Reicht die Muttermilch?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Reicht die Muttermilch?

Guten Tag, seid der Geburt meiner Tochter habe ich ständig sorge, dass die Muttermilch nicht reicht. Bei der Geburt wog sie 3500 g, hat jedoch leider gute 3 Wochen gebraucht, bis sie ihr Geburtsgewicht wieder erreicht hat. Ich habe mit sämtlichen Maßnahmen versucht, die Milchmenge zu steigern (stilltee, Milchbildungsöl, malzbier und habe nach den stillen abgepumpt) Das schien erstmals zu helfen. Mittlerweile wiegt sie 6 kilo. Trotzdem habe ich immer das Gefühl, dass sie nicht richtig trinkt. Sie schläft meist schon nach wenigen Minuten an der Brust ein, oder aber ist sehr unruhig und nach vkurzer Zeit schon wendet sie sich ab, oder zieht an der Brustwarze. Wenn ich dann das stillen beende ist sie jedoch fröhlich und aufmerksam, es ist also ihr verhalten an der Brust weswegen ich denke, das sie nicht Satt wird. Sie schläft immer ein und abends ärger sie sich über die Brust. Ein richtiger trinkfluss ist meines Erachtens immer nur für 2/3 Minuten da. Nun habe ich vor und nach den stillen mal gewogen und dabei kam raus das sie durchschnittlich nur 80 ml trinkt, was ja zu wenig ist. Was soll ich tun? Zu füttern oder mich auf die Gewichtszunahme verlasse.(mal nur 80g pro Woche, mal aber auch 200 und laut Kinderarzt ausreichend). Ich danke schon mal für eine Antwort!

von Louise15 am 01.12.2015, 12:07



Antwort auf: Reicht die Muttermilch?

Liebe Louise15, diese Sorge kennen wohl die meisten von uns - und zum Glück ist sie meist unbegründet. OB dein Baby genügend Muttermilch bekommt, erkennst du an diesen Anzeichen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dies alles so ok ist, dann brauchst du dich nicht zu sorgen. Unruhige Phasen mit vielen häufigen und kurzen Trinkepisoden am Abend sind normal und haben ihren Sinn: Sie erhöhen deine Milchmenge in Zeiten, wo dein Kleines wächst und mehr Milch brauchen wird. Und du brauchst auch gar nichts besonderes Trinken oder Essen, um deine Milchmenge zu steigern - häufiges Anlegen ist das beste! LIeben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 01.12.2015



Antwort auf: Reicht die Muttermilch?

Danke schon mal für die Antwort! Hab noch was vergessen, ich merke Vor und nach dem stillen keinen unterschied an den brüsten, was mich sehr verunsichert. Oft stillen versuche ich, ist aber oft schwierig, weil dadurch das sie immer einschlaft dauert das stillen ewig! Sie trinkt mehr schlafend, dann nukelt sie und dann macht sie wieder ein paar Schlucker. Manchmal Sitz ich so Zwei Stunden mit ihr auf dem Sofa.. Oft versuche ich sie zu stillen, sie stürzt Sich auf die Brust, es kommt nix und sie argert sich... Meine Tochter wird nächste Woche 4 Monate.

von Louise15 am 01.12.2015, 13:28



Antwort auf: Reicht die Muttermilch?

Liebe Louise15, wenn sich Angebot und Nachfrage eingependelt haben spürt man häufig keinen großen Unterschied zwischen "vollen" und "leeren" Brüsten, das an sich ist also kein "Alarmsignal". Und auch das Trinkverhalten tritt in dem Alter ganz häufig auf. Du kannst das nur insofern beeinflussen, als das du versuchst, in möglichst Reizarmer Umgebung zu stillen (z.B. abgedunkeltem Zimmer) und dabei vielleicht die "Brustkompression" anzuwenden, so dass mehr Milch in weniger Zeit fließt. Bekommt deine Maus hin und wieder mal die Flasche? Das würde erklären, warum sie an der Brust ungeduldig ist. Gern empfehle ich dir den Besuch einer Stillgruppe , weil du dort eine kompetente Ansprechpartnerin findest, die euch ganz gezielt beraten und begleiten kann! Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 01.12.2015