Frage: Trinkt mein Baby zu wenig?

Hallo. Mein Baby ist 25 Wochen alt und war noch nie eine gute Trinkerin, die allerdings ihre Milch scheinbar immer gut verwertet. Anfangs trank sie ca 8-12 min. an beiden Brüsten, das wurde dann immer weniger bis wir Mitte des 3. Monats einen Stillstreik hatten. Seither trank sie nur noch 7 min und nur eine Brust. Die Trinkdauer verringert sich nun seit ca 4 Wochen immer mehr, auf meisten nur noch ca 4-5 min stillen. Und sie trinkt nur eine Brust, nicht mehr beide. Wenn ich dann nochmal versuche sie anzulegen oder die andere Seite anbiete wird geschriehen wie am Spieß. Morgens und abends trinkt sie gelegentlich auch mal länger an einer Brust (bis zu 12 min.) oder aber auch ganz selten mal beide Brüste (insgesamt dann zwischen 12-20min.) Nachts schläft sie meist ca 6 Std am Stück, manchmal sogar 8 Std, ab und zu nur 4 Std. Dementsprechend wird dann 1-2x nachts gestillt wobei sie dann genauso trinkt wie tagsüber. Also immer nur eine Seite für ca 5 min +/-. Heute hatte sie grünlichen Stuhlgang... Hungerstuhl? Ich habe Angst das sie zu wenig trinkt, wir ziehen uns schon immer zum stillen zurück. Zuhause immer im Bett, wenn wir mal unterwegs sind im Auto. Der KiA war bisher immer zufrieden mit Ihr. Ich schreibe mal die Gewichtsdaten die ich von der Maus habe noch dazu. Geburtsdaten: 03.04.17 Länge 50cm; KU 33,5cm; Gewicht 3000g U2 am 05.04.: Länge: 50cm; KU 33,5; Gewicht 2830g Von Hebamme gewogen: 07.04. * 2920g 08.04. * 2960g 10.04. * 3140g 13.04. * 3200g U3 am 03.05.: Länge 54cm; KU 36; Gewicht 3930g U4 am 13.07.: Länge 62cm; KU 39; Gewicht 5510 U5 haben wir erst im Oktober. Letzte Woche (ca. 13.09.) habe ich sie auf der Personenwaage gewogen (erst wir beide, dann nur ich und das abgezogen) da hatte sie ca. 6200g. Muss ich mir Sorgen machen oder ist alles in Ordnung? Ich bin total verunsichert und habe Angst das sie nicht genug Essen, Mineralstoffe, Vitamine etc bekommt. Mein erster Sohn war ganz anders beim trinken. Er hat immer sehr lang zwischen 12-20 min und beide! Seiten getrunken, war aber immer sehr dünn... Was sagen Sie dazu?

von phanni am 26.09.2017, 08:39



Antwort auf: Trinkt mein Baby zu wenig?

Liebe phanni, es kann sein, dass dein Baby einfach gelernt hat, schneller und effektiver zu trinken und deshalb weniger Zeit braucht. Es gibt kleine Schluckspechte, die in wenigen Minuten fertig sind, es gibt aber auch kleine Genießer, die halt lange brauchen. Wichtig ist das Gedeihen des Kindes und nicht die Dauer der Mahlzeit. Ob dein Kind gedeiht kannst Du bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine Gewichtszunahme entsprechende den Angaben der WHO Child Growth Standards WHO Multicentre Growth Referencs Study Group, 2006, d.h. im Durchschnitt: • 1. bis 3. Monat: 200 400 g/Woche, mind. 150 g/Woche • 4. Monat: 110 160 g/Woche • 5. Monat. 400 500 g/Monat • 6. Monat: 350 500 g/Monat • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Aus der Distanz kann ich dir jetzt keines Falls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und sprichst nochmals mit der Kinderärztin/arzt, ob es möglich ist, zunächst zu versuchen, das Kind durch ausschließliches Stillen weiter zu ernähren oder ob sofort Handlungsbedarf also die zusätzliche Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung besteht. Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Gleichzeitig sollte durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen versucht werden, die Milchmenge der Mutter zu erhöhen und das Kind zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen. Die Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen, dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du unbedingt Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, ihm eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird dein Baby ganz sicher einen Schub machen. Probier es mal aus! Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 26.09.2017



Antwort auf: Trinkt mein Baby zu wenig?

Hier ist nochmal die Fragestellerin Ich habe noch etwas vergessen zu schreiben. Wir stillen ca alle 2 Std weil sie nicht oder nur selten zeigt das sie Hunger hat. Ich habe auch schon versucht die Stillabstände zu verlängern. Weder nach 3 noch nach 4 Std zeigt sie Hungerzeichen, noch wird sie unleidlich. Sie schläft dann höchstens ein. Und wenn ich sie dann nach 3 oder 4 Std wieder anlege trinkt sie auch nicht wesentlich mehr. Vielleicht 1- höchsten 2 min. länger. Weil ich oben geschrieben habe sie trank noch nie gut ... sie hatte am Anfang auch eine Neugeborenen-Gelbsucht, sie bekam aber keine Photo-Therapie sondern ich stillte sie sehr, sehr viel. Deshalb auch die rasche Zunahme am Anfang. Wie gesagt, sie ist eigentlich immer gut drauf, lacht wenn man Quatsch macht oder sie sich freut wenn eine bekannte Person in Erscheinung tritt. Windeln sind eigentlich auch immer gut gefüllt, vorallem vormittags. Ich hoffe ich habe nun alles relevante geschrieben Schonmal vielen Dank im voraus!

von phanni am 26.09.2017, 09:02



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