Hallo Liebe Stillberaterinnen,
Ich hatte bis vor 1 Woche meinen Sohn durch abpumpen fast ausschließlich mit Mittermilch versorgen können. Das mit dem stillen hat leider nicht geklappt , da mein kleiner angeblich eine trinkschäche hatte und die Brust ablehnte . Mein kleiner wurde über 3 /4 Wochen immer unruhiger, leider hat weder die Hebamme noch noch meine Ärztin meine Sorgen ernst genommen , dass er immer weniger trinkt da er tatsächlich groß und kräftig ist und zu gesund wirkte . (Mit 11 Wochen 6.300g)
Jedoch wusste ich dass es seit 2/3 Wochen kaum Gewichtszunahme gab .
Es hieß immer Wachstumsschub oder die Impfung sei an seiner Unruhe schuld ...
Bis ich dann schließlich doch mit ihm ins KH bin und man eine schwere Nierenbeckenentzündung festgestellt hat , aber ebenfalls erst nach Hause schicken wollte , da er ja Propper und agil wirkte ... der kleine hat bis dahin viel leiden müssen und auch im KH hab es einige Komplikationen. Ich habe ihn sehr viel trösten müssen und bin nur selten zum abpumpen gekommen und ich denke auch durch den Stress ist meine Milch deutlich zurück gegangen .
Nun meine Frage ,wie kann ich die Menge wieder steigern?
Würde es reichen , wenn ich tagsüber jede 1-2 std abpumpe und dafür nachts aber eine Pause von 7 /8 std mache ? Oder würde die Milch durch die Lange nachtpause nicht mehr werden?
Stillen kommt im Moment nicht in Frage, da mein Sohn erstmal richtig gesund werden soll und ich ihn jetzt nicht stressen möchte . Bin ja Froh dass er überhaupt wieder trinkt .Aber es gibt ja Mütter bzw mit der Zeit reduzieren sich die stillmahlzeiten ja , sodass nur noch 2 mal am Tag gestillt wird z.B. Da haben die Frsuen ja dennoch genug Milch für jede Stillmahlzeit...
Liebe Grüße und Danke !
von
Tobecontinued
am 22.03.2017, 20:28
Antwort auf:
Wie milchmenge wieder erhöhen ?
Liebe Tobecontinued,
wie gut, dass Sie so hartnäckig waren und Ihrem Baby endlich geholfen wurde.
Ja, Du können die Milchmenge wieder steigern!
Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen.
Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ardo erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden.
Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, müssen Sie vor allem anfangs ihren Milchspendereflex anregen. Dazu können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen:
Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen).
Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören.
Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen:
• Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm.
• Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen.
• Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind.
• Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen.
• Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise).
Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt „Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen)
Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um Ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollte Sie versuchen, das Saugverhalten ihres Babys an der Brust nachzuahmen.
Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, sollten Sie häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Ihr Babys würde anfangs mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an Ihrer Brust trinken. Versuchen Sie etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Sie nachts eine längere Pause einlegen (etwa sechs Stunden) oder nicht, müssen Sie ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt sollten Sie auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger.
Essen Sie genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen, trinken Sie genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn Sie Milchbildungstee trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen.
Ich hoffe, ich konnte erstmal weiterhelfen, ganz llliebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.03.2017