Stillen

Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Mona6 am 01.02.2016, 14:55 Uhr

Stillen ist eben NICHT einfach!!

Ich lag gerade so stillend da und schweifte mit meinen Gedanken ab.........

....stillen ist das normalste auf der Welt
....stillen ist das gesündeste
....stillen kostet nichts
....stillen kann jeder
....stillen dies
....stillen das

Dann ist man schwanger und denkt, dass stillen genau so einfach ist wie ein Kind zu zeugen oder geht davon aus, dass stillen einfach klappt wie auch das Kind am Tag X einfach rauskommt.

Wenn das Baby dann da ist und der Milcheinschuss kommt, beginnen schon die ersten Zweifel... die prallen Brüste.... das Kind nimmt die Brust nicht..... dann die wunden Brustwarzen.... Milchstau.... Schmerzen Brust- sowie Unterleib..... und dann ist dann ist da noch der 4 Wochenwachstumsschub und der 8 Wochen.................. und dann meint man natürlich, dass man ein Problem hat!! "Jeder der stillt, bei dem klappt es nur bei mir nicht...." Weil all die Probleme im Bekanntenkreis gar nicht angesprochen werden! Und ich bin überzogen davon, JEDE Frau die vor dem zweiten Monat mit dem stillen aufhört und sagt: "ich hatte zu wenig Milch" die ist entweder nicht richtig informiert worden ODER sie lügt sich selber an. Denn jede Frau kann stillen!!!

Ich finde es einfach schade, dass man Bücher über Geburten schreibt und über Babys und was weiss ich.... aber das stillen wird irgendwie tot geschwiegen..... Mich hat niemand vorgewarnt, dass es eben nicht einfach wird! Ich habe meine Tochter aus Scham, Egoismus, Jugend vor 9 Jahren nicht gestillt.... meinen 7.5 Monate alten Sohn stille ich und bin sehr glücklich darüber... und jetzt bereite ich alle meine schwangeren Freundinnen, Bekannten und Verwandten auf das Stillen vor. Jeder erkläre ich, dass es Stillprobleme geben MUSS!! Es kann nicht reibungslos fliessen und mir nichts, dir nichts... aber wenns dann mal klappt ist es einfach wirklich das beste was es gibt!!!!!!!!!!!!!!

So und an dieser Stelle möchte ich leise mal die mehrfach Mamis fragen.... Tun die Brustwarzen beim zweiten Kind stillen immer noch so weh??

 
19 Antworten:

Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von kanja am 01.02.2016, 15:39 Uhr

Ich schleiche mich mal ein, meine Kinder sind schon groß (15 und 12) und die Stillzeit lange her ...

Trotzdem: Es MUSS keine Probleme geben. Es kann, aber dann gibt es meistens eine Lösung und man sollte wissen, an wen man sich wenden kann.
Warum muss es??? Vielleicht verunsicherst du jetzt alle deine Bekannten ...

Ich finde auch keineswegs, dass Stillen totgeschwiegen wird. Gerade jetzt, wo jeder sich übers Internet über alles informiert, gibt es so viele Möglichkeiten wie nie zuvor.

Zu deiner Frage am Schluss:
Die taten mir so gut wie gar nicht weh, weder bei Kind 1 noch bei Kind 2. Höchstens die ersten paar Tage, aber auch da minimal.

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Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von emilie.d. am 01.02.2016, 16:29 Uhr

Das ist mir so zu pauschal. Wenn es erstmal beide gelernt haben und man nicht zufüttert, ist es ziemlich einfach. Sonst hätte ich das sicher nicht drei jahrelang gemacht. Und wenn sich über Stillprobleme im ersten halben Jahr nicht ausgetauscht wird, liegt das denke ich schon am Bekanntenkreis. Bei mir war das neben Schlafproblemen und Wundsein am Po sicher das, worüber am meisten geredet wurde.

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Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von MayasMama am 01.02.2016, 16:35 Uhr

Ich stimme hier auch nicht zu... Ich habe zwei Kinder lange gestillt (bzw. die eine stille ich noch) und es gab KEINE Probleme, ausser anfangs etwas wunde Brustwarzen - aber was soll's die hätten sich bei mir auch ohne Hebamme oder Stillbücher wieder erledigt. Kein Soor, kein Milchstau, keine Brustentzündung, kein schlecht zunehmendes Kind, keine Saugverwirrung, etc. pp.

