Hallo liebes Team.Mein Sohn ist nun knapp 14 Monate alt. Ich bin leidenschaftliche Stillmama. Wir stillen jetzt hauptsächlich abends vor dem Schlafen gehen, nachts und morgens. Wenn es ihm mal schlecht geht auch mal tagsüber.Eben nach Bedarf :) Ab September gehe ich wieder 30h/ Woche arbeiten. Abstillen ist für mich vorerst kein Thema, da er sich nachts nicht anders beruhigen lässt,sonst gibts Gebrüll und stundenlanges Wachsein (ist das normal?). Mein Problem ist, dass ich generell sehr schlecht einschlafe trotz großer Müdigkeit, und nach dem Stillen, was in weniger guten Nächten aller 1,5-2h ist, sonst ca 3x, auch sehr schlecht in den Schlaf zurückfinde. Tagsüber bin ich oft sehr gerädert,Zeit zum Ausruhen gibt's kaum,da der kleine Mann schon immer schlecht und wenig geschlafen hat und sonst seeeeehr aktiv und mobil ist und etwas erleben will ;). Haben Sie ein paar gute Tipps,wie ich das mit der Arbeit und dem Stillen/Schlafen irgendwie halbwegs unter einen Hut bekomme,ohne auf dem Zahnfleisch zu gehen? Mir graut schon sehr,aber ich möchte alles so "perfekt" wie möglich hinbekommen und gerne weiterstillen und trotzdem etwas ausgeschlafen sein. Beim Stillen schlafen kann ich leider nicht.
Liebe Grüße :-))))
von
Leonie1406
am 21.07.2016, 11:08
Antwort auf:
Nächtliches Stillen und Arbeiten
Liebe Leonie1406,
vielleicht schaffst Du es, eine stillfreie Zeit in der Nacht einzuführen, damit Du weniger oft geweckt wirst. Ob das klappt, kann ich dir nicht sagen, aber ein Versuch wäre es sicherlich wert.
Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung.
Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich wärmstens empfehlen kann.
Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.
Dein Kleiner wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie er in diesem zarten Alter seinen Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Kind ja trotzdem gut, es bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Dein Baby ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihm und sei du ruhig und klar, so dass er sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du ihn ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in seiner Nähe und versicherst ihm, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald er sich etwas beruhigt hat.
Ich würde mich freuen, wenn Du mir noch einmal schreibst, wie es Euch dann geht.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.07.2016
Antwort auf:
Nächtliches Stillen und Arbeiten
Vielen Dank für die schnelle und aufschlussreiche Antwort. Wir werden unser bestes versuchen, obwohl mir der Gedanke an (noch) unruhigere Nächte nicht so besonders behagt, aber da müssen wir wohl durch ;) Generell ist die Situation, wie sie jetzt ist,also mit dem doch recht häufigen Stillen nachts aber schon normal oder? Oder mache ich etwas falsch? Ich docke manchmal ganz "automatisch" an sobald er anfängt ein bisschen zu meckern :) und er liebt Mamas Brust außerordentlich. LG
von
Leonie1406
am 21.07.2016, 13:21
Antwort auf:
Nächtliches Stillen und Arbeiten
Liebe Leonie1406,
Du machst sicher NICHTS falsch :-) und es ist in diesem Alter auch noch völlig normal, wenn ein Baby nachts aufwacht!
Schau dir mal den Link an, er wird dich sicherlich beruhigen :-).
http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.07.2016