch Ansaugen zu lösen. Zuerst dichten Sie die Überläufe mit einem nassen Lappen ab oder kleben sie zu, schließen den Abfluss und füllen etwas Wasser ins Waschbecken oder in die Badewanne. Nun nehmen Sie den Saugstampfer, und jetzt muss es schnell gehen, öffnen Sie den Abfluss und setzen Sie geschwind den Stampfer bündig auf den Abfluss und pumpen Sie nun regelmäßig, aber ohne dabei den Gummi vom Becken abzuheben. So kann man nicht zu feste Ablagerungen absaugen.

Zum Schluss füllen Sie noch heiße Sodalösung in den Abfluss, Soda löst letzte fetthaltige Reste. Füllen Sie eine Kanne mit fünf Liter heißem Wasser und geben Sie vier bis fünf Esslöffel, also etwa 40 bis 50 g, Sodapulver hinein. Diese Lösung gießen Sie nun rasch in den Abfluss. So wird das Rohrinnere geputzt.

Wichtig ist allerdings auch, dass Sie, wenn die Abflüsse von Dusche, Waschbecken oder Wanne zusammenhängen, immer beide Abflüsse bearbeiten. Sonst können sich im benachbarten Abfluss unangenehme Gerüche bilden, weil hier auch das Wasser weggesaugt wurde. Also füllen Sie nach der Prozedur am besten in beide Abflüsse ausgiebig Wasser nach, damit die Abflüsse nicht leerstehen.

Rohrreinigungsspirale - den Schmutz herausdrehen

Konnten Sie mit dem Saugstampfer nichts ausrichten und der Abfluss ist immer noch verstopft, dann benötigen Sie eine Rohrreinigungsspirale. Diese sind im Baumarkt in allerlei Längen und Varianten erhältlich, sie brauchen ein ausziehbares Modell mit Handkurbel in einer Länge von maximal 1,50 m. Diese Rohrreinigungsspirale ist für Laien noch relativ unkompliziert zu bedienen.

Als Erstes stellen Sie einen Eimer unter das Spülbecken oder das Waschbecken und versuchen den Siphon, also das gebogene Rohrstück unter dem Becken, zu lösen. Am besten legen Sie ein Stück Stoff auf das Metall oder den Kunststoff und drehen dann mit einer Wasserpumpenzange die Mutter am Siphon auf, so vermeiden Sie Beschädigungen am Material. Das Rohrstück ziehen Sie nach unten in den bereit gestellten Eimer und schütten das restliche Wasser hinein. Mit einer dünnen Flaschenbürste können Sie gleich mal das Innere des Siphons reinigen. Die Gummimuffe, die als Abdichtung am kleineren Rohrteil zur Wand angebracht ist, wird abgezogen und geputzt. Sollte der Gummi der Muffe oder der Dichtungsringe hart und porös sein, kann es nicht schaden, diese Teile bzw. den gesamten Geruchsverschluss mal auszuwechseln. Am besten, Sie gehen direkt mit dem ausgebauten Siphon in den Baumarkt und lassen sich dort beraten zu Größe und Ausführung für den Ersatz.

Wichtig: Die Ablaufsiebe in der Dusche oder in der Badewanne sollte man nicht abschrauben! Hier ist das Risiko zu groß, dass Folgeschäden entstehen, wenn man später alles nicht wieder richtig installiert.

Jetzt kommt die Rohrreinigungsspirale zum Einsatz - aber bitte tragen Sie dabei Gummihandschuhe und gehen Sie ganz vorsichtig zu Werke! Ansonsten könnten Sie größeren Schaden anrichten und im Rohrinneren das Verbindungsstück beschädigen. Deshalb sollten Sie die Spitze langsam in das Rohr einführen, sie dreht sich bei Widerstand dann automatisch wie ein Korkenzieher in die Verstopfung. Nun zieht man die Spirale langsam wieder heraus und befördert so den ganzen übel riechenden, dunklen Schmutz nach draußen. Am besten Sie haben gleich den Eimer an der Seite, um den Unrat aufzufangen. Entweder Sie haben den Pfropfen nun schon vollständig entfernt oder zumindest ein Löchlein geschaffen. Nun können Sie auch noch einmal mit Sodalösung und Saugstampfer ihr Glück versuchen und weiteren Schmutz aus dem Abfluss beseitigen.

Kein Erfolg - dann besser direkt zum Fachmann!

Falls all Ihre Bemühungen keinen Erfolg zeigen, dann wenden Sie sich an einen Fachmann. Ein Experte aus einem Sanitärbetrieb kennt sich mit dem Problem eines verstopften Abflusses aus. Er weiß genau, wie und mit welchen Mitteln er den Abfluss wieder frei bekommt.

Vorsorge ist außerdem immer besser! Schauen Sie, dass Ihr Abfluss nicht verstopft, es reicht, ein paar Dinge zu beachten:

  • Müll gehört nicht in die Toilette: Speisereste gehören in den Bio-Müll, Kosmetikartikel in den Restmüll. Außerdem binden fetthaltige Speisereste, Fette oder Öle im Abfluss und der Toilette noch andere Feststoffe.
  • Ein Schmutzauffangsieb aus Kunststoff oder Edelstahl sollte immer auf dem Abfluss liegen. Es filtert lange Haare, kleine Kerne und anderes, bevor es den Abfluss verstopfen kann.
  • Sparen Sie nicht an der Toilettenspülung, Abflussrohre müssen immer reichlich durchgespült werden.
  • Das regelmäßige Durchspülen mit Sodalösung ist empfehlenswert. Mittel zur Abflussreinigung sollte man dagegen nicht präventiv einsetzen. Sie können gefährliche Verätzungen verursachen und belasten das Abwasser.

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