Ratlos

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Ratlos

Guten Morgen, Ich brauch nochmal Rat. Mein kleiner (5,5 Monate )und ich sind im stillen ja ein gutes Team aber seid einer Woche ist es der Horror tagsüber. Er trinkt nimmer richtig an der Brust vielleicht 2-3 Minuten dann zieht und macht er nur rum dann dreht er sich weg aber wenn ich dann da lieg legt er sich auf meinen Bauch und trinkt wieder aber nie richtig. Er koche ihm Brei selbst für mittags die findet er auch gut und im Gegensatz zum gekauften Glas spuckt er es nicht nach 1 Stunde wieder raus dazu bekommt er Wasser das trinkt er au gut nur er hat nur noch 3 max 4 volle Windeln. Nachts gehts mit dem stillen wenn er sich nur im Halbschlaf zu mir dreht aber alles andere ist echt Tortur. Soll ich ihm pre geben und nur noch nachts stillen ? Er bekommt nicht jeden Tag Brei obwohl er es liebt.Liebe Grüße

von Dinchen120788 am 28.06.2017, 09:07



Antwort auf: Ratlos

Liebe Dinchen120788, mir stellen sich mehrere Fragen: 1. Wenn er Brei gern isst, warum bekommt er nicht jeden Tag welchen? Was spricht dagegen? 2. Gibt es irgendeine Zeit, in der er gut stillt? Wenn ja, braucht es wohl keine Ersatzmilch. Das Verhalten deines Kleinen ist ganz typisch ist für Babys in diesem Alter. In diesem Alter sind unsere Babys oft viel zu sehr mit ihrer Umwelt beschäftigt. Sie versuchen, alles um sie herum aufzunehmen und das IST eine extrem anstrengende Zeit. Aber es ist wirklich auch nur eine Phase, die wieder vergeht. Es kommt vor, dass Babys schlicht und ergreifend so aufgedreht sind, dass ihnen die nötige Ruhe fehlt, um gut an der Brust zu trinken. Deshalb ist hier das nächste Mantra der Eltern von großer Bedeutung „ich bleibe gaaaaaaanz ruhig“. Mit Ruhe und Gelassenheit – so frau und man es schaffen, ruhig und gelassen zu bleiben – lassen sich diese Situationen immer noch am besten überstehen. Es gibt einige Kolleginnen, die von einer „Brustschimpfphase" sprechen. Damit sind Kinder gemeint, die Angst haben, beim Trinken an der Brust etwas zu verpassen. Als erste Maßnahme ist dann zu empfehlen, das Baby auch am Tag unter den Bedingungen zu stillen, wie sie in der Regel nachts herrschen: in einem ruhigen, ablenkungsarmen, abgedunkelten Raum. Neben dem Tipp, möglichst gelassen zu bleiben ist dies die nächste Empfehlung, die dem Kind und damit auch der Mutter in solchen Zeiten helfen kann. Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps, wie dein Kleines vielleicht doch tagsüber mehr trinkt: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Ich hoffe, da ist etwas dabei, was dir weiterhilft! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 28.06.2017