Und ich kenne durchaus viele Frauen, denen es ähnlich oder noch reibungsloser ging...

Ausserdem habe ich beispielsweise vor meinem ersten Kind bereits zwei Stillbücher gelesen und kein einziges über Geburten - es gibt viel gute Lektüre dazu, viele ehrenamtliche Stillberaterinnen, viele stillfreundliche Krankenhäuser, Internetforen, hier das Expertenforum, erfahrene Hebammen etc.

Es tut mir natürlich leid, wenn du dich allein gelassen gefühlt hast, bzw. wenn es bei dir Probleme gab, aber das MUSS definitiv nicht so sein. Und normalerweise/natürlicherweise ist es tatsächlich so (vorgesehen), dass Stillen bei Säugetieren einfach so "funktioniert".

Ich würde deinen Freundinnen da jetzt keine "Angst machen" sondern sie entspannt in die Stillzeit gehen lassen und evtl. bei Zeiten mal ein gutes Buch vorbeibringen oder erwähnen, dass du gerne mit Rat, Tat und einem offenen Ohr zur Seite stehst...

LG
Nadine

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Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von alicebrown am 01.02.2016, 18:33 Uhr

Ich denke auch, dass viele Frauen, die früh abstillen oder früh zufüttern einfach nicht gut/gar nicht beraten werden, bzw einfach unwissend sind in dem Bereich. Auch ist nicht jede Frau bereit um jeden Preis das Stillen durchzuziehen, was ich auch verstehen kann. Wenn es nur Stress und Schmerz ist, ist es nachvollziehbar, dass man aufgibt. Vor allem, wenn man sich in einem stillfeindlichen Umfeld befindet, wie man das hier im Forum ja immer mal wieder mitbekommt.
Allerdings muss ich auch sagen, dass es nicht unbedingt Probleme geben muss. Habe ein Buch in der Schwangerschaft zu dem Thema gelesen, auf Empfehlung meiner Hebamme. Und hatte einen super Stillstart. Trotz kleinem, leichten Baby mit Neugeborenengelbsucht. Obwohl die erste Zeit nach der Geburt durch Komplikationen überschattet wurde. Minimal wunde Brustwarzen, das wars. Jetzt stillen wir seit 5 Monaten voll, mein Mädchen entwickelt sich prächtig.
Also mach deinen Freundinnen nicht zu viel Angst, damit sie sich das mit dem Stillen nicht schon vor der Geburt anders überlegen. Gib ihnen die Infos an die Hand, die sie brauchen, um sich selbstbestimmt für sich und ihre Babys einzusetzen, sollten sie z.B. nicht in einem stillfreundlichen Krankenhaus landen, das normalerweise kein Rooming-In macht oder ähnliches.

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Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von HSVMarie am 01.02.2016, 18:35 Uhr

ich denke, wenn man sich im Vorfeld nicht besonders klug liest oder sich irgendwie informiert, kann es beim ersten Kind tatsächlich besonders Probleme geben. Ich wurde im KH vor 4 1/2 Jahren einfach schlecht informiert und hatte dann ein eh schon sehr kleines leichtes Baby, dass sehr schnell zu viel abgenommen und an der Brust zu schlecht getrunken hat. Also abpumpen und das dann per Flasche geben. Immerhin musste ich keine Kunstnahrung zufüttern. Bei Kind zwei war ich schlauer und bei Kind drei eigentlich noch relaxter und klüger, aber leider hat auch dieses Baby zu schnell zu viel Gewicht abgenommen, so dass ich zwei Wochen abgepumpt habe.

Die Mittlere und die Kleine jetzt aktuell haben mit fast 4 Monaten begonnen meine rechte Brust zu verweigern.

Also auch wenn man genug übers stillen weiß, kann es Probleme geben. Durch das Stilltreffen, welches ich jetzt wieder regelmäßig besuche, weiß ich, dass es genug Frauen gibt, die keinerlei Probleme hatten.

Wunde schmerzende Brustwarzen hatte ich bei allen drei Kindern am Anfang.

