Lackiert, gewachst, geölt - so pflegen Sie Holz

Lackiert, gewachst, geölt - so pflegen Sie Holz

© Adobe Stock, Christian Schwier

Holzmöbel strahlen Wärme und Gemütlichkeit aus - und gehören deshalb bei vielen Familien zur Einrichtung. Außerdem besitzt hochwertiges Holzinventar eine lange Lebensdauer.

Vorausgesetzt das Mobiliar genießt eine regelmäßige, sachgerechte Pflege - dann strahlen Holzmöbel wie neu. Doch wie sieht Holzpflege aus? Als Faustregel gilt: Pflegen Sie das Holz so wie es vor dem Kauf behandelt wurde. Das heißt, haben Sie einen Esstisch gekauft, der aus geöltem Holz besteht, sollten Sie ihn nicht mit Lack oder Wachs pflegen, sondern ölen. Wurde das Holzregal lackiert, so pflegen Sie es entsprechend mit Lack. Falls Sie unschlüssig sind, wie das Holz behandelt wurde, so fragen Sie am besten bei dem jeweiligen Fachhändler nach, dieser sollte darüber Auskunft geben können. Handelt es sich bei ihrem Möbel um unbehandeltes Holz, so haben Sie die Wahl, welches Pflegemittel Sie benutzen möchten.

Staubwischen: Bitte kein nasses Tuch verwenden!

Natürlich sollte regelmäßiges Staub wischen auf den Holzmöbeln zur wöchentlichen Routine gehören. Ein trockenes, normales Staubtuch reicht dazu aus. Vorsicht bei Mikrofasertüchern! Durch die besondere Struktur können feine Kratzer in der Holzoberfläche entstehen und dieses Material entfernt so bei lackiertem Holz auf lange Sicht nicht nur der Staub, sondern auch den Glanz. Besser ist, Sie greifen zu Baumwolltüchern oder einem Läppchen aus Leinen. Damit lässt sich der Staub ebenfalls gut beseitigen und das Möbel behält seinen typischen Glanz.

Ab und an empfiehlt es sich, geöltes oder gewachstes Holz mit einem leicht angefeuchteten, fusselfreien Lappen abzuwischen. Anschließend sollte man aber unbedingt mit einem Tuch trocken wischen, denn es darf keine Restfeuchte auf dem Holz zurück bleiben. Nässe lässt Holz aufquellen.

Lackiertes Holz gut trocken reiben

Vor allem bei lackiertem Holz ist Vorsicht angebracht. Am besten, Sie lassen gar keine Feuchtigkeit ran. Hier können sich schnell Wasserflecken bilden, wenn das Holz doch mal feucht abgewischt wird. Auch einen Haushaltsreiniger verwendet man, etwa wenn ein Fleck auf dem Holz prangt, besser nicht. Denn die Scheuerpartikel beschädigen den Lack und verursachen Kratzer. Einige haben wohl mit weißer Zahnpasta zufriedenstellende Ergebnisse erzielt. Doch die kleinen Partikelchen können ebenfalls Spuren hinterlassen, die behandelte Stelle muss möglicherweise anschließend mit Lack nachgebessert und aufgefüllt werden.

Meist sind Möbel, die stark beansprucht werden, lackiert. Generell sind die lackierten Holzmöbel eben durch diese Schicht besser geschützt und isoliert, Feuchtigkeit und UV-Licht haben keine Chance. Aber der Lack kann natürlich auch splittern, es entsteht ein Leck in der Schutzschicht, durch das Feuchtigkeit ins Holz eindringen kann. Das Holz quillt, der Lack löst sich schlimmstenfalls weiter.

Versuchen Sie besser Kratzer frühzeitig zu beseitigen: Feine Kratzer können beispielsweise mit passendender Möbelpolitur, die es im Fachhandel zu kaufen gibt, aufpoliert werden. Jedoch sollte das nicht zu oft, nur einmal im Jahr vorgenommen werden. Bei zu häufiger Anwendung wird die Holzoberfläche schmierig und zieht den Staub an. Manch einer hat auch mit farblich passender Schuhcreme oder bei hellen Möbeln mit reiner Vaseline gute Erfahrungen gemacht.

