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Geschrieben von K4tink4 am 16.06.2017, 19:58 Uhr

Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Hallo!
Ich wollte mal wissen ob es auch möglich ist den Milchfluss (möglichst ohne Medis) zu stoppen, obwohl das Kind zum Einschlafen an der Brust nuckelt? Meine Tochter wird nächsten Monat 2 Jahre alt und sie kommt immer zu mir wenn sie müde ist, um an der Brust zu nuckeln. Ich denke dabei geht es ihr nicht hauptsächlich ums Trinken, sondern ums Nuckeln. Sie nimmt nämlich seit Geburt weder Schnuller noch Fläschchen.
Deshalb möchte ich ihr das Nuckeln an der Brust auch möglichst nicht nehmen. Der Zahnarzt hat aber sehr gemeckert, weil Muttermilch ja so viel Milchzucker enthält.
Ich freue mich auf Antworten! Danke schonmal im Voraus!

 
23 Antworten:

Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von faenny am 16.06.2017, 21:03 Uhr

Da kann ich dir leider nicht weiterhelfen - ich kann es mir aber auch nicht vorstellen, wie es klappen könnte.
Ich habe, nicht vorrangig wegen der zähne, eher um mal etwas mehr Schlaf zu bekommen, mit ca. 2 1/4 (da waren alle zähne da) zuerst das einschlafstillen abgeschafft (aufs Sofa und vor das zähne putzen verlegt) und etwas später dann eine nächtliche stillpause eingeführt und später verlängert.
Generell scheiden sich da übrigens die Geister. Es gibt auch stimmen, die sagen, das (nächtliche) Stillen schade nicht.

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Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von emilie.d. am 16.06.2017, 21:40 Uhr

Solange sie nuckelt, kommt auch Milch.
Stillen, auch LZS fördert nicht Karies. Es gibt keine einzige Studie, die das belegt. Hauptrisikofaktoren sind mangelnde Zahnpflege und falsche Ernährung. Mumi enthält Milchzucker, wirkt aber im Gegensatz zu Pre antibakteriell. Wahrscheinlich schützt Stillen sogar vor Karies.

Die Zähne sollten zweimal täglich von Dir gründlich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta geputzt werden. Ganz wichtig sind Backenzähne, weil die sich kaum sich selbst reinigen. Als Getränk sollte es Wasser geben. Maximal stark verdünnte Fruchtschorlen. Die aber wirklich nur aus dem Becher. Auch das Dauernuckeln an Wasserflaschen zerstört den Mineralienfilm auf den Zähnen und macht sie anfälliger.
Süßes am besten z.B. als Nachtisch mittags, wnn eh ordentlich der Speichel fliesst.

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Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von K4tink4 am 16.06.2017, 21:53 Uhr

Freut mich von euch beiden mal etwas anderes zu hören! Meine Zahnärztin, die Zahnärztin meiner Tochter und der Kinderarzt sind alle nicht begeistert, dass ich die Kleine noch stille. Ich glaube heutzutage muss Langzeitstillen heimlich gemacht werden...

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Totschlagargument ist immer die WHO.

Antwort von emilie.d. am 16.06.2017, 22:12 Uhr

Empfiehlt Stillen für zwei Jahre und darüberhinaus auch ausdrücklich für Industrieländer. Das würde ich KiA und Zahnarzt entgegnen, wenn sie zum Abstillen raten.
Muttermilch wird von vielen selbstverständlichst als kariogen eingestuft, weil Zucker drin ist. Es ist aber keine tote Pre Milch, sondern enthält alle möglichen antibakteriellen Stoffe und Immunzellen. So einfach ist das eben nicht. Und nochmal, es gibt Studien zum LZS, z.B. aus Brasilien und die haben LZS nicht als Risikofaktor für Karies identifiziert.
An Deiner Stelle würde ich halbjährlich kontrollieren lassen und eben wirklich penibel reinigen bzw. zwischendrin keine Bonbons, Lutscher, Saft geben. Eistee ist so richtig schlecht für die Zähne. Putzt ihr eigentlich elektrisch? Das reinigt nochmal besser.

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Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von faenny am 16.06.2017, 23:05 Uhr

Ne, heimlich muss es nicht sein. Aber ein gesundes Selbstbewusstsein ist von Vorteil. Auch (oder manchmal gerade) Ärzten gegenüber.

