Liebe Biggi oder Kristina, nach längerer Zeit mal wieder eine Frage. Wir stillen seit mehr als 18 Monaten gern und viel. Die Stillzeiten sind immer schön, gemütlich, innig und fühlen sich gut an. Mittlerweile liebt meine Tochter es, wenn ich dabei auch noch Kinderlieder (oder andere Lieder) singe. ;-) Wir stillen nachts (erste Schlafrunde so ca. 4-6,5h am Stück, dann stillen, noch mal 1-2h, dann im Wesentlichen noch immer frühmorgenliches Volltanken. Sie schläft im Beistellbett, es ist selten, dass ich zu wenig Schlaf bekommen, wir haben uns gut eingespielt, das nächtliche Stillen belastet mich nicht. Nun war ich bei der Ärztin (homöopathische Ärztin), da unser Kind einen neurodermitischen Ausschlag hat, allerdings ohne sich zu kratzen. Die passenden Mittel zeigten keine Wirkung, was ungewöhnlich ist, so vermutete die Ärztin, dass die Ursache möglicherweise ein Problem bei mir ist und untersuchte Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei mir. Dabei ist sie fündig geworden. Es liegt eine heftige Unverträglichkeit gegen bestimmte Nahrungsmittel vor, und ich habe offensichtlich auch eine Histaminintoleranz. Zusammen mit der schon bekannten, aber verhältnismäßig gut eingestellten Hashimoto-Thyreoiditis sind das dann drei größere Immunkomplexe, durch die Antikörper gegen Stoffe in der Nahrung bzw. körpereigenes Gewebe ausgeschüttet werden. Die Ernährung wird umgestellt, man kann ja zum Glück was tun bei solchen Dingen. Die damit zusammenhängende Frage: Gibt es zu dieser Art Autoimmungeschehen grundsätzlich bereits Forschungsergebnisse in Bezug auf das Stillen? Ich war mittags mit meiner Tochter bei der Ärztin. Sie war sehr müde und hätte eigentlich schon ins Bett gehört, unser Rhythmus ist da ziemlich gleichbleibend. Also hat sie sich bemüht, auszuhalten und dazu zwischen ihren selbstständigen Spielintervallen häufiger mal Mamas Brust gesucht. Das fand ich eine völlig angemessene Weise, die für sie schwierige Situation zu bewältigen. Die Ärztin, die ich im Übrigen sehr schätze, meinte nun aber, sie hätte Bedenken, dass das Kind kuscheln mit stillen verwechseln würde, und es sei wichtig, das zu trennen, weil ich das Kind sonst in einer Abhängigkeit halten würde. Auch in Bezug auf das Schlafen meinte sie, man müsse das langsam vom Stillen trennen, um eine gewisse Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zu fördern und einzufordern. Das Kind ist ja keine 6 Monate mehr jung. Ich selbst habe eher das Gefühl, unsere Tochter löst sich davon, wenn sie soweit ist. Die Vergangenheit hat das immer wieder gezeigt, und ihr habt mich immer wieder darin bestätigt. Sie kann durchaus auch ohne Mama Mittagsschlaf halten und geht mit Papa zu Bett, auch wenn wir vorher noch einmal stillen. Je nachdem, was am Tag geschah, passiert das mal ausgiebiger und mal schneller. Meine Tochter übernimmt dabei oft schon die Regie, indem sie sich abdockt und Papa anspricht, damit er sie ins Bett bringt. Wenn ich sie bitte, loszulassen, damit sie ins Bettchen gehen kann, ist das auch ganz problemlos. Kuscheln ist bei meiner Tochter und mir oft Stillkuscheln. Manchmal kommt der Papa auch noch dazu, und auch er findet diese Zeiten nah, innig und schön und freut sich, das Kind so zufrieden und glücklich zu sehen. Bisher fand ich das nie problematisch, und mein Gefühl sagt mir auch jetzt noch, dass es so sein darf und soll, sie findet es schön, ich auch. Wenn sie das nicht mehr will, ist das für mich auch ok. Ich lasse mich da von ihr leiten, allerdings halte ich sie auch schon mal hin oder vertröste sie, wenn es gerade nicht gut passt. Wenn sie nicht ganz "arm" ist, macht sie auch das gut mit. Wenn es ums Trösten geht, kommt es auf die Schwere des Falles an. Manchmal reicht es, sie auf den Arm zu nehmen, sich mit der "verletzten" Stelle und dem Rekapitulieren des "Unfalls" zu beschäftigen, wenns schlimm ist, möchte sie lieber stillen. Auch das finde ich alles sehr verständlich und richtig. Ich will aber die vorsichtige Kritik von jemandem, die selbst drei Kinder großgezogen hat und ansonsten ganzheitlich und alternativ denkt, nicht außer Acht lassen und denke darüber nach. Wie sehen das die Stillberaterinnenkreise? Vielen Dank für Eure Mühe!!! Ganz viele liebe Grüße Sileick
Mitglied inaktiv - 29.04.2013, 21:15