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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von chrpan am 23.04.2014, 23:06 Uhr

-ergänzung-

Die verschiedenen Umgangsstile in unterschiedlichen Kulturen zu vergleichen und das deskriptiv und nicht normativ, also wertfrei, ist der Auftrag der Wissenschafterin. Ihr Auftrag ist es nicht, zu erforschen, was der Entwicklung eines gesunden, stabilen Selbstwertes, der Glücks-"fähigkeit" und Authentizität dienlich ist.
Und genauso liest sich ihr Artikel. Bindung und Bedürfnisbefriedigung aus Sicht des Babys kommen darin gar nicht vor. Im Gegenteil: sie spricht von Erwartungen und Zielen der Eltern: je nachdem, in welchem Kulturkreis ein Kind aufwächst, soll es diese oder jene Fähigkeit möglichst schnell erlernen, seien es nun sprachliche Fähigkeiten (unser Kulturkreis), oder motorische Fähigkeiten. Tragetuch und Familienbett finden Erwähnung, aber mit dem Konzept bindungsorientierten Elternverhaltens beschäftigt sich die Psychologin nicht.
Der Artikel ließe sich ebenso zusammenfassen: westliche Eltern wollen dass sich ihre Kinder sprachlich früh entwickeln, afrikanische und ländlich-asiatische Eltern, dass sich ihre Kinder motorisch früh entwickeln.
Über Bindungsforschung kann ich da überhaupt nichts herauslesen. Die Psychologin kenne ich nicht und weiß nicht, ob sie der "klassischen Schulpsychologie" entstammt, die verhaltenstherapeutisch geprägt ist (siehe Regulationsstörungs-Modell, etc. pp) Weißt du das genauer, Friede?

Negativ finde ich, dass Tragen mit Tuch dem gefahren Werden im Kinderwagen gleichgesetzt wird, weil in unseren Breiten kein Haut-auf Haut-Tragen üblich ist. Das finde ich ungerechtfertigt und schlicht nicht korrekt.

Bindungsforschung aber ist ein völlig anderes Terrain. Es geht beim bindungsorientierten Umgangsstil oder AP nicht (vorwiegend) darum, was praktisch für die Eltern ist und der (frühen) Anpassung dient. Also nicht Fähigkeiten, die Eltern bewußt oder unbewußt fördern ist Quintessenz des AP, sondern was das Kind will und braucht. Es soll die Feinfühligkeit für die Bedürfnisse des Babys nach körperlicher Nähe, emotionaler Erreichbarkeit, Ansprache, Ruhebedürfnis usw. gefördert werden.
Dass der Mensch ein Tragling ist, erkannten nicht die Entwicklungspsychologen, sondern Biologen. Dass Kultur die Natur des Menschen ist, kann ich so nicht unterschreiben. Freud hat erkannt: "Die Kultur macht die Neurose"

Liebe Grüße,
Chris

 
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