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Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von K4tink4 am 16.06.2017, 23:13 Uhr

Eistee geben wir eh nicht. Aber leider neigt meine Kleine dazu am Besten garnichts zu trinken, deshalb habe ich angefangen ihr Apfelschorle zu machen statt Wasser. Jetzt trinkt sie wenigstens etwas.
Ich wollte gerade gestern eine elektrische Zahnbürste kaufen, aber da steht überall erst ab 3 Jahre drauf. Habt ihr schon früher mit der elektrischen angefangen?

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Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von lymue92 am 16.06.2017, 23:44 Uhr

Hey du,

Wenn du das nächste mal beim Zahnarzt bist, soll er dir bitte Bilder von "Naturvölkern" zeigen, auf welchen alle Kinder im Milchzahnalter nur von karies zerstörte Stummel im mund haben. Da wird stellenweise bis 7 gestillt.

Nicht Muttermilch macht karies sondern süßkram sorgt dafür.

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Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von K4tink4 am 17.06.2017, 0:09 Uhr

So denke ich eigentlich auch. Aber je öfter so auf mich eingeredet wird von Seiten der Ärzte, desto verunsicherter werde ich. Deshalb tut es echt gut hier mal ein paar stillfreundlichen Menschen zu begegnen.

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Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von Superfrucht234 am 17.06.2017, 8:45 Uhr

Hallo:) ich bin selber Kinderzahnärztin und stillende Mutter. Generell führt Stillen bei optimaler Mundhygiene nicht zu Karies. Das heißt zwei mal täglich putzen mit Fluoridhaltiger Kinderzahnpasta, wie meine Vorredner ja schon gesagt haben. Elektrisch sollte aber tatsächlich erst mit 3 Jahren geputzt werden. Wichtig hier ist immer nachputzen und das solange bis dein Kind Schreibschrift beherrscht.
Das nächtliche Stillen, also wenn das Baby trinkt, schützt tatsächlich vor Karies. Wie schon erwähnt die besonderen Inhaltsstoffe, die Trinktechnik, der pH-Wert sowie die Förderung des Speichelflusses was zur Selbstreinigung der Zähne führt. Jetzt kommt aber mein großes Aber... das nächtliche Nuckeln, also das Kind trinkt ein paar Schlücke, schläft ein, die Muskulatur erschlafft und es behält die Milch quasi dauerhaft im Mund. Das führt sehr wohl zu Karies und wir haben leider immer wieder Fälle bei denen viel zu spät gehandelt wird. Hierbei leiden die Kinder natürlich extrem. Dazu gibt es sehr wohl Studien. Natürlich spielt hier auch eine gewisse Veranlagung eine Rolle. Wie diese individuell aussieht kann auch deine Zahnärztin wahrscheinlich schwer einschätzen. Also Stillen, Kind abdocken, Zähnchen putzen und du wirst keine Problem haben. Allerdings solltest du die Apfelsaftschorle unbedingt weg lassen und ungesüßten Tee oder noch besser Wasser anbieten.

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Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von emilie.d. am 17.06.2017, 10:54 Uhr

Deine Kleine bekommt über die Milch Flüssigkeit, auch im Essen befindet sich ja Wasser. Wenn Du da Bedenken hast, die Suppen dünner machen. Sie soll sich ja langfristig ans Wasser trinken gewöhnen und nicht daran, Apfelschorle zu trinken. Sprich, Wasser anbieten, wenn sie nicht mag, dann trinkt sie halt keines.
Zu der Zahnbürste, mein Bruder (auch Zahnarzt) sieht das anders als der Beitrag unten. Elektrisch putzen geht ab einem Jahr, wenn das Kind es mag. Wichtig, einen kleinen, weichen Kinderaufsatz benutzen (sein Favourit Oral B) und ohne Druck putzen, damit man das Zahnfleisch nicht schädigt.

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Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von emilie.d. am 17.06.2017, 11:06 Uhr

Hast Du einen link, in dem Stillen als risk factor identifiziert wurde? Ich meine keine Richtlinien, sondern tatsächlich Primärliteratur aus Pubmed. Wie oben geschrieben, mein Bruder ist Zahnarzt, in der Praxis sind noch vier weitere Ärzte plus Prophylaxe Kräfte und da gehen die Meinungen selbst in dieser einen Einrichtung EXTREM auseinander. Mein Neffe hat z.B. auch recht lange nachts noch eine Flasche Pre ohne Nachputzen bekommen, was mein Bruder bei entsprechender Pflege, Kontrolle, keine angeborene Zahnschmelzhypoplasien o.ä. und sonstiger Ernährung auch für unproblematisch hält. I.G. zu z.B. seiner Prophylaxe Kraft, die den Standpunkt vertritt, ab einem Jahr nur noch Wasser nachts zu geben.

