Stillen

Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von frenzy87 am 17.11.2017, 20:07 Uhr

Still-Albtraum

Es ist immer leicht zu sagen: Nimm den Stress/Druck raus. Aber es ist so.

Ich hörte 2 Tage nach der Entbindung vom Kinderarzt, ich möge doch bitte endlich die Flasche geben, der Junge verhungert.
Heulend half mir lediglich eine Schwester. Ich wollte stillen. Unbedingt. Aber ich fühlte mich im KH so unwohl, dass an Milcheinschuss nicht zu denken war. Im KH fütterte ich über einen kleinen Schlauch zu. 6h, nachdem ich endlich in Ruhe daheim war, schoss die Milch ein.

Stolz wie Bolle stillte ich meinen Sohn. Die erste Zeit waren beide Seiten nie unter 45 Min drin. Mein Sohn schlief auch immer ein, nuckelte zwischendurch. Dann prasselten aber Aussagen auf mich ein wie „der wird nicht satt!“ oder „so lange wie er trinkt, ist deine Milch dünn!“. Verunsichert war ich natürlich, aber schlimmer war, dass mein Körper streikte. Ich habe tagsüber immer noch abgepumpt. Aber da kam nix mehr. Ich war wieder unglücklich. Dann kam noch ein Schub dazu. Kind verweigerte Flasche mit abgepumpter Milch, Pre war auch nicht möglich, wurde verweigert. Ich saß tagelang weinend dauerstillend da. Mein Sohn schlug nach der Brust. Gefühlt wurde er nicht satt, ich war am Ende.

Mein Mann redete dann auf mich ein. Er hatte allen in unserer Umgebung, die ach so tolle Still-Tipps gaben, freundlich mitgeteilt, dass wir bitte nichts hören wollen zum Thema. Mir machte er klar, dass ich stillen kann. Der Kleine nahm stetig zu. Er scheint halt nur zum Team Genießer zu hören, der auch gerne beim Trinken schläft.

Es dauerte ein paar Tage, aber es wurde besser.
Mein Sohn ist nun fast 6 Monate. Ich stille nach wie vor, auch wenn er schon Brei isst. Ich kann an einer Hand abzählen, wie oft mein Kind freiwillig die Brust los ließ (angeblich Sättigungszeichen). Er schläft nach wie vor beim Stillen gerne ein. Gestillt wird auch nicht nach Zeit (pro Seite 10-15 Min meinte mein Kinderarzt, damit er nicht verwöhnt wird).

Wenn es dir möglich ist, gönne dir und deiner Tochter eine gemütliche Stillatmosphäre. Koche dir einen leckeren Tee, hab was Gesundes zum Naschen bereit stehen. Nimm dir Zeit. Kuschel. Genieße. Mache nur, was dir gut tut, kein Druck.

Natürlich sollte ein Baby zunehmen, aber Wiegen nach Mahlzeit ist Druck, den du nicht brauchst. Schau auch mal, ob dir deine Hebamme oder eine ehrenamtliche Beraterin noch bequeme Positionen zeigen kann. Sie prüft auch, ob dein Baby gut anliegt.

Du bist keine schlechte Mutter, weil es die Flasche gibt! Du sorgst dich, du willst das Beste für dein Baby. Daher tust du schon das richtige! Und vielleicht hilft es dir, wenn der Druck etwas raus ist. Dann werden die Fläschchen weniger und wer weiß, in ein paar Wochen fallen sie vielleicht komplett weg. Und wenn nicht, dann liebst du dein Baby trotzdem und das spürt es auch auf anderem Weg. Mama ist nicht nur die Milchbar. Mama ist Sicherheit, Liebe, Zuneigung und Fürsorge. Mama tröstet und Mama duftet einfach nach Geborgenheit!

 
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