Hallo!
Unser älteres Kind wird im Feber 3 und wird noch ca 3 mal am Tag gestillt.
Nachts wurde er mit etwas über zwei von mir abgestillt, da er ab 4 Uhr morgens im 10 min Takt kam. Erst wollte ich komplett abstillen, auch zugunsten der damals noch in Planung stehenden ss. Jedoch sah ich, daß ich ihm da noch viel zu viel nehme als das es ihm gut tun würde.
In der Hoffnung, dass er dann in der ss freiwillig abstillt.
Doch er mag es immer noch sehr. Milch ist nach seiner Aussage noch da und auch noch süß.
Jedenfalls wird das ganze wohl auf tandemstillen hinaus laufen.
Das Baby kommt im Dezember.
Was sollte ich über das tandemstillen wissen?
Im Internet gibt es dazu nicht allzuviel Infos.
Kann ich mir den milcheinschuss gleich vorstellen wie beim ersten Kind?
Tut es dann auch wieder (mehr) weh das stillen? Leider sind Schmerzen beim stillen in der ss Standard. Doch mit Absprache und Rücksicht des großen durchhaltbar.
Wie ist das mit den Nächten wo ich eventuell im kh bleiben muss und der große ja noch ein stillkind ist, bei mir schlafen gewöhnt ist? (auch wenn er durchschläft)
Eine Ärztin und Hebamme haben mir eine ambulante Geburt vorgeschlagen, jedoch weiß man ja nicht, wie es einem nach der Geburt geht.
Ein familienzimmer ist im angebot- ist es besetzt hat man Pech.
Viele fragen gehen mir durch denk Kopf.
Eventuell gibt es die eine oder andere Antwort darauf.
Danke
von
belina
am 17.10.2014, 21:45
Antwort auf:
Tandemstillen
Liebe belina,
bis Dezember ist noch lange hin, und es kann gut sein, dass er sich doch noch abstillt bis dahin. Falls nicht...:
Wenn das ältere Kind nur gelegentlich stillt, muss die Mutter nicht darauf achten, dass das Neugeborene genug Kolostrum bekommt. Sollte das ältere Kind öfter stillen, möchte die Mutter vielleicht sicher sein, dass das Neugeborene auch Vorrecht an der Brust hat. Wenn die Mutter während der ersten Wochen Extra Hilfe zuhause hat, kann diese Hilfe oder der Vater vielleicht dem größeren Kind mehr Aufmerksamkeit widmen, so dass es für die Mutter einfacher ist, sich dem Baby zu widmen.
Ein stillendes neues Geschwister kann beim größeren Kind zeitweise den Wunsch vergrößern, auch öfter zu stillen. Für das größere Kind ist es auch mehr, als Ernährung; es ist Gemütlichkeit und Nähe. Wenn es besorgt ist und sich vom neuen Familienzuwachs bedroht fühlt, mag es sich vermehrt dem Stillen zuwenden, um sich rückzuversichern, dass es immer noch geliebt wird und seinen Platz an Mutters Brust hat. Besonders wenn es die tiefer werdende Zuneigung seiner Mutter zum Baby spürt, könnte das größere Kind einen Drang verspüren, seine eigene Bindung durch häufiges Stillen andere Bedürfnisse zu restabilisieren.
Das ältere Kind könnte während der ersten Wochen öfter lockerere Stühle haben, das hängt mit der laxativen Wirkung des Kolostrums zusammen. Es wird sich aber mit dem Wandel zur reifen Muttermilch ändern.
Auch wenn das größere Kind während der Schwangerschaft gestillt hat, kann es nach der Geburt zu Milchstaus kommen, besonders wenn das Neugeborene während der ersten Tage noch nicht so häufig trinkt. Wenn es möchte, kann das ältere Kind beim Vermeiden oder erträglich Machen von Staus sehr hilfreich sein, wenn bei der Mutter sich nach dem dritten bis vierten Tag die Milch ändert. Manche älteren Geschwister verweigern die Brust bis sie sich wieder weicher und gewohnter
anfühlt, andere sind ganz begeistert von der neuen Fülle.
