Frage: Stillprobleme

Hallo! Meine Tochter ist jetzt 3 1/2 Monate alt. Bisher hat das Stillen problemlos geklappt. Sie trinkt sehr stark und zügig. Jetzt lässt sie beim Stillen immer plötzlich los, manchmal mit nach hinten reissen, um Sekunden später wieder "anzudocken". Meine Brustwarzen sind schon total gereizt. Ich habe schon versucht, ihren Kopf/Körper festzuhalten, in dem ich sie etwas an mich drücke. Das klappt nur manchmal. Manchmal dreht sie sich dann zur Seite und lässt auf diese Weise los. Sie macht das in hungrigem und schon leicht gesättigtem Zustand. Etwas mehr, wenn sie schon leicht satt ist. Was kann ich tun? Herzlichen Dank!

von udis am 21.02.2011, 09:09



Antwort auf: Stillprobleme

Liebe udis, für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Eine Möglichkeit ist die, dass die Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Bekommt die Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 21.02.2011



Antwort auf: Stillprobleme

Hallo Biggi, danke! Ich werde es mit dem Vorschlag Ruhe/Abdunkeln versuchen, obwohl wir es eigentlich schon immer ruhig haben. Meine Tochter nimmt keinen Schnuller an und auch kein Fläschchen. Hängt das zusammen? Das mit dem Schnuller kann ich aushalten, ich möchte jedoch ein Fläschchen einführen aus folgenden Gründen: 1) Ab und zu würde ich abends gerne weggehen. So könnte mein Mann mit abgepumpter Milch füttern. 2) Es steht eine größere Zahnsache bei mir an, bei der ich 1 Tag nicht werde stillen können. 3) Ich möchte nur bis ca. 8./9. Monat stillen. In der Beikost werden ja nur die Mittags-/Zwischen- und abendmahlzeiten mit Brei peu à peu ersetzt. Morgens gibt es nach wie vor (Mutter-)milch bis ca. 1 Jahr / Brot essen. D.h. hier möchte ich dann von MuMilch zu Pre-Nahrung wechseln. Sie weiß überhaupt nicht was Nuckeln ist. Ich habe schon die Sauger von Avent, Nuk, dm und Playtex (aus USA) versucht. Was kann ich noch tun außer immer wieder versuchen? Danke.

von udis am 21.02.2011, 20:34



Antwort auf: Stillprobleme

Liebe udis, da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden. Wichtig ist, dass Du wirklich geduldig bleibst. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 21.02.2011