Agnetha
Mich interessiert, ob ihr euch mit euren Partnern in der Regel einig bei der Erziehung seid. Als unsere Tochter noch klein war, gabs da gar kein Problem. Manchmal dachte ich direkt, so ein Kind hats auch nicht leicht, wenn Papa und Mama immer einer Meinung sind. Seid einiger Zeit (sie wird bald 17) ist es aber anders und ich ärgere mich sehr häufig über meinen Mann, weil er ihr gegenüber - nach meiner Meinung - ungerecht ist. An vielen Tagen habe ich das Gefühl, er nörgelt und kritisiert nur an ihr herum. In einigen Dingen hat er natürlich durchaus Recht. Sie könnte sicher mehr für die Schule tun, mehr ist da ja wohl nie zuviel. Auch ihr Zimmer könnte ordentlicher sein. Das stimmt und da kann ich auch mitgehen. Aber ich habe das Gefühl, dass er, wenn er sie ansieht, nur noch negative Dinge sieht. Wenn sie beim Abendessen freudestrahlend berichtet, dass sie eine richtige gute Geschichtsklausur geschrieben hat, kommt kein Lob, keine Anerkennung. Entweder ignoriert er es oder macht eine Bemerkung, dass sie z. B. gefälligst gerade sitzen soll. So in der Art läuft das ganz oft. Wenn sie zu ihrem sicher nicht übermäßig üppigen Taschengeld mal um eine Bezuschussung bittet (wir reden von MAL 5 oder MAL 10 Euro, nicht täglich oder wöchentlich), wird das kategorisch abgelehnt - sie soll sich einen Job suchen. Wenn aber unser Sohn (8) Langeweile hat, dann greift Papa großzügig in den Schrank und schenkt ihm das Buch, das eigentlich erst der Osterhase bringen sollte, mal so zwischendurch. Inzwischen ist es so, dass sie mit ihm eigentlich gar nicht mehr redet, und mir tut das richtig weh. Ich fühle mich oft wie zwischen den Stühlen und es bedrückt mich, dass die beiden wie Hund und Katze sind. Wenn sie wirklich mal rumzickt, was nicht oft vorkommt, und ihm 'ne patzige Bemerkung an den Kopf haut, ist das natürlich nicht nett. Häufig handelt es sich aber um eine Reaktion auf eine vorherige Bemerkung von ihm. Dass er meist einen harschen Ton ihr gegenüber hat, will er gar nicht einsehen, und doch ist das oftmals genau das, was er an ihr kritisiert. Wenn ich in einem ruhigen Moment mit ihm unter vier Augen darüber reden möchte, heißt es nur, dass ich zu nachgiebig sei. Ich will nicht abstreiten, dass ich nicht so hart bin wie er, aber ich erreiche meine Ziele auch. Es dauert manchmal etwas länger und der Weg ist ein anderer, aber letztlich habe ich einen wirklich guten Draht zu unserer Tochter. Das ist mir auch wichtig, dass wir immer miteinander reden können. Sie hat viel Vertrauen und wir reden wahrscheinlich so ziemlich über alles. Das sollte doch auch möglichst so sein? Er erzählt mir immer von dem, was seine Kollegen über ihre Kinder berichten. Wenn ich das alles glauben würde, dann gäbs nur Musterteenies, die freiwillig jede Menge im Haushalt helfen, "geleckte" Zimmer haben, Spitze in der Schule sind usw. usf. Natürlich wird es auch das geben, aber manchmal kommt es mir so vor, als mein Mann denkt, unsere Tochter sei ein besonders "schwerer Fall". Ich finde das gar nicht. Sie trinkt nicht, raucht nicht, ist in der Schule gutes Mittelfeld, bummelt oder schwänzt nicht, treibt sich nicht rum oder macht irgendwelche krummen Dinger. Sie ist, finde ich, für ihr Alter recht vernünftig, passt gut auf sich auf, aber natürlich kann in so einem 17-jährigen Kopf trotzdem manchmal altersentsprechend auch ein bisschen Unsinn sein. Das ist doch normal in dem Alter. Ich red' hier nicht von schlimmen Sachen, sondern davon, dass zu Zeiten baden will, wo Papa sich (wovon auch immer) gestört fühlt, dass sie das Telefon in ihr Zimmer verschleppt und nicht wieder runter bringt ... Das ist doch alles pille-palle. Oder nicht? Habt ihr solche Erfahrungen mit euren Männern und den Kindern auch? Wie kommt ihr aus dieser manchmal entstehenden "Klemme", zwischen Mann und Kind zu stehen, raus? Agnetha
Ich würde das gar nicht mal unter Uneinigkeit zwischen euch beiden Erwachsenen einordnen. Sondern eher als ein Problem, das dein Mann persönlich mit eurer Tochter hat. So wie er mit ihr umgeht klingt das nicht nach einer liebevollen Beziehung zu einer 17-jährigen. Sie ist fast erwachsen und muss sie Sprüche anhören, wie "sitz gerade"? Da hat dein Mann Glück, dass sie die meiste Zeit so nett ist. Ich bin zwar alleinerziehend, würde aber bei gefühlten Ungerechtigkeiten nicht auf der Seite meines Partners stehen, nur um eine Einigkeit zu zeigen. An deiner Stelle würde ich darüber mal mit ihm sprechen, dass ihr eine junge Frau zu Hause habt, die ihr großgezogen habt und die toll ist. Erziehung ist eh vorbei in dem Alter und sie hat sich Respekt verdient, finde ich. Ihr könntet das auch mal zu dritt besprechen, aber "auf Augenhöhe" mit eurer Tochter.