Eine pflegliche Behandlung zahlt sich aus: Sonnenlicht schadet dem Lack, dadurch wird er schneller spröde bzw. die Farbe verändert sich, die Fläche wird heller. Die Raumluft hat ebenfalls ihren Einfluss auf die Möbel, der Lack kann auch bei zu trockener Luft schneller einreißen. Außerdem: Gefäße mit heißem Inhalt sollten nicht auf Holz abgestellt werden, die Abdrücke "brennen" sich auf der Oberfläche schnell ein.

Kratzer und Flecken schnell beseitigen

Bitte vermeiden Sie aggressive Putz- und Reinigungsmittel, dadurch wird nur die Holzoberfläche beschädigt. Bei auffälligen Flecken an den Stuhlbeinen oder am Tisch greift man zuerst einmal zum Radiergummi. Damit lässt sich schon so manche Schmutzstelle schonend beseitigen. Bevor Sie also zu teuren Polituren und Reinigungsmitteln greifen, probieren Sie erst einmal den Schmutz weg zu radieren.

Möbelpolitur eignet sich nur für lackierte und gebeizte Holzflächen, aber der Glanz hält sich ohnehin nur ein paar Tage. Diese Behandlung ist aber umstritten, Polituren ließen die Möbel nur zunächst gut aussehen, warnt die Bremer Umweltberatung. Auf Dauer bilden die Pflegemittel einen Film auf der Oberfläche, der schmierig werde und Staub anziehe. Möchte man dennoch nicht auf Möbelpolitur verzichten, wählt man eine Mittel ohne Silikonöle oder Mineralölderivate.

Gewachstes Holz immer erst anschleifen

Gewachste und geölte Hölzer sollten generell nicht mit Möbelpolitur behandelt werden. Hier greift man besser zu speziellen Ölen bzw. Wachsen. Bevor ein Wachs aufgetragen wird, glättet man die Oberfläche mit einem Schleif-Vlies, so werden Verschmutzungen entfernt. Dann kommt das Wachs, beispielsweise Bienenwachscreme. Achten Sie darauf, dass in dem Produkt Carnaubawachs enthalten ist, so wird die Versiegelung im Anschluss hart. Denn Wachs zieht nur - im Gegenteil zu Öl - oberflächlich ins Holz ein, es wird fest und härtet mit der Zeit mehr und mehr aus. Die Oberfläche erscheint seidenglänzend, Farbe und Struktur des Holzes werden aber nicht so kräftig hervorgehoben. Das Wachs tragen Sie mit einem Lappen auf und verreiben es in Faserrichtung. Damit das Holz schön glänzt, wird es nach dem Trocknen mit einer Bürste poliert - so entsteht ein gleichmäßiger Glanz.

Geölte Hölzer mit Pflegeöl regelmäßig nachbehandeln

Geölte Holzoberflächen müssen regelmäßig nachbehandelt werden. Nur mit einer regelmäßigen Auffrischung wird die Oberfläche langfristig geschützt. Dazu empfiehlt sich, wie schon beschrieben, Öl. Experten raten zu speziellem Pflegeöl. Lebensmittelöle sind zu "weich", werden ranzig und "trocknen" nicht aus. Spezielle Öle aus dem Fachhandel werden dagegen mit Substanzen versetzt, die sie aushärten lassen.

Das Möbelstück kann im ersten Jahr ruhig noch häufiger, etwa einmal pro Quartal, geölt werden, spätestens ab dem dritten Jahr ist aber eine jährliche Auffrischung der oberen mlschicht ausreichend. Wichtig bei der Behandlung ist, dass das Öl gleichmäßig einzieht. Verteilen und reiben Sie das Öl entweder mit einem Baumwolltuch ins Holz ein. Wer mag, kann das ml auch mit einem Pinsel auftragen. Wichtig: ml ist leicht entflammbar, deshalb sollte der Lappen bzw. Pinsel nach der Anwendung entsorgt oder in einem geschlossenen Behältnis aufbewahrt werden.

Das Öl sollte etwa 15-20 Minuten ins Holz einziehen, danach polieren Sie die Oberfläche mit einem trockenen und fusselfreien Tuch. ziehen Sie das Tuch gleichmäßig in Faserrichtung über die geölte Stelle, um den Überstand abzunehmen. Später prüfen Sie die Oberfläche noch einmal, sind noch ölige Stellen zu sehen, reiben sie hier noch mal nach. Bei lokaler Anwendung muss nicht der ganze Tisch behandelt werden.

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