Wenn mein Baby wund wird

Baby mit wundem Po

© Adobe Stock, LanaK

Beim Stillen isst das Baby mit. Meistens können Mütter beim Essen genießen, was ihnen schmeckt. Doch manche Babys reagieren sensibel auf bestimmte Nahrungsmittel.

"Essen Sie bloß keine Zitrusfrüchte, sonst bekommt Ihr Baby einen wunden Po!" Oder: "Wenn Sie Zwiebeln essen, ist es ja klar, dass Ihr Baby Blähungen hat!" Nach diesem Muster wurde stillenden Müttern früher grundsätzlich von einigen Nahrungsmitteln abgeraten. Weil Gemüse, Obst und Getreideprodukte für eine ausgewogene Ernährung besonders wichtig sind, sollte man in der Stillzeit nicht unnötig gesunde und vitaminreiche Lebensmittel vom Speiseplan streichen.

Reaktionen eher selten

Die pauschale Warnung vor Obst und blähendem Gemüse gilt heute als überholt. Es gibt viele Gründe dafür, dass ein Baby wund wird oder Blähungen hat. Oft ist es schlicht Zufall, dass Ihr Kind gerade dann einen roten Popo hat, wenn Sie Orangen gegessen haben.Einen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass blähendes Gemüse oder säurehaltige Lebensmittel Bauchschmerzen und einen wunden Po verursachen, gibt es nicht. Bei den meisten Babys treten keine Symptome auf - egal was die Mutter isst.

Deshalb sollten Sie grundsätzlich das essen, was Ihnen schmeckt und sich nicht unnötig einschränken. Eine spezielle Umstellung der Ernährung ist bei den meisten Müttern nicht nötig.

Nahrungsmittelbestandteile gehen in die Muttermilch über

Es gibt aber auch Ausnahmen. Bei sehr sensiblen Babys kann es vorkommen, dass sie empfindlich auf bestimmte Lebensmittel reagieren, die die Mutter gegessen hat. Denn Spuren der Lebensmittel gehen in die Muttermilch über: Geschmack- und Eiweißstoffe aus der Nahrung können in der Muttermilch nachgewiesen werden. Diese fremden Eiweißstoffe in der Muttermilch lösen bei manchen Säuglingen Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen.

Falls Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind auf ein bestimmtes Lebensmittel reagiert: Lassen Sie gezielt dieses Lebensmittel weg, das Sie als Auslöser verdächtigen. Normalerweise sollten sich die Beschwerden des Babys innerhalb von 24 Stunden legen, falls das betreffende Nahrungsmittel daran schuld gewesen ist. Mütter berichten, dass ihre Babys besonders häufig bei Schokolade, Zwiebeln, Kaffee, Kohlgemüse (Blumenkohl, Brokkoli usw.), Zitrusfrüchten und Erdbeeren auffällige Reaktionen zeigen.

Dabei reagieren Babys ganz unterschiedlich auf Nahrungsmittel, die sie nicht vertragen: Sie können Hautausschläge, Koliken, Atmungsprobleme, Erbrechen, Durchfall, Blutspuren im Stuhl oder auch exzessives Schreien zeigen. Solche Reaktionen treten typischerweise im Alter zwischen zwei und sechs Wochen zum ersten Mal auf.

Unverträglichkeiten verschwinden meist wieder

Von Monat zu Monat entwickelt sich das Baby und reift - das gilt auch für seinen Verdauungstrakt und für sein Immunsystem. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass die Unverträglichkeiten mit der Zeit verschwinden werden. Überprüfen Sie deshalb immer wieder, ob Ihr Kind noch auf bestimmte Lebensmittel reagiert, in dem sie ab und zu kleine Mengen essen. Wenn das Baby keine Symptome mehr zeigt, können Sie das besagte Lebensmittel wieder wie gewohnt in ihren Speiseplan aufnehmen.

Bei Babys aus Allergiker-Familien ist die Sachlage etwas komplizierter. Die Tipps für Allergiker-Familien haben wir deshalb auf einer eigenen Seite zusammengefasst.

Zuletzt überarbeitet: Februar 2019

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