Hallo,
da ich unter sehr starker Migräne leide und die möglichen gängigen Medikamente in der Stillzeit wie Ibuprofen keine Wirkung zeigen, bin ich auf andere Medikamente angewiesen. Mit meinem Schmerztherapeuten habe ich hier bereits nach Möglichkeiten geschaut. Das Problem ist allerdings, dass ich nach den Medikamenten abpumpen muss und die nächsten 8 Stunden auch nicht stillen darf.
Mein Sohn ist erst 14 Tage alt. Bisher hatte ich keine heftige Migräne, so dass ich stillen konnte. Da ich diese Probleme aber schon 16 Jahre habe, weiß ich, dass ich nicht die gesamte Stillzeit über beschwerdefrei sein werde. Und falls ich bei heftigen Attacken nichts nehme, kann ich mich nicht um ihn kümmern und das ist sehr schlimm für mich.
Meine Fragen sind nun: Sollte ich jetzt schon beginnen abzupumpen und die Milch einfrieren, damit wir für den Notfall was haben? Oder ist dies zu früh, weil sich die Milchproduktion noch nicht eingestellt hat? Wann sollte ich ihm das erste Mal eine Flasche geben? Besser jetzt direkt, dass er sie auch annimmt? Oder lieber solange es geht warten?
Ich bin echt verzweifelt. Ich würde ihn am liebsten nur stillen. Und ich möchte, dass es ihm gut geht. Habe ich aber tagelang eine Migräneattacke, weil ich durchhalte und keine Medikamente nehme, kann ich ihn zwar stilleb, aber ansonsten geht gar nichts und er würde auch leiden.
Lg Caro
von
Caro1980
am 17.04.2014, 07:39
Antwort auf:
Wie klappt es am besten mit dem Abpumpen und Füttern?
Liebe Caro,
zunächst möchte ich dich beruhigen. Ich kenne VIELE Mütter mit starker Migräne, diese kann auch währen der Stillzeit behandelt werden.
Bitte besprich mit deinem Arzt, welches Präparat für dich und deine persönliche Situation geeignet ist. Es gibt mehrere stillverträgliche Präparate, die bei Kopfschmerzen oder auch Migräne eingesetzt werden können, lass dich wirklich beraten.
Bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich Ihr Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html.
Natürlich kannst Du trotzdem abpumpen und dir einen kleinen Vorrat anlegen, allerdings würde ich damit warten, bis sich die Stillbeziehung wirklich eingespielt hat.
Auch mit der Flasche und einem Schnuller würde ich noch warten. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung.
Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird.
Bitte hole dir eine zweite Meinung ein, denn Du musst während einer Attacke trotzdem abpumpen und das ist nicht weniger anstrengend, als das Baby zu stillen.
LLLiebe Grüße, ich wünsche dir von Herzen, dass deine Migräne durch die Schwangerschaft verschwunden ist (so war es bei mir)!
Biggi
von
Biggi Welter
am 17.04.2014