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Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von faenny am 01.02.2016, 19:38 Uhr

Schließe mich da meinen Vorrednerinnen an, es kann, muss aber nicht zu stillschwierigkeiten am Anfang kommen. Eine große Rolle spielt da bestimmt die Unterstützung, die man am Anfang erhält, oder eben nicht. ( wenn ich mir die Generation meiner Oma anschaue, in der stillen ja quasi fast unmöglich war, weil es keine Unterstützung gab...). Aber es gibt bestimmt auch andere faktoren, die es einem erleichtern oder erschweren. Bei mir kamen z. B. flache Brustwarzen und ein Kind mit Blockaden zusammen - war eher suboptimal:-/
Aber ob ich das vorher hätte wissen wollen? Vielleicht eher einfach nur, dass es Unterstützung gibt, falls es Schwierigkeiten gibt.

Mein Tipp für einen leichten stillstart bei Kind 2: durchstillen. Keine Wunden bw, kaum milcheinschuss ;-)

Vielleicht noch ergänzend: auch Dinge. Wie ein Kind zeugen oder zur Welt bringen sind nicht für alle Frauen selbstverständlich "einfach" und ohne Komplikationen!

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Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von Vampirchen am 01.02.2016, 19:47 Uhr

Hm.... ich denke, das ist von Frau zu Frau verschieden. Stille noch Kind zwei und bei beiden gab es nie Startschwierigkeiten.
Ich habe in der 1. Ss nix zum Stillen gelesen, wusste nur dass ich stillen wollte. Dass es Clusterfeeding gibt, erfuhr ich quasi learning by doing, den 1. Milchstau gabs nach 6 Monaten (stressbedingt). Bei Mini sah ich das dann super entspannt, da ich ja wusste, wies funktioniert und dass das Stillen ja schon 22 Monate klappte.

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Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von Niky89 am 01.02.2016, 20:35 Uhr

So und an dieser Stelle möchte ich leise mal die mehrfach Mamis fragen.... Tun die Brustwarzen beim zweiten Kind stillen immer noch so weh??

Ich hab meinen Sohn 20 Monate gestillt. Dann wurde ich schwanger mit Zwillingen.
Meine Töchter sind heute 7 Wochen alt und seit mitte letzter Woche tun meine Brustwarzen nicht mehr weh und ich genieße das Stillen.

Bei meinem Sohn hatte ich keinen leichten Start.
Abpumpen, weil er die Brustwarze wegen Schlupfwarzen nicht fassen konnte, Stillhütchen 11 Wochen lang, dann klappte es, bis zum 8. Monat, da hat mein Sohn 4 Wochen lang regelmäßig zugebissen...

Meine Töchter kamen als Frühchen, Intensivstation, Frühchenstation, konnte also nicht anlegen, Milchpumpe alle 3h Tag-Nacht, nach 14 Tagen hab ich umgestellt von der Flasche auf Stillhütchen und gestillt. Als sie 3 Wochen alt waren hab ich die Stillhütchen weg gelassen. Jetzt klappt es. Als sie 4 Wochen alt waren hab ich das Abpumpen gelassen. Ich musste lange abpumpen, da meine Brüste mehr produzierten als sie tranken, die Brust war immer am Spannen, und ich musste es langsam reduzieren. Hoch lebe der 4 Wochen Schub :)

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Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von Niky89 am 01.02.2016, 20:37 Uhr

Achso bei meinem Sohn hatte ich nie Probleme mit einem Milchstau!
Bei den Zwillingen hab ich mir in der 3. Woche einen eingefangen...
Mit Brustentzündung, Fieber und Schüttelfrost.

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Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von Apydia am 01.02.2016, 22:05 Uhr

Hi,

ich sehe das etwasanders und bin froh kein Buch vorm ersten Kind gelesen zu haben. Ich bin ziemlich unbedarft an das Stillen rangegangen, einfach mit dem Gedanken: es ist das natürlichste was es gibt, das wird schon klappen.
Mit den Problemen und Ausprägungen habe ich mich beschäftigt als sie aufgetreten sind. Wer weiß ob ich so lange (2 Jahre) mein großes Kind gestillt hätte, wenn ich vorher gewußt hätte was alles passieren kann.

Beim zweiten Kind war ich bestens vorbereitet und habe ich mich innerlich auf ein paar Probleme eingestellt und stelle fest, dass die Kinder und auch die Stillbeziehungen ganz unterschiedlich sind. Und die Schmerzen an den Brustwarzen waren nach 7 Wochen weg, wenn man von den aktuellen kleinen Problemen mit den Zähnchen mal absieht.

