"Tricks" zum Zufüttern vom Stillkind

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: "Tricks" zum Zufüttern vom Stillkind

Liebe Stillberaterinnen, meine Tochter ist inzwischen acht Monate alt und ein absolutes Stillkind. Natürlich gibt es inzwischen Beikost, was auch gut klappt. Ich würde mir gerne noch ein bisschen mehr Freiheit erkämpfen und der Kleinen hier und da eine Flasche anstatt der Brust geben. Soweit zur Wunschvorstellung. ;o) Als wir im Juni in den Urlaub gefahren sind und ich nach der Schwangerschaft wieder tauchen gehen wollte, habe ich mein Glück mit Pre-Milch versucht. Leider vergeblich. Wir haben über einen längeren Zeitraum alle möglichen Sorten durchprobiert - mein Zwerg wollte sie einfach nicht und hat ein ziemliches Drama veranstaltet. Naja, ich hab die Versuche dann auch immer recht schnell abgebrochen. Ich hab nicht versucht, sie zu "zwingen". Nun habe ich spontan beim Einkaufen einfach mal die günstigste 1er-Milch mitgenommen - und siehe da, spätabends, wenn sie nochmal Hunger hat und quasi im Halbschlaf ist, wird die anstandslos getrunken. Ziemlich gierig sogar. Wenn ich ihr aber tagsüber die selbe Milch anbiete, habe ich das gleiche Drama wie mit der Pre. Gibt es irgendeinen Trick, wie ich ihr die Milch "unterjubeln" kann? Sie nimmt sie weder aus der Flasche noch aus dem Becher. Mein Kind trinkt Muttermilch aber sehr gut aus der Flasche und Wasser sowohl aus der Flasche als auch aus dem Becher. Ich würde mich über Tipps freuen sehr freuen, habe aber akut auch keine Not und komme momentan auch noch gut mit Abpumpen hin. Vielen Dank und viele Grüße!

von Kautschuk am 11.09.2017, 12:17



Antwort auf: "Tricks" zum Zufüttern vom Stillkind

Liebe Kautschuk, dein Kind ist weise, darum verweigert sie alles, was nicht Muttermilch ist. Die ist optimal auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten, und obendrein in Brust verpackt, die im Gegensatz zur Flasche weich und warm ist, nach Mama duftet und sogar mit Mama verwachsen ist. Kein Vergleich also zum kühlen glatten Kunststoff, der vielleicht noch in der Hand von jemandem ist, der für dein Baby noch keine Bezugsperson darstellt, bei der sie Geborgenheit, Nähe und Wohlbefinden tanken könnte. Ganz ehrlich: Du kannst auch als Stillmutter viele Freiheiten haben. Doch statt zu versuchen, wie du die getrennt von deinem Baby erleben kannst, solltest du mal schauen, ob du sie nicht MIT dem Baby genießen kannst. Tauchen, Sporteln, sogar Kino oder Theater gehen auch mit Kind; letztere etwa mit etwas Watte in den Ohren und in einem Tragetuch. Du BIST jetzt Mama, und das ist ein 24/7-Job. Das mag hart klingen - und oft auch hart sein, aber es ist zugleich die tollste Aufgabe, die du je gehabt hättest: Einem neuen Menschen (unserer Zukunkft!) zu zeigen, was Leben und Lieben heißt, was Willkommen Sein bedeutet und wie gut es tut, akzeptiert und bedingungslos geliebt zu werden. Vieles geht vielleicht jetzt noch nicht, aber dein Baby wächst schnell und nächsten Sommerurlaub kannst du schon ganz andere Dinge machen. Es ist ein kleines Opfer, das du bringen musst, und je besser du dich mit deinen Einschränkungen als Mama anfreundest, desto leichter wird das Leben mit Baby weitergehen. Es gibt keinen Trick, Babys Milch "unterzujubeln". Sie nehmen sie oder auch nicht. Wenn sie sie also nachts nimmt, freue dich, denn dann kann der Papa auch mal die Flasche geben. Wenn sie sie verweigert, freu dich, dass du noch Muttermilch hast und nicht um ihre Gesundheit bangen musst. :-) Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 11.09.2017



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