Frage: Stillen und Ibuprofen

Hallo, Ist wärend der Stillzeit auch mal eine Ibuprofen Tablette erlaubt, in kleiner Dosis, 200 mg? Paracetamol hilft mir leider bei Kopfschmerzen überhaupt nicht. Und noch eine weitere Frage, ist es in Ordnung wenn zu manchen Stillzeiten nur eine Brust getrunken wird? Kann es dann in der zweiten leichter zum Milchstau kommen? Herzlichen Dank und LG Elisa

von Elisa3008 am 22.04.2014, 20:44



Antwort auf: Stillen und Ibuprofen

Liebe Elisa, ich zitiere dazu aus Schaefer, Spielmann "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit", 7. Auflage 2006: „Antiphlogistika Erfahrungen. Die Gruppe der Säureantiphlogistika weist aufgrund ihrer Azidität und ihrer hohen Plasmaeiweißbindung (bis 99 %) nur sehr niedrige M/P-Quotienten von deutlich unter 1 auf. IBUPROFEN hat eine Halbwertszeit von nur zwei Stunden. Bei therapeutischer Gabe von 800 bis 1600 mg/Tag fand man kein Arzneimittel in der Muttermilch. Die Nachweisgrenze wurde in den beiden vorliegenden Untersuchungen mi 1 bzw. 0,5 mg/l angegeben. Über Nebenwirkungen bei gestillten Kindern wurde nicht berichtet. ... Empfehlung für die Praxis: Unter den nichtsteroidalen Antiphlogistika sind in der Stillzeit die Säureanitphlogistika Ibuprofen und Flurbiprofen Mittel der Wahl. Bei gelegentlicher Einnahme zulässig erscheinen Azapropazon, Diclofenac und Flufenaminsäure." Die Empfehlung, dem Baby immer beide Seiten anzubieten ist vor allem in der allerersten Zeit wichtig, wenn die Milchbildung in Gang kommen und sich die Stillbeziehung einspielen muss. Sobald sich die Stillbeziehung eingespielt hat und das Kind gut gedeiht, können Sie sich von Ihrem Baby leiten lassen und wenn Ihr Kind mit einer Seite satt und zufrieden ist und gut gedeiht, dann müssen Sie ihm die zweite Seite nicht „aufdrängen". Es gibt keine feste, unumstößliche Regel, die sagt „Es müssen immer und unter allen Umständen beide Seite gegeben werden" und es gibt auch keine fixe Vorschrift „es muss mit der Seite begonnen werden, an der das letzte Mal zuletzt getrunken wurde". Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich gut entwickelt und ihr beide euch wohl fühlt. Viele Frauen tasten einfach und geben die Brust, die sich voller anfühlt. Sie können nun immer dann, wenn ihre Brust prall und voll wird und Ihr Baby nicht mehr trinken mag, vorsichtig gerade so viel Milch ausstreichen oder abpumpen, dass das unangenehme Spannungsgefühl nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Bitte keinesfalls mehr Milch als unbedingt notwendig aus der Brust entleeren, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 22.04.2014