Wie oft muss mein Kind trinken?

Trinkabstand

© Adobe Stock, Svetlana Fedoseeva

Neugeborene haben etwa alle andert­halb bis zwei Stunden Hunger - rund um die Uhr. Anfangs ist es daher wahrscheinlich, dass Sie relativ oft stillen.

Wenn Neugeborene nur ein Wort sprechen könnten, wäre ihr erstes Wort wohl "Hunger". Etwa alle andert­halb bis zwei Stunden möchten sie Milch trinken - und das rund um die Uhr. Ihr Magen ist noch winzig klein und kann nur sehr wenig Milch fassen. Deshalb ist es am besten, wenn Sie Ihr Baby ganz nach Bedarf stillen oder füttern. In den ersten Wochen kann es daher nötig sein, dass Neugeborene binnen 24 Stunden etwa zwölf Mal zu stillen oder zu füttern.  

Im ersten Vierteljahr kann sich der Abstand zwischen den Stillmahlzeiten dann bereits auf bis zu drei Stunden vergrößern und man stillt nur noch acht Mal pro Tag. Manche Babys legen auch schon längere Nachtpausen ein. Die Stillbeziehung hat sich entwickelt und gefestigt, das Stillen wird zur Gewohnheit, ist unkomplizierter und verläuft zügiger.

Keine festen Stillzeiten

Feste Stillzeiten einzuhalten gilt heute nicht mehr als sinnvoll. Im Gegenteil: Die Stillbeziehung zwischen Mutter und Baby sowie der Kreislauf von Angebot und Nachfrage regeln sich beim Stillen nach Bedarf am besten. Mutter und Baby entwickeln dabei ihren ganz eigenen, individuellen Rhythmus.

Im Laufe der Monate kann dieser sich immer wieder verändern. Zum Beispiel, weil sich der Tagesablauf verschiebt, das Kind krank ist oder einen Wachstumsschub hat. Auch "feste" Zeiten können sich mit der Zeit wieder verlieren. Ein Baby das nachts schon mal mehrere Stunden durchgeschlafen hat, kann durch einen Wachstumsschub oder durch eine kleine Erkältung wieder kürzere Zeitabstände beim Stillen einfordern.

Am besten ist es deshalb das Stillen mit der Zeit als möglichst selbstverständlich zu sehen und die Abstände so zu nehmen wie sie kommen: Mal in längeren Intervallen, mal in kürzeren. Je nachdem, was das Baby gerade benötigt. 

Stillen gegen den Durst

Kinder, die ausschließlich gestillt werden, brauchen keine zusätzliche Flüssigkeit. Erst wenn die Beikost nach dem 5. oder 6. Lebensmonat eingeführt wird, sollte man dem Kind zusätzlich stilles Wasser zum Trinken anbieten.

Im Sommer, wenn das Baby schwitzt, kann es sein, dass es häufiger an die Brust möchte. Die Milchbildung stellt sich auf die gesteigerte Nachfrage ein. Übrigens: Die Zusammensetzung der Milch verändert sich sogar während des Trinkens. Zu Anfang ist die Milch wässrig und dünn - zum schnellen Durstlöschen also genau richtig. Je länger das Baby trinkt, desto gehaltvoller und sättigender wird die Milch. Daher sollte man bei einem hungrigen Baby darauf achten, dass es die Brust möglichst leer trinkt, weil die gehaltvolle Milch zum Schluss kommt.  

Zuletzt überarbeitet: Juli 2019

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