Hallo,
hoffe mir kann jemand Rat geben. Bin so langsam am verzweifeln. Meine Maus wird nicht satt.
Ich weiß dass ich sie oft anlegen muss, damit die Milch mehr wird. Aber wenn sie merkt da kommt nicht viel oder nur tröpfchenweise, dann saugt sie nicht richtig, wird dann unruhig und fängt an zu schreien.
Bin mir auch sicher dass sie nicht satt wird, habe ihr um die Zeit zur Milchbildung etwas zu überbrücken Tee gegeben, den hat sie runtergeschluckt wie sonst was. Danach war sie immernoch nicht zufrieden.
Also hab ich zur Not ein Fertigfläschen pro Tag dazugegeben.
Jetzt war ich krank, ziemlich langwieriger Infekt und nun ist es richtig schlimm, sie verlangt ständig nach mehr und weint, weil nicht genug kommt.
Ich hab keine Milchpumpe sonst würde ich so die Milchbildung anregen oder kann man die Milchbildung auch anregen indem ich jede Stunde die Milch mit den Händen herausdrücke(nicht ausstreichen). Denn das Problem ist wie gesagt dass sie nicht richtig saugt, wenn es nicht gleich herausspritzt. Ich probiere selber und dann kommt immer noch etwas heraus, wenn ich drücke obwohl sie schon am schreien ist.
Ich fürchte dass ich es nicht schaffe sie voll zu stillen möchte es aber so gerne. Und mit Milchpumpen , die ich bisher hatte komme ich nicht gut zurecht.
Muss auch sagen dass meine Milchbildung leider sehr stressanfällig ist, hab ich bei meinen anderen 2 Kindern schon gemerkt. Leider kann ich den Alltagsstress nicht abstellen aber ich möchte trotzdem stillen, unbedingt.
lg
von
yuri2012
am 30.04.2012, 10:19
Antwort auf:
Stillprobleme! zu wenig Milch
Liebe yuri2012,
ich hoffe, ich kann helfen!
Dass ein Baby aus einer Flasche trinkt, was ihm angeboten wird, bzw. dass es nach dem Stillen nicht zufrieden ist, ist KEIN Hinweis darauf, dass es zuwenig Milch bekäme. Es gibt viele andere Gründe, warum Babys sich so verhalten. Und ein Baby, das ein Saugbedürfnis befriedigen will, wird an der Flasche saugen und trinken, was darin ist - egal ob es tatsächlich noch Hunger hatte oder "nur" saugen wollte!
Und ob dein Baby genug Milch bekommt, erkennst du im Grunde nur an folgenden Zeichen:
o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 130 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (bei Krankheit und mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme),
o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Solange diese Kriterien erfüllt sind, brauchst du dich nicht zu sorgen und nicht zuzufüttern. Denn das Zufüttern kann eben gerade dazu führen, dass dein Baby an der Brust keine Geduld mehr hat, auf den Milchspendereflex zu warten.
Ein Baby, das nach dem Stillen noch eine Flasche trinkt, hatte nicht zwangsläufig noch Hunger, denn es KANN gar nicht anders als saugen und schlucken, wenn es die Flasche mit Milch im Mund hat. Ob es tatsächlich zusätzliche Milch braucht, hängt davon ab, wie es ohne Zufüttern gediehen ist. Also wie viel es pro Woche zugenommen hat, ob es wächst, wie es sich verhält etc. Das Weinen ist nicht immer ein Zeichen für Hunger, oft weinen Babys aus Unruhe, Müdigkeit, Überreiztheit...
Oft hilft es, diese Kinder (vor allem in den unruhigen Stunden) intensiv im Tragetuch zu tragen (oder einer GUTEN Tragehilfe). Durch den Körperkontakt reduziert sich das Saugbedürfnis meist deutlich.
Probiere das doch mal aus, und versuche - wenn sie bisland doch sehr gut zugenommen hat - die Flaschen wieder weg zu lassen. Du kannst deinen MilchFLUSS dadurch unterstützen, dass du vor dem Anlegen etwas Warmes auf die Brust legst. Und wenn du beim Stillen die Brust zusammendrückst, wie es bei der Brustkompression gemacht wird (siehe hier:
http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=131429&suche2=Brustkompression&seite=1#start)
Auch diese Tipps könnten helfen:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: setz dich nicht unter Druck, versuche, Ruhe und Gelassenheit zu bewahren, auch wenn es schwer fällt.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 30.04.2012