Gruß Apydia

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Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von Winterkind09 am 02.02.2016, 9:09 Uhr

Doch, es ist einfach.
Mein drittes Kind ist 12 Wochen alt und trotz schlimmen Start der absolute Stillprofi.
Das Problem ist die Erwartungshaltung die viele Frauen haben, wenn man sich selbst unter Druck setzt kann man nicht mehr auf das Kind eingehen. Die Babys wissen aber selbst am besten, was sie brauchen und signalisieren auch ganz deutlich ihre Bedürfnisse. Meistens fehlt aber die richtige Hilfe und die Bereitschaft erst mal mehr Zeit zu opfern wenn irgendetwas nicht rund läuft oder auch mal etwas weh tut oder einem die Mutter/ Schwiegermutter falsch einreden. Jeder muss für sich selbst die richtige Lösung finden und das kann auch mal ein Fläschchen PreMilch sein, wenn man zu sehr unter Druck steht.
Lg

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Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von EarlyBird am 02.02.2016, 10:25 Uhr

Hi ich verstehe schon was du damit dagen willst, da es deine Erfahrungen zum Thema "Stillen" wiederspiegelt.
Ich hingegen, habe bereits vor der Ersten Schwangerschaft von vielen Eltern gehört, dass sie Fläschchen füttern, weil es beim Stillen Probleme gab. Wenn "Komplikationen" in deinem Freundeskreis, wie du sagst "tot geschwiegen" wurden, so muss es aber nicht zwangsläufig bei jedem so sein. Ich glaube auch ganz fest, dass es ähnlich wie bei den Geburtsschmerzen von vielen Mamis in der Erinnerung verblasst und im Nachinein nicht mehr als so "problematisch" empfunden wird.
Auch die These "Jede Frau kann stillen..!" finde ich zu pauschal, nicht jede Frau bringt die gleichen Vorraussetzungen mit: z.B. Gegebenheit der Brustwarzen, Krankheit der Mutter/des Kindes und ja, die damit zusammenhängende Milchproduktion, Stress!! etc.pp.
Das mit dem "Lügen!" war mir auch viel zu extrem und du schaffst im Freundeskreis mit solchen Aussagen womöglich nur kontraproduktiven Druck, denn das sind m.E. definitiv vorurteilhafte Anmaßungen deinerseits.
Bücher übers stillen gibt es sehr wohl,auch Handbücher über Stillkomplikationen oft sogar auch im Zusammenhang mit möglichen Rahmenbedingungen.
Eine gute Freundin von mir hat 3 Söhne, die ersten beiden hat sie lange gestillt (also Stillerfahren!) . Beim dritten waren ihre Brustwarzen so schlimm entzündet, sodass sie eitrig verklebt waren: letztendlich abgestillt und sie war emotional sehr angeknackst deswegen.!
Ich glaube einfach, dass dir die Erfahrung von damals und dein Bedauern darüber heute noch so schlimm zusetzen, sodass du dich jetzt in Verantwortung fühlst, anderen diesbezüglich zu helfen. Aber so, wie du es schreibst, ist es sicherlich nicht der richtige Weg zum Ziel. Es tut mir leid, das du solche Erfahrungen vor 9 Jahren gemacht hast, allerdings dreht sich die Zeit weiter und es hat sich in Punkto "Stillfreundlichkeit" doch einiges getan. Verweise deine Freunde Lieber auf gute Stillberatungsstellen und einer stillfreundlichen Entbindungsklinik (wenn sie denn überhaupt stillen wollen...).
Beim zweiten mal Durchlesen deines AP habe ich auch verstanden, dass du ihnen mit "es muss Stillprobleme geben" mutmachen willst, dass es nicht ihre Schuld ist und es nur natürlich ist wenn welche auftreten. Aber das kann man auch ganz schnell in den falschen Hals bekommen, sodass es in Angst vor dem Stillen ausartet. Also wenn du schon Stillmessias ;) spielen möchtest, dann achte doch sensibler darauf, wie deine message beim Gegenüber ankommt, dräng dich mit unnötigen "Pro-Stillen-Druck" nicht zu sehr auf, überdenke nochmal deine These "jede Frau kann stillen und hat definitiv genug Milch" und gib lieber die Adresse von Stillberatungsstellen weiter welche dir geholfen haben.
Lg

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Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von chrpan am 02.02.2016, 11:07 Uhr