Das mit der "Einigkeit bei der Erziehung" war von mir insofern gemeint, dass ich nicht mit meinem Mann übereinstimme. Aber ich sehe es genau wie du, dass "Erziehung" eigentlich nicht mehr in dem Maße stattfindet wie bei einem jüngeren Kind. Und es ist eben diese Zwickmühle, von der du auch schreibst: Wenn etwas schlicht und ergreifend ungerecht ist, will ich mich nicht prinzipiell auf die Seite meines Mannes begeben. Das führt natürlich sofort dazu, dass er mir vorwirft, ich würde ihm in den Rücken fallen ... Ich habe halt das Gefühl, egal was ich tue, ich enttäusche entweder ihn oder sie, weil sich einer von beiden von mir "verlassen" fühlt. Anstatt sich an einen Tisch zu setzen, dass die beiden mal miteinander reden und überhaupt ins Gespräch miteinander kommen, aber nein, darin sind sie sich einig, dass es ja sowieso nichts bringt "mit Papa" oder "mit K." zu reden ... Stur ohne Ende. Alle beide. Ich werd' ja beide nicht ändern und es ist tatsächlich ein Problem zwischen ihnen beiden, das aber mich und auch den jüngeren Bruder manchmal recht belastet, wenn sie sich ankeifen. Agnetha
Gibt es keinen im Bekanntenkreis, dem ihr vertraut? Oder die Großeltern? Manchmal ist es besser jemand drittes "moderiert" als jemand aus der Familie. Versuch doch mal, wenn so eine Situation ist, dich ganz bewußt herauszunehmen. "Ihr erwartet jetzt vielleicht von mir eine Stellungnahme, ich bin aber auf keiner Seite und halte mich heraus. Klärt das selber ab." Das kann aber für mein Empfinden nur funktionieren, wenn dein Mann nicht versucht seine Macht ihr gegenüber auszuspielen. Dann würde deine Tochter den kürzeren ziehen, was ich unfair fände. Mein eigener Vater war damals so ätzend, dass ich sehr drunter gelitten habe, dass meine Mutter mich niemals in Schutz genommen hat. Weiss dein Mann noch, wie er selber in dem Alter getickt hat?
ich erlebte ähnliches, aber mein mann ist nicht der leibliche vater meiner tochter und hat somit nicht viel zu erziehen, es ist mir letztendlich auch egal gewesen, was die beiden später mal für eine beziehung haben werden. beschwerden gingen und gehen bei mir ins rechte ohr rein und links wieder raus. kann er seinem friseur erzählen. meine klemme habe ich so gelöst, daß ich mich eindeutig hinter mein großartiges kind gestellt habe. und oh wunder, bald ist sie 18 und die beziehung scheint besser zu werden..... mal sehen, wie wir es mit dem gemeinsamen kind handhaben werden, ich denke, nicht viel anders.
Was mir auffiel, es wurde darüber geredet wie kann ich den anderen erreichen. Immer dann wenn ich an meine Grenzen stosse bleibe ich bei mir und verwende Ich Sätze: Zum Männe könnte du sagen. Ich empfinde dein Verhalten zu extrem. Bei mir kommt an, als wenn unsere Tochter nichts Recht machen kann und selbst gute Noten eine Katastrophe sind. Ich habe das Gefühl dass das normale heranreifen einer jungen Frau für dich ein Problem ist. Zur Tochter könntest du sagen: Ich finde Papas verhalten nicht richtig und ich frage mich warum ihr beide derzeit nicht kommunizierne könnt. Hast du eine Idee? Ich finde deine Klausur toll und klar ich würde mir wünschen das du mehr für Schule etc. machst habe aber das Gefühl du gehst gut deinen Weg. Damit gibst du beiden die Möglichkeit selber darüber nachzudenken, aber du bist auch nicht mehr die Verantwortliche. Ich glaube kaum das man es allen Recht machen kann. Gruss Mickie
ich finde deine einstellung super toll. auch ich stehe immer hinter meinem -zwar noch jüngerem- kind. leider gibt es zu viele die nur um den partner halten zu wollen das nicht tun.
Es geht ja in dem Altern nicht wirklich um ER-riehung, sondern eher um BE-ziehung - und das ist letztendlich etwas, was die beiden unter sich ausmachen müssen. Da muß man sich auch nicht einig sein. Wenn Deinem Mann die Noten der Tochter nicht ausreichen, wenn er sie faul und undankbar findet - dann ist das schlußendlich seine Meinung, und jeder darf eine eigene Meinung haben und seinen eigenen Maßstab an seine Kinder anlegen. Du mußt dann auch nicht seiner Meinung sein und hast wiederum das Recht auf DEINE Meinung. Ich würde mich da insofern raushalten, als daß Du weder Dein Kind vor dem Vater noch den Vater vor dem Kind verteidigen mußt. Du kannst deutlich machen, was Du von Deiner Tochter und ihren Aktionen hältst - und Ende. Wenn er seine Tochter bzw. ihre Aktionen derzeit doof findet, dann darf er das - muß aber auch mit der Tatsache leben, daß seine Tochter das unerfreulich findet.
ich sehe das anders, jeder darf seine meinung haben, aber fairness muss sein unter geschwistern und auch der umgangston muss stimmen. das scheint nicht der fall zu sein und ja, genau da würde ich mich einklinken
Geschwistern? Ich dachte, es geht um den Vater?
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