Hallo,
mein Baby ist jetzt 5 Wochen alt und ich stille zur Zeit voll, was auch super klappt, da ich genug Milch habe und mein Baby sehr gut zunimmt.
In 4 Wochen möchte ich jedoch wieder arbeiten gehen, das Büro befindet sich glücklicherweise direkt neben unserem Haus, sodass ich möglichst in den Stillzeiten weiter stillen möchte, für Bedarf zwischendurch jedoch der Babysitterin abgepumpte Milch dalassen.
Ich habe keine Erfahrung mit dem Abpumpen und frage nun:
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Abpumpen? Wie viel Mililiter kann man immer ungefähr abpumpen? Welche Menge sollte man dem Baby dann pro Mahlzeit reichen?
Außerdem habe ich noch eine andere Frage, die eher den Rhythmus und die Organisation betrifft. Ich möchte kurz bevor ich aus dem Haus gehe stillen, und dann jeweils eine Stillzeit vormittags und nachmittags nutzen sowie auch in der Mittagspause stillen. Ich weiß, dass man ja nach Anfrage und Bedarf des Kindes stillen soll, da ich aber dann an Zeiten gebunden bin und möglichst so viel wie möglich stillen möchte, ist es möglich das Kind an einen bestimmten Rhythmus zu gewöhnen? Und wenn ja, wie sollte der aussehen?
Ich bin mir nämlich noch nicht sicher ob das was ich mir vorgenommen habe, in der Praxis wirklich realisierbar ist...
Damit sich das Kind auch an die Flache gewöhnt und diese dann nicht verweigert, wenn ich nicht da bin, ab wann sollte ich schon probeweise immer mal ein Fläschchen mit abgepumpter Milch geben?
Ich hoffe das waren nicht zu viele Fragen!
MfG
Snoozie
von
snoozie_mb
am 29.01.2015, 16:54
Antwort auf:
Wie funktioniert das Abpumpen?
Liebe Snoozie,
bei den ersten Pumpversuchen wirst Du vermutlich nur relativ kleine Mengen (5 ml sind schon ein Erfolg) gewinnen können. Mehr als 30 ml zwei oder drei Mal täglich solltest Du zunächst nicht abpumpen, da Du sonst zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingreifst. Wenn Du dann arbeitest, kannst Du selbstverständlich mehr abpumpen, um die durch die Trennung ausgefallenen Stillzeiten ersetzen zu können.
DEN idealen Zeitpunkt für das Abpumpen für jede Frau gibt es nicht. Du musst einfach ausprobieren, wann es bei dir am besten geht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite.
Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen.
Nach Möglichkeit solltest Du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt.
Du musst auch keine Sorge haben, dass Du deinem Kind durch das Pumpen etwas wegnimmst.
Da sich nur schwer vorhersagen lässt wie viel ein Baby bei
einer Mahlzeit trinken wird, empfiehlt es sich die Milch in kleinen Portionen von etwa 60 ml
einzufrieren. Diese kleinen Portionen sind schnell aufgetaut und es bleibt kein so großer
Rest, der weggeworfen werden müsste. So lange das Baby trinkt, ist es auch hungrig, denn
Babys haben da noch ein sehr gutes Gefühl dafür und mit Muttermilch kann ein Baby nicht
überfüttert werden.
Wenn ein Kind häufiger mit abgepumpter Milch gefüttert wird, lässt sich meist ein
Erfahrungswert erkennen, nach dem sich der Babysitter in etwa richten kann.
Das Baby sollte weiterhin nach Bedarf gefüttert werden und wenn es während der Arbeitszeit Hunger hat, kann die Betreuungsperson die abgepumpte Milch geben. Wenn es dann in deiner Pause keinen Hunger hat, kannst Du einfach abpumpen.
Um eine Saugverwirrung zu vermeiden, könntest Du dein Baby mi einer alternativen Fütterungsmethode füttern.
Die Betreuungsperson könnte euren Sohnemann mit dem Becher füttern (wenn du bei Youtube die Stichworte "Cup feeding" und "baby" eingibst, kannst du viele Videos finden auf denen zu sehen ist, wie das geht. Es ist in der Regel von Fütterer und Kind wirklich schnell gelernt!).
Oder aber ihr achtet zumindest darauf, das Trinken aus der Flasche zu erschweren. Wählt einen Schnuller mit dem kleinstmöglichen Loch, haltet die Flasche möglichst waagerecht, gerade so schräg, dass Milch den Sauger füllt. Der Sauger sollte so tief im Mund sein, dass die Lippen des Kindes die Basis des Saugers, ganz ähnlich wie die Brust, umschließen. Wenn das Baby beim Füttern möglichst im 45 Grad Winkel gehalten wird, dann kann die Schwerkraft nicht dazu beitragen, dass die Milch schnell aus der Flasche fließt. Auch eine Flaschenmahlzeit sollte gut 20 Minuten dauern!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.01.2015