Ich verstehe dich, denn ich musste für das Vollstillen hart und lange kämpfen. Und tatsächlich fühlte ich mich unzureichend vorbereitet. Dass es häufig gereizte oder wunde BW gibt hatte ich gehört, aber nicht an mich herangelassen. Über andere mögliche Hürden wusste ich nichts. Eine Freundin, die kurz vor mir entbunden hat, macht sich heute noch Vorwürfe, mir nicht reinen Wein über die Höhen UND Tiefen im Wochenbett samt Stillen eingeschenkt zu haben. Denn ein Teil dessen. was es für mich so schwer machte, war der Gedanke dass es nur mir so geht, dass es bei allen oder den meisten anderen problemlos klappt und mit mir irgendwas nicht stimmt. Auch dieses "Warum ich/wir?" war nicht schön.
Ich denke, wer das nicht selbst erlebt hat, kann es nicht nachvollziehen. Gleichzeitig braucht man sich auch nicht mit Dingen belasten, die einen gar nich betreffen werden möglicherweise.
So rückblickend finde ich wichtig, dass Abgebote zum Austausch gemacht werden, dass zumindest erwähnt wird, dass beim Stillen ALLES möglich (und normal!) sein kann, von der minutenschnellen Druckbetankung bis zum ewigen Clusterfeeding.
Dass jede Frau stillen kann, kann ich auch nicht so ohne weiteres unterschreiben. Meine Schwiegermutter wollte zwar immer das Baby, aber mir sonst nicht unter die Arme greifen. Im Freundeskreis hatte noch niemand ein so befürfnisstarke Baby erlebt und die ungläubig-erstaunten Augen plus Aussagen "Wie anstrengend!" waren nicht er- sondern entmutigend.
Wäre mein Mann nicht gewesen, hätte ich vielleicht nie voll und nicht solange mein Kind möchte stillen können.
Meiner Hebamme werde ich sagen, dass sie dieses Forum weiterempfehlen soll. Ich wünschte, ich hätte es von Anfang an gekannt.
Liebe Grüße

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Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von Jomol am 02.02.2016, 11:35 Uhr

Bei meinem ersten Kind hatte ich am Anfang sehr viele Probleme, viel Milchstau, eine Mastitis, es war nicht schön. Ich war auch ziemlich blauäugig an die Stillerei herangegangen, aber ich glaube nicht, daß es viel geändert hätte (bei einem Klassentreffen haben 2 sich mit ihren Stillproblemschilderungen gegenseitig übertroffen, das habe ich nicht als etwas Häufiges angesehen). Vorher hätte ich sowieso gedacht, daß sowas nur die anderen haben. Genau wie KS wegen Geburtsstillstandes.
Nach 2 Monaten ging es bergauf und ich habe mich nicht mehr vor dem Stillen gefürchtet. Gelegentliche Milchstaus hatte ich noch ein halbes Jahr später. Die Große habe ich gestillt bis sie 2 1/2 J und ich wieder schwanger war.
Bei der Kleinen haben die Brustwarzen am Anfang auch ein bißchen gezwiebelt, ging ca. 2 Wochen, war aber kein Vergleich. Sie ist jetzt fast 1 J. und ich hatte 1 Milchstau und 1x Soor. Das würde ich als problemlose bisherige Stillzeit bezeichnen.
Im "Hechelkurs" zur 2. Geburt, den ich nach KS dann halt nochmal gemacht habe, wurde auch darüber gesprochen, daß Stillen manchmal am Anfang etwas holpert (ohne Angst zu machen) und daß das normal ist. Das fand ich gut und richtig platziert.
Ich hätte Angst, wenn ich Schwangeren von Geburt und schwierigem Stillen erzähle, daß ich mehr Panik mache als helfe, den wenn jemand nachfragt, kann ich ja nicht sagen, daß alles supi war. Eher noch eine Buchempfehlung (z. B. Hannah Lothrop).

Grüße,
Jomol

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Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von Sonnenkind15 am 02.02.2016, 19:34 Uhr

Hmm, ich würde das auch nicht pauschalisieren. Ich hatte vorher eigentlich immer nur gehört, dass es schwierig ist und es immer Probleme gibt. Ich war also auf alles eingestellt. Jetzt nach vier Monaten muss ich sagen, dass es bei mir völlig problemlos ging bis jetzt. Gut, der Milcheinschuss war etwas fies, aber nur ein paar Stunden und ich weiß ja auch nicht was noch kommt, aber bis jetzt hatte ich keine Schwierigkeiten.