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Um schon mal einen Teil der Diskussion vorwegzunehmen.

Antwort von emilie.d. am 17.06.2017, 11:58 Uhr

Falls Du auch die brasilianischen Studien meinst aus den Favelas.

Bei den Studien handelt es sich um Beobachtungsstudien. Aufgrund des Designs können solche Studien keine kausalen Zusammenhänge aufdecken, sondern nur Korrelationen. Vielen Klinikern ist das nicht bewusst. Es besteht ein korrelativer Zusammenhang zwischen dem Anstieg von Geburten im Frühling und der Rückkehr der Störche. Oder dem Risiko für Herzerkrankungen bei gesunden Menschen mit normalen Blutdruck und dem Salzgehalt in der Nahrung. Aber kein kausaler.

Das weißt Du ja selbst, Zahngesundheit hängt am sozioökonomischen Status. Die Studien in Brasilien wurden in einem Umfeld durchgeführt, wo die Kariesrate an sich krass hoch ist, weil die Ernährung und Pflege entsprechend schlecht ist. Das lässt sich also nicht auf ein Mutter-Kind-Paar übertragen, wo abends nicht noch Salzstangen gegessen werden und die Stärke dann üN schön von der Amylase im Speichel und von den Verdauungsenzymen in der Milch zersetzt wird und die Staphylococcen anfüttert.
Es ist auch ein Unterschied, ob Kinder ständig einen Keks in der Hand haben und dann zwischendurch noch stillen, so also eine Remineralisierung über den Speichel nicht möglich ist.

Das sind Ernährungsfehler bzw. Fehler in der Pflege. Ich persönlich glaube, dass ohne diese selbst bei Dauergenuckel in der Nacht aufgrund der antibakteriellen Eingeschaften von Mumi ohne genet. Vorbelastung bei einem gesunden Kind das Kariesrisiko nicht erhöht ist. 2-jährige schlucken die Milch i.d.R. auch, anders als ein Säugling.

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Strep mutans und Co. meine ich natürlich owT

Antwort von emilie.d. am 17.06.2017, 12:05 Uhr

owT

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Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von Superfrucht234 am 17.06.2017, 13:19 Uhr

http://www.aapd.org/assets/1/25/Ripa-10-04.pdf
Also hier ist ein gutes Review über ECC. Ich sage nochmal dass der riscfactor nicht das Stillen selber sondern die Zeit ist. Wird nächtlich ständig genuckelt und die Zähne umspült, dann kann trotz guter Mundhygiene Karies entstehen. Genauso wenn Baby oder Kleinkind mit Milchflasche ins Bett gelegt wird und ständig nachts nuckelt. Im Falle deines Bruders bestimmt nicht der Fall.
Also aus meiner klinischen Erfahrung spielt der soziale Faktor natürlich eine große Rolle. Eine neue Entwicklung in Europa ist dass immer mehr Kinder deren Eltern Akademiker sind ECC zeigen. Woran das liegt sind meist Verweigerung fluoridhaltiger Zahnpasta und nächtliches Dauerstillen. Ich musste leider schon bei einigen 3 jährigen eine Kinderprothese anfertigen weil nachts immernoch genuckelt wird. Ganz zu schweigen von den Entzündungsherden die sich auch auf bleibende Zähne auswirken können. Die Kinder, die nachts nuckeln und trotzdem keine Karies bekommen gibt es natürlich trotzdem. Aber sollte man dieses Risiko eingehen? Ich denke nicht. Stillen, unter Berücksichtigung des Zeitfaktors bis zu 2 Jahren oder wer mag länger ist super! Auch nachts. Das 1-2 malige Stillen in der Nacht wird kein ECC verursachen. Dauernuckeln leider in vielen Fällen schon.

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Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von K4tink4 am 17.06.2017, 14:15 Uhr

Vielen Dank für all die konstruktiven Beiträge!
Wenn 1-2 mal stillen pro Nacht ok ist, dann sollten wir keine Probleme haben.

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Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von K4tink4 am 17.06.2017, 14:22 Uhr

Achso, hätte aber doch nochmal eine Frage. Warum sollte denn erst ab 3 Jahren elektrisch geputzt werden?

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Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von chrpan am 17.06.2017, 14:28 Uhr

Mein Sohn hat regelmäßig zum Einschlafen gestillt bis er über 4 Jahre alt war und hatte keine Karies - obwohl Zähneputzen damals lange Zeit ein Drama war.

Jetzt ist er 6,5 Jahre alt , stillt schon lange nicht mehr, bekommt zweimal täglich die Zähne elektrisch geputzt und demnächst müssen wir erstmals Karies entfernen lassen.

