Frage: Wie kann ich meiner Kleinen helfen

Guten Abend zusammen, Meine Tochter ist nun fast 3 Monate alt. Der Kinderarzt hat nun gesagt, dass sie unter Reflux leidet, aus diesem Grund kommt sie abends nicht zur Ruhe. Sie ist totmüde, nickt ein, um dann eine halbe Stunde hochzuschrecken und zu schreien, mit verdauter Milch im Mund, die sie dann immer wieder runterschluckt, das geht dann manchmal eine Stunde, manchmal länger, weil sie zwischendurch wieder neue Milch trinken will. Der Arzt sagte, ich kann ihr abends eine Flasche mit AR Nahrung geben, die sei angedickt. Mit der Flasche brauche ich ihr aber nicht kommen, die wird konsequent verweigert... Der Kinderarzt konnte mir dazu leider nicht weiterhelfen. Bäuerchen machen wir immer, auch sehe ich zu dass sie nicht so hastig trinkt. Sie schläft bei mir, kann ich sie hochlagern? Was kann ich sonst tun, um ihr zu helfen, mir scheint, dass es ihr richtig wehtut. Macht es Sinn, wenn ich mit 4 Monaten mit Beikost anfange und den Mittagsbrei dann abends gebe? Sie tut mir so leid, ich muss ihr doch irgendwie helfen. Vielen Dank schonmal für eure Hilfe... Bianca

von Bibi242 am 26.11.2014, 23:58



Antwort auf: Wie kann ich meiner Kleinen helfen

Liebe Bianca, als Ursache für das Zurückfließen der Nahrung, wird eine Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels angenommen. Milde Formen von Reflux sind in den ersten fünf Monaten sehr häufig und werden fast als normal betrachtet. Ein klinisch bedeutsamer, behandlungsbedürftiger Reflux kommt bei einem von 500 Babys vor (NMAA Talkabout Nov. 1996, Lesley Taylor). Die bei Babys mit Verdacht auf Reflux immer wieder vorgeschlagene Umstellung von Muttermilch auf künstliche Säuglingsnahrung kann die Situation eher verschlimmern als verbessern. Studien ergaben, dass gestillte Babys weniger zu Reflux neigen als Babys, die künstliche Säuglingsnahrung erhalten (Heacock 1992). Es wird angenommen, dass ein Grund für Reflux eine verzögerte Entleerung des Magens ist und da Muttermilch den Magen doppelt so schnell verlässt wie künstliche Säuglingsnahrung ist das Stillen gerade günstig, da der Magen schneller geleert wird. Dies ist aber nach Andicken der Milch nicht mehr der Fall. Ich zitiere Ihnen auch zum Thema "Andicken der Nahrung" aus dem "Breastfeeding AnswerBook" Ausgabe 1997: "Die Einführung von fester Kost, um die Nahrung "anzudicken" und so das Spucken zu verhüten, beeinträchtigt das Stillen bei einem Baby, das jünger als sechs Monate ist, da die Muttermilch im Speiseplan des Babys ersetzt wird und die Milchmenge der Mutter abnimmt. Eine zu frühe Einführung von fester Kost gefährdet das Baby auch deshalb, weil erbrochene, feste Nahrung, die das Körpergewebe reizt, möglicherweise in die kindlichen Lungen eingeatmet (aspiriert) wird." Ich würde hier unbedingt eine zweite ärztliche Meinung von einer Kinderärztin/arzt mit Erfahrung und Wissen um das Stillen einholen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Hier ist dann auch die Kontrolle des Saugverhaltens und der Anlegetechnik durch eine Stillberaterin unbedingt anzuraten. Achten Sie in jedem Fall auf gutes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, umso weniger muss wieder nach oben. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 27.11.2014



Antwort auf: Wie kann ich meiner Kleinen helfen

Mein Sohn hatte das auch. Was wirklich geholfen hat, abgesehn von Aufstoßen natürlich, war hochlagern auf einem Kissen seitlich zu mir gedreht und weiter an der Brust nuckeln. Hört sich komisch an, bei ihm hats aber geklappt:) Alles Gute für euch!

von Alabama Whirley am 27.11.2014, 09:37