Sehr geehrte Damen, ich habe meine Maus von Anfang an gestillt. Wir hätten auch keine Probleme damit. Im Krankenhaus wurde sie die ersten Tage noch ein wenig zugefüttert, da Sie nicht satt wurde von der ersten Milch. Sie hatte 4.070gr. bei der Geburt und nun mit 3 Wochen und 3 Tagen 4.750gr..Danach war alles gut. Dann waren wir zu Hause und langsam ging es mit Bauchschmerzen und Blähbauch los. Dazu kamen dann auch noch Verstopfungen. Wir haben dann vom Kinderarzt Kümmelzäpfchen bekommen. Aber es wurde nicht besser. Letzten Freitag ging es der Maus dann überhaupt nicht gut. Nachdem wir mittlerweile 3 Tage und Nächte gegen die Bauchschmerzen gekämpft haben, war ich als Mutter sehr gestresst, weil ich mir Vorwürfe und Gedanken gemacht habe, dass es mit der Muttermilch zu tun hatte. Mir wurde zwar von der Hebamme gesagt, dass ich genug Milch habe und die Maus satt wird und es nicht damit zu tun haben wird. Aber dennoch habe ich mir diese Gedanken gemacht. Nachdem mir dann auch gesagt wurde, dass die gestresste Muttermilch auch noch schwer verdaulich ist, hatte ich der Maus dann letzten Samstag nur Aptamil gegeben und sie hat auch Lefax bekommen. Bei ihr wurde es dann besser. Habe fleißig abgepumpt und hatte richtig gut Milch. Aber, als wenn ein Schalter umgelegt wurde, hatte ich ab Sonntag so gut wie keine Milch mehr. Möchte die Maus eigentlich weiter stillen. Wie bekomme ich es hin, dass ich wieder mehr Milch habe? Denn nun wird sie von der Muttermilch ( ca. 50-60ml.von beiden Brüsten)nicht satt. Über Hilfe wäre ich sehr dankbar. LG
von
Cloui
am 29.06.2017, 09:10
Antwort auf:
Wie kann ich die Milchproduktion wieder steigern?
Liebe Cloui,
am besten wendest du dich mal an eine Stillberaterin in deiner Nähe, die dich Schritt für Schritt bei der Rückkehr zum Vollstillen begleiten kann.
Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
"Gestresste Muttermilch ist schwer verdaulich" ist ein Ammenmärchen, dass sorgenvolle Mütter nur noch mehr stresst.
Es könnte sein, dass deine Maus eine Unverträglichkeit hat, kommen Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei dir oder deinem Mann vor?
Um zurück zur Brust zu kommen ist es sinnvoll, Flaschen wegzulassen und so häufig wie möglich zu stillen. Sollte zusätzliche Nahrung unbedingt erforderlich sein, kann sie mit dem Löffel oder einem kleinen Glas oder Becherchen gegeben werden.
Beim Stillen bewirkt die Brustkompression, dass mehr Milch im Baby "landet", und die Milchbildung zusätzlich angeregt wird, darum empfehle ich sie dir (siehe unten). Pumpen ist problematisch, weil nicht immer der Milchspendereflex ausgelöst wird und oft wenig herauskommt - viel weniger, als das Baby trinken würde, wenn es direkt an der Brust saugt. Uns Mütter allerdings verunsichert das Ergebnis...
Schau aber vor allem mal, ob du jemanden in der Nähe erwischst, und wenn nicht, sprich nochmal mit der Hebamme.
Lieben Gruß,
Kristina
Brustkompression
"Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein.
Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes:
1. Es bekommt mehr Muttermilch.
2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch).
Die Brustkompression Wie funktioniert sie?
1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand.
2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein.
3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt.
4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt!
5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen.
6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt.
7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt.
8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust.
9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess."
(Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
von
Kristina Wrede
am 29.06.2017
Antwort auf:
Wie kann ich die Milchproduktion wieder steigern?
Hallo Frau Wrede,
vielen Dank für Ihre Antwort.
Zu Ihrer Frage, ob mein Mann oder ich eine Nahrungsunverträglichkeit haben, kann ich dieses mit nein beantworten.
Ob die Maus eine eventuelle Unverträglichkeit meiner Milch gegenüber hat, hatte ich mir auch schon überlegt.
Meine Hebamme meinte nun nur, ich soll sie weiter anlegen und zufüttern. Sie glaubt nicht, dass die Maus eine Unverträglichkeit hat, denn dann wäre die bereits direkt aufgetreten.
Ist es normal, dass die Brust nicht mehr so hart und prall wird? Sondern eher weich ist? Oder ist dies ein Zeichen für die wenige Milch?
LG
von
Cloui
am 30.06.2017, 19:03