Ich bin felsenfest überzeugt, dass Muttermilch neben Milchzucker viele einzigartige Stoffe enthält, die sogar vor Karies schützen.

LG,
C.

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Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von chrpan am 17.06.2017, 14:35 Uhr

Nachtrag zum elektrisch putzen:
Da er es beim Bruder sieht, will mein 14 Monate alter Sohn auch täglich elektrisch putzen.

LG

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Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von emilie.d. am 17.06.2017, 14:55 Uhr

"Case reports have also shown that human breast milk can cause nursing caries when breast feeding occurs on demand for many hours during the day and night."

Sei mir nicht böse, aber erstens ist der Review von 1988 und damit komplett veraltet und zweitens spricht selbst der lediglich von case reports. Das ist kein wissnschaftlicher Beleg. Ich arbeite in der Onkologie, wir haben auch case reports, die Spontanheilungen von austherapierten Lungenkarzinomen beschreiben. Daraus kann man keine allgemein gültige Empfehlung ableiten.

Ein nuckelndes Kind bekommt aus der Brust normalerweise keine Milch. Wenn ein Kind korrekt stillt, sprich Zunge unten an der Brust, fliesst die Milch hinter den Zähnen und kommt direkt mit den vorderen Schneidezähnen gar nicht in Berührung. Ich kann mir ein nur an den Brustwarzen dauernuckelndes Kind als LZS schwer vorstellen, weil die davon komplett wund werden. Und wie gesagt, so kommt normal keine Milch aus der Brust.

Warum in Deiner Praxis eine 3-jährige schon eine Prothese brauchte, obwohl die Zahnpflege passte, sie keine genet. Disposition hatte und die Ernährung ansonsten weitgehend zuckerfrei war? Weiß ich nicht. Ich verstehe, dass man in einem solchen Fall das tataächlich aufs Stillen schiebt. In der Praxis von meinem Bruder sind diese Extremfälle meist Kinder, die eine genet. Disposition haben, die Eltern nicht pflegen bzw. kein Fluorid benutzen und ständig Cracker, Salzstangen und Co. essen.
Er sieht Karies z.B. auch, wenn tataächlich nur Wasserflaschen zum Dauernuckeln benutzt werden. Er ist auch kein Schnullerfreund.

Akademiker Kinder werden i.d.R. nicht langzeitgestillt. Dass da die Kariesrate ansteigt, finde ich interessant. Mein Stand war, dass die Kariesrate rückläufig ist.

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Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von Superfrucht234 am 17.06.2017, 20:25 Uhr

Schön dass darüber so viel nachgedacht wird. Ich arbeite an einer Klinik, sehe also andere Fälle als der normale Hauszahnarzt. In meiner Weiterbildung und auch in meiner Promotion habe ich mich mit ECC beschäftigt. Ich gebe dir Recht dass die aktuelle Studienlage bezüglich Stillen nicht besonders viel hergibt. Das sollte man ändern! Zu deinem Beispielen und auch zu meinen muss man immer sagen, dass man auf die Angaben der Eltern angewiesen ist. Wenn ich höre: mein Kind bekommt nur Wasser, ich putze 2 mal am Tag Zähne und es isst nie etwas süßes, hat den Mund aber voller Karies und keine Anomalie, dann stimmt da was nicht. Genauso ist wenn eine Mutter sagt ich stille mein Kind, es bekommt nichts süßes, und es hat Karies. Da muss man es natürlich dem Stillen zuordnen. Ob die Mutter die Wahrheit sagt weiß kein Mensch, darum sind Fallstudien zu diesem Thema sehr schwierig. Aber kein Zahnarzt wird leugnen dass Dauernuckeln ECC begünstigt, rein von der Kariesätiologie her. Ich will nochmal betonen dass es dabei nicht um Einschlafstillen oder Stillen in der Nacht geht. Das ist ein Irrglaube der leider in vielen Zahnarztpraxen vertreten ist.
ECC geht zurück, das ist schön! Aber das liegt auch an der besser werdenden Aufklärung. Aber dass wir unter Kollegen einen Anstieg bei fluoridverweigernden Akademikern sehen ist einfach so. Ich finde komisch dass du sagst Akademiker stillen weniger, woher nimmst du diese Annahme? Das würde mich interessieren. Ich arbeite zur Zeit in den USA, war aber viel zu Fortbildungen in Deutschland. Mit Baby jetzt natürlich nicht mehr&525;.

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Re: Milchfluss stoppen trotz nuckelndem Kind?

