Hallo,
mein Sohn ist jetzt 25 Monate alt, ich stille ihn nur noch abends als Einschlafritual. Mittags schläft er ohne die Brust ein, tagsüber und nachts verlangt er nicht mehr nach der Brust.
Er ist beim Stillen seit einigen Wochen unruhig und zappelt sehr herum, zupft an meinen Haaren, etc. Es beruhigt ihn nicht mehr so sehr wie früher.
Ich hatte daher erwartet, sowieso nicht mehr allzu lange zu stillen.
Aufgrund einer vaginalen Entzündung hat mir nun mein Gynäkologe ein Antibiotikum verschrieben (Arilin, in Form von Zäpfchen, 6 Zäpfchen für 6 Tage), obwohl ich auf das Stillen hingewiesen hatte. Im Beipackzettel steht, dass es in die Muttermilch übergeht und man deswegen während der Einnahme nicht stillen sollte. Habe in einer anderen Antwort in diesem Forum gelesen, dass man aufgrund dieses Antibiotikums nicht unbedingt abstillen muss.
Ich habe das Antibiotikum jetzt schon dreimal abends angewendet, und seither nicht gestillt. Mein Kind hat nicht geweint und ist trotzdem gut eingeschlafen, meine Brüste sind nun voller, fühlen sich aber nicht unangenehm an.
Meine Frage nun:
Soll ich nach der (sechstägigen? - oder besser längeren?) Pause weiter stillen und es langsam weniger werden lassen, oder danach direkt ganz aufhören?
Wäre es eventuell für die Brüste besser, einmal auch während des sechstägigen Zeitraums der Antibiotikaeinnahme (abends, bevor ich das Zäpfchen nehme - dann lägen 24 Stunden zwischen der Einnahme und dem Stillen...), zu stillen? Ich möchte keinen Milchstau bekommen..
Danke und liebe Grüße!
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von
sternenstaub1976
am 24.06.2016, 16:17
Antwort auf:
Soll ich abstillen?
Liebe sternenstaub1976,
es klingt so, als ob eine grundsätzliche Entscheidung anstünde, ob du abstillst pder nicht. Was sagt denn dein Mutterherz?
Das Antibiotikum selbst sollte nicht der Auslöser sein... Wir übersehen oft, dass im Beipackzettel oder in der "Roten Liste" in der Regel steht, dass ein Medikament in der Stillzeit nicht gegeben werden darf (aus rein juristischen Gründen steht das da), obwohl es doch möglich ist.
Zu Arilin gilt laut Embryotox folgendes:
"Klinik: Bei etwa 60 unter Metronidazol gestillten Kindern wurden keine negativen Effekte beobachtet. Im Einzelfall kann es zu dünnerem Stuhlgang, selten zu Durchfall kommen. Therapeutisch wird Metronidazol schon bei Frühgeborenen eingesetzt und ist im Allgemeinen gut verträglich. Für experimentell gesehene mutagene und teratogene Effekte gibt es beim Menschen keinerlei Hinweise.
Empfehlung: Da eine systemische (orale) Therapie effektiver ist, sollte sie gegenüber der lokalen, vaginalen Anwendung bevorzugt werden. Die einmalige Einnahme von 2 g Metronidazol oral erfordert keine Einschränkung des Stillens. Die Indikation zur mehrtägigen oder intravenösen Therapie sollte kritisch gestellt werden. Ein Abstillen ist aber auch in solchen Fällen nicht nötig."
Du siehst, es wäre an sich also kein Abstillgrund! Du könntest, wenn er will, also weiter stillen, aber du musst eben nicht, wenn es für dich ok ist, jetzt endgültig abzustillen.
Um einen Milchstau zu vermeiden kannst du auch "einfach" nur ein wenig Milch ausstreichen, bis der Druck nachlässt. Deinen Sohnemann kurz trinken zu lassen wäre auch ok, birgt aber eben das Risiko, dass er dann weiter stillen möchte.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 24.06.2016