Normale Hygiene ist ausreichend beim Tandemstillen. Regelmäßiges Baden oder Duschen, saubere Kleidung und normale Sauberkeit sind gut genug. Die Drüsen rund um die Brustwarze sondern eine antibakterielle Flüssigkeit ab und Babys sind mit einer Immunität gegen die meisten Haushalts (und Geschwister ) Keime geboren. Muttermilch enthält ebenfalls diese Immunglobuline. Wenn ein Geschwister krank ist, ist es nicht nötig, dass die Mutter jeweils beiden Kindern nur eine bestimmte Seite anbietet, weil die Krankheitserreger, die Erkältungen und andere Infektionen hervorrufen, schon ausgetauscht wurden, bevor die ersten Symptome zu sehen waren. Bis dahin hatten die Kinder denn auch schon einige Tage Gelegenheit, an der Brust die Keime auszutauschen. Ausnahme bei dieser Regel ist Soor, eine Pilzinfektion, die zwischen Mutter und Baby vorkommt, wie auch jede ernst oder extrem ansteckende Krankheit. In diesen Zeiten möchte die Mutter vielleicht jedes Kind auf "seine" Seite begrenzen.
Einer Mutter, die Zwei stillt, mag auffallen, dass sie hungriger und durstiger ist, als beim Stillen des ersten Babys. Um ihren gewachsenen Hunger zu befriedigen, könnte es hilfreich sein, nährstoffreiche Snacks parat zu haben und etwa alle zwei bis drei Stunden etwas zu essen. Vorkochen vor der Geburt wird es der Mutter später auch leichter machen, die benötigte Nahrung zu sich zu nehmen. Außerdem macht es das Einhalten der Essenszeiten in den ersten Wochen leichter.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 17.10.2014
Antwort auf:
Tandemstillen
Hallo belina,
Ich bin auch eine Mama, die Tandem stillt. Mein Sohn wird am Freitag 3, meine kleine Tochter ist seit gestern 7 Monate alt. Gerne kannst du mir schreiben, wenn du Fragen hast.
Ich muss dir allerdings sagen, dass die ersten Wochen sehr hart waren. Mein Sohn, der vor der Geburt fast abgestillt war, wollte plötzlich wieder trinken, trinken, trinken. Dauernd und überall und wenn seine Schwester getrunken hat, musste ich oft beide gleichzeitig anlegen, da er ihr sonst den Kopf von der Brust weggerissen hat etc. es war furchtbar und hat alle viel Nerven und Tränen gekostet. Nach 6 Wochen war der Spuk vorbei und er lies sich wieder vertrösten und akzeptierte ein "Nein", wenn er nach der Brust fragte. Nun stillt er noch 1x täglich und ich habe vor, ihn bis zu seinem Geburtstag abzustillen. Meine "Still-Gefühle" ihm gegenüber haben sich mit der Geburt unserer Tochter drastisch geändert und ich kann es eigentlich kaum noch ertragen, wenn er nuckelt.
Ich will dir damit keine Angst machen, es gab durchaus schöne Stillmomente zu dritt, in denen er die Hand seiner kleinen Schwester gehalten hat und ich bin überzeugt, dass es ihm geholfen hat, seine kleine Schwester anzunehmen, denn ihre Geburt und dass Mama kaum noch Zeit hatte, haben ihm total zu schaffen gemacht. Auch die Krankenhauszeit - Familienzimmer war auch besetzt und ich hatte einen KS. Unser Sohn hat so gelitten, dass ich mich frühzeitig entlassen hab, nur damit ich daheim war zum Einschlafen. Wir haben es geschafft und er liebt seine Schwester heiß und innig. Aber das Tandemstillen war für mich, so schön es auch sein kann, echt kräfteraubend. Ohne die Unterstützung meiner Familie wäre ich wohl sang- und klanglos untergegangen.
Ich wünsche dir einen entspannteren Start in die Stillbeziehung mit dem neuen Baby und vielleicht auch zu dritt, wenn dein Großer dabei bleibt. Alles Gute!
Love, Mary
von
MaryEllen
am 18.10.2014, 20:20