Hallo!
Mein Sohn (14 Monate) und ich sind zur Zeit überhaupt nicht zufrieden mit unserer Einschlafsituation.
Eigentlich hatte ich vor, in nächster Zeit abzustillen, doch dies klappt im Moment gar nicht.
Vorerst: Wir gehen jede Nacht zur selben Zeit schlafen, mit dem selben Ritual (essen-spielen-baden-ins Bett). Ich stille seit Monaten nur mehr nachts (das hat sich von selber so ergeben), bis vor kurzem auch noch zum Einschlafen. Mein Sohn verlangt nie direkt, gestillt zu werden, weswegen ich auch der Meinung bin, dass er das Stillen nur aus Gewohnheit mehr braucht. Das Stillen und anschließende Nuckeln zum Einschlafen haben wir jedoch seit ca 2 Woche durch eine Milchflasche ersetzt, die er im Bett bekommt. Ich liege dabei neben ihm (Familienbett), damit die gleiche Situation, wie früher beim Stillen hergestellt wird. Manchmal schläft er danach sofort ein, manchmal aber will er sich nach der Mahlzeit aufsetzen und im Bett herumkrabbeln. Ich lege ihn dann wieder hin und versuche ihn durch Reden oder Singen zu beruhigen. Er brüllt dann und will immer wieder auf, weswegen ich ihn festhalten muss, in dem ich ihn an mich kuschle und tröste. Nach einiger Zeit beruhigt er sich und schläft ein. Ist er eingeschlafen, wacht er ca ½ Stunde später wieder auf. Dann lege ich mich nur neben ihn hin und er schläft wieder ein. Gehe ich dabei zu früh wieder aus dem Zimmer, merkt er dies und regt sich wieder total auf. An manchen Tagen wacht er, bis ich ebenfalls schlafen gehe, alle ½ -1 Stunde auf, wobei ich mich dann neben ihn legen muss, bis er wieder eingeschlafen ist oder wenn das nicht hilft, schläft er auf meinem Bauch wieder ein. Bis ich ebenfalls zu Bett gehe, ist es noch möglich ihn so zu beruhigen, ohne zu Stillen.
Nachts wacht er ca. alle 2-3 Stunden auf. Das war schon immer so. Bis vor kurzem war es noch möglich, ihn dann nur 1mal zu stillen und ansonsten mit Trösten und/oder einer Flasche mit Wasser wieder zum Einschlafen zu bewegen. Doch seit einigen Tagen regt er sich sehr auf, wenn er nicht gestillt wird. Ich stille daher momentan 3 mal in der Nacht.
Nachmittags lege ich mich ebenfalls mit ihm ins Familienbett bis er eingeschlafen. Er weint zwar eine Weile und möchte manchmal auch wieder aufstehen, schläft aber dann doch ohne Stillen oder Flasche ein.
Wie kann ich den ewigen „Kampf“ beim Einschlafen vermeiden? Wie kann ich meinem Sohn das Stillen nachts abgewöhnen.
von
Natja
am 23.07.2014, 13:54
Antwort auf:
Wie kann mein Sohn ohne Stillen ein- und durchschlafen?
LIebe Natja,
während ich deine Beschreibung las fragte ich mich, was wohl passieren würde, wenn du ihm die Möglichkeit geben würdest, NICHT dann zu schlafen, wenn du denkst, seine Schlafenszeit wäre gekommen. Manche Babys haben einen so ganz anderen Rhythmus, als wir uns das vorstellen, und die Konflikte kommen in erster Linie daher, dass wir versuchen, sie in ein Schema zu pressen, das für sie einfach nicht passt.
In anderen Fällen wiederum ist es genau umgehkehrt: Eine halbe Stunde früher zu Bett gebracht bringt plötzlich totalen Frieden...
Und es ist sehr schwer zu wissen, was genau bei welchem Kind am besten passt... Die Frage: "Was wäre, wenn ich ihn einfach wach bleiben lasse", dürfen wir Eltern uns trotzdem stellen, denn allein daran erkennen wir oft, ob wir etwas tun, weil wir wissen dass unser Kind das braucht, oder "weil man das eben so macht".
Ich vermute, dass er jetzt nachts mehr stillt, weil auch er durch eure Einschlafkämpfe unter Stress steht. Er ist vermutlich schon immer ein eher anhängliches Kind gewesen, was nicht verkehrt ist. Die einen brauchen einfach mehr Rückversicherung als die anderen... (völlig normal. Und das verwächst sich auch, wenn ihre Bedürfnisse befriedigt werden...)
Vielleicht also probierst du zunächst, das "MUSS" rauszunehmen. Du kannst daran festhalten, dass nachts nur zu einer bestimmten Zeit gestillt wird, wenn dir das wichtig ist. Auf der anderen Seite aber kannst du eben vielleicht auch den Druck herausnehmen, und deinem Sohn einfach noch eine Schonfrist schenken...?
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 23.07.2014
Antwort auf:
Wie kann mein Sohn ohne Stillen ein- und durchschlafen?
Hallo Natja,
wir stillen seit 33 Monaten. Als unsere Tochter so alt war wie Dein Sohn, hat sie stellenweise auch nachts viel gestillt. Das bleibt aber nicht so. Heute schläft sie nachts und stillt zum Aufwachen. Sie kann auch ohne Einschlafstillen einschlafen und auch ohne mich. Will damit nur sagen, dass Du die Stillsituation nicht ändern MUSST, weil das jetzt so gemacht werden muss oder so.
Stillen nachts ist übrigens für die Zähne unbedenklich, Flasche nicht. Auch das wäre für mich ein Grund, einfach weiterzustillen.
Unsere Tochter hat übrigens auch einen späten Biorhythmus. Sie geht zwischen halb neun und neun ins Bett. Wenn wir ihr die eigene Bettgehzeit ließen, d.h. warteten, bis sie selbst soweit war, ging es immer am besten. Was Kristina schreibt, deckt sich also mit unseren Erfahrungen.
Du musst natürlich selbst wissen, was sich für Dich richtig anfühlt, aber ich würde einfach weiter stillen, so wie Dein Sohn es braucht. Das bringt Ruhe ins Geschehen und gibt ihm viel Sicherheit und Stabilität.
Alles Gute!
LG Sileick
Mitglied inaktiv - 23.07.2014, 21:41
Antwort auf:
Wie kann mein Sohn ohne Stillen ein- und durchschlafen?
Danke für die Antworten.
Vielleicht ist mein Sohn zu der gewohnten Schlafenszeit wirklich noch nicht müde oder schon übermüdet. Darauf werde ich in nächster Zeit bestimmt achten und diese, wenn nötig, auf einen späteren/früheren Zeitpunkt verschieben.
Bezüglich des Stillens wollte ich noch anmerken, dass mich das Stillen an sich nicht stört. Mein Gedanke zum Abstillen war lediglich daher gekommen, da ich der Meinung bin, dass er das nächtliche Stillen dafür benützt, um wieder einzuschlafen. Mein Anliegen lag daher daran, ihm zu helfen, wie er anders/selber in den Schlaf finden kann.
von
Natja
am 26.07.2014, 21:24