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Geschrieben von -Jule- am 23.05.2011, 11:22 Uhr

Keine Lust mehr auf das eigene Kind?

Hallo, ich stelle mal diese Frage hier ein, weil es ja hier relativ anonym ist und ich nicht weiß, ob man als "gute Mutter" so denken darf.
Es geht um meinen 15,5 jähr. Sohn. Es ist im Moment so schwierig mit ihm, d.h. er steht in der Schule auf der Kippe, tut aber nichts um das zu ändern. Reden kann ich mit ihm gar nicht mehr. Das Thema Schule endet nur in Streit. Er hängt im Moment nur rum. Das einzige was ihn noch interessiert sind seine Kumpels und sein Computer. Hier zuhause läuft er nur noch mit so einem schlechtgelaunten Gesicht rum. Gutgelaunt seh ich ihn eigentlich nicht mehr. Alles was ich sag ist zuviel und falsch. Ich merke manchmal, wenn ich meinen Sohn so sehe oder erlebe, wie agressiv er mich auch mittlerweile macht mit seiner Art und dass ich manchmal eine richtige Abneigung spür, wenn er sich so verhält. Und das macht mich wiederum traurig, weil es doch mein Kind ist. Habt ihr auch manchmal solche Gefühle. Im Bekanntenkreis geht alles recht easy ab, die Kinder vernachlässigen nicht die Schule, sind immer höflich und nur manchmal etwas schlechtgelaunt.

 
11 Antworten:

Re: Keine Lust mehr auf das eigene Kind?

Antwort von huevelfrau am 23.05.2011, 11:47 Uhr

Ich versteh dich schon, aber das arme Kind ist in der Pubertät. Ich könne meine fast 12jährige auch manchmal an die Wand nageln. Was die Schule betrifft, es ist zwar dein Sohn, aber nicht dein Leben. Wenn er die Klasse wiederholen muss, merkt er schon, was er davon hat. Fiel mir auch extrem schwer es so zu sehen, aber seitdem geht es mir besser. Und meinem Kind auch, da ich sie nicht mehr dränge, mach dies, mach das...

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Re: Keine Lust mehr auf das eigene Kind?

Antwort von Birgit67 am 23.05.2011, 11:48 Uhr

ich glaube nicht dass es Deinen Bekannten besser geht - nur einfach anderst.

Aber was hat Dein Sohn denn um sich auszupowern??? Macht er einen Sport in dem er erfolgreich ist - oder Musik???

Ich stelle ganz einfach fest:Sowohl die Kinder meiner Schwägerin als auch meine Jungs haben ihre feste Freizeitbeschäftigung und bei meiner Schwägerin ist der Große ziemlich unproblematisch- abgesehen von den üblichen reibereien nach dem Prinzip meine Eltern verstehen sowieso nichts - durch die schwierige zeit gekommen auch weil er viel Fußball spielt und sich sehr stark im Musikverein mit seiner Trompete arrangiert. Er ist jetzt 18 und ein ordentlicher junger Mann.

Ich sehe es an meinem Großen der 14 wird - er ist im Leistungssport und wir da so ausgepowert dass er meist zu Hause seine Ruhe geniest und liest oder sogar freiwillig lernt.

Es ist schwer in dem Alter - geh einfach davon aus dass er eigentlich gar nicht Dich persönlich meint sondern einfach gerade mit seinen Gefühlen klarkommen muss.

Welche Wege hast Du ihm aufgezeigt bis er jetzt soweit ist????

Evtl. schaffst Du es ihn ausgeglichener zu bekommen wenn er regelmäßig Sport treibt und dort auch gleichgesinnte triffe - ansonsten ist in dem Alter was nicht vorbereitet wurde in jungen Jahren fast nicht mehr zu ändern- da müssen sie dann halt durch und selber lernen.

Es ist nie einfach - oft hilft es ihnen einen Rahmen vorzugeben der weit genug ist dass sie sich nicht eingeschränkt fühlen.

Bei meinem Großen ist z.B. so dass der Schulschnitt stimmen muss - wenn er schlechter als 3,6 ist dürfen sie nicht mehr ins Training bis die schulischen Leistungen wieder stimmen - und da jeder verlorene Tag im Leistungssport heißt den Anschluß zu verlieren wird immer und überall auch bei jedem Wettkampf gelernt miteinander oder alleine je nachdem.

Ob es Dir geholfen hat weis ich nicht. Ich habe auch meine Kämpfe durchzustehen aber ich weis dass es oft nicht so gemeint ist wie es rauskommt und meine Kinder wissen dass egal wie gemein und blöd sie davor waren ich immer ein ruhiges Ohr habe und normal mit ihnen weiterspreche ohne ständig nachtragend zu sein.

Gruß Birgit

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Re: Keine Lust mehr auf das eigene Kind?

