Orangensaft - die Unterschiede zwischen Nektar, Fruchtsaftkonzentrat und Direktsaft

Orangensaft - die Unterschiede zwischen Nektar, Fruchtsaftkonzentrat und Direktsaft

© Adobe Stock, Andrey Starostin

Der weltweit beliebteste Saft ist Orangensaft - er schmeckt lecker und auch in vielen Familien gehört er zum Frühstück dazu. Nicht zuletzt weil viele Mamas hoffen, ihren Nachwuchs so mit Vitamin C zu versorgen.

Doch zwischen O-Saft und O-Saft gibt es Unterschiede: Legt man besser einen Orangensaft aus 100% Fruchtsaftkonzentrat in den Einkaufswagen oder ist ein Orangensaftgetränk genauso gut, was zeichnet einen Direktsaft aus und wie viel Frucht ist eigentlich noch in einem Orangen-Nektar?

Direktsaft - wird nur pasteurisiert

Der Direktsaft ist die erste Wahl. Hier werden die Früchte direkt nach der Ernte noch vor Ort gepresst. Meist ist dies in Brasilien, hier wird die Hälfte des gesamten Weltbedarfs produziert. Anschließend wird der Saft schonend erhitzt auf 80-85 Grad, damit die Keime abgetötet werden und der Saft haltbarer wird, und schon geht die Flüssigkeit in großen Tanks in den Transport. Im Handel werden diese Säfte als Direktsaft oder als Fruchtsaft angeboten. Am besten bevorzugt man beim Einkauf ein Bio-Produkt. Die Bio-Säfte haben in den Tests von Stiftung Warentest und Öko-Test bislang auch sehr gute Ergebnisse erzielt.

Wichtig für Vegetarier und Veganer: In manchen Säften können Spuren von Gelatine enthalten sein. Dies wird beispielsweise verwendet, um aus einem naturtrüben Apfelsaft einen klaren Saft zu gewinnen, die Säfte werden geklärt. Oder bei Saft aus Fruchtsaftkonzentrat dürfen Vitamine zugesetzt werden und dabei kann Gelatine als Trägerstoff zum Einsatz kommen. Diese muss dann auch nicht extra auf dem Produkt ausgewiesen werden.

Fruchtsaft aus Orangensaftkonzentrat - günstiger im Transport

Auch Fruchtsaft aus Fruchtsaftkonzentrat wird direkt nach der Ernte gepresst. Dann werden ihm aber Wasser und Aromen entzogen, so dass der Saft auf ein Volumen von etwa ein Sechstel zur ursprünglichen Menge reduziert wird. Das dickflüssige Konzentrat kann viel billiger transportiert werden, damit ist dieser Saft auch günstiger als Direktsaft bei dem höhere Transport- und Lagerkosten zusammenkommen. Angekommen am Bestimmungsort werden Wasser und Aromen wieder zugesetzt, eventuell auch noch zusätzliche Vitamine. Als Nächstes wird der Saft, genau wie Direktsaft, auch pasteurisiert, also schonend erhitzt, damit er länger haltbar ist und so kommt er in den Handel.

Fruchtsaft darf nur auf Produkten stehen, in denen zu 100 % Fruchtsaft und Fruchtfleisch der entsprechenden Früchte drin ist. Dies schreibt die deutsche Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung vor. Es dürfen zwar auch zusätzliche Vitamine zugefügt werden, aber dies muss auf der Packung vermerkt sein. Hier ist auch verankert, welche Produkte wie viel Saftanteil aufweisen müssen, damit zwischen Fruchtsaft, Fruchtsaft aus Konzentrat, Frucht-Nektar und Fruchtsaftgetränk unterschieden werden kann.
Für Smoothies gibt es dagegen keine Verordnung, diese Produkte sind lebensmittelrechtlich nicht genau definiert. Deshalb haben Hersteller bei einem Smoothie, also einer "Zubereitung aus Frucht und Fruchtsaft" freie Hand. Man sollte hier am besten auf die Zutatenliste schauen, um zu prüfen wie viel Frucht tatsächlich enthalten ist.

Orangen-Nektar: darf Wasser und zusätzlichen Zucker enthalten

Ein Orangen-Nektar muss zwischen 25 und 50 Prozent Fruchtsaft enthalten. Der Rest in dem Getränk sind Wasser und künstlich hergestellte Zucker. Dadurch schmeckt der Orangen-Nektar auch süß, obwohl die Früchte wie beispielsweise Johannisbeeren viel Säure enthalten. Farb- oder Konservierungsstoffe dürfen aber nicht zugesetzt werden.

Orangensaftgetränke - enthalten Konservierungsstoffe und Aromaextrakte

Diese Produkte bestehen hauptsächlich aus Wasser, sie müssen nur 6 Prozent Fruchtsaft mindestens enthalten. Es kann auch Kohlensäure zugefügt sein, außerdem erlaubt sind Zusatzstoffe wie Fruchtaromen, Zucker, Konservierungsstoffe und Aromaextrakte für Geschmack und Farbe. Fruchtsaftgetränke zählen insgesamt nicht zu einer gesunden Ernährung.

Saft statt Obst?

Fruchtsäfte enthalten insgesamt viele wertvolle Inhaltsstoffe. Aber Fruchtsaft zählt gemäß der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) nicht zu den Getränken, sondern als pflanzliches Lebensmittel. Denn der Fruchtzucker, der in einem Glas O-Saft mit 200 ml steckt, ist nicht zu verachten, nämlich 18 g und deshalb bringt es ein Glas Orangensaft doch auch auf 90 Kalorien.

Der Fruchtzucker kann dabei außerdem recht schnell ins Blut schießen, da Faserstoffe und Ballaststoffe fehlen. Bei einem Saft fehlen 90 Prozent der Ballaststoffe, dadurch können zwar Vitamine besser aufgenommen werden. Aber der Blutzuckerspiegel steigt eben dadurch sehr rasant an und das Sättigungsgefühl reicht auch nicht sehr lang. Ein Grund, warum man Fruchtsaft nur in Maßen und nicht als Durstlöscher konsumieren soll und warum sie tatsächlich kein richtiger Ersatz für Obst und Gemüse sind. Aber ab und an zu einer Mahlzeit darf man sich und den Kindern gern ein kleines Glas Orangensaft, vielleicht auch mit Wasser zu einer Schorle verdünnt, gönnen und dadurch eine Portion Obst ersetzen.

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