Hallo,
ich habe sehr starke Neurodermitis und möchte gerade aus diesem Grund meine 2 Monate alte Tochter stillen.
Mittlerweile habe ich aber sogar an den Händen offene Stellen, die nicht abheilen wollen. Ist der Einsatz von einer Hydrocortisonsalbe 0,5 Hydrocortison -Acetat vertretbar? (Natürlich nicht grossflächig)
Ich weiss mir nicht mehr zu helfen, da ich bereits sein Juni 03 an den Schienbeinen, Oberarmen und jetzt an den Händen (wohl auch durch das ständige Händewaschen im Umgang mit dem Baby)nicht abheilende Stellen habe, die unerträglich jucken und die ich leider immer wieder aufkratze....
Für erprobte Tipps wäre ich auch sehr dankbar.
Liebe Grüße
MArion
Mitglied inaktiv - 20.01.2004, 16:12
Antwort auf:
Kortison bei Neurodermitis/Stillen - Tipps?
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Liebe Marion,
Kortison ist in der Stillzeit nicht generell kontraindiziert.
Ich zitiere Ihnen aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001:
„Nebennierenhormone
Erfahrungen. Praktische Bedeutung für die Stillzeit haben vor allem die Kortikosteroide. Therapeutisch verwendet werden die nichtfluorierten Kortikoide Prednison (z.B. Decortin), Prednisolon (z.B. Solu-Decortin), .... und die fluorierten Substanzen Betamethason (z.B. Celestamine), Dexamethason (z.B. Fortecortin) ,,,
Die Milch-Plasma-Quotienten von Prednison und Prednisolon bewegen sich zwischen 0,05 und 0,25.
Eine Stunde nach parenteraler Verabreichung einer Einzeldosis von 110 mg Prednisolon wurden 760 µg/l Milch gemessen. Vier Stunden später waren es 260 µg/l und etwa neun Stunden nach Applikation noch 60 µg/l. Nach intravenöser Injektion von 1 g Prednisolon wurden der 9fach höheren Dosis entsprechend 9fach höhere Werte in der Milch gemessen, 24 Stunden nach der Applikation war die Substanz nicht mehr nachweisbar (eigene Beobachtungen, 1996).
Andere Autoren haben unter niedrigeren Tagesdosen (10 -80 mg) proportional entsprechende oder sogar darunter liegende Transfermengen für den Säugling ermittelt (Übersicht bei Bennett, 1988; Greenberger et al., 1993). Zusammenfassend ist mit einem Anteil von durchschnittlich 1 bis 2 % der mütterlichen gewichstbezogenen Dosis für den Säugling zu rechnen. Im Fall der oben beschriebenen 1 g-Dosis hat der Säugling mit er ersten Mahlzeit eine stunde nach Injektion 0,2 mg/kg seines Körpergewichtes erhalten, seine Tagesdosis ist mit etwa 0,32 mg/kg anzustzen. Für den Säugling ist kein Risiko durch eine üblicherweise kurzdauernde Hochdosisbehandlung zu erwarten, selbst dann nicht, wenn gleich nach der Injektion gestillt würde.
Auch unter länger dauernder Behandlung mit 80 mg/tag wird mit der Muttermilch nur eine geringe Prednisolonmenge übertragen, die nicht einmal 10 % der kindlichen Kortisolproduktion entspricht.
Empfehlung für die Praxis: Prednisolon, Prednison und Methylprednisolon sind Kortikoide der Wahl für eine systemische Behandlung in der Stillzeit. Auch hohe Dosen bis 1 g, einmalig oder wenige Tage nacheinander verabreicht, z.B. beim Asthmaanfall oder multipler Sklerose, erfordern keine Einschränkung des Stillens. Bei wiederholter Gabe hoher Dosen ist lediglich der Stillrhythmus so einzurichten, dass möglichst drei bis vier Stunden nach der Applikation eingehalten werden. Wirkungsgleiche Mengen der anderen Kortikoide sind wahrscheinlich auch verträglich.
Die regelmäßige inhalative Anwendung eines Kortikoids bei Asthma ist unbedenklich"
Sprechen Sie mir Ihrer Ärztin/Arzt, welche Behandlung sie/er für angebracht hält.
Ihre behandelnden Ärzte können sich im Zweifelsfall bei der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin Tel.: 030-30308111 erkundigen. Das Team um Dr. Schaefer hat einen speziellen Beratungsservice für Ärzte zu Medikamentenfragen in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet.
Gute Besserung und LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 20.01.2004
Antwort auf:
Kortison bei Neurodermitis/Stillen - Tipps?
Liebe Marion!
Ich bin natürlich keine Spezialistin auf dem Gebiet. Ich halte aber sehr viel von Naturheilkunde. Bei der Naturheilkundlerin bei der ich derzeit bin, deren Tochter hatte jahrelang Neurodermitis und ist ewig mit Kortison behandelt worden. Irgendwann kam sie dann auf die Naturheilkunde und ich hab ihre Tochter letzte Woche kennengelernt und man sieht nichts mehr. Nur durch jahrelange Einnahme und Schmiererei von Kortison hat die Hautstruktur auf den Händen etwas gelitten.
Laut ihr ist Neurodermitis immer psychisch bedingt und dies meist von den Eltern mitgegeben. Vielleicht solltest du in dieser Richtung mal was probieren.
LG Christina
Mitglied inaktiv - 20.01.2004, 17:36
Antwort auf:
Kortison bei Neurodermitis/Stillen - Tipps?
hallo marion,
ich kann mich der meinung von christina nur anschliessen. ich weis von einigen leuten, dass kortison grosse spuren hinterlassen hat. ich selbst habe auch einiges mit der naturmedizin behandelt und immer sehr positives erlebt. gerade die haut nennt man "spiegel der seele", in der sich das wohlbefinden wiederspiegelt. ich hatte auch immer probleme mit der haut und schon länger ist alles weg dankt der naturheilung.
gute besserung
lilly
Mitglied inaktiv - 20.01.2004, 23:01