Antwort von emilie.d. am 18.06.2017, 0:17 Uhr

Forschung zu multifaktoriellen Erkrankungen am Menschen ist einfach schwierig. Insbesondere wenn es um LZS geht, da hat man ja gar nicht so viele, die das nachts machen. Ein Schweinemodell wäre da vielleicht was.
Dabei, dass die überwältigende Mehrheit, insbesondere die Fachgesellschaften, nächtliches Stillen für einen Risk Factor halten, sobald die Zähne da sind, stimme ich Dir uneingeschränkt zu. Deshalb muss das aber nicht stimmen. Die Empfehlungen der DGAKI haben sich seitdem meine Kinder auf der Welt sind mindestens dreimal geändert bezüglich Allergieprophylaxe/Gluten. Die deutsche Gesellschaft der Pädiater empfielt Vitamin D plus Fluorid, die der Zahnärzte rät davon ab.
Grund ist wie Du richtig schreibst, dass Beobachtungstudien aufgrund ihre Designs oft nicht viel hergeben und die aber für Empfehlungen herhalten. Nicht randomisiert, nicht doppel verblindet, vieles wird nur als Interview abgefragt.

Mumi enthält neben Cytokinen Tonnen von GOS und IgA, die komplex immunmodulatorisch wirken. Laktoferrine, die Eisen binden. Pro und Präbiotika, die das Wachstum von Pathogenen unterdrücken. Für mich als Laien klingt das trotz der Laktose nicht unbedingt kariogen, sondern eher antibakteriell. Zudem ich mir rein praktisch nicht vorstellen kann, wie ein normal stillendes Kind seine Zähne über mehrere Stunden in Mumi badet. Abdocken und die Milch rausrinnen lassen bzw. nicht schlucken machen die Großen eigentlich nicht mehr.

Ich hatte geschrieben, Akademiker stillen selten LZ (weil Du geschrieben hattest, bei denen steigt die Kariesrate). Insgesamt stillen im ersten halben Jahr wie in den USA auch Frauen mit einem hohem Bildungsstatus häufiger als Frauen mit einem niedrigen. Dass mit dem Fluorid ist hier ähnlich.

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Ich bin betroffen

Antwort von Ottilie2 am 18.06.2017, 8:32 Uhr

Mein Sohn hat im Alter von 2 Jahren die 4 vorderen Zähne oben überkront bekommen + 2 kleine Löcher saniert, in Intubationsnarkose. Nun hat er mit 4 eine erneute OP in ITN gehabt: 2 Extraktionen, 9! Löcher saniert.
Langzeitgestillt (3 Jahre,8 Monate), vor allem nachts dauergenuckelt bis er 3 war.
Meine Tochter hat mit 8 Jahren noch alle Milchzähne, keine Karies. Langzeitgestillt über 3 Jahre, nicht so nachtlastig.
Ich durfte mir allerhand von den Zahnärzten anhören und habe mir natürlich auch riesige Vorwürfe gemacht. Ich habe das ganze Internet abgegrast und nichts gefunden, was man wirklich als belastbare Studie werten könnte. Ich glaube, Dauerstillen in der Nacht ist etwas natürliches, was hinsichtlich Karies eher protektiv wirkt. Meistens. Kommen andere ungünstige Faktoren hinzu (Veranlagung, Mineralisierungsstörungen in der SS, mangelhafte Mundhygiene, Süßes, Saures, frühzeitige Übertragung der Infektion durch die Mutter...), kann das LZS und insbesondere das Dauernuckeln durchaus mal nach hinten losgehen. Ich glaube aber, dass es Einzelfälle sind. Trotz allem stille ich mein 3. Kind nach Bedarf, auch nachts, auch dauernd, wenn erforderlich.
Der AP würde ich raten, einfach regelmäßig zur ZA-Kontrolle zu gehen, das Stillen würde ich nicht einschränken.

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Re: Ich bin betroffen

Antwort von emilie.d. am 18.06.2017, 9:13 Uhr

So ähnlich sehe ich es halt auch. Ich würde jedem raten, halbjährlich zur Kontrolle zu gehen, penibel zu pflegen und auf die Ernährung zu achten, zu fluoridieren. Solange man so kariesfrei ist, halte ich wie es so schön heißt ad libitum nocturnal breast feeding für vertretbar, auch nach dem ersten Jahr.
Wenn bei den halbjährlichen Kontrollen dann allerdings Karies auffällt und ich ansonsten nirgendwo drehen kann, würde ich stillen nachts schon einschränken.

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