Ständig Stillen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Ständig Stillen

Liebes Stillteam Meine Tochter ist ein halbes Jahr alt und will nachts ständig gestillt werden. Mit ständig, meine ich,wirklich andauernd. Jede Stunde. Das ist so extrem anstrengend. Alles sagten,es sei nur eine Phase. Jedoch hält diese Phase nun schon seit mindestens 2 1/2 Monaten an. Ich habe noch eine ältere Tochter 2 1/2 Jahre und bin im Alltag einfach platt,von den unersolsamen Nächten. Mein Mann kann mir da leider auch nicht helfen,auch wenn er es versucht. Meine Tochter will nicht nur nuckeln sondern richtig trinken. Meine Schwägerin ist Kinderärztin und sagte,ich solle probeweise mal eine Flasche geben. Ich bin wirklich kurz davor,es auszuprobieren. Obwohl ich eigentlich noch sehr gerne weiterstillen würde, aber nicht so :(. Tagsüber geht es eigentlich. Da stille ich sie ca.alle 3 Stunden. Ich habe nun mit Brei angefangen,vor 4 Tagen. Aber bis die kleinen die Menge an Brei essen,dass sie satt werden davon,das dauert ja noch etwas. Meine Tochter wog bei der Geburt 3350g und bei der U5,Anfang April, 7770g. Also ist meine Milch wohl ausreichend. Ich weiß einfach nicht mehr,was ich tun soll. Das ist leider sehr anstrengend... :( Ganz liebe Grüße und danke,für euren Rat. Theresa

von Theresa- Wi am 21.04.2017, 10:04



Antwort auf: Ständig Stillen

Liebe Theresa- Wi, es IST extrem anstrengend, wenn Mama permanent zur Verfügung stehen muss, und nicht immer ist es erträglich. Darum gilt es, eine Lösung zu finden, die für euch alle akzeptabel ist. Deine Kleine ist in einem Alter, in dem sich viel tut und die Nächte allgemein sehr unruhig sind. Und ja, viele Babys wie sie holen sich in der Nacht die Milch, für die sie tagsüber zu wenig Zeit finden, weil es zu viel zu entdecken gibt... Mal abgesehen davon, dass ein voller Magen am Abend auch keine ruhigeren Nächte garantiert. Denn es geht nicht nur um die Nahrungsaufnahme, meist geht es im gleichen Maß um die Geborgenheit und Sicherheit, die ein Stillbaby an der Brust findet und die genauso wichtig für seine gesinde Entwicklung sind. Doch du darfst auch nicht "vor die Hunde gehen"... Auch wenn deine Maus noch sehr jung ist, kannst du versuchen, ob du sie an stillfreie Zeiten in der Nacht gewöhnen kannst. In dieser Zeit, die im Idealfall der Papa einfühlsam und verständnisvoll begleitet (was eine große Herausforderung ist, weil die Babys natürlich lautstark protestieren, weinen und auch wütend werden können). Das Vorgehen für die Einführung der stillfreien Zeit(en) kannst du an die "Radiowecker"-Methode anlehnen. Sie ist, wie gesagt, eher für etwas ältere Babys gedacht, funktioniert jedoch zuweilen auch bei kleineren: http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=155685&suche2=Pantley-Methode&seite=1 Die Bücher von Elizabeth Pantley könnten euch generell helfen, es sind liebevolle Ratgeber.. Überlege dir auch einmal zu einem Stillgruppentreffen zu gehen und tausch dich dort mit den anderen Müttern aus. Vielleicht hast Du sogar das Glück so wie ich vor Jahren, dass Du dort Mütter oder eine Stillberaterin kennen lernst, die bereits ältere Kinder haben und Du kannst miterleben, dass es sich lohnt noch etwas durchzuhalten und nicht aus reiner Verzweiflung abzustillen. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). LIeben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 21.04.2017