Der Sommer naht: Rasenpflege im Juni

Der Sommer naht: Rasenpflege im Juni

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Eine grüne Wiese mit herrlich leuchtendem Gras - die lädt einfach zum Barfußlaufen, zum Hinsetzen, Spielen und Picknicken ein und ist eine Zierde für jeden Garten. Damit der Rasen so saftig und kraftvoll sprießt, sollte man gerade jetzt im Juni ein paar Pflegetipps beachten.

Zur Rasenpflege gehören fünf Aufgaben: das Rasenmähen, das Vertikutieren, das Aussäen bzw. Düngen und das Gießen.

Rasenmähen: einmal wöchentlich

Besonders im Mai und im Juni wächst der Rasen sehr schnell, dann können die Halme pro Woche schon bis zu 3,5 cm zulegen. Damit die Wiese schön gedeiht, sollte man sie regelmäßig, im Juni jede Woche oder sogar zweimal wöchentlich kürzen. Dann verzweigen sich die Halme mit der Zeit bereits weit unten, der Rasen wird schön dicht und Unkraut hat es schwerer.

Idealerweise hat ein schön gepflegter Rasen eine Höhe von 4 cm. Sind die Halme etwa 7-9 cm lang, sollte man den Rasenmäher spätestens über die Wiese schicken. Empfehlenswert ist der späte Nachmittag zum Rasenmähen, morgens ist das Gras oft noch zu feucht und mittags können die frischen Grasenden schneller verbrennen. Generell sollte man bei Temperaturen von 30 Grad das Rasenmähen verschieben, der Boden trocknet bei der Hitze einfach schneller aus.

Wichtig: Mähen Sie kein nasses Gras, also nicht bei oder direkt nach einem Regenguss mähen oder sehr früh wenn der Morgentau noch in den Halmen sitzt, sonst werden die Grashalme ungleichmäßig abgeschnitten und fransen eher aus. Ist es längere Zeit sehr heiß, trocken und bei direkter Sonneneinstrahlung, sollte man den Rasen besser nicht so kurz schneiden, sonst können schnell braune Stellen entstehen, weil das Gras verbrannt ist. Vor dem Mähen sollte man außerdem den Löwenzahn mit einem sogenannten Löwenzahnstecher, den es im Fachhandel zu kaufen gibt, direkt mit der ganzen Wurzel entfernen.

Vertikutieren: damit der Rasen frische Luft bekommt

Beim Vertikutieren wird die Wiese von Moos, trockenem Gras und Unkraut befreit und es wird frische Luft zugeführt. Dabei bohren sich kleine, sehr scharfe Messer in die Erde, ritzen den Boden auf und reisen das Unkraut heraus. Wenn der Rasen stark verfilzt ist, kann man ihn mehrmals im Jahr vertikutieren, ansonsten bieten sich das Frühjahr und der Herbst zum Vertikutieren an.

Vorher sollte gemäht werden, das Gras sollte nur etwa 4 cm hoch stehen. Entweder nutzt man zum Vertikutieren seine eigene Körperkraft sowie ein Gerät mit Messerhacken, das aussieht wie ein Rechen, oder man leiht sich - das ist natürlich leichter - einen elektrischen Vertikutierer im Baumarkt.

Nach einem Regen sollte man zwei Tage warten mit dem Vertikutieren, denn der Rasen sollte recht trocken sein. Gehen Sie mit dem Vertikutierer keinesfalls zu tief in den Boden, eine Tiefe von 2 bis maximal 3 mm genügt, denn die Grasnarbe soll ja nur angeritzt und nicht aufgerissen werden und die Graswurzeln dürfen nicht verletzt werden. Auf der Wiese sollte ein Gitter entstehen, deshalb empfiehlt es sich, längs und quer zu vertikutieren.

Anschließend kann man kahle Stellen nachsäen, den Rasen insgesamt düngen und vor allem auch ordentlich wässern.

