14 Monate alten Jungen stillen

Ist das nicht verrückt, wie man sich da immer Sorgen macht. Die machen wir uns, weil wir aufs Perzentilenschauen, auf Fläschchengrößen, Breimengen und andere Vorgaben zur Ernährung gepolt sind. Wir leben in so einer Kontrollgesellschaft. Ansonsten würden wir uns da, so lange es dem Kind gut geht, wahrscheinlich gar keine großen Gedanken machen. Die Kontrollen, ob alles ok. ist, sind natürlich gut und richtig, aber sie machen eben auch, verbunden mit dieser stillunerfahrenen Gesellschaftsform, viel Unsicherheit. Es wäre auch einfacher, wenn frau mit einem stillenden Kleinkind auch andere Frauen um sich herum normalerweise sehen und sprechen würde, die auch ihre Kleinkinder selbstverständlich stillen, wie das in vielen anderen Gesellschaften üblich ist.

Ich hab so eine Kleine, Zarte, hab mir immer Gedanken gemacht. Aber sie ist stets in ihrem Rahmen geblieben, außer ganz am Anfang, als ich noch meinte, reinpfuschen zu müssen und ihre Stillabstände auf 2h zu verlängern. Ich schaffte 1,5h, und damit nahm sie zu wenig zu und fiel auch im Wachstum voll aus der Kurve. Zum Glück hatte ich Zugang zu hilfreicher Beratung und konnte nonstopstillen, bis alles sich wieder korrekt eingelaufen hatte.

Je weniger ich beim Essen versuche, einzugreifen oder zu manipulieren, desto besser klappt alles, ist meine Erfahrung. Vorausgesetzt, das Kind entwickelt sich in seinem Rahmen gut. Die Kinder wissen, was sie brauchen, und wenn sie viel stillen, gibt ihnen das auch viele Kalorien, viele Vitalstoffe etc. Muttermilch ist dabei ja so gut vom Kinderkörper aufzunehmen wie kein anderes Nahrungsmittel. Da muss schon echt viel Gemüse gefuttert werden, um dieselbe Menge an Muttermilch energiemäßig zu ersetzen. Darum geht es eben auch, so lange viel zu stillen, während das Kind sich langsam an die feste Nahrung herantastet.

Wie gesagt, das Buch fand ich deswegen auch sehr hilfreich. :-)

LG Sileick