Frage: Milchspendereflex setzt nicht ein

Hallo, Das ist meine erste Frage hier im expertenforum, ich hoffe sehr sie können und helfen. Ich bin 34, habe 2 Kinder. Meine Tochter ist 2 und 10 Monate und unser kleiner Sonnenschein ist 10 Monate alt und wird noch gestillt. Er isst tagsüber schon komplett Brei, wird also hauptsächlich nachts noch gestillt und wenn er mag auch mal mittags. Jetzt bin ich sehr krank gerade. Seit 1,5 Wochen Fieber und starken Husten. Seit gestern setzt jetzt mein milchspendereflex nicht mehr ein. Er nuckelt ohne Ende trinkt aber definitiv nicht. Es kommt nicht. Er weint dann. Ich würde so gerne weiter stillen. Jetzt muss mein kleiner wegen meiner Erkrankung verzichten!? Ich hab ihn heute den ganzen Tag immer wieder angelegt und werde das auch weiter versuchen aber es tut sich nix. Er möchte schon garnicht mehr... Warum auch... Wie kann ich die milchbildung wieder anregen? Was kann ich tun? Muss ich damit rechnen dass es das für uns mit dem stillen war?

von Milchmäulchen am 23.06.2016, 20:08



Antwort auf: Milchspendereflex setzt nicht ein

Liebe Milchmäulchen, viele Frauen erleben im Laufe der Stillzeit, dass sie das Einsetzen des Milchspendereflexes nicht mehr spüren und denken dann, dass er ausbleibt. Deshalb ist es die Frage, ob es wirklich ein fehlender oder verzögerter Milchspendereflex ist oder ob Du ihn schlicht nicht mehr bemerkst. Es kann auch sein, dass dein Baby während deiner Erkrankung oft die Flasche genommen hat und diese jetzt vorzieht. In jedem Fall ist der größte „Feind“ des Milchspendereflexes das Warten darauf bzw. die Angst er könne nicht einsetzen. Diese Anspannung kann den Milchspendereflex tatsächlich blockieren. Die Milch ist nicht einfach plötzlich weg. Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt). Hast du mal geschaut, ob es eine Stillberaterin in deiner Nähe gibt?? Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis du jemanden erreichst oder sich die Situation wieder entspannt, helfen hoffentlich auch diese Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Kopf hoch, Ihr schafft das :-). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 23.06.2016



Antwort auf: Milchspendereflex setzt nicht ein

Tut mir leid aber dass hilft mir jetzt leidergarnicht. Es kommt definitiv nichts mehr. Ich habe den kleinen heute den ganzen Tag alle 1-2 Stunden angelegt, ganz entspannt. Heute Nacht hat er fast über eine Stunde immer beide Seiten abwechselnd genuckelt, aber nein der milchspendereflex setzt nicht mehr ein, auch nicht spät. Von stillstreik kann auch garkeine rede sein. Keine Hilfe wie ich den Milchspendereflex anregen kann??

von Milchmäulchen am 23.06.2016, 20:47



Antwort auf: Milchspendereflex setzt nicht ein

Liebe Milchmäulchen, die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Ich vermute wirklich, dass dein Kind den Reflex nicht auslösen kann, deshalb solltest Du das Saugverhalten von einer Kollegin vor Ort überprüfen lassen. Es tut mir leid, wenn ich aus der Ferne nicht mehr dazu sagen kann. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 23.06.2016



Antwort auf: Milchspendereflex setzt nicht ein

Danke. Ich versuche hier Hilfe zu kriegen. Ansonsten hoffe ich einfach dass wir die Kurve irgendwie kriegen.

von Milchmäulchen am 23.06.2016, 21:40



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