Liebe Stillberaterinnen, meine Tochter ist 14 Wochen alt und seit ca. 5 Wochen hat sich nach und nach eingeschlichen, dass sie tagsüber die Brust ablehnte, sich nicht in Stillposition begeben wollte und dann nur noch im Halbdunkeln und im Halbschlaf stillte. Als Ursache für den Stillstreik könnte ich mir vorstellen, dass sie mit meinem starken Milchspendereflex und der vielen Milch nicht mehr zurecht kam, da sie sich mehrfach verschluckte und es vor Beginn des Streikes nur mit Bergaufstillen oder nachts problemlos klappte, und sie irgendwann keine Lust mehr auf die "Druckbetankung" hatte (sie war meist nach 3-10 min fertig). Alternativ kann auch die Ursache sein, dass wir vor 6 Wochen begannen, einen Kirschsauger zu geben, da sie sich weder durch Tragen mit und ohne Tuch, Wiegen, Singen, Stillen beruhigen liess und dadurch dan auch die grosse Schwester sehr traurig und verstört wirkte und immer fragte, warum die Kleine denn weine. Seit ca. 3 Wochen hat die Kleine die Finger entdeckt, an denen sie nun verstärkt lutscht. Seit 1 Woche haben wir den Schnuller wegen Angst vor einer Saugverwirrung komplett weggelassen, mit dem Erfolg, dass sie nun seit Tagen fast dauernd an Mittel- und Ringfinger lutscht, sich nachts nicht anders meldet, als durch Fingerlutschen, dann umgestöpselt wird, und tags auch nur trinkt, indem ich sie unter Protest "umstöpsle". Wenn sie wirklich Hunger hat, trinkt sie dann aber gut. Sie kann aber auch über 6 h nicht an die Brust wollen. Selber sucht sie die Brust nicht mehr wie in den ersten Wochen. Nach dem Trinken lässt sie die Brust abrupt los und steckt die Finger wieder rein. Umstöpseln geht nur bei Hunger, das non-nutritive Saugen wird leider nun ausschließlich an den Fingern gestillt. Ich habe versucht, die getrunkene Brust anzubieten, diese teils davor noch etwas leergepumpt, aber auch dann kommt schnell wieder Milch und sie wechselt wieder auf die Finger. Sie ist insgesamt ein fröhliches Kind, nimmt aktiv die Umwelt wahr, hat bisher super Gewicht zugenommen und hat auch genug volle Windeln. Kann es sein, dass sie insofern saugverwirrt ist und dass sie das non-nutritive Saugen an der Brust verlernt hat oder liegt es evtl. daran, dass sie dabei keine Milch trinken mag? Kann ich sie wieder irgendwie dazu bewegen, dass sie an der Brust Beruhigungssaugen lernt? Oder soll ich erstmal abwarten, bis sich der (teilweise) Streik komplett gelegt hat? Soll ich die Finger rausnehmen und umstöpseln oder lieber warten, bis sie sich selber anders bemerkbar macht als durch Fingerlutschen? Fragen über Fragen... Ich hatte mich schon an eine lokale Stillberatung gewendet, aber hier außer Bergaufstillen, Ruhe bewahren und Schnuller weglassen keine weiter hilfreichen Tipps bekommen. Wie erwähnt, habe ich bereits eine Tochter von 2 Jahren, die ich 1,5 Jahre gestillt habe bis zur neuen Schwangerschaft und bei der es im Alter von ca. 12 Wochen eine ähnliche Phase gab, die aber nicht so lange anhielt und seit der sie an den Daumen lutscht. Ich hatte so gehofft, dass es beim 2. Kind besser klappt und wir ohne Daumen/Finger oder Schnuller auskommen. Vielen Dank für Ihre Anwort!
Mitglied inaktiv - 25.07.2014, 08:41