Hallo
Mein Sohn ( das 2. Kind) 2 Wochen und 3 Tage alt tut sich sehr schwer an der Brust. ... er wog bei der geburt auch nur 2550 gramm er schreit wenn ich ihn anlege wie verrückt und beruhigt sich dann meist schwer wahrscheinlich aus Frust und hunger.
Ich bräuchte ein paar Tips zum richtigen anlegen.
Pumpe auch seit dem KH ab da er sich von Anfang an sehr schwer getan hat zu stillen!
Nur kommt jetzt noch dazu das die Milch bei mir immer weniger wird ....
Ich brauche dringend Hilfe und Tips
Denn meinen 1. Sohn vor knapp 4 Jahren konnte ich ohne Probleme stillen von Anfang bis Ende ....1 Jahr und 3 Monate waren es beim großen
Vielen dank schonmal um voraus
von
Nancy36
am 20.06.2017, 05:06
Antwort auf:
Mein kind tut sich sehr schwer an die Brust zu gehen
Liebe Nancy36,
ganz wichtig wäre, dass du mal schaust, ob es in deiner Nähe eine Stillberaterin gibt. Gerade am Anfang kann es einen großen Unterschied machen, ob du nur liest, wie du was ändern kannst, oder ob jemand mit dir darüber spricht oder dir sogar gegenüber sitzt!!
Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Eine Hebamme hast du nicht, die dich eventuell auch mit ihrem Stillwissen begleiten kann?
Bis du eine Kollegin gefunden hast, hier einige Tipps in Sachen Anlegetechnik:
Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens.
Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein.
Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Anlegen und Stillpositionen", das du dir bei La Leche Liga herunterladen kannst:
http://lalecheliga.de/images/Infoblaetter/LLL_Anlegen_und_Stillpositionen.pdf
Wichtig wäre vor allem erst einmal herauszufinden, warum er sich an der Brust so schwer tut. Du fütterst mit der Flasche, korrekt, da könnte es eine Saugverwirrung sein, weil sich die erforderlichen Trinktechniken stark unterscheiden. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung.
Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird.
Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge „Beschäftigung".
Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden.
Auch hier wäre es gut, wenn dich jemand vor Ort unterstützen könnte.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 20.06.2017