Aussäen - um einen geschlossenen Grasteppich zu bekommen

Um kahle Stellen auf dem Rasen zu schließen, sollte man Saatgut ausbringen, am besten entscheidet man sich für einen strapazierfähigen Spiel- und Sportrasen. Nur wenn der Rasen wenig Sonne abbekommt, wählt man besser Schattenrasen. Warten Sie auf einen windstillen Tag, an dem es nicht zu heiß ist, die Oberfläche sollte locker und feucht sein. Wer wenig Erfahrung hat, der bringt den Rasensamen am besten mit einem Streuwagen, den es ebenfalls im Gartencenter auszuleihen gibt, gleichmäßig in den Boden ein. Erfahrene Hobbygärtner können den Samen sonst auch mit einem Rechen auf dem begradigten Untergrund verteilen bzw. leicht in den Boden etwas einarbeiten. Auf dem Saatgut sollte zum Schutz vor Vögeln und vorm Wegschwemmen bei Regen etwas nährstoffarme, lockere Erde liegen, aber nicht zu viel: Die Grassamen gehen nur bei ausreichend Licht auf. Damit der neu gesäte Rasen sich voll entfalten kann, braucht man etwa vier Wochen Geduld.

Direkt nach dem Säen muss der Rasen mit einem organischen Dünger gedüngt werden. Außerdem sollte die Wiese an dieser Stelle gut gegossen werden, die obere Schicht darf die kommenden zwei bis drei Wochen nicht austrocknen. Also jeden Tag gießen, am besten mit einem Rasensprenger, damit die Grassamen nicht weggespült werden.

Düngen: für sattes Grün und gutes Wachstum

Prinzipiell sollte Rasen drei-viermal im Jahr gedüngt werden, besonders wenn er stark beansprucht wird. Dadurch können sich Löwenzahn, Klee und andere Kräuter nicht so ausbreiten. Für die Auswahl des richtigen Düngers sucht man am besten einen Fachmann vor Ort auf. Dieser kann nach der Anamnese, welche Beschaffenheit hat der Boden, welche Farbe und welche Stärke haben die Grashalme, wofür wird der Rasen genutzt etc. und je nach Jahreszeit einen guten Dünger empfehlen.

Grundsätzlich sollten Phosphor für die Wurzeln, Kalium für eine satte Farbe und gutes Wachstum sowie Stickstoff für die Belastbarkeit des Rasens enthalten sein. Als Alternative kann man auch mit Mulch düngen, dabei bleibt das abgeschnittene Gras nach dem Mähen einfach liegen.

Gießen bzw. Wässern - im Sommer besser öfter

Das A und O für einen saftig-grünen Rasen ist natürlich ausreichend Wasser. Hier hilft ein Tritttest: Das Gras sollte sich, nach dem man darüber gegangen ist, von alleine wieder aufstellen. Tut es das nicht, braucht es frisches Wasser. Vor allem wenn es ein heißer Sommer ist, sollte man die Wiese besser regelmäßig wässern, sonst hat man schnell vertrocknete Stellen.

Wobei der Standort ebenfalls eine Rolle spielt: Sind Bäume oder Sträucher in der Nähe entziehen diese dem Boden auch Wasser und der Rasen benötigt mehr Feuchtigkeit als eine Freifläche. Damit der Boden richtig gut durchfeuchtet ist, sollte der Rasensprenger schon ein bis zwei Stunden laufen. Solch ein Sprenger bietet sich natürlich an, aber an heißen Tagen erreicht laut Experten nur wenig Wasser den Boden, sondern es verdunstet bereits in der Luft. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) empfiehlt deshalb, den Rasen einmal pro Woche intensiv zu gießen und erst dann damit aufzuhören, wenn Pfützen entstanden sind. Ein anderer Trick ist, ein leeres Glas auf die Wiese zu stellen und das Gießen erst einzustellen, wenn das Wasser 1,5 cm darin steht

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Gießen? Natürlich braucht man mittags nicht mit dem Gießen anzufangen, der frühe Morgen ist zum Gießen am besten geeignet. Perfekt ist die Zeit zwischen drei und vier Uhr morgens oder eben, wenn man nicht gar so früh aufstehen will, ein paar Stunden später, empfehlen Experten. Der Abend eignet sich zum Gießen nicht ganz so gut, denn der Boden ist noch aufgeheizt, so dass viel Wasser schnell verdunstet. Kann die Nässe aber vor der Nacht nicht mehr vollständig abtrocknen, fördert das Pilzkrankheiten und lockt Schnecken an.

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