Antwort von Mandy2 am 23.05.2011, 11:51 Uhr

Hallo,

Meine Tochter ist erst 14 J, aber auch nicht immer einfach. Nimm Dir doch einfach mal vor, nur die positiven Eigenschaften zu sehen, er wird bestimmt momentan sehr oft kritisiert von Dir, dass er dann auf stur stellt ist, ist ja eigentlich nachvollziehbar. Hier gibt es auch ganz viele Kritikpunkte wie, Zimmer sieht meist gruselig aus, Hausaufgaben werden meist im Bus oder in der Pause gemacht (zu Hause jedenfalls nicht), die Zensuren könnten etwas besser sein und und und. Aber wir waren ja auch ähnlich (also ich jedenfalls) und meine Mutter hat oft gestresst und ich war davon auch extem genervt. Sag ihm mal wieder was Du toll an ihm findest.

Wenn es mal ganz hart ist, schaue mir alte Kinderfotos von meiner Tochter an, dann ist sie wieder meine kleine Süße, das wärmt mein Herz. Irgendwann ist diese Zeit vorbei, die Kinder meiner Geschwister sind schon über 20, die haben nun wieder mit ihren Eltern ein freundschaftliches Verhältnis, auf diese Zeit freue ich mich schon.

Lg. Mandy

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Re: Keine Lust mehr auf das eigene Kind?

Antwort von like am 23.05.2011, 12:21 Uhr

Tröste dich - bei anderen läuft's in der Pubertät auch nicht besser. Beim Großen wird's jetzt wieder leichter, dafür steckt der Mittlere mittendrin.
Mir hilft es, wenn ich die ganze Verantwortung nicht alleine tragen muss, sondern "Gespräche" auch mal abgeben kann an Mann etc.
Und ich tröste mich, dass es ja alles noch viel schlimmer sein könnte als nur vernachlässigte Schule und Miesmuffeligkeit - von Alkohol, Drogen oder Kriminalität sind wir doch Gott sei Dank völlig verschont

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Re: Was ist mit seinem Vater...?

Antwort von Hexhex am 23.05.2011, 14:06 Uhr

Hallo,

kennst Du das Buch "Pubertät - wenn Erziehen nicht mehr geht" von Jesper Juul? Ich glaube, das wäre jetzt das Richtige für Dich. Manchmal versuchen Eltern, die bisherigen Erziehungsstrategien (Verbote, Klagen, Ermahnungen, Forderungen) auch bei Jugendlichen noch anzuwenden - was nicht klappen kann. Juul zeigt, wie man wieder in den Dialog mit dem Teenie kommt.

Was immer wieder auffällt, wenn es um Probleme mit Kindern oder Teens geht: fast nie wird im Posting der Vater erwähnt. Musst Du Deinen Sohn allein erziehen? Wie unterstützt Dich Dein Mann dabei? Hat er einen Draht zu seinem Sohn? Macht er viel mit ihm zusammen, z. B. die ganz wichtigen Vater-Sohn-Aktionen, bei denen Du auch mal nicht dabei bist? Nur die Mutter reicht einem pubertären Sohn nicht aus, er braucht auch eine männliche Vorbildfigur, der er wichtig ist, an der er sich auch mal reiben kann usw.

LG

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Re: Keine Lust mehr auf das eigene Kind?

Antwort von celmin am 23.05.2011, 16:36 Uhr

Meine Große ist 1 Jahr jünger als Dein Sohn. Ich verstehe das Problem. Versuche aber mal, nicht immer nur mit negativen Dingen zu ihm zu kommen. Ich denke, zur Zeit bekommt er von Dir nur zu hören"Immer sitzt Du nur vor dem PC" - "Gehst Du schon wieder weg? Hast Du nichts für die Schule zu tun?" Das nervt ihn bestimmt.
Interessierst Du Dich auch für seine Sachen? Oder sprichst Du nur mit ihm, um ihm seine Defizite aufzuzeigen? Höre mal in Dich rein.

Andererseits kürze ich meiner Tochter nach einer schlechten Note den Internetanschluss. Dann darf sie nur noch nach Absprache ins Internet (das kann man regeln!). Auch wenn Kinder selbständiger werden, haben sie sich an Regeln zu halten.

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Re: Keine Lust mehr auf das eigene Kind?

Antwort von cosma am 25.05.2011, 8:15 Uhr

Huhu,

Du SOLLST auch keine Lust mehr auf Dein Kind haben !

Es ist nämlich nicht mehr DEIN KIND, sondern eine eigene, sich langsam loslösende Persönlichkeit.

Auch wenn Du in vielen Bereichen Deinen Einfluss (nicht Deine Autorität) noch einbringen kannst ... versuche es immer auf eine offene Fragestellung hinauslaufen zu lassen und erstmal Lösungswege zu sammeln und dann gemeinsam zu entscheiden.