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Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von whitesheep am 03.02.2016, 10:20 Uhr

Was ich als erschreckender finde, ist dass so wenig Hebammen im Krankenhaus und Ärzte Ahnung vom Stillen haben und dass dadurch viele Mütter falsch beraten werden.
Ich bin bei meinem 1. Kind auch davon ausgegangen, dass es einfach ist. Nun fingen die Probleme im KH schon an. Da kam keinen Unterstützung. Die Tage im KH hat mein Kind weder gestillt noch Flasche (was ich aus lauter Verzweiflung versuchte) genommen. Erst mit einer Stillberaterin und einer Physiotherapeutin konnte ich mein Kind stillen. Da fühlt man sich als Mutter als Totalversager und es wurde einem durch die Hebammen im KH auch indirekt so vermittelt, die teilweise grob versuchten mein Kind irgendwie zu meiner Brust zu bewegen, ungefragt Schnuller gaben etc.

Ich würde mir wünschen, dass das Stillen mehr Thema im Geburtsvorbereitungskurs wäre und dass man auch informiert wird, dass es überhaupt Stillberaterinnen gibt (das wusste ich davor auch nicht). Ich war auch 2 Jahre lang in einer Stillgruppe und da gab es von anderen Frauen viele Fragen sogar zum richtigen Anlegen.

Mit Milchstau hatte ich auch öfter zu tun, war aber dank meiner super Hebamme schnell behoben.

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Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von maeusezahn am 03.02.2016, 23:32 Uhr

Hallo,
ja bei mir schmerzte das Stillen die ersten 2-4 Wochen. Besonders das Ansaugen, dabei drückte ich mich vor Schmerz in den Sessel, das war bei Kind 2 & 3 so. Aber ich wusste dass es gelingt. Bei Kind 1 war ich jung und machte mir keine Platte OHNE Buch, Stillberaterin, Internet etc. Es schmerzte anfangs auch, doch ich stillte 13 Monate und pumpte sogar ab wenn ich nicht da war (tlw. 8 Std.).
Dann stillte ich schwanger bis knapp Ü3 und jetzt wieder seit fast 14 Monaten. In den ganzen Kursen sind immer viele bei denen das Stillen nicht klappte, eher die Mehrheit - habe da so meine stille stillenden Zweifel ;)
Lg

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Re: Stillen ist eben NICHT einfach!!

Antwort von Nathah am 05.02.2016, 15:14 Uhr

Du hast völlig Recht! Stillen ist oft ein Kampf, aber es lohnt sich, nicht schnell aufzugeben.
Und zu Deiner Frage: Beim zweiten Kind war es bei mir besser und beim dritten lief es wie geschmiert. Aber das vierte Kind brachte mich an den Rand der Verzweiflung, ich war nah dran, abzustillen. Tja, aber eben nur nah dran

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nach langer Zeit mal wieder reinschleich ;-)

Antwort von Nachtwölfin am 06.02.2016, 15:50 Uhr

Ich glaube das Problem ist, dass vielen werdenden Müttern gar nicht bewusst ist, welche Probleme es geben könnte, dass es ihnen wichtig sein könnte weiterzustillen, wenn das Baby erst mal da ist. Dass sich ihre Gedanken vorrangig um Schwangerschaft und Geburt drehen und das Stillen als Nebensache gilt. Wie oft habe ich auf die Frage "willst du stillen" gehört: "ja, klar, wenns klappt". Da schwingt ja schon unterschwellig mit, dass man schon gehört hat, dass es nicht immer klappt, aber egal, gibt ja eine Notlösung.
Viele meiner Freundinnen und Bekannten, die nach mir schwanger wurden, wollten während der Schwangerschaft gar nichts übers Stillen wissen. Da kamen Fragen über die Entbindung, welcher Kinderwagen, wann Beikost, wo der nächste Flohmarkt für Babysachen... Ich habe manchmal unverbindlich Angebote bei Stillfragen zur Verfügung zu stehen, da kam immer die Antwort "das lass ich auf mich zukommen". Und als es Probleme gab, hat sich keine gemeldet, dabei wäre bei den meisten die Lösung so einfach gewesen. Die haben aber leider erst davon erzählt, als sie schon ungewollt abgestillt haben. Echt schade, das hättenicht sein müssen.
Aber man kann niemanden zwingen Hilfe anzunehmen.

Ach ja, und Fehlinformation und die Erfahrungen anderer fehlinformierter Mütter trägt auch noch einiges zu den Schwierigkeiten bei.

Lg

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