Frage: Stillen oder Flasche? Hilfe!

Hallo! Meine Tochter wird am Samstag 5 Monate. Ich habe sie bisher immer gestillt und nach Bedarf mit HA Pre zugefüttert. Mein Problem ist das Lenja meist viel zu viel beim trinken schaut. Sie trinkt kurz an und dann muß ich darum kämpfen, dass sie weiter trinkt. Sie schaut dann mich an flirtet oder hört was ihr Bruder macht. Ich habe mich auch deshalb meist ins Schlafzimmer verzogen, was aber mein Sohn(3 1/2) nicht toll findet. Durch das ständige kurze trinken ist meine Milchbildung meist nur sehr üppig. Am Abend hat sie dafür dann mächtig hunger. Das andere ist das meine linke Brust schon seit Wochen nicht mehr richtig prduziert. Ich stille eigentlich überwiegend rechts. Wenn dann li und dann re. Wenn ich andersrum anlege brüllt sie nur und trinkt li nicht. Ich kämpfe so ums Stillen, da ich ein paar Allergien habe und das ihr erspahren will. Jetzt ist es aber so das ich seit 1 1/2 Wochen ihr die Flasche Tagsüber gebe, weil ich keine Kraft mehr habe jeden Tag diesen Kampf auf zu nehmen. Nachts stille ich sie 1-2 mal. Vormittags hat sie jetzt eine Phase das sie fast nichts mehr will. Die Brust verweigert sie und aus der Flasche trinkt sie nur etwa 50-70ml. Am Tag trinkt sie meist nie mehr als 90 ml. Selten 120ml. Ca. alle 3 Stunden. Am Abend hat sie natürlich hunger und trinkt dann so 120ml und evtl die Brust. Dafür kommt sie dann 2-3 mal Nachts, weil sie tagsüber nicht viel trinkt. Auch Tee oder Wasser ist ganz wenig. Ich mache mir Sorgen und ihre Organe, denn wir kommen in 24 Stunden auf 2 max. 3 volle Windeln. Seit Do habe ich angefangen ihr Morgens gegen 9 Grießbrei zu geben. Hab mit mit der KA gesprochen und sie sagt sie hat ein falschen Rhytmus. Sie meinte ich soll ihr Abends einen Brei geben und Nachts nur noch Tee bis nichts mehr. Dafür hätte sie morgens hunger. Sie wäre alt genug. Ich aber meine das Kinder gut bis zum 6. Monat noch nachts gestillt werden können. Denn das ist die einzige Zeit in der ich sie stillen kann und sie auch trinkt, wenn sie nicht dabei einschläft. Ich weiß nicht was ich machen soll, damit alle satt und zufrieden sind. Mein Sohn habe ich 7 Monate voll gestillt und noch bis 9 Monate morgens. Welchen weg soll ich gehen, soll ich ganz abstillen ist sie verwirrt?

von lenchen10 am 07.03.2011, 10:45



Antwort auf: Stillen oder Flasche? Hilfe!

Liebe lenchen10, wenn ein Kind sowieso schon nicht gut an der Brust trinkt, würde ich keinesfalls auf die nächtlichen Mahlzeiten verzichten! Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Im Moment ist es wichtig, dass Lenja ausreichend Nahrung bekommt und gedeiht! Wenn Sie also weiter stillen wollen, können Sie durch die folgenden Maßnahmen versuchen Ihre Milchmenge wieder an den Bedarf Ihres Babys anzupassen: erhöhen Sie in den nächsten Tagen im Gegenteil die Stillfrequenz deutlich. Versuchen Sie in den nächsten Tagen ihr Baby häufig anzulegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und falls Ihr Baby einen Schnuller bekommt, reduzieren Sie zumindest vorübergehend den Einsatz des Schnullers. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Babys, ohne dass er dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Bitte keinen Tee oder Wasser oder Saft geben. Diese Flüssigkeiten braucht ein gestilltes Kind nicht und sie können zu massiven Gedeihstörungen und (falls sie mit der Flasche gegeben werden) zu Saugverwirrung führen. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wach zu halten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Essen Sie genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Nochmals: Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen, trinken Sie genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn Sie Milchbildungstee trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen. Geben Sie Ihrem Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung nach. In vielen Fällen hat es sich bewährt, wenn die Mutter sich für ein paar Tage mit dem Baby ins Bett legt und sich nur um die Versorgung des Babys kümmert. Vielleicht kann Ihnen ja Ihr Partner oder eine andere Person den Haushalt abnehmen. Falls Sie noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin haben, sollten Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die sie beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob Ihr Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 07.03.2011



Antwort auf: Stillen oder Flasche? Hilfe!

Danke für die Antwort. Lenja bekommt einen Schnuller, allerdings nur zum Einschlafe oder mal im Auto. Sie ist sonst ein fröhliches und geduldiges Kind. Sie kann sich eine ganze Weile allein auf der Decke beschäftigen. Das Stillen mir meiner linken Seite werde ich aber nicht wirklich in Griff bekommen. Ich habe schon mal mit einer Stillberaterin gesprochen, aber sie konnte mir auch keinen Hilfreichen Tip geben wie ich die Seite wieder in Schwung bringen kann. Außer oft anlegen. Die Milch bildet sich nur leicht im unteren Drittel und dabei spannt sie dann schmerzhaft. Somit geht´s nur rechts. Kann ich denn mit einer Seite Lenja ernähren? Und ist sie nicht schon verwirrt, wenn ich jetzt wieder mit dem stillen mehr beginne? Ich kann mich nun mal nicht nur aufs Stillen beschrenken, da mein Sohn auch seine Zuwendung braucht. Die HA Pre Milch mag sie bestimmt nicht so gut wie Mumilch. Wenn Flasche, dann tinkt sie etwas besser. Auf jeden fall werde ich auf das nächtliche Stillen nicht verzichten! Wenn sie das braucht, dann bekommt sie das natürlch. Lg Sabrina

von lenchen10 am 07.03.2011, 14:51



Antwort auf: Stillen oder Flasche? Hilfe!

Liebe Sabrina, das ist im Allgemeinen kein großes Problem, denn es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten auch kürzer. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus. Es ist manchmal anstrengend, zwei Kindern gleichzeitig gerecht zu werden, besonders wenn das ältere Kind selbst noch sehr klein ist. Doch die Flasche wird dir auch nicht mehr Zeit für deinen Großen bringen. Der Alltag mit mehr als einem Kind lässt sich jedoch erleichtern. Hast Du ein Tragetuch? Mit einem Tragetuch kannst Du die Bedürfnisse deines Babys nach deiner Nähe quasi nebenbei stillen und hast gleichzeitig mindestens eine Hand frei für deinen großen Sohn oder den Haushalt oder andere Dinge. Mit etwas Übung und entsprechend gebundenem Tuch kannst Du dein Kind sogar im Tuch stillen. Beziehe deinen Sohn in den Alltag und die Versorgung des Babys mit ein. Er kann dir die Windel reichen, dem Baby den Po eincremen, ihm ein Lied vorsingen usw. Die Stillzeiten kannst Du dazu nutzen mit deinem Sohn ein Buch anzuschauen (z.B. Astrid Lindgren „Ich will auch Geschwister haben“ oder ein Fotoalbum mit Babybildern von deinem Sohn, damit er sieht wie es war, als er so klein war). Du kannst auch eine „Stillkiste“ zusammenstellen. In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für deinen Großen besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 07.03.2011



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