Jugendliche sollte man mit der Zeit eher wie Freunde behandeln:
Konflikte versuchen auf einer Ebene zu lösen !! - dieses "Ich-sage-Dir-was-Du-zu-tun-hast" führt nur zur Rebellion und bringt nichts !

Lies mal Jesper Juul: Pubertät - wenn erziehen nicht mehr geht

Ist ein ganz guter Wegweiser durch diese Zeit.

LG

Cosma

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Re: Keine Lust mehr auf das eigene Kind?

Antwort von Minimaxi am 25.05.2011, 20:31 Uhr

Mein Spruch dazu: Es ist normal wenn man sein Kind aus dem Fenster werfen möchte, es ist nicht normal wenn man es tut! Das stand mal in der Eltern und ist seitdem mein Motto.
Nerven behalten, auch diese Phase geht vorbei

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an cosma

Antwort von Mariakat am 27.05.2011, 11:09 Uhr

Hallo Cosma,
ich habe J. Juuls nie gelesen, insofern weiß ich nicht, was er da behauptet, aber ich persönlich bin definitiv anderer Meinung (oder ich hab vielleicht auch nicht verstanden, wie du es gemeint hast). Warum sollte man einen Jugendlichen wie einen Freund behandeln und warum soll man als Mutter nicht von MEINEM Kind sprechen? Für mich werden meine Kinder immer MEINE Kinder bleiben und sie werden halt auch als ERwachsene ertragen müssen, dass ich ihnen MAL (ganz bestimmt nicht regelmäßig) was sag. Vielleicht empfinde ich es selber als nicht so schlimm, weil auch meine Eltern immer mal was zu mir sagen. Aber ich kann damit leben. Entweder ich tue es oder nicht, aber ich akzeptiere sie immer noch als Ratgebende, obwohl sie alt sind.
Ich glaube trotzdem, dass ich verstanden habe, wie du es meinst... damit, dass man bei Jugendlichen nicht mehr "von oben herab" erziehen soll, sondern eher auf gemeinsamer Ebene. Find ich richtig, aber manchmal müssen wir Eltern eben auch bei Teenis durchgreifen können. Oder nicht?!
Gruß Mariakat

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Re: Keine Lust mehr auf das eigene Kind?

Antwort von trutje am 27.05.2011, 21:59 Uhr

Hallo Jule, in einigen Punkten kann ich deine Sorgen nachvollziehen.Unser Sohn ist 14,5 und von einem netten Jungen zu einem - wenn es ums Lernen geht- kleinen "Monster" mutiert, sodass ich ihn manchmal nicht mehr wieder erkenne. Er ist auch oft muffelig und genervt ( mir gegenüber ),aber zu meinem Mann hat er einen guten Kontakt. Ich glaube wir "Übermütter" sollten manchmal einfach etwas lockerer sein. Wenn mein Sohn aus der Schule kommt, möchte ich gerne etwas von seinem Schultag erfahren und er ist obergenervt weil er keine Lust zum Erzählen hat.Eigentlich hat er mir das auch gesagt aber ich erwische mich dabei, ihn wieder ausfragen zu wollen. Irgendwie kann ich ihn ja verstehen, wenn er dann ärgerlich wird.Ich bemühe mich momentan ihn nicht gleich mit Fragen zu bombadieren und es klappt besser. Man muss auch versuchen das Verhalten nicht persönlich zu nehmen, auch wenn es schwer fällt. Es kränkt mich auch manchmal wenn er so unfreundlich ist aber es gibt doch zum Glück viele schöne Momente, die werdet ihr sicherlich auch haben, nur kann man die in diesen stressigen Situationen nicht immer sehen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft . Wir schaffen das!!

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Re: Keine Lust mehr auf das eigene Kind?

Antwort von cosma am 29.05.2011, 7:26 Uhr

@mariakat

... ich verstehe was du meinst aber genau das ist der punkt : was ist dieses "durchgreifen" ???

woher haben eltern angst, nicht mehr das sagen zu haben, daß ihre jugendlichen es ohne ihre vorgegebenen ansagen oder stuktur nicht schaffen würden so zu werden wie sie sich das vorstellen ?

es geht um loslassen, um vertrauen in die fähigkeiten, um ein gemeinsames finden von lösungen.

wenn du sagt, daß deine eltren dir klare ansagen gemacht haben, du aber letztlich gemacht hast was du wolltest trifft das genau den punkt: jugendluche wollen sich nicht mehr bedingungslos dem fügen, was eltern anordnen.

deswegen wäre es besser nach gemeinsamen lösungen auf einer ebene zu suchen.

was nicht heissen muß, daß man seine eignen sorgen und ängste nicht sagen darf oder sich verbiegen soll, denn sie sind ja auch teil der diskussionsebene.

lies vielleicht doch mal den juul oder den gordon, sie erklären das besser als ich :